Louis Weinert-Wilton
Die Königin der Nacht
Louis Weinert-Wilton

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14

Boyd erhielt von dem Geschehen in Threecourts erst zwei Tage später durch eine kurze, nichtssagende Todesanzeige in der ›Times‹ Kenntnis, die ein weitläufiger Verwandter eingesetzt hatte. Aber schon die Abendblätter kamen auf den Kern der Sache und berichteten in alarmierender Aufmachung, daß nun auch noch ein dritter Teilnehmer an der seinerzeitigen Cartwright-Expedition eines plötzlichen rätselhaften Todes gestorben sei. Einzelheiten gab es auch diesmal so gut wie gar keine, aber dafür begann die gesamte Presse einen Ton anzuschlagen, der in Scotland Yard eine gewisse Nervosität auslöste. Die Kriminalpolizei hatte seit dem theatralischen Aufrollen der Sache ihre besten Kräfte eingesetzt und fieberhaft gearbeitet, aber man war nicht einen Schritt weitergekommen. Es unterlag nach dem Spruch des Leichenschaugerichts im Falle Morton kaum einem Zweifel mehr, daß man einer Reihe mit außerordentlichem Raffinement ausgeführter Verbrechen gegenüberstand. Wegen des Beweggrundes tappte man ebenso im dunkeln wie wegen der Täterschaft. Es fehlte selbst die winzigste greifbare Spur, die man hätte aufnehmen können, und als man sich anschickte, der geheimnisvollen ›Königin der Nacht‹ nachzugehen, stieß man auf ein Phantom, das in der Luft zerrann.

Nach einer langen Konferenz mit dem Chef der Polizei nahm Oberst Terry den schnellsten Wagen und fuhr nach Camden Town. Kurz vor ein Uhr kam er vor dem netten Häuschen an, nicht eine Minute zu früh, denn Boyd trat eben aus der Tür. Er sah in seinem tadellosen Anzug mit dem unternehmend aufgesetzten Hut über dem strahlenden Gesicht aus wie ein älterer Herr, der auf dem Weg zu einer angenehmen Verabredung ist, und der Oberst stieg mit einem etwas verlegenen und enttäuschten Gesicht aus dem Wagen.

»Ich fürchte, ich störe Sie«, sagte er, aber der Detektiv hatte nur mit einem leichten Lächeln die Brauen etwas hochgezogen und dann schon die Tür einladend wieder geöffnet.

»Im Gegenteil, Sie kommen mir wie gerufen, denn Sie können mich mitnehmen, wenn wir fertig sind. Ich fahre lieber in einem bequemen Auto als mit meinem kleinen Vehikel oder dem Bus.« Er geleitete den Besucher in sein Arbeitszimmer, legte ab und wartete geduldig, bis der andere sich die Zigarre angezündet hatte.

»Was wissen Sie von der ›Königin der Nacht‹, Boyd?« fragte Terry ohne weitere Einleitung und mit einer Bestimmtheit, als ob er unbedingt eine Antwort erwarte, mit der etwas anzufangen war. »Existiert sie oder nicht?« Er sah seinen ehemaligen Untergebenen gespannt an und strich nervös über den buschigen Bart. Er mußte sich lange gedulden, bevor Boyd seine versonnenen Augen von der Decke wendete.

»Sie existiert«, sagte er kurz und entschieden. »Und ich glaube sogar . . .«

Er brach plötzlich ab, aber der Oberst ließ nicht mehr locker.

