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Siebentes Kapitel.
Rettung Schiffbrüchiger.

Der Sturm wütete die ganze Nacht. Während meiner Wache von Mitternacht bis vier Uhr ließ er kurze Zeit ein wenig nach, trat dann aber wieder um so heftiger auf; es war, als ob er nur einen kleinen Halt gemacht hätte, um sich zu verschnaufen und frische Kräfte zu sammeln.

Ich war völlig ermattet, als die Zeit meines Dienstes auf Deck abgelaufen war, und trotzdem das Schiff wie ein lebendes Geschöpf im Todeskampf stöhnte und die schweren Seen mit solchen Schlägen gegen die Seiten donnerten, daß ich oft dachte, unsere letzte Stunde hätte geschlagen, so schlief ich doch sofort ein, als ich mich gelegt hatte, und rückte und rührte mich nicht, bis Duckling mich vier Stunden später wieder weckte.

Wie er mir sagte, hatte der Sturm die ganze Zeit über mit unverminderter Heftigkeit weitergetobt. Das Schiff stampfte so furchtbar, daß ich die äußerste Mühe hatte, von der Kajüte auf das Hüttendeck zu gelangen. Wenn ich sage, daß das Wasser auf dem Deck geradezu strömte, so gebe ich damit keine Vorstellung von der Wirklichkeit; das Hauptdeck war einfach überschwemmt, und jedesmal, wenn das Schiff nach der einen oder andern Seite überholte, stürzte das Wasser in einer einzigen großen Woge gegen die Schanzkleidung und schoß an dieser hinauf bis hoch in die Luft, um sich manchmal mit einer neuen Sturzsee zu mischen und vereinigt mit dieser donnernd wie ein Kanonenschlag auf das Deck zurückzufallen.

Ich hatte schon von Duckling erfahren, daß die Pumpen gepeilt und der Schiffsraum trocken befunden worden war. Wenn das Schiff aber unten dicht war, so machte es wenig aus, wieviel Wasser es oben schöpfte, denn die Luken waren vorn und hinten sicher verschlossen und die Mastenkragen gut vernagelt. Was sich aber jetzt sehr fühlbar machte, das war die Überladung. Infolge derselben wurde das ganze Vorderschiff unaufhörlich von den Wogen überschwemmt, mitunter war das Vorderkastell vollständig begraben.

Gleich nach dem Frühstück schickte mich der Kapitän nach vorn, um einige Mann auf den Klüverbaum zu kommandieren, behufs Nachsehens des Binnenklüvers, welcher den Eindruck machte, als ob er schlecht befestigt wäre. Auf dem Wege dorthin ging ich dem Wasser auf dem Hauptdeck aus dem Wege, indem ich wartete, bis es nach den Speigaten auf der Steuerbordseite stürzte; als ich aber auf das Vorderdeck kam, wurde ich von einer Sturzsee begrüßt, welche mich unbedingt sofort wieder bis auf das Hauptdeck geschwemmt hätte, wenn es mir nicht gelungen wäre, mit beiden Händen eine Fockwant zu fassen und mich daran festzuhalten. Trotz meines Bades blieb ich aber trocken wie ein gebleichter Knochen, denn mein Ölmantel und Südwester hielten alle Nässe ab.

Ich schickte zwei Matrosen auf den Klüverbaum und zwar zwei der gewandtesten Leute, denn die Arbeit war nicht ungefährlich. Beim Niedergehen begrub sich der Vorderteil des Schiffes bis über sein Galion im Wasser und beim Aufsteigen stand mitunter das Bugspriet fast senkrecht. Bei solchen Bewegungen auf einer vom Wasser fortwährend bespülten Spiere zu arbeiten, dazu gehört ein ganzer Mannesmut. Ich wartete, bis das Segel in Ordnung gebracht war und dann beeilte ich mich, wieder von dem Vorderdeck fortzukommen, um nicht von einer der dasselbe fortwährend überflutenden Wogen über Bord gespült zu werden.

Teils aus Neugier und teils in dem Wunsche, den Leuten wegen ihres guten Verhaltens während der Nacht ein paar anerkennende Worte zu sagen, blieb ich im Vorbeigehen stehen und blickte in das Vorderkastell. Eine düstere, qualmende Öllampe hing von der Decke; sie hatte das Aussehen einer Kaffeekanne, welcher man einen Docht in die Schnauze gesteckt hat. Ich brauchte einige Minuten, ehe ich in dem dunklen Raum etwas zu unterscheiden vermochte, dann aber erkannte ich eine Anzahl an der Decke schaukelnder Hängematten und an drei Seiten des Raumes zwei Reihen Pritschen, von denen die eine über der anderen stand. Da und dort waren die Seekisten der Leute verstaut; Geschirr, altes Gelumpe, aller möglicher Krimskrams lag umher oder schwamm zum Teil in dem ungefähr einen halben Fuß hoch stehenden Wasser, welches den Fußboden bedeckte; ein paar Hosen hingen von einer Pritsche herab und eine Reihe Ölmäntel baumelten an einem Balken. Weiteres konnte ich an Ausstattung des Raumes nicht entdecken.

Von der Mannschaft lagen einige rauchend auf ihren Pritschen, andere in ihren Hängematten, meist das eine Bein oder beide Beine über den Rand hängen lassend; einer flickte seine Jacke, ein anderer schmierte seine Stiefel, mehrere spielten Karten an einer Kiste.

Während ich so dastand, rief auf einmal eine Stimme: »Maats, da ist Mr. Royle, wir wollen ihn bitten, uns den Namen des Hafens zu sagen, den der Kapitän der Lebensmittel wegen anzulaufen beabsichtigt, an Spanien sind wir schon vorbei, ich denke, wir haben jetzt lange genug gewartet.«

»Laßt mich mit solchen Fragen ungeschoren, Kinder,« beugte ich gleich vor, als ich eine allgemeine Bewegung unter den Leuten sah; »ihr wißt, ich würde euch ja herzlich gern bessere Verpflegung geben, aber ich kann's doch nicht; was ich für euch tun konnte, habe ich getan, und ich bin überzeugt, daß der Kapitän die Angelegenheit in Ordnung bringen wird, sobald er Gelegenheit dazu findet.«

»Na, wenn er will, wird er's ja bald können, denn wir wissen ganz gut, daß Madeira und die Kanarischen Inseln nicht weit ab von unserem Wege liegen. Legt er aber auch dort nicht an, so soll uns der Teufel kielholen, wenn wir uns ohne besseres Futter noch einmal so schinden lassen, wie die letzte Nacht. Das hält kein Mensch aus. Wir würden ja lieber auf einer Kohlenbarke von Gravesend bis Whitstable ersoffene Ratten fressen, als hier auf diesem verdammten Hucker noch länger das wurmige Brot und Aas verschlingen, was jeder Wilde wieder ausspeien müßte.«

Das war der Lohn für meine Neugierde und die wohlgemeinte Absicht, den Kerlen freundliche Worte über ihr gutes Verhalten während der vergangenen Nacht sagen zu wollen. »Gott bewahre!« dachte ich, »nur schnell fort, sonst will's der Böse, der Kapitän hört etwas, und ich gelte wieder als Verschwörer und Rädelsführer drin.« Ich machte mich also schnell davon, hörte aber doch noch wie mir einer nachschrie: »Hören Sie, Mr. Royle, Sie können dem Kapitän einen schönen Gruß ausrichten und ihm sagen, wir würden die fetten Schweine, die da im Langboot grunzen, schlachten, wenn wir nicht bald was Ordentliches zu essen bekämen. Wir tun's, passen Sie auf.«

Als ich das Hüttendeck erreichte, erwartete mich schon mein Unglück. Natürlich hatte Coxon, der dort noch stand, mich beobachtet. Er fragte sofort, was ich mit den Leuten gehabt hätte.

