Titus Livius
Römische Geschichte
Titus Livius

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17. Weil der Consul seinen Krieg mit diesem Feinde zu führen hatte, der allen Völkern jener Gegend so furchtbar war, so redete er in einer Versammlung seiner Soldaten ungefähr so zu ihnen: «Ich weiß es sehr wohl, Soldaten, daß die Gallier an Kriegsruhm allen Völkern vorgehen, welche Asien bewohnen. Dies wilde Volk, das unter Kriegen fast den ganzen Erdkreis 526 durchschwärmte, wählte sich seinen Wohnsitz unter der sanftesten Menschenart. Ihr schlanker Körperwuchs, ihr langes und geröthetes Har, die ungeheuren Schilde, die überlangen Schwerter; ferner der Gesang, womit sie das Treffen eröffnen, ihr Geheul, ihr Schlachttanz, und – dies ist ihnen eine Art von Erbsitte, – das fürchterliche Geklirr ihrer Waffen, wenn sie auf ihre Schilde schlagen; dies Alles ist absichtlich darauf berechnet, Schrecken zu erregen. Mögen sich denn Leute davor fürchten, denen dies neu und fremd ist, Griechen, Phrygier, Carier: Römer aber, denen ein Gallischer Lärmkrieg nichts Ungewohntes ist, sind auch mit allen seinen Nichtigkeiten bekannt. Nur Einmal liefen vor langer Zeit, beim ersten Zusammentreffen an der Allia, die Vorfahren vor ihnenad Alliam olim fuderunt maiores nostros]. – Da hier so viele Handschriften, denen auch die Mainzer durch ihr ve stri beizutreten scheint, statt no stros – wiewohl im Widerspruche mit der Geschichte – no stri lesen, so könnte man, angenommen, daß die gewöhnliche Lesart, welche eos ausschließt, ad Alliam olim fuderunt maiores – die richtige sei, auf die Vermuthung kommen, nostros und nostri gehöre beides in den Text, und in einigen Msc. sei nostros durch nostri, in anderen nostri durch nostros, wegen der Ähnlichkeit, verdrängt. Dann hieße es hier so: Semel primo congressu ad Alliam olim fuderunt maiores nostros: nostri ex eo tempore per CC iam annos pecorum in inodum consternatos caedunt fugantque. Dann hätten caedunt fugantque in nostri ihr Subject, und nostri wäre so viel, als maiores, avi, patres, nos ipsi, oder mit Einem Worte: Romani. Allein der Cod. Longob. Mog. – so oft in diesen Büchern der einzige Erhalter der ächten Lesart – lieset so: Semel primo congressu ad Alliam eos olim fuderunt maiores vestri. Dies fu derunt (wofür auch ein andres Msc. fuerunt hat) verwandelte Modius in fu gerunt, und selbst Drakenb. sagt: Non displicet Modii coniectura, qui unica tantum litera mutata fu gerunt emendat pro fu derunt. Solent illa verba etiam alibi in MSS. commutari. – Fuderunt maiores vestros wollte Manlius aus Artigkeit nicht sagen, und konnte es auch der Geschichte nach nicht sagen: denn Modius fügt sehr richtig zur Unterstützung seines fu gerunt hinzu: fuga ibi potius sua et trepidatio Romanis exitio fuit, quam Gallorum virtus. Und Livius selbst sagt V. 38: ignotum hostem prius paene quam viderent, non modo non tentato certamine, sed ne clamore quidem reddito, integri intactique fugerunt. Nec ulla caedes pugnantium fuit. Nur hat Modius, glaube ich, nicht recht gethan, daß er auch das Wort vestri in nostri verwandelte. Manlius will seinen Zuhörern nicht geradezu sagen: maiores vestri oder nostri fugerunt. Er vermeidet dies dadurch, daß er unbestimmt sagt: maiores olim eos fugerunt. Dann fängt nach meiner Meinung der neue Satz an: Vestri ex eo tempore per CC iam annos – – eos caedunt fugantque. Vos allein konnte er hier nicht sagen, weil sie vor 200 Jahren noch nicht gelebt hatten: er kommt ihnen aber mit dem Complimente so nahe, als er kann, wenn