»Rücken Sie heraus, Boyd«, drängte er lebhaft. »Oder noch besser, übernehmen Sie die Geschichte. Deshalb bin ich eigentlich hier. Sie gehören ja immer noch zu uns, und man würde es nur verständlich finden, daß wir in diesem außerordentlichen Fall unseren tüchtigsten Mann herangezogen haben. Ich sage es Ihnen ganz offen: Wir sind ratlos wie noch nie, und ich fürchte, daß sich unsere Leute an dieser harten Nuß die Zähne ausbeißen werden. Zudem fängt die sogenannte öffentliche Meinung bereits an, ungeduldig zu werden, und wenn wir nicht rasch vorwärtskommen, wird man uns wieder einmal gründlich mit Druckerschwärze besudeln. Natürlich erhalten Sie völlig freie Hand und die weitestgehenden Vollmachten. Ich habe bereits mit dem Chef darüber gesprochen. Er ist mit allem einverstanden. – Also, wann fangen Sie an?«

»Ich habe schon angefangen«, erklärte Boyd lächelnd. »Auftrag von einer anderen Seite. Sie kommen daher zu spät.«

Terry sah ihn überrascht und betroffen an und machte aus seiner Enttäuschung und Verstimmung kein Hehl.

»Das konnte ich natürlich nicht ahnen«, meinte er etwas pikiert. »Ich wußte bisher nicht, daß Sie sich auch mit Privataufträgen befassen. Sie sagten doch damals, daß Sie den Dienst nur deshalb verließen, um sich ganz Ihrem Angelzeug und Ihren Fischen widmen zu können.«

»Sehr richtig«, bestätigte Boyd und schmunzelte über das ganze rosige Gesicht. »Aber da dieser Fall eben mit meinem Angelzeug und meinen Fischen etwas zu tun hat, habe ich ihn ausnahmsweise übernommen.«

»Das verstehe ich nicht«, meinte Terry und machte Anstalten, sich zu erheben, aber der liebenswürdige Boyd drückte ihn mit einem verschmitzten Lächeln in den Sessel zurück.

»Das erkläre ich Ihnen später. Es gehört auch nicht ganz zur Sache. – Sie wollen von mir etwas anderes hören, und wenn ich mich Ihnen auch nicht mehr ganz verschreiben kann, so sollen Sie doch nicht umsonst gekommen sein.«

Terry horchte auf, und seine Miene wurde freundlicher.

»Ich wußte ja, daß Sie uns nicht im Stich lassen werden.«

»Nein. Ich bin bereit, Ihnen behilflich zu sein. Das ist nicht nur eine Redensart, denn ich bin, wie ich annehme, Ihren Leuten bereits um ein paar beträchtliche Pferdelängen voraus. Allerdings noch nicht auf einer direkten Spur«, fügte er einschränkend hinzu, als er die lebhafte Spannung im Gesicht des anderen bemerkte, »aber ich habe einige Fäden aufgestöbert, an denen sich vielleicht der verwickelte Knäuel abrollen läßt. Über den Anfang wäre ich also hinaus, und die Sache in Threecourts hat mich sogar ein hübsches Stück weitergebracht. Näheres kann ich Ihnen augenblicklich nicht mitteilen, Oberst, aber Sie dürfen sich auf mich verlassen. Wenn es soweit ist, werde ich Ihnen einen Fingerzeig geben, und dann haben Sie nur zuzugreifen. Bis dahin lassen Sie Ihre Leute ruhig weiterarbeiten. Je mehr Lärm sie auf den falschen Fährten schlagen, desto ungestörter kann ich arbeiten. Mit diesem Vorschlag ist uns beiden gedient. Sie erfahren, was Sie wissen müssen, ich bin jedoch nicht verpflichtet, Ihnen alles zu sagen, was ich weiß. – Vielleicht kann das eine Rolle spielen«, schloß er bedächtig. –

Oberst Terry war mit diesem Erfolg seiner Mission sehr zufrieden und behandelte Boyd auf der gemeinsamen Fahrt nach London mit besonderer Herzlichkeit.

