Joseph Christian von Zedlitz
Gedichte
Joseph Christian von Zedlitz

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Die Worte des Koran.

                Emir Hassan, Enkel des Propheten,
Faltet seine Hände um zu beten,
Setzt sich auf den Teppich dann im Saale
Nieder, um zu kosten von dem Mahle. –

Und ein Sclave trägt vor ihn die Speise
Und er schüttet ungeschickter Weise
Von der Schüssel Inhalt, daß die Seide
Ward beflecket auf des Emirs Kleide.

Und der Sclave wirft sich auf die Erde
Und beginnt mit ängstlicher Geberde:
»Herr! des Paradieses Freuden theilen,
Die ihr Zürnen zu bemeistern eilen.«

»»Nun, ich zürne nicht!«« antwortet heiter
Hassan; und der Sclav versetzte weiter:
»Doch noch mehr belohnt wird, wer Verzeihen
Dem Beleidiger läßt angedeihen!« –

»»Ich verzeihe!«« So des Emirs Worte.
»Doch geschrieben steht am selben Orte,«
Sprach der Sclave: »daß am höchsten thronen
Soll, wer Böses wird mit Gutem lohnen! –«

»»Deine Freiheit will ich Dir gewähren,
Und dieß Gold hier, das Gebot zu ehren;
Mög' es nie geschehn, daß die Gesetze
Des Propheten Gottes ich verletze!««


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