»Ach,« antwortete ich, »ich blickte nur einen Augenblick zu ihnen hinein, um ihnen ein paar freundliche Worte in bezug auf die Nachtarbeit zu sagen.«

»Welcher gute Geist hat Ihnen das wieder eingegeben?« fuhr er mich an; »wie kommen Sie dazu, den Leuten freundliche Worte geben zu wollen, wie Sie es zu nennen belieben, plagt Sie denn rein der Satan?«

»Ich brauchte früher niemals Befehle abzuwarten, um die Mannschaft anzuspornen.«

»Hören Sie, Sir, ich rate Ihnen, nehmen Sie sich in acht,« rief er mit vor Wut zitternder Stimme, »ich durchschaue Ihr Spiel, werde demselben aber bald ein Ende machen, wie es Ihnen nicht gefallen wird, darauf können Sie sich verlassen.«

»Welchem Spiel, Sir? Was meinen Sie eigentlich?«

»Welchem Spiel, fragen Sie noch? Nun, Ihrem höllischen, meuterischen Spiel!« brüllte er. »Und nun kein Wort weiter, Sir, das bitt' ich mir aus. Ich kenne Sie jetzt, ich habe Sie beobachtet, Sie spielen falsch und versuchen Ihr verdammtes, rebellisches Vorhaben unter feinen Manieren zu verbergen; aber kommen Sie mir nur, ich werde Ihnen heimleuchten. Aus meinen Augen, Sir,« tobte er, mit dem Fuß aufstampfend, »scheren Sie sich nach hinten; Sie sind eine Schlafmütze, ein ganz unnützer Brotfresser! Sie sollen noch merken, wie ich mit Ihnen umspringen werde, bei mir sind Sie an den Unrechten gekommen; ich sage Ihnen noch einmal: nehmen Sie sich in acht vor mir!«

Diese letzten Worte unterstützte er zum Überfluß noch mit einer drohenden Bewegung des Zeigefingers, indem er, schon im Fortgehen begriffen, sich mir noch einmal zuwandte. Der Mann schäumte komplett vor Wut, er wußte offenbar gar nicht mehr, was er tat, denn er schritt gerade in der Richtung weg, in welche er mich soeben verwiesen hatte, d. h. er begab sich nach hinten, blieb hier in der Nähe des Rades stehen, und starrte mit dem Ausdruck unbeschreiblicher Feindseligkeit in seinem kreidebleichen Gesicht nach mir hin.

Ich war wie betäubt von diesem wahnsinnigen Ausfall gegen mich, faßte unwillkürlich nach meinem Kopf und dachte: »Der Mensch muß übergeschnappt sein, er hat vollständig den Verstand verloren, dieser Tollhäusler.«

Es kochte in mir; jeden Augenblick fürchtete ich, der Schlag müsse mich rühren, denn ich war solchem Gebühren gegenüber völlig machtlos, konnte mich gegen diesen Kerl nicht aussprechen, sondern mußte all meinen Zom in mich hineinschlucken. Andernfalls wäre ich ja wegen Insubordination sofort in Eisen gelegt worden.

Was mußte mich aber auch der Teufel plagen, in dieses unglückselige Vorderkastell hineinzugucken, nach all den weisen Vorsätzen, die ich gefaßt hatte! Ich fluchte meiner Narrheit.

Als mich nach einiger Zeit ein paar ordentliche Spritzwellen etwas abgekühlt hatten, fing ich wieder an, ruhiger zu denken. War mir doch die Heftigkeit und maßlose Grobheit des Kapitäns nichts Neues mehr; ich begann jetzt wahrhaftig zu glauben, daß er nicht ganz richtig im Kopfe wäre, und erwartete, daß, wie in früheren Fällen, wenn seine verrückte Wut sich nur erst wieder gelegt hatte, er sich eines besseren besinnen und versuchen würde, die Sache durch ein freundlicheres Wesen wieder vergessen zu machen. Indessen, wollte ich auch meinerseits das Beleidigende seiner Vorwürfe übersehen, so blieben dieselben doch immerhin in hohem Maße gefährlich für mich. Es war kein Spaß, sogar von einem Wahnsinnigen, angeklagt zu werden, daß man danach strebe, die Mannschaft zur Meuterei aufzuhetzen. Ich versuchte mich zu trösten, indem ich mir überlegte, daß er das mir zur Last gelegte Verbrechen nicht beweisen könnte, daß ich seine unverschämte grobe Behandlung nur noch wenige Wochen zu ertragen brauchte und daß es denn doch noch Gesetze gäbe, die mich nötigenfalls gegen ihn in Schutz nehmen würden. Das alles sagte ich mir, aber mochte ich mir auch einreden was ich wollte, vorderhand war sein ungerechtes Vorurteil sehr schlimm für mich.

Der Sturm dauerte drei Tage, während welchen wir ungefähr 80 Meilen nach Nord-West abtrieben. Am Nachmittag des dritten Tages war die See wahrhaft schreckenerregend. Hätten wir versucht, zu segeln, so würde der ›Grosvenor‹ wahrscheinlich durch die gewaltigen, von hinten kommenden Sturzseen sehr bald auf den Grund gedrückt worden sein; beigedreht trieb er aber verhältnismäßig ruhig, wenn auch Augenblicke kamen, wo einem der Atem stockte. Die Wellentäler waren von einer enormen Tiefe. Wenn das Schiff in einen solchen schwarzen Abgrund unter dem betäubenden Tosen des Wassers hinabsank, und man über sich die kolossalen Wasserberge sah, von welchen der Sturm Teile abriß und durch das Takelwerk schleuderte, da glaubte man nicht, daß es möglich sei, wieder auf die Oberfläche emporzukommen.

Die fortwährende Gefahr, in welcher wir bei diesen sich immer wiederholenden Abstürzen schwebten und die furchtbare Wut, mit welcher der Sturm die Wasser durchwühlte und peitschte, ließ auch den Kühnsten den Ernst der Lage empfinden. Die Leute waren vollständig verstummt; sie verzehrten ohne Murren ihre Mahlzeiten und selbst als am zweiten Tage eine Woge das Küchenfeuer ausgelöscht hatte und nunmehr zwei Tage lang ihre Nahrung in nichts anderem bestand, als in dem wurmigen, verschimmelten Schiffsbrot mit Wasser, selbst da hielten die entfesselten Elemente sie noch in Ruhe.