»Je mehr ich darüber nachdenke«, sagte er, »desto mehr bin ich überzeugt, daß wir so wirklich am raschesten vorwärtskommen. Denn Sie werden es als Privatmann viel leichter haben als wir. Uns begegnet man überall mit einer mißtrauischen Zurückhaltung, die ich nicht recht verstehe. Sogar an Stellen, die doch ein Interesse daran haben sollten, daß wir in der Angelegenheit zunächst einmal klarsehen. Da haben wir zum Beispiel gleich am ersten Tag Sayer zu Mr. Hyman vom Cartwright-Konzern geschickt, um vielleicht irgend etwas zu erfahren, aber der Mann rollte sich ein wie ein Igel . . . Ja, er hat sogar direkt gelogen. Er behauptete, nie etwas von der ›Königin der Nacht‹ gehört zu haben, während wir bestimmt wissen, daß Cartwright am Tage seines Todes mit ihm über diese mysteriöse Persönlichkeit telefoniert hat. Wir haben den Diener, der das ganz unaufgefordert ausgesagt hat, nun nochmals ins Gebet genommen, und er ist steif und fest dabei geblieben. – Können Sie sich das erklären? Das Nächstliegende wäre natürlich, daß wir Hyman energisch zu Leibe rücken, aber man überlegt sich das bei einem Gewaltigen der Presse. Da kann der kleinste Mißgriff verhängnisvoll werden, und man hängt doch an seinem Beruf und möchte noch einige Jahre mitmachen.«

Der Oberst seufzte bedrückt, aber Boyd blinzelte aus halbgeschlossenen Augen behaglich in die Frühlingssonne, die sich eben wieder hinter einer Wolkenwand hervorgeschoben hatte.

»Sehen Sie, auch diese Sorge sind Sie nun durch unseren Pakt los«, tröstete er den anderen. »Jetzt geht alles auf meinen Buckel, und mir kann nicht viel geschehen, da ich nicht mehr beim Yard bin.«

Als sich Boyd bei Lincoln's Inn Fields absetzen ließ, hatte der Polizeioffizier noch eine vertrauliche Frage auf dem Herzen.

»Ist es die Familie Morton, die sich an Sie gewandt hat?« wollte er wissen.

»So etwas Ähnliches«, gab Boyd mit einem Augenzwinkern zurück, und Terry konnte nun daraus seine Schlüsse ziehen.

Als der elegante weißhaarige Herr allein war, zog er sein Notizbuch zu Rate und überlegte eine Weile. Er hatte eine Reihe von Besuchen zu machen und mußte es so einrichten, daß er nirgends allzu ungelegen kam.

Es war einige Minuten vor drei Uhr, und um diese Zeit pflegte der vielbeschäftigte Mr. Hyman in seiner Privatwohnung zu weilen. Eine Viertelstunde später läutete Boyd an der Tür Alarm, und obwohl der aufgebrachte Diener nur den Kopf heraussteckte, gelang es Boyd doch, sich durch den Spalt schnell in das Vorzimmer zu schieben. Er ahnte, daß dies die einzige Möglichkeit war, überhaupt hereinzukommen, und atmete befriedigt auf, als er soweit war.

Aber der Mann in Hemdsärmeln, der ebenso robust und unfreundlich aussah wie sein Herr, hatte sich wieder gefaßt, und seine Gebärden ließen über seine Absichten keinen Zweifel.

»Scheren Sie sich hinaus«, knurrte er wütend, aber Boyd begann gemütlich abzulegen.

»Melden Sie Mr. Hyman, daß ihn der Forellenfischer in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen wünscht«, sagte er, indem er bedächtig die Handschuhe abstreifte. »Der Forellenfischer, merken Sie sich das.«

Der mißtrauische Blick des Dieners verriet, daß er den Besucher nicht für ganz zurechnungsfähig hielt, und er versuchte daher, den Mann möglichst rasch und ohne viel Lärm loszuwerden. Wenn sein Herr in seinem kurzen Nachmittagsschlaf gestört wurde, war er noch unverdaulicher und grober als sonst.

