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VI. Tischreden von dem Herrn Christo

 

Gedanken Doctor Martini Lutheri von der Geburt Christi.

Anno Domini 1538 am 25. Decembr. am Christabend war Doctor Martinus Luther sehr fröhlich und alle seine Reden, Gesänge und Gedanken waren von der Menschwerdung Christi, unsers Heilandes, und sprach mit tiefem Seufzen: »Ah, wir arme Menschen, daß wir uns so kalt und faul gegen diese große Freude stellen, die uns doch zu Gute geschehen ist! Und ist die größte Wohlthat, die weit, weit übertrifft alle andere Werk der Schöpfung; und sollens dennoch so schwächlich gläuben, da es uns doch von den Engeln verkündiget, geprediget und gesungen wird, welche himmlische Theologi und Prediger sind und haben sich unserthalben also gefreuet, und ihr Gesang ist gar ein schöner Gesang, darein kurz gefasset ist die Summa der ganzen christlichen Religion. Denn das Gloria in excelsis Deo, Gott in der Höhe sei die Ehre, ist der höchste Gottesdienst; denselbigen wünschen sie uns und bringen ihn uns in diesem Christo. Denn die Welt nach dem Fall Adams kennet weder Gott noch die Creaturen, lebet aller Ding außerhalb Gottes Ehre, preiset, lobet noch rühmet ihn nicht. O wie feine, schöne, lustige Gedanken hätte der Mensch gehabt, wenn er nicht gefallen wäre! wie hätte er speculiret von Gott in allen Creaturen, daß er auch in den kleinesten und geringsten Blümlein betrachtet hätte Gottes Allmacht, Weisheit und Güte! Denn wahrlich die Anschauung und Betrachtung der ganzen Creatur Gottes, sonderlich aber für die Einfältigen das Feldgewächse und der Schmuck des Erdbodens beweisets, daß unser Herr Gott ein solcher Meister und Künstler sei, dem es keiner wird nachthun. Solches wäre von Adam und seinen Nachkommen gerühmet und gepreiset worden, das nun des erbärmlichen verderblichen Falls halben nachbleibet, ja der Schöpfer wird noch gelästert und verunehret.

Darum rufen die lieben Engel die Leute, so gefallen sind, wiederum zum Glauben an Christum und zur Liebe, das ist, daß sie Gott allein die Ehre geben und in diesem Leben Friede haben, beide vor Gott und unter einander.«

 

Von Christo im Phantheon zu Rom.

»Zu Rom ist eine Kirche gewesen, die hat geheißen Pantheon, darinne sind alle Götter gemalet gewesen, die sie aus der ganzen Welt haben können zusammen bringen. Und diese haben sich alle mit einander wohl können vertragen, und ist guter Friede unter ihnen gewesen, denn der Teufel hat damit nur der Welt in die Fäuste gespottet. Aber wie nur der Christus kömmet, den können sie nicht leiden, da werden die Teufel, alle Götzen und Ketzer toll und thöricht. Denn ist der rechte Mann und er hat sie auch Alle über einen Haufen gestoßen. Der Papst legt sich wider Christum auch gewaltiglich, aber er muß auch noch gestürzt werden. Es sind zu Rom etlich viel tausend Märtyrer begraben, die alle ihr Blut daselbst um des Herrn Christi willen haben vergossen.«

 

Von Christi Auferstehung, was sie nützet.

»Da Christus wieder auferstanden ist, hat er Alles mit sich gezogen, daß alle Menschen müssen auferstehen, auch die Gottlosen. Daß wir aber noch leben und dieser Welt brauchen, das ist gleich, als wenn ein Hausvater wollte über Land ziehen und spräche zu seinem Kinde oder Diener: Siehe, da hast du dieweil zweene gülden Groschen, die brauche zur Leibes Nothdurft und Nahrung, bis ich wiederkomme.