Wie ich erwartet hatte, schlug der Kapitän einige Stunden nach seinem beleidigenden Angriff einen andern Ton gegen mich an. Ich glaube, seine Heftigkeit erschreckte ihn, wenn sie sich mir gegenüber geäußert hatte. Wie andere seiner Art, war er im Grunde genommen ein Feigling. Meine Denkart war doch ein wenig über die seinige erhaben, und er war ungebildet genug, das, was er nicht verstand, zu hassen und zu fürchten. Mochte dem nun sein wie es wollte, kurz, jedenfalls machte er einige ungeschickte Versuche zu einer rauhen Art von Höflichkeit, als ich herunterkam, um ein Glas Grog zu trinken, und ließ sich herab, zu sagen: wenn ich solange auf See führe wie er, so würde ich ganz seiner Meinung sein, daß die undankbarsten Schurken auf der Welt Seeleute wären. Jede Mannschaft, mit der er gesegelt wäre, hätte sich bemüht, irgendeinen Grund zum Klagen und Murren zu erfinden; entweder wären die Lebensmittel zu schlecht, oder die Arbeit zu schwer, oder das Schiff nicht seetüchtig gewesen; er hätte es sich deshalb schon seit lange zum Grundsatz gemacht, solchen Beschwerden niemals mehr Gehör zu schenken; sowie man sich auch nur einmal darauf einließe, wäre man verloren, denn gäbe man den kleinen Finger, dann wollte dieses unzufriedene Volk gleich die ganze Hand.

Ich nahm diese Gelegenheit wahr, ihn zu versichern, daß es mir immer höchst unangenehm und peinlich gewesen sei, wenn die Leute mit ihren Klagen an mich herangetreten wären, denn diese gingen mich doch gar nichts an. Weit davon entfernt, ein rebellisches Wesen unter der Mannschaft zu begünstigen, wäre mein ganzes Streben im Gegenteil stets nur darauf gerichtet gewesen, dieselbe durch guten Zuspruch von Unüberlegtheiten abzuhalten, sie zu belehren und ihr zu erklären, daß man auf See sehr häufig in die Lage käme, sich mit widerwärtigen Verhältnissen abfinden zu müssen, weil solche eben selbst beim besten Willen oft nicht zu ändern wären. Auf diese Auseinandersetzung erwiderte er gar nichts, während ich hoffte, sie müsse einen sehr guten Eindruck auf ihn machen und uns vollständig aussöhnen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er weg, war den ganzen nächsten Tag wieder sehr übellaunig und sprach nur zu mir, wenn er mir einen Befehl erteilte. Ich hatte eben kein Glück mit ihm.

Am Abend des dritten Tages brach sich der Sturm. Der Barometer war seit dem Morgen gestiegen, aber bis 8 Uhr abends verlor der Wind nichts an seiner Stärke, und der Horizont behielt sein stürmisches, drohendes Aussehen. Dann aber teilten sich im Westen die Wolken, und die untergehende Sonne warf ihre rotglühenden Strahlen aus die sich türmenden Gewässer. Der Wind nahm rasch ab, ging dann herum nach Westen und blies von dort aufs neue frisch, aber mit auffallender Milde und Weichheit. Sofort wurden ein paar Reffe aus dem Groß-Marssegel herausgeschüttelt und einige kleinere Segel wieder gesetzt. Um Mitternacht hatte sich die schwere See in eine lang rollende Dünung verwandelt, die wunderbarerweise aus Süden kam. Der frische westliche Wind hielt jedoch das Schiff in ruhiger Fahrt und zum erstenmal seit beinah 100 Stunden waren wir wieder imstande, uns auf Deck mit verhältnismäßiger Bequemlichkeit zu bewegen. Als ich um 8 Uhr morgens nach einer vierstündigen erquickenden Ruhe wieder nach oben kam, fand ich das Wetter hell und warm. Der Himmel schimmerte blau durch gebrochenes weißes Gewölk, und das Schiff machte sieben Knoten. Das Deck war gewaschen und sah in seinem aufgeräumten Zustande mit den auf dem Vorderdeck zum Trocknen aufgehängten Kleidern ganz wohnlich und behaglich aus.

Es war ½10 Uhr. Ich stand am Hackebord und sah einem Schwarm Braunfischen zu, die etwa 100 Fuß hinter uns spielten, als der Mann am Steuer sagte, ich möchte doch einmal ein wenig zur Rechten vom Bugspriet sehen, er hätte dort zweimal etwas Schwarzes auf dem Wasser bemerkt, könne es aber jetzt nicht mehr finden.

Ich wandte meine Augen nach der bezeichneten Richtung, konnte aber nicht das geringste entdecken und äußerte deshalb, das, was er erblickt hätte, würde wahrscheinlich eine etwas höhere Woge gewesen sein; diese erschienen in größerer Entfernung häufig schwarz. Damit ging ich nach dem vorderen Teil des Hüttendecks.

Die Brise blieb noch immer günstig und wir glitten leicht durch das Wasser, obgleich die südliche Dünung ein Schlingern bewirkte. Der Kapitän hatte sich schlafen gelegt. Er mochte wohl sehr erschöpft sein, denn er hatte das Deck den größten Teil der letzten drei Nächte nicht verlassen. Auch Duckling war unten. Die meisten Leute meiner Wache hatten es sich bequem gemacht; sie lagen oder saßen in der Sonne, die warm aufs Deck schien. Die Hühner unter dem Langboot gackerten vergnügt, die Hähne krähten, und die Schweine grunzten vor Wonne über das heitere Wetter.

Plötzlich, als das Schiff von einer Woge höher gehoben wurde, sah ich unter dem Fuß des Vordersegels hindurch, sich deutlich etwas Schwarzes gegen den Horizont abheben. Es verschwand zwar augenblicklich wieder, aber ich ging doch mir mein Glas holen. Darauf sagte ich dem Mann am Steuer, er möchte einige Augenblicke ein paar Striche abhalten, und mein Glas gegen eine Pardune stützend, richtete ich es nach der Stelle, wo ich den schwarzen Gegenstand bemerkt hatte.

Zuerst füllte nichts als Himmel und Wasser das Gesichtsfeld des Glases aus, während das Schiff sich auf den Wogen hob und senkte, dann aber auf einmal bekam ich den Rumpf eines Schiffes in Sicht, welches bis zu seinen Püttingen im Wasser schwamm; je nachdem die langen Wogen vor mir es hoben und herunterzogen, sah ich es kommen und wieder verschwinden. Endlich gelang es mir einmal, es lange genug im Auge zu behalten, um zu erkennen, daß es total entmastet war.