»Mr. Hyman empfängt zu Hause keine Besuche«, erklärte er bedauernd und öffnete bereits wieder die Tür. »Sie müssen es am Vormittag oder gegen Abend im Cartwright-Haus versuchen.«

»Das paßt mir nicht«, erwiderte Boyd bestimmt. »Gehen Sie also und wecken Sie Ihren Herrn, oder ich werde so laut, daß er davon aufwacht, und dann werden Sie etwas erleben.«

Der Diener wußte das nur zu gut, und der weißhaarige Herr sah ganz danach aus, als ob er seine Drohung wahr machen würde. Es wäre für den armen Mann eine schwere Entscheidung gewesen, wenn er nicht plötzlich zwischen den Fingern des Besuchers ein lockendes Geldstück erblickt hätte, das die Sachlage mit einem Male klärte. Ein Donnerwetter mit einem derartigen Pflaster war einem Rüffel unbedingt vorzuziehen, und er brachte daher zunächst einmal die Münze mit einem raschen Griff in Sicherheit.

»Ich werde sehen«, sagte er dann mit einem wenig verheißenden Achselzucken und verschwand auf leisen Sohlen.

Eine Weile blieb es völlig still, dann aber war plötzlich irgendwo ein heiseres Bellen zu vernehmen und hierauf das Krachen einer nahen Tür, aus der zunächst der Diener mit einer etwas unnatürlichen Beschleunigung herausstürzte, worauf die grimmig schnaufende, massive Gestalt des Anwalts selbst erschien.

»Was, zum Teufel . . .«, legte er mit seiner fetten, heiseren Stimme los, aber er kam nicht dazu, seine freundliche Begrüßung fortzusetzen, denn der Herr mit dem weißen Haar schob ihn mit seiner feinen Hand über die Schwelle zurück, als ob er eine Nippfigur wäre, und schloß sofort die Tür.

»Guten Tag, Mr. Hyman«, sagte er liebenswürdig und unbefangen und ließ sich in den nächsten bequemen Sessel fallen. »Sie werden vielleicht etwas überrascht sein, mich hier zu sehen.«

»Sehr überrascht, Sir«, schnaubte der Anwalt, der in seinem alten karierten Hausrock und ohne Kragen noch massiger aussah als sonst. »Ich bin nicht gewohnt, auch noch in meinen vier Wänden belästigt zu werden, und hätte gute Lust . . .«

Boyd lächelte verständnisvoll und deutete so höflich auf einen der Sessel, daß Hyman die Augen aus den Höhlen zu springen drohten.

»Das brauchen Sie mir nicht erst zu sagen«, fiel er entgegenkommend ein. »Ich sehe es Ihnen am Gesicht an. Aber Sie werden doch nicht glauben, daß ich hierhergekommen bin, um mich von Ihnen sofort wieder hinauswerfen zu lassen. Nein. Mein Zweck ist natürlich ein ganz anderer. – Ich bin nun in der gewissen Sache so weit, daß mir einige Auskünfte von Ihnen erwünscht wären.«

»Dafür hätten Sie sich eine andere Zeit und einen anderen Ort aussuchen sollen«, gab der Anwalt mit hartnäckiger Grobheit zurück, aber in seinen Augen spiegelte sich plötzlich so etwas wie Unsicherheit und Mißtrauen.

»Die Zeit paßt mir ganz gut, denn am Vormittag pflege ich Zeitungen zu lesen und gegen Abend gehe ich regelmäßig zwei Stunden spazieren. In meinen Jahren muß man unbedingt etwas für seinen Körper tun. – Und auch den Ort finde ich ausgezeichnet gewählt. Ihr Diener ist nicht sehr intelligent.«

»Mir genügt er«, schrie Hyman, und alles deutete darauf hin, daß seine Selbstbeherrschung nur an einem dünnen Faden hing.