Auch sind alle Creaturen ein Figur und Bild der künftigen Auferstehung, denn gegen dem Sommer werden sie aus dem Tod wieder lebendig, wachsen und grünen; welches im Winter Niemand gläubte, daß geschehen würde, wo ers zuvor nicht erfahren und gesehen hätte.

Deßgleichen, da er gen Himmel fuhr, hat er auch Alles mit sich geführt, sitzt zur Rechten Gottes des Vaters, und hat uns, die wir seines Leibs Gliedmaß sind, mit ihm in das himmlische Wesen versetzt, daß wir auch sollen Herrn sein aller Ding wie Christus, doch also, daß er bleibe der Erstgeborne unter vielen Brüdern.

Darum ein Christ, der das gläubt, siehet an die Sonne und Alles, was wir in dieser Welt brauchen, als wären sie nicht da, sondern gedenkt allzeit an das künftige Leben, in welchem er allbereit ist, obs wohl noch nicht scheinet, auch warten alle Creaturen auf die Erlösung und Offenbarung der Kinder Gottes (Röm. 8,19).

So sind nun alle Creaturen ausgemustert, auch alle Werk, wie heilig sie auch sind, sind rein ausgeschlossen und abgeschälet als nöthig zur Seligkeit. Da ein Werk selig machet, so machen auch Aepfel und Birnen selig. Christliche Gerechtigkeit ist nicht eine solche Gerechtigkeit, die in uns ist und klebet, wie sonst eine Qualitas und Tugend, das ist, das man bei uns findet oder das wir fühlen; sondern ist eine fremde Gerechtigkeit gar außer uns, nämlich Christus selber ist unsere formalis Iustitia, vollkommene Gerechtigkeit und das ganze Wesen.« I Kor. I. (V. 30).

 

Christus soll allein in eines Christen Herz sein.

»In meinem Herzen,« sprach D. Mart., »herrschet allein und soll auch herrschen dieser einige Artikel, nämlich der Glaube an meinen lieben Herrn Christum, welcher aller meiner geistlichen und göttlichen Gedanken, so ich immerdar Tag und Nacht haben mag, der einige Anfang, Mittel und Ende ist. Aber gleichwohl empfinde ich, daß ich von der Höhe, Tiefe und Breite dieser unmäßigen, unbegreiflichen und unendlichen Weisheit kaum und gar nährlich ein geringes schwaches Anheben erreiche, und kaum etliche kleine Stüfflein und Bröcklein aus der allerköstlichsten und reichsten Fundgrube habe erlangen und ans Licht bringen mögen.«

 

Christum will Niemand zum Herrn haben.

An S. Stephans Tage auf den Abend über Tisch sagt D. Mart.: »Mein Predigt ist nicht anders, denn als ging ich durch einen großen Wald und schrie, daß es herwieder schalt, daß ich den Echo und Wiederschall hörete; denn ich sehe und merk, daß Niemand den Christum will für einen Herrn haben.«

 

Des heiligen Pauli Person.

Da fraget ihn Magister Veit Dieterich und sprach: Wie achtet ihr, Herr Doctor, was Paulus sei für eine Person gewest? Da sprach der Doctor: »Ich gläube, Paulus sei ein verachtete Person gewest, die kein Ansehen gehabt; ein armes dürres Männlein wie Magister Philippus«.

 

Es folget nicht: Christus hat dieß und das gethan, darum mögen wirs auch thun.

»Jetzt geben etliche vor, Christus habe die Käufer und Verkäufer mit Gewalt aus dem Tempel getrieben, darum mögen wir auch gleiche Gewalt wider die Bischöffe und Feinde des Worts üben; wie sich denn Münzer und andere Rottengeister in der Bauern Aufruhr unterstanden Anno 1525.«

»Nein,« sagt D. M., »Christus hat viel gethan, das wir ihm nicht nachthun sollen noch können. Er ist auf dem Wasser gegangen, hat vierzig Tag und Nacht gefastet, Lazarum vom Tod auferweckt, da er vier Tage im Grabe gelegen war usw. Das und dergleichen werden wir wohl lassen.