»Es ist ein Wrack,« sagte ich zu dem Mann am Steuer; »drehe wieder bei und luve einen Strich.«

Da ich ja bei Gelegenheit des Übersegelns der Schmacke zur Genüge erfahren hatte, wie der Kapitän über eine Eigenmächtigkeit in Veränderung des Kurses dachte, glaubte ich nicht, daß ich die Kühnheit gehabt hätte, das Schiff auch nur einen Strich aus seiner Fahrt zu bringen, wenn das Brassen der Raaen dazu erforderlich gewesen wäre; der dabei übliche Gesang der Leute würde ihn sicherlich sofort auf Deck gebracht und mir ein hübsches Donnerwetter auf den Hals geladen haben. Da das Schiff aber frei ging und etwas weiter nach Westen steuern konnte, ohne eine andere Änderung als ein schwaches Lockern der Wetterbrassen der oberen Raaen nötig zu machen, was er nicht merken konnte, so wagte ich die Sache. Der entmastete Rumpf kam auf diese Weise gerade in die Linie mit unserem Klüverbaum. Die Leute bemerkten das Wrack nun auch, zeigten darauf, verhielten sich aber sonst still, da sie ja sahen, daß ich es schon mit dem Teleskop beobachtete. Unglücklicherweise fing die Brise jetzt an etwas schwächer zu werden, vielleicht infolge der zunehmenden Hitze. Unsere Fahrt minderte sich demgemäß und eine volle Stunde verging, ehe wir dem Wrack so nahe kamen, daß wir es beständig sehen konnten. Bis zur Zeit war es uns meist hinter der hochgehenden Dünung verborgen. Es war jetzt noch ungefähr zwei Meilen fern, und ich betrachtete es unausgesetzt durch das Glas. Ich erkannte einen schwarzen Rumpf mit gemalten Pforten. Auf dem vorn und hinten gleich hohen Deck befand sich gerade vor der Stelle, wo der Großmast hätte stehen sollen, ein ziemlich großes Deckhaus, welches unbeschädigt schien, die Küche dagegen war völlig zertrümmert. Das einzige, was von ihr noch übrig war, waren große Splitter, die nach der Steuerbordseite herausstanden und aussahen, als hätte der Blitz sie gespalten. Boote konnte ich nicht entdecken, ebensowenig den Klüverbaum. Alle drei Masten waren so rein weggebrochen, als wenn sie abgesägt worden wären, aber der Besanmast lag, von den Pardunen gehalten, längsseit des Schiffes, und die Haupt- und Fockwanten ringelten sich wie Schlangen über ihm. Jedenfalls bestand die Ladung des Schiffes in Hölzern, denn bei jeder anderen Ladung wäre es unmöglich gewesen, daß es bei solchem Tiefgang noch hätte flott bleiben können. Es bot einen traurigen, mitleiderweckenden Anblick; schwerfällig schlingerte es auf der Dünung und schäumend brachen sich die Wogen, welche über seine Seiten stürzten, an dem Deckhaus. Einmal, als der Stern sich hob, las ich an demselben den Namen ›Cecilia‹ in großen weißen Buchstaben.

Daß sich noch ein lebendes Wesen an Bord befinden könnte, nahm ich nicht an, auf einmal aber sah ich mit Bestürzung und Schrecken, wie ein Arm sich durch das Fenster des Deckhauses streckte und ein weißes Tuch schwenkte. Von den Leuten schien keiner das Zeichen zu bemerken, es war auch mit bloßem Auge nicht zu erkennen, wie ich mich gleich überzeugte, als ich mein Glas absetzte. In fürchterlicher Erregung schrie ich ihnen deshalb zu:

»Es sind noch Menschen auf dem Wrack« und stürzte weg, um den Kapitän zu benachrichtigen.

Ich traf ihn, wie er gerade das Deck betrat, stehen blieb und die Segel betrachtete. Im nächsten Augenblick schon schnob er mich zornentbrannt an:

»Was soll das heißen, Sir? Sie sind vom Kurs abgewichen!«

Statt einer direkten Antwort erwiderte ich in höchster Aufregung und mit dem Arm die Richtung weisend:

»Sir, dort ist ein Wrack, ein Mensch winkt mit seinem weißen Tuch um Hilfe!«

»Reichen Sie mir das Glas,« herrschte er mich an.

Er sah einige Augenblicke hindurch, dann wandte er sich zu dem Mann am Rade und schrie, indem er eine Bewegung mit der Hand in der Richtung des alten Kurses machte:

»Abhalten!«

»Gott im Himmel!« stieß ich hervor, »Sie müssen den Menschen an Bord des Wracks doch gesehen haben und wo einer ist, da können noch mehr sein, Sie werden die Unglücklichen doch nicht ihrem Schicksal überlassen wollen?«

»Hölle und Teufel!« knirschte er zwischen den Zähnen hervor, »was fällt Ihnen ein, daß Sie es wagen, mich meistern zu wollen, wir werden uns weiter sprechen,« und hierauf sich noch einmal nach dem Mann am Steuer wendend, der mich fragend ansah, brüllte er diesen an:

»Wirst du auf der Stelle abhalten, infamer Kerl?«

»Kapitän Coxon!« fuhr ich nun los, alle meine Selbstbeherrschung vergessend und gleichgültig gegen alles, was nun entstehen mochte, »wenn Sie davonsegeln und jenen Menschen dort, der uns in Verzweiflung winkt, ja vielleicht auch noch mehr Menschen mit dem Wrack versinken lassen, während wir mit sehr geringer Mühe Hilfe und Rettung bringen können, so begehen Sie einen niederträchtigeren Mord, als irgendein Schurke, der einen Menschen im Schlafe erdolcht.«

Als ich diese Worte schnell und fast schreiend hervorgesprudelt hatte, wurde Coxon geradezu schwarz im Gesicht vor rasendem Zorn. Seine Augen traten aus den Höhlen, seine Hände zuckten, zum erstenmal in meinem Leben hatte ich einen Menschen vor mir, dessen Mund im wahren Sinne des Wortes schäumte. Sprachlos stürzte er nach hinten, gerade über Ducklings Kajüte und stampfte dort wie ein Wahnsinniger mit den Füßen auf.

»Aha,« dachte ich, »allein wagst du dich nicht an mich, du holst dir deinen sauberen Kumpan, schon gut, kommt nur, versucht einmal, mich zu morden, ihr Teufelsgelichter sollt euern Mann an mir finden!« und schnell warf ich meinen Rock ab und ergriff eine in meiner Nähe liegende eiserne Hebestange und stellte mich kampfbereit auf, entschlossen, mochte nun entstehen, was da wollte, den ersten, der auf mich eindränge, zusammenzuschlagen, wie einen tollen Hund.

Die Leute, die zu weit ab waren, um verständen zu haben, was sich zwischen mir und dem Kapitän abgespielt hatte, aber doch sahen, wie ich mich zum Kampfe rüstete, verließen das Vorderdeck und näherten sich dem Hauptdeck. Unter ihnen bemerkte ich auch den Koch, der lebhaft in die ihm zunächst Stehenden hineinsprach.

Duckling, welcher von dem heftigen Gepolter auf der Decke seiner Koje aufgewacht war, kam mit verschlafenem und verdutztem Gesicht heraufgestürzt. Der Kapitän ergriff ihn sofort am Arme und schrie, indem er auf mich zeigte:

»Was sagen Sie dazu, dieser elende Bursche will eine Meuterei anzetteln und uns beide, wie es scheint, umbringen!«

»Davon ist keine Rede,« entgegnete ich trotzig, »aber ich werde meine Haut wehren gegen den, der mich anzugreifen sucht, und insofern könnte es sich allerdings um Menschenleben handeln, dort aber sehen Sie das Wrack, Mr. Duckling, dort stehen auf alle Fälle mindestens ein, wenn nicht mehr Leben auf dem Spiel und die, sage ich, müssen wir retten. Was, Maats, meint Ihr dazu?« wandte ich mich nunmehr an die Leute, »ist einer unter euch, der das Herz hat, dem Menschen dort, der in Verzweiflung winkt und fest auf unsere Hilfe baut, diese zu versagen, ihn elend umkommen zu lassen?«

»Nein, Sir,« rief einer, »der Mann soll nicht umsonst nach uns rufen, und wenn der Kapitän sich weigert, beizudrehen, dann wollen wir ihn zwingen.«

»Luv!« rief ich dem Mann am Rade zu.