»Das habe ich nicht bezweifelt«, erwiderte der weißhaarige Herr trotzdem mit unerschütterlicher Ruhe. »Ich wollte mit meiner Bemerkung bloß andeuten, weshalb ich hierhergekommen bin. Es ist mir unangenehm, intelligente Leute in der Nähe zu wissen, wenn ich über gewisse Dinge spreche, denn sie sind neugierig und haben die garstige Gewohnheit, zu horchen. Das ist bei Ihrem Diener nicht zu befürchten, und deshalb können wir uns ganz offen unterhalten. – Sagen Sie mir vor allem, Mr. Hyman, ob Sie nach dem Telefonanruf Cartwrights wegen der ›Königin der Nacht‹ noch dazu gekommen sind, mit ihm über diese Sache zu sprechen?«

»Nein«, entfuhr es dem Anwalt schroff, aber er erkannte sofort, daß er in eine Falle gegangen war, und begann wieder loszupoltern. »Ich weiß überhaupt von einem derartigen Gespräch nichts. Der Teufel hole den alten Esel von einem Diener, der das aufgebracht hat. Und ich habe Sie nicht mit der Sache beauftragt, damit Sie sich mit so albernem Gewäsch beschäftigen.«

Boyd lächelte schon wieder sehr liebenswürdig, und Hyman begann sich bei diesem Lächeln allmählich höchst unbehaglich zu fühlen. Es kam ihm vor, als ob Boyd mit ihm wie die Katze mit der Maus spiele, und er erkannte immer deutlicher, daß er den Mann, der so harmlos scheinen konnte, unterschätzt hatte.

»Also, sprechen wir nicht weiter davon«, meinte der Detektiv leichthin. »Es genügt mir, zu wissen, daß Sie nicht mehr Gelegenheit hatten, die gewisse Geschichte mit Sir Benjamin zu erörtern, weil mittlerweile die Katastrophe eingetreten war. Die Sache ist für mich sehr wichtig«, fuhr er bedächtig fort und richtete seine Augen zur Decke, »weil sie mich ein ansehnliches Stück weiterbringt. Sir Benjamin hat mit Ihnen telefoniert . . .«

»Er hat nicht mit mir telefoniert.«

Die Stimme des Anwalts überschlug sich vor Wut, und sein Gesicht war bleigrau.

»... hat mit Ihnen telefoniert«, wiederholte Boyd unbeirrt, »daß sich etwas abgespielt habe, was er sich nicht zu erklären wisse, aber vielleicht mit einer Episode seiner Afrikareise in Zusammenhang stehen könne. Sie sollten ihm darüber Ihre Meinung sagen. Zu diesem Zweck schickte er Ihnen ein gewisses Buch, Mr. Hyman. Haben Sie es vielleicht bei der Hand?«

»Nein«, kam es verbissen zurück, »ich weiß auch nichts von einem Buch. Wenn Sie sonst nichts mehr zu fragen haben . . .«

»O doch, noch einige Kleinigkeiten. Wie stehen Sie mit William Osborn und Charlie Selwood?«

»Stehen? – Ich kenne sie kaum«, knurrte Hyman verächtlich und ließ sich mit aller Schwere in einen der Sessel fallen.

»Und wie war das Verhältnis der beiden zu Sir Benjamin?«

»Das weiß ich nicht. Ich war bloß der Anwalt Cartwrights und habe mich um andere Dinge nie gekümmert.«

Die Antworten des Kolosses klangen ebenso bärbeißig wie früher, aber er schien doch etwas weniger erregt, und da er merkte, daß Boyd zum Aufbruch rüstete, schwang er sich sogar zu einer gewissen Höflichkeit auf.

»Ich bedauere, daß ich Ihnen nicht mehr sagen konnte.«

Boyd sah ihn mit seinen grauen Augen seltsam an, aber erst an der Tür kam er auf diese Bemerkung zurück.

»Wenn Sie mich in das Buch Einblick nehmen lassen, so brauche ich wahrscheinlich nichts mehr von Ihnen zu wissen.«

Der Anwalt fuhr diesmal nicht auf, sondern starrte eine Weile vor sich hin und hob dann mit einem ärgerlichen Ruck die breiten Schultern.

»Ich habe es nicht.«

»Nicht mehr«, korrigierte ihn Boyd mit einem befriedigten Lächeln. »Das habe ich mir nämlich gedacht.«

Er machte eine sehr höfliche Verbeugung und verschwand.


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