Viel weniger will er, daß wir uns wider die Feinde der Wahrheit setzen sollen, sondern gebeut das Widerspiel (Matth. 5, 44): Liebet eure Feinde, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen usw. Wir sollen ihm aber folgen in den Werken, daran er ein öffentlich Gebot gehänget hat, als (Luc. 6, 36): Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist. Item (Matth. 11, 29): Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmüthig und von Herzen demüthig usw. Item (Luc. 9, 23): Wer mir folgen will, der verläugne sich selber, und nehme sein Kreuz und folge mir.«

 

Christus ist der einzige Arzt wider den Tod, deß doch gar wenig begehren.

»Ein Trunk Wassers, wenns einer nicht kann besser haben, ist ein gute Aerznei wider den Durst. Ein Stück Brod stillet den Hunger, und wer sein bedarf, trachtet mit Fleiß darnach, daß ers bekomme. Also ist Christus die beste, gewisse, einige Aerznei wider den schrecklichsten Feind menschlichen Geschlechts, nämlich wider den ewigen Tod. Es will aber menschlichen Herzen nicht eingehen. Wenn sie einen Arzt wüßten über hundert Meilen, welcher den leiblichen, zeitlichen Tod vertreiben oder nur eine Zeit lang aufhalten könnte, wie würden sie ihn holen lassen, kein Geld noch Unkosten sparen? Daraus man siehet, wie gräulich menschlich Natur verderbet und verblendet ist.

Doch das kleine Häuflein hält sich zu dem rechten Arzt, und lernet an dieser Kunst, welche der heilig alte Simeon Luc. 2 (V. 29. 30) wohl gewußt hat, daher er fröhlich singet: Mit Fried und Freud ich fahr dahin, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, darum der Tod mein Schlaf worden. Wo kömmet aber die Freude her? Da kömmet sie her, daß er den Heiland, den rechten Arzt wider Sünd und Tod, mit geistlichen, auch leiblichen Augen gesehen hat.

Darum ists ein gräuliche Plage, daß wir täglich vor Augen sehen, wie gierig ein Durstiger ist nach Trinken, ein Hungeriger nach Essen, so doch ein Trunk Wassers oder Stück Brods nur ein Stunde oder zwo den Durst oder Hunger vertreiben. Dagegen Niemand oder gar wenig nach diesem allertheuersten Arzte begierig sind, ob er wohl freundlich Alle zu sich locket und spricht Joh. am 7. Kap. (V. 37): Wen dürstet, der komme zu mir und trinke; dazu Speise und Trank gibt, die unvergänglich sind und bleiben bis ins ewige Leben, wie er auch saget (V. 38): Wer an mich gläubet, wie die Schrift saget, von deß Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen.«

 

Christi und der Apostel Mirakel.

»So lang Jupiter, Mars, Apollo, Saturnus usw. Juno, Diana, Pallas, Venus regierten, das ist: für Götter gehalten und geehret worden von den Heiden (die Jüden hatten auch ihre fremde Götzen und viele, denen sie dieneten), mußte Christus anfänglich und hernach die Apostel viel leibliche Zeichen und Wunder thun, beide unter Jüden und Heiden, die Lehre vom Glauben an ihn (Christum) zu bekräftigen, und aufzuheben und zu vertilgen alle falsche Lehre und Götzendienste. Daß also dieselben Zeichen so lang im Schwang mußten gehen, bis die Lehre des Evangelii gepflanzet und angenommen, die Taufe und des Herrn Abendmahl seines wahren Leibs und Bluts angerichtet worden.

Die geistlichen Mirakel aber, die Christus für die rechten Wunderwerk hält, geschehen täglich und bleiben bis an der Welt Ende; als da ist, daß der Häuptmann Matthäi am achten Kapitel (V. 10), der ein Heide war, so ein starken Glauben an Christum hat können haben, daß er auch abwesend könnte seinem Knecht helfen. Also verwundert sich auch der Herr über des kananäischen Weibs Glaube und spricht: O Weib, dein Glaube ist groß! (Matth. 15, 28.)