»Luv auf deine Gefahr, du meuterischer Hund,« tobte der Kapitän, mir mit der Faust drohend.

Ich kümmerte mich um diese Drohung gar nicht, sondern kommandierte weiter:

»Vorwärts Leute, backbrassen, holt die Luvbrassen an!«

Der Kapitän stürzte auf mich los.

»Bei dem lebendigen Gott!« schrie ich, meine Eisenstange erhebend, »wenn Sie mir zu nahe kommen, Kapitän Coxon, zerschmettere ich Ihnen den Schädel!«

Meine wutblitzenden Augen, meine Haltung und drohende Gebärde brachten den gewünschten Eindruck hervor; er blieb stehen, wurde leichenblaß und sah Duckling an.

Dieser, ebenfalls vor Wut bebend, brach nun in seiner Art los:

»Sie heimtückischer Erzhalunke, was wollen Sie denn eigentlich? Nun sieht man doch, was für ein gemeiner, rebellischer Schuft, was für ein Mordgeselle Sie sind; na, wir wollen Sie aber schon noch klein kriegen, bin schon mit anderen Burschen fertig geworden.«

»Ach was,« wurde er da von einer Stimme aus dem Haufen der Leute unterbrochen, »geben Sie ihm doch eins aufs Maul, Mr. Royle, wir stehen Ihnen bei; die beiden sind ja ein verfluchtes Paar Mörder! Wer hat die Schmacke übersegelt? Wer hat, ohne einen Finger zu rühren, die Leute ersaufen lassen? Wer läßt ehrliche Männer verhungern?« Diesem letzten Aufruf folgte ein lautes, beistimmendes Gebrüll der umherstehenden Mannschaft.

Dieses lockte auch die Freiwache aus dem Kastell hervor; die Leute kamen eilig heran, einige mit vergnügtem Grinsen, andere mit dem Ausdruck gespanntester Neugier, als gelte es einer Komödie zuzuschauen, die ihren vollsten Beifall hatte. Der ganzen Gesellschaft sah ich es an, daß sie auf meiner Seite stand und daß jeder Befehl von mir, auf der Stelle, ohne Rücksicht auf Kapitän und ersten Maat, ausgeführt werden würde. Am schnellsten wären sie wohl alle bei der Hand gewesen, wenn ich befohlen hätte, beide in Eisen zu legen.

Der Mann am Rade hatte inzwischen geluvt, bis die Segel auf der Wetterseite so flach wie Bretter lagen, und das Schiff sich kaum noch bewegte. So wie er, waren auch die andern beflissen, zu tun, was ich befohlen hatte; sie rannten bei dem Kapitän und dem Maat vorbei, wie wenn die beiden gar nicht vorhanden wären, um die großen Luvbrassen loszuwerfen.

Während der Zeit behielt ich Coxon und Duckling fortwährend scharf im Auge, da ich jeden Augenblick eines Anfalls ihrerseits gewärtig sein mußte. Obgleich mich Duckling aber unausgesetzt wie eine zum Sprung bereite Katze ansah, war er doch offenbar eingeschüchtert durch mein entschlossenes Aussehen und die Haltung der Leute. Ich merkte, er überlegte und bald sagte er auch etwas zu dem Kapitän, der, von Wut verzehrt, hohläugig und aschfarben aussah. Es dauerte nicht lange, da gingen beide nach der Seeseite des Hüttendecks und hielten ein kurzes Gespräch; dann begab sich der Kapitän zu meiner großen Überraschung nach unten, während Duckling an mich herantrat.

»Der Kapitän gibt seine Einwilligung, daß Sie sich nach dem Wrack begeben und dort Hilfe leisten,« sagte er. »Lassen Sie das Quarterboot auf Steuerbord zu Wasser führen, machen Sie aber schnell, daß Sie fortkommen, denn wir haben keine Zeit zu verlieren.«

Er sprach dies alles mit ersichtlichem Grimm und so hastig und atemlos, daß ich jeden Augenblick dachte, er würde sich nicht zu halten vermögen und versuchen, mich niederzuschlagen.

»Ich werde vier Mann mitnehmen,« erwiderte ich, zog dann meinen Rock wieder an, gab die nötigen Befehle und befand mich kurze Zeit darauf mit meinen vier Leuten in dem klar gemachten Boot, bereit zum Niedergehen.

Duckling hatte einen der Läufer ergriffen, die zum Niederlassen der Boote dienen; er wollte augenscheinlich dabei helfen, aber einer meiner Leute schrie:

»Laßt ihn nicht helfen! er wirft uns plötzlich los, und wir liegen alle im Wasser, glaub's schon, der Satan würde sich freuen, uns ersaufen zu sehen.«

Auf diese Worte sprangen schnell ein paar Leute zu und entrissen Duckling das Tau. Er stand zuerst wie versteinert da, als aber das Boot ruhig auf das Wasser hinabsank, brach seine Natur wieder durch, er beugte sich über die Schiffsseite und ließ einen wahren Hagel von Verwünschungen auf uns niederrasseln.

Der Mann am Bug-Ruder lachte ihm ins Gesicht, und ein anderer rief: »Wir werden Ihnen schon noch das Maul stopfen, Sie sollen noch beten lernen, Sie infamer Menschenschinder. Warten Sie nur, unsere Zeit kommt noch.«

Unter solchen gegenseitigen Drohungen wurde abgestoßen, die Ruderer setzten die Riemen kräftig ein und fort ging es im Fluge dem Wrack entgegen.

Die Aufregung, in der ich mich befand, ließ mich an den Ausgang der ganzen Affäre gar nicht denken. Die unmenschliche, grausame Absicht von Coxon, völlig gleichgültig an dem Wrack vorüberzufahren, hatte mich mit solcher Erbitterung erfüllt, daß ich vor keinem Schritt zurückgeschreckt wäre, um diesen gefühllosen Bösewicht zu seiner Pflicht zu zwingen. Mochte er es Meuterei nennen, ich nannte es Menschlichkeit, und für diese einzutreten, hätte ich selbst einen Kampf auf Leben und Tod nicht gescheut. Der Haß der Mannschaft gegen Kapitän und Maat schützte mich vor jeder von diesen beiden geplanten Hinterlist, sonst hätte ich darauf gefaßt sein müssen, daß sie nach unserer Abfahrt sofort vollgebraßt und uns mit dem Wrack allein auf dem Meere zurückgelassen hätten. Einer der Leute deutete dies an, er wurde aber von den andern ausgelacht; sie nannten ihn einen Narren und fragten ihn, was er denn eigentlich von seinen Maats dächte, der Kapitän samt Mr. Duckling würden doch in demselben Moment über Bord fliegen, wenn sie einen solchen Verrat verüben wollten. »Wer weiß,« fügte einer noch hinzu, »ob das gerade das Schlimmste für die beiden Schufte wäre; ja, ja, Mr. Royle, ich kann Ihnen sagen, daß noch Blut auf dem ›Grosvenor‹ fließen wird, wenn sich die Dinge für uns nicht bald besser gestalten; wir sehen uns die Sache nicht mehr lange ruhig an.«

Bei diesen Worten sahen alle vier Mann mit so haßerfüllten Blicken nach dem Schiff hinüber, daß es mich ordentlich kalt überlief. Was würde aus dem schönen Schiffe werden, welches sich dort so ruhig und majestätisch auf der Wasserfläche wiegte, wenn die Leute ihre Drohung wahr machten? Mit größter Zierlichkeit neigte es sich vor der Dünung, anmutig legten sich die schlanken Maste über und hell blinkten alle Messingteile, wenn es von einer Seite zur andern schaukelte. Welcher Kontrast, von ihm auf das traurige Bild der Zerstörung vor uns zu blicken! Mein Auge war gerade jetzt mit neuer tiefer Bewegung darauf gerichtet, denn ich konnte erkennen, daß es ein weibliches Wesen war, welches unsere Hilfe anrief. Ob alt, ob jung, vermochte ich noch nicht zu unterscheiden, ich sah nur, daß langes Haar hinter ihrem winkenden Arm niederhing.

»Bei Gott, Kinder,« schrie ich aufgeregt, »das ist gar kein Mann, seht doch einmal hin, seht die Haare, legt euch ins Zeug!«

Die Leute folgten meinem Zuruf und von Neugier getrieben, rojten sie nunmehr mit solcher Kraft an, daß das Boot wie ein Pfeil durch das Wasser schoß; nach kurzer Zeit konnten wir deutlich die Gestalt eines jungen Mädchens erkennen. Doch jetzt galt es vor allem zu überlegen, an welcher Stelle des Wracks wir ohne Gefährdung des Bootes anlegen konnten. Der verstümmelte Schiffsrumpf lag uns breitseit mit seinem Backbord vor, er schlingerte nicht nur schwer, sondern riß auch den mächtigen Besanmast, welcher längsseit an den Pardunen hing, bei jedem Überholen nach Steuerbord an sich empor. Nur mit der größten Vorsicht durften wir uns deshalb nähern, wenn nicht das Boot zerschellt werden sollte. Ich schwenkte meinen Hut nach dem armen Mädchen hin, ihm Mut zu machen und steuerte das Boot um das Wrack herum, weil ich den Punkt suchen wollte, wo wir aufentern könnten.

Das Schiff schien mir einen Gehalt von 700 Tonnen zu haben. Beim Überbordgehen hatten seine Masten auf der Backbordseite die Schanzkleidung völlig zusammengeschlagen und auf der Steuerbordseite einen Teil derselben zerschmettert. Das Steuerrad war verschwunden, die schweren, das Deck überflutenden Seen hatten Gangspill, Kompaßhaus, Lukenbedachung, Gitter, Pumpen, kurz alles, bis auf das Deckhaus und Überreste der Küche, weggeführt; ein starker, eiserner Bootskrahn war wie ein Korkzieher zusammengedreht; hinten lag der entmastete Rumpf bis zu den Püttingen im Wasser, vorn aber schwamm er frei bis über die Fockrüsten; es war wie ein Wunder, daß er dem furchtbaren Druck der langen Dünung noch immer Widerstand leistete und nicht schon längst von den ungeheuren, über ihn hinwegrollenden Wassermassen auf den Grund gedrückt worden war. Wie diese Einzelheiten sich meinem Gedächtnis eingeprägt haben, weiß ich nicht, denn ich entsinne mich, daß ich damals einzig und allein von dem Gedanken erfüllt war, wie ich es möglich machen sollte, unter den obwaltenden Umständen zu dem Mädchen im Deckhause zu gelangen. Auf dem Deck festen Fuß zu fassen, erschien mir unmöglich ohne Strecktau oder etwas dem Ähnlichen, woran man sich festhalten konnte, endlich mußte ich aber doch handeln. Ich befahl also dem Ruderer im Vorderteil des Boots, den Platz mit mir zu tauschen, das Steuer zu übernehmen und das Boot vorsichtig nach den Fockrüsten an der Steuerbordseite zu lenken. Dann stand ich auf und stellte einen Fuß zum Sprunge bereit auf den Rand des Boots. An den zerfetzten Wanten, die ins Wasser herabhingen, hatte ich, wenn ich ausglitt und ins Wasser fiel, ausreichende Handheben zum Festhalten.

»Sachte! vorsichtig! haltet euch fertig, rasch zurückzustreichen!« kommandierte ich, als wir fast heran waren. Ich wartete einen Augenblick, der Rumpf rollte auf uns zu, die Dünung hob unser Boot empor, und das Deck des Wracks, obgleich ganz schräg, kam in gleiche Höhe mit meinem Fuß. Ich sprang nunmehr mit aller Kraft und erreichte glücklich auch mein Ziel, fiel aber schwer nieder. Im nächsten Augenblick jedoch war ich schon wieder auf den Füßen und rannte nach vorn, um mich vor den Sturzseen zu retten.

Hier gab es einen ganzen Haufen Tauwerk: Stage, Klüverfalls und andere Seile, deren Enden zum Teil über Bord hingen. Ich zog eins dieser Enden herauf, fand aber, daß ich das Gewirr nicht lösen konnte; mich weiter umsehend bemerkte ich einige Taurollen, welche dicht am Fuß des Bugspriets lagen. Das Ende von einer Rolle warf ich in das Boot, gleichzeitig den Leuten zurufend, soweit das Tau reichte, wegzurudern. Nachdem dies geschehen war, knotete ich an die erste Rolle noch eine zweite und schlang mein Ende fest. Um nunmehr einen Halt über die Schiffslänge so weit als nötig zu gewinnen, befahl ich, daß das Boot bis zu den Steuerbord-Püttingen des Besanmastes rudern, dort einen Mann mit dem Tau an Bord setzen und dieser es stramm ziehen und befestigen solle. Nach Verlauf einiger Minuten, während welchen das Boot meinen Blicken entschwunden war, sah ich einen der Bootsleute über die Schiffsseite klettern; er triefte von Wasser und schüttelte sich wie ein nasser Pudel, denn er war beim Verlassen des Bootes über Bord gefallen; jetzt arbeitete er sich an dem straff gespannten Tau auf mich zu.

»Das Boot soll wieder nach dem Bug rudern und Steuerbord in der Nähe der Fockrüsten bleiben,« rief ich.

Nun schritt ich am Tau auf dem Deck entlang. Es traf sich sehr glücklich, daß die Tür des Deckhauses nach der Seite des Vorderdecks lag, auf der ich mich befand. Die Gefahr, dieselbe zu öffnen, war dadurch sehr viel geringer; denn hätte sie nach der Seite zu gelegen, wo sich die über das Deck schlagenden Wogen fortgesetzt am Hause brachen, so würden diese bei Öffnung der Tür mit ihrer ganzen Wucht hineingeflutet sein und jedenfalls das Haus mit allem, was darin war, sehr bald fortgeschwemmt haben. Das an der Tür vorbeistürzende Wasser war ja immerhin noch beinahe knietief, verhältnismäßig aber ungefährlich.