Auch sind noch täglich etliche und deren viele, die das Evangelium annehmen, an Christum den Gekreuzigten gläuben, und ehe Alles, was sie haben, auch Leib und Leben ließen, denn sie ihn und sein Wort verläugnen wollten. Welches wahrlich ein groß Wunderwerk ist. Daher wünscht Sanct Paulus die überschwengliche Größe göttlicher Kraft, die er an uns, die wir gläuben, beweiset.«

 

Name Jesus Christus.

»Ich hab und weiß nichts von Jesu Christo, weil ich ihn leiblich weder gesehen noch gehöret habe, denn allein seinen Namen. Doch hab ich aus der Schrift, Gott Lob, von ihm so viel gelernet, daß ich mir nur sehr wohl genügen lasse, begehre derhalb in diesem sündhaftigen Leben ihn leiblich nicht zu sehen noch zu hören.

Zudem hab ich in meiner höchsten Schwachheit, im Schrecken und Fühlen der Sündenlast, in Furcht und Zagen vor dem Tode, in Verfolgung der argen falschen Welt, oft erfahren und gefühlet die göttliche Kraft, so dieser Name an mir, der ich sonst von allen Creaturen verlassen war, beweiset hat, mich mitten aus dem Tod gerissen, wieder lebendig gemacht, in der größten Verzweifelung getröstet, sonderlich im Reichstage zu Augsburg Anno 1530.

Daß ich, ob Gott will, bei dem Namen will bleiben, leben und sterben. Und ehe ich wollte bei meinem Leben gestatten, daß Erasmus oder ein anderer, er heiße und sei wer er wolle, meinem Herrn Christo zu nahe sollt sein mit seiner gottlosen und falschen Lehre, wie köstliche Farbe er ihr auch anstreicht, sie zu zieren und schmücken, ehe wollt ich nicht leben. Ja, es sollt mir träglicher sein, samt Weib und Kind alle Plage und Marter zu leiden und endlich des schmählichsten Todes zu sterben, denn daß ich solches sehen und dazu still schweigen sollte.«

 

Außer Christo soll man nicht an Gott gedenken.

Es sagete Doctor Martinus Luther ein ander Mal, daß man außer Christo Gott nicht erkennen könnte, und sprach: »Ich klagte einmal Doctor Staupitzen, wie mich die hohe Anfechtung von der Vorsehung hart plagete. Da sagte er zu mir: In den Wunden Christi wird die Vorsehung verstanden und gefunden und sonst nirgend nicht; denn es stehet geschrieben: Den sollt ihr hören (Matth. 17, 5). Der Vater ist zu hoch, darum saget er: Ich will einen Weg geben, darauf man zu mir kommen möge, nämlich Christum, an den gläubet, hänget an ihm, so wird sichs zu seiner Zeit wohl finden, wer ich bin. Das aber thun wir nicht, darum ist uns Gott unbegreiflich und unverständlich; wir könnens nicht ausdenken, was er sei, viel weniger, was er gesinnet ist; er wird nicht begriffen, will auch ungefasset sein außer Christo. Willt du nun die Ursach wissen, warum viel Leut verdammet werden? Sie hören nicht, was Christus saget und lehret vom Vater; bei dem Christo sollt ihr finden, was und wer ich bin und was ich haben will; sonst werdet ihrs weder im Himmel noch auf Erden finden.«

 

Christus und der Papst sind an einander gehetzt.

»Ich hab,« sagt D. M., »Christum und den Papst an einander gehangen; darum kümmer ich mich weiter um nichts. Wiewohl ich zwischen Thür und Angel komme und gedränget muß werden, ficht mich nicht an; denn, gehe ich darob zu Boden, so wirds Christus wohl hinaus führen!«

 

Vom Vorzug Gottes Worts.