Als ich an das Haus herangelangt war, rief ich dem Mädchen zu, die Tür zu öffnen, denn diese lief in Falzen und ließ sich von außen nicht bewegen; das arme Geschöpf schien aber den Verstand verloren zu haben, denn ich mußte meine Aufforderung dreimal wiederholen, ohne daß sie sich von dem Fenster, an dem sie noch immer stand, fortrührte. Ich glaubte nun, sie verstände mich nicht, und fragte, ob sie eine Engländerin wäre.

»Ja,« antwortete sie; »um Gottes Barmherzigkeit willen, retten Sie uns!«

In der Lage, in welcher ich mich befand, war Höflichkeit nicht angebracht, hier galt es einfach schnell zu handeln; ich sagte also ziemlich barsch:

»Sie zu retten sind wir ja eben hier, aber durch das Fenster kann ich doch nicht steigen; tun Sie mir also den einzigen Gefallen und öffnen Sie die Tür, wir haben keine Zeit zu verlieren.«

Nun schien sie mich endlich zu begreifen, denn sie trat vom Fenster weg. Inzwischen war es auch dem Mann aus dem Boot gelungen, zu mir zu gelangen; der arme Teufel war unterwegs beinahe ertrunken, denn eine Sturzsee hatte ihn überrollt und eine ganze Weile hatte er um sein Leben kämpfen müssen. Auch jetzt schnaufte er noch fürchterlich und fluchte dabei nach Herzenslust.

Obgleich ich das Strecktau fest gepackt hielt, hatte ich doch die Vorsicht, an eine Stelle zu treten, wo das Wasser nicht zu stark drückte und schneller abfloß. Ungeduldig stand ich hier und wartete auf das Öffnen der Tür. Endlich zitterte sie in ihren Falzen und schob sich einige Zoll zurück.

»Das genügt!« rief ich, und dann hieß ich meinen Gefährten mit einer Hand das Tau fest fassen, mit der andern aber mich an meiner Lotsenjacke zu halten. Als er dies getan hatte, griff ich mit beiden Händen in den Spalt der Tür und riß sie mit einem kräftigen Ruck zurück.

Wir sahen nunmehr in einen Raum, in dessen Mitte sich ein Tisch befand, an den Seitenwänden waren Pritschen angebracht. Das Mädchen stand neben der Tür; auf einer der Pritschen zur Linken lag ein alter Mann mit weißem Haar, neben ihm auf dem Fußboden die Leiche eines gut gekleideten Mannes mit gegen die Ohren gepreßten Händen; auf der rechten Seite saß ein Matrose, der, als er mich sah, gellend aufschrie, mit den Fingern schnippte und entsetzliche Grimassen schnitt.

Ich faßte das Mädchen am Arm.

»Sie zuerst,« sagte ich, »kommen Sie, machen Sie keine Umstände.«

Doch sie schrak zurück, klammerte sich an die Tür fest und schrie wie verzweifelt: »Zuerst mein Vater, nehmen Sie meinen Vater zuerst,« und sah dabei zu dem alten Manne hinüber.

»Ja doch, ja, er wird auch dran kommen, Sie werden alle gerettet werden, seien Sie nur vernünftig und halten Sie uns nicht auf. Rasch jetzt, hier heißt es gehorchen, also vorwärts mit Ihnen!« fuhr ich sie ärgerlich an, denn eine mächtige Woge überflutete in diesem Augenblick das Schiff, ein starker Strom ergoß sich durch die offene Tür und spülte die auf dem Fußboden liegende Leiche in einen Winkel.

Ohne mich auf weitere Worte einzulassen, faßte ich ihre leichte Gestalt, hob sie auf meine Schulter und watete am Strecktau vorwärts. Mit Hilfe meines Gefährten gewann ich den Bug des Wracks, rief das Boot an und befahl, es solle sich längsseit legen. Während es sich näherte, gab ich den Leuten Anweisung, die Dame auf ein Zeichen von mir aufzufangen. Den Mann, der sich bei mir auf dem Wrack befand, schickte ich in die Fockrüsten. Jetzt sah ich eine lange Woge heranrollen, die das Boot ziemlich in eine Höhe mit uns bringen mußte. »Paßt auf!« schrie ich aus Leibeskräften, hob das Mädchen über Bord, reichte es dem Mann in den Fockrüsten, und im nächsten Augenblick war es schon von den Leuten im Boot aufgefangen. Das Wrack rollte schwerfällig zurück, das Boot sank nieder, und mein Gefährte sah zu mir mit einem Lächeln empor, als wollte er fragen: »Hab' ich das Kind nicht gut ins Boot befördert?«

»Brav gemacht, mein alter Kerl!« rief ich ihm zu, »das ging ja wie der Blitz; nun aber wieder schnell herauf mit dir, es sind noch mehr da!«

Als ich mich nach diesen Worten an dem Tau entlang wieder nach dem Deckhaus hinarbeitete, traf mich eine neue Sturzsee so unglücklich vor den Magen, daß ich, nach Luft schnappend, eine ganze Weile dastand, ehe ich weiterzuschreiten vermochte. Am Hause wieder angelangt, fand ich zu meiner Freude den alten Mann, der seine Lagerstelle inzwischen verlassen hatte, an die Tür gelehnt, schon meiner wartend.

»Ist meine Tochter in Sicherheit, Sir?« fragte er mit fast tonloser Stimme.

»Ganz außer Gefahr; kommen Sie jetzt.«

»Dem allmächtigen Gott sei Dank,« rief er mit Inbrunst und brach dann in Tränen aus.

Ich ergriff ihn am Rockkragen, um ihn fest in meiner Gewalt zu haben, und zog ihn hinter mir her. Dem Bootsmann sagte ich, er solle den Matrosen nachbringen. Der arme alte Herr strengte sich nach Kräften an, mir möglichst wenig Mühe zu machen. Ich half ihm über die Schiffsseite auf die Püttingen, hielt ihn hier, bis das Boot in die richtige Lage kam, und warf ihn dann mit derselben Schnelligkeit hinein, wie es vorher mit seiner Tochter geschehen war. Er wurde aufgefangen und die Tochter umschlang ihn mit ihren Armen. Während dies geschah, drang auf einmal ein wildes Geheul zu mir, vermischt mit dem lauten Geschrei und Gefluche meines Bootsmanns. Ich kletterte eilig wieder auf Deck zurück und stieß hier auf meinen Gefährten, der mich ganz wild anschrie: »Er hat mich gebissen, Sir; der ist ganz toll und verrückt, an den kann keiner ran.«

»Ach was, das hilft nichts,« entgegnete ich, »wir müssen ihn holen,« und damit schritt ich ohne Zögern am Strecktau entlang.

Als der Mann dies sah, faßte er wieder Mut und folgte mir nach dem Hause. Hier blieb ich zunächst in der Tür stehen und blickte prüfend auf den Wahnsinnigen, der noch immer an seinem Platze saß. Auf einmal, ehe wir es uns versahen, schoß er wie der Wind an uns vorüber und sprang vor unsern Augen ins Meer.

Wir blickten beide dem Unglücklichen erschrocken nach, dann aber sagte ich, indem ich ins Deckhaus trat: »Das Boot wird ihn auffischen, wir wollen erst hier einmal zusehen, was etwa noch zu retten ist.« Es war jedoch in dem Raume nichts mehr vorhanden als die in die Ecke geschwemmte Leiche des Mannes.

»Dies Wrack muß sein Sarg sein,« sprach ich, »wir haben hier nichts mehr zu tun.«

Zum letztenmal arbeiteten wir uns nach vorn, als wir aber über die Schiffsseite auf die Püttingen steigen wollten, sahen wir das Boot von uns wegrudern. Ich erschrak zuerst heftig und wußte nicht recht, was ich denken sollte, dann aber erkannte ich, daß das Boot den Wahnsinnigen verfolgte, welcher, lang ausstreichend, davonschwamm. Zwei Mann ruderten, der dritte beugte sich über Bord, um den Unglücklichen zu fassen. Der ›Grosvenor‹ lag ruhig eine Meile von uns mit backgepraßten großen Raaen. Gerade als der Bootsmann das Haar des Schwimmers packte, ging an Bord des Schiffes die Flagge herauf und wurde dreimal niedergelassen.

»Bringt ihn schnell hierher,« schrie ich, »der Kapitän signalisiert, daß wir uns beeilen sollen.«

Das Boot kenterte beinah, als wir den Irrsinnigen hereinzogen; einer der Leute warf ihn auf den Rücken, kniete auf ihn und wand ihm die Bootsleine um Leib, Arme und Beine. Darauf kam das Boot längsseit und den richtigen Moment abpassend sprangen wir hinein und stießen ab.

Ich fand jetzt Muße, mir die Personen anzusehen, die wir gerettet hatten.

Vater und Tochter saßen mit verschlungenen Händen auf den Sternsitzen. Der alte Mann schien beinah bewußtlos; er lehnte sich an den Rand des Bootes, sein Kinn lag auf der Brust, seine Augen waren geschlossen. Ich fürchtete, er läge im Sterben, konnte ihm aber keine Stärkung bringen. Die junge Dame mochte etwa zwanzig Jahre alt sein und war sehr schön. Ihr herrliches, goldenes Haar hing ihr in nassen Strähnen über Schultern und Nacken. Sie war totenbleich und ihre Lippen waren blau; ihre Augen trugen den Zug schweren Leidens, tiefer Traurigkeit. Durchnäßt bis zu den Hüften, schauderte sie oft vor Kälte zusammen, und ihre Zähne schlugen aufeinander, trotzdem die Sonne so warm auf uns niederprallte, daß sich die Duchten des Bootes ganz heiß anfühlten.

Der wahnsinnige Matrose lag auf dem Boden des Bootes und sah stier in den Himmel; er bot einen schrecklichen Anblick mit dem triefenden Haar, dem bleichen Gesicht und dem roten Bart; seine nackten Füße traten unter den anklatschenden Leinenhosen hervor, man sah, daß seine Beine zum Skelett abgemagert waren. Mitunter warf er sich gewaltsam herum und stieß einen unartikulierten Schrei aus, er war offenbar sehr ermattet und verhielt sich deshalb im ganzen ruhig.

Ich fragte das Mädchen, wie lange sie sich in der schrecklichen Lage befunden hätten.

»Seit gestern morgen,« antwortete es mit erstickter Stimme. »Wir haben seit vorgestern abend keinen Tropfen Wasser zu trinken gehabt; der arme Mensch dort ist vor Durst wahnsinnig geworden, denn er trank in Verzweiflung Seewasser.«

»Habt ihr's gehört,« rief ich meinen Leuten zu, »sie haben seit zwei Tagen keinen Tropfen Wasser gehabt!«

Die braven Burschen verstanden mich und legten sich mit einer Gewalt in die Riemen, daß das Boot in Wahrheit durch die Wogen schäumte. Es wäre grausam gewesen, das arme Mädchen noch weiter zum Sprechen zu veranlassen, da ihm die Zunge vor Durst am Gaumen klebte, ich war also still.

Nach zwanzig Minuten, die mir wie ebenso viele Stunden erschienen, erreichten wir unser Schiff. Die Mannschaft drängte sich um die Fallreepstreppe und empfing uns mit Hurrageschrei, als sie sah, daß wir mehrere Personen mitbrachten. Duckling und der Kapitän sahen vom Hüttendeck grimmig zu uns herüber.

»Hallo, Jungens!« rief ich, »heran mit euch, zuerst diese Dame an Bord, sorgt gleich für Wasser, diese Leute sterben vor Durst.«

In wenigen Minuten waren Vater und Tochter über die Fallreepstreppe an Bord geschafft. Der Wahnsinnige wurde wie ein Warenballen mittels der Bootsleine aufgehißt, die wir um ihn schlangen, ohne seine Bande zu lösen. Als dies geschehen war, verließen auch wir das Boot, bis auf einen Mann, der es unter den Krahn führte, die Läufer einhakte und zum Aufholen bereit machte.

In diesem Augenblick geschah etwas Schreckliches: Während der alte Mann, gestützt von zwei Matrosen und gefolgt von seiner Tochter, über das Deck wankte, stand der Wahnsinnige, umgeben von einem Teil der Leute, noch an der Fallreepstreppe; Johnson, der große Matrose, stützte ihn, und ein Mann hielt ihm ein Zinngefäß mit Wasser an den Mund; der Unglückliche zuckte zusammen, die Augen traten ihm vor Gier beinah aus den Höhlen, dann gab er sich plötzlich einen furchtbaren Ruck, befreite mit fast übermenschlicher Kraft seinen rechten Arm, packte den Becher, biß in das Gefäß hinein, warf den Kopf zurück und stürzte in einem Zuge den ganzen Inhalt hinunter. Unmittelbar darauf entglitt der Becher seiner Hand, sein Gesicht wurde bläulich, und er fiel tot auf das Deck.

Einen Schreckensruf ausstoßend, sprang Johnson, der ihn bis zu diesem Moment gehalten hatte, zur Seite, und auch die andern fuhren betroffen zurück. Auf allen Gesichtern malte sich das Entsetzen, stumm standen die Leute da und starrten auf den Toten.

»Hierher! und das Boot aufgehißt,« schrie jetzt Duckling, und als er den Mann tot auf Deck liegen sah, fügte er barsch hinzu: »holt eine Taardecke und deckt ihn zu.«

»Darf ich dem Steward sagen, daß er den Leuten, die mit mir waren, einen Grog verabreicht?« fragte ich ihn.

Statt einer Antwort maß er mich nur mit einem unbeschreiblich feindseligen Blick, wandte sich ab und ging, etwas durch die Zähne murmelnd, fort.

»Na, ihr sollt doch euren wohlverdienten Grog haben,« sagte ich zu einem neben mir stehenden Mann meiner Begleitung, und wenn es meine eigene Ration wäre.« Darauf begab ich mich gänzlich erschöpft in meine Koje, um trockene Kleider anzulegen.


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