Vom Vorzug Gottes Worts redete Doctor Martinus Luther also: »Christus ist einmal auf Erden sichtlich kommen und hat unter uns gewohnet und seine Herrlichkeit sehen lassen; hat aus bedachtem Rath und Vorsehung Gottes das Werk der Erlösung menschlichen Geschlechts ausgerichtet. Ich begehre nicht, daß er noch einst komme, will auch nicht, daß er mir einen Engel sende. Und ob gleich ein Engel vom Himmel käme, und sich mir sichtbar unter die Augen stellete, so wollt ich ihm doch nicht gläuben, denn ich hab meines Herrn Christi Brief und Sigil, das ist sein Wort und Sacrament, daran halte ich mich, begehre keiner neuen Offenbarung.«

Und daß Doctor Martinus Luther allein bei Gottes Wort geblieben und an dasselbige sich gehalten und keinem Gesichte hat gläuben wollen, davon hat er selbst diese Historie erzählet, daß er in seinem Stüblein einmal heftig gebetet und daran gedacht hätte, wie Christus am Kreuz gehangen, gelitten und für unsere Sünde gestorben wäre, da wäre ein heller Glanz an der Wand worden, und darinnen eine herrliche Gestalt Christi mit den fünf Wunden erschienen, hatte ihn, den Doctor, angesehen, als wäre es der Herr Christus selber leibhaftig. Als nun der Doctor gesehen, hat er erstlich gemeinet, es wäre etwas Gutes, doch hat er balde sich bedacht, es müßte des Teufels Gespenst sein, denn Christus erscheine uns in seinem Wort und in niedriger demüther Gestalt, als wie er am Kreuz gehangen und geniedriget worden ist. Darum hatte der Doctor zum Bilde gesagt: Hebe dich, du Schandteufel! Ich weiß von keinem andern Christo, denn der gekreuziget worden ist und der in seinem Wort vorgebildet und geprediget wird. Und balde war das Bild verschwunden, welches der leibhaftige Teufel gewesen war.

 

Es sind unter dem Collegio zu Worms, Anno 1545 gehalten, diese Vers gemacht worden, daß der Papst und Luther mit einander nicht können vertragen werden:

Ja, wenn der Teufel morgen stürb.
Und ein Wolf zum Schaf und Lamm würd.
So wird der Papst und Luther eins!
Der beider geschieht gewißlich keins.
Noch will man viel davon tractirn,
Das ist Geld, Müh und Zeit verliern,
Bleibet Christus Wort mit Ehrn bestahn,
So muß der Papst zu Trümmern gahn.
Kein Mittel ist zu finden hie;
Was thun wir denn mit unser Müh?

 

Wie Christus sein Verdienst austheilet.

»Christus Verdienst ist ein Werk, um welches willen Christus ein Belohnung und Geschenk geheißen wird. Nun aber gibt Christus sein Verdienst, Gaben und Gerechtigkeit aus Verheißung, die wird allein mit dem Glauben gefasset. Als wenn ein Fürst zu mir sagte: Komm zu mir aufs Schloß, so will ich dir hundert Gülden geben. Da thue ich wohl ein Werk mit dem Gehen, aber die hundert Gülden, als ein Geschenk, werden mir nicht um meines Gehens als eines Werks willen gegeben, sondern darum, daß sie mir der Fürst hat zugesaget und verheißen.«

 

Christi Predigt ist nicht so gewesen, als jetzt zur Zeit des Evangelii.

»Des Herrn Christi Autorität und Ansehen, da er gelehret und gepredigt hat, ist so groß nicht gewesen, als sie jetzt zu unser Zeit ist«, saget Doctor Martinus, »wie er selber spricht: Ihr werdet größere Werke thun denn ich. Johannis am 14. Kap. (V. 12). Er ist das Senfkörnlein, wir aber die Blätter und Meien.«


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