er sagt: Vestri, nämlich avi, patres, vos ipsi, cives vestri u. s. w. Da Drakenborch so oft in diesen Büchern dem Cod. Mog. ganz allein, als dem bewährtesten, gegen die Lesart aller andern Msc. folgt, und die Nachhülfe des Modius billigt, so glaube ich, auch das vestri konnte, richtig interpungirt, beibehalten werden.; seit jener Zeit aber, schon zweihundert Jahre lang, werden sie von den Eurigen, wie durcheinandergescheuchte Heerden zusammengehauen und gejagt; und der über Gallier gehaltenen Triumphe giebt es beinahe mehr, als über die Länder des ganzen Erdkreises zusammen. Hält man nur ihren ersten Angriff aus – dies wissen wir schon aus Erfahrung – in welchem sie 527 die ganze ihnen eigene Glut und blinde Erbitterung ausströmen; so fließen ihnen die Glieder von Schweiß und Ermattung; so wanken ihnen die Waffen; so strecken ihren erschlafften Körper, und wenn die Hitze verraucht ist, auch ihren erschlafften Muth, ohne daß es unsers Schwertes bedürfte, Sonnenstich, Staub und Durst zu Boden. Wir haben uns nicht bloß in Legionen gegen ihre Legionen versucht, sondern Titus Manlius, Marcus Valerius, welche einzeln Mann gegen Mann auftraten, haben bewiesen, wie mächtig Römische Tapferkeit die Gallische Tollheit besiege. Ja der einzige Marcus Manlius warf einen Zug zum Capitole heransteigender Gallier hinab. Und jene unsre Vorfahren hatten doch mit unbezweifelten, im eignen Vaterlande gebornen, Galliern zu thun. Diese hier sind schon ausgeartet, sind Halblinge, sind wirklich, was ihr Name sagt, Gallogriechen geworden, gerade so, wie bei Früchten und Thieren der Same zur Erhaltung ihrer Art nicht so wirksam ist, als die Eigenthümlichkeit des Bodens und des Himmels, unter dem sie sich nähren, zu ihrer Abänderung. Die Macedonier, welche Alexandrien in Ägypten, auch die, welche Seleucien und Babylon, so wie die, welche andre über den Erdkreis zerstreute Pflanzstädte bewohnen, sind in Syrer, Parther, Ägypter ausgeartet. Massilien hat, weil es unter Galliern liegt, nicht wenig von der Gemüthsart seiner Nachbaren angenommen. Was ist den Tarentinern von 528 jener harten und rauhen Spartanischen Zucht noch geblieben? Immer wird Alles auf seinem Urstamme edler erzeugt: einem fremden Boden aufgepfropft artet es, mit Verwandlung seiner Natur, in das aus, was ihm die Nahrung giebt. Folglich werdet ihr in diesen mit Gallischen Waffen belasteten Phrygiern, wie ihr sie schon in des Antiochus Heere niedergehauen habt, eure schon Besiegten als Sieger niederhauen. Meine Sorge ist mehr die, daß es bei ihnen des Ruhmes für uns zu wenig, als des Krieges zu viel gebe. Hat sie doch König Attalus oft geschlagen und gejagt. Ihr müßt nicht denken, nur Thiere, welche eben eingefangen jene Wildheit vom Walde her zwar anfangs behielten, würden mit der Zeit, wenn sie lange genug von Menschenhänden gefüttert wären, zahmer; allein in Besänftigung menschlicher Wildheit zeige sich die Natur nicht eben so. Haltet ihr denn diese Menschen für eben das, was ihre Väter und Großväter waren? Aus Mangel an Ackerfeldern landflüchtig, zogen sie durch die rauheste Gegend Illyricums; von hier wanden sie sich unter Gefechten mit den trotzigsten Völkern durch Päonien und Thracien, und bemächtigten sich hier dieser Länder. Diese durch so mancherlei Noth gehärteten und verschlimmerten Menschen nahm nun ein Land auf, das mit seinem Überflusse an Allem sie mästen sollte. Bei der Fruchtbarkeit des Bodens, der Milde des Himmels, der sanftesten Sinnesart ihrer Nachbaren, ging die ganze Wildheit, mit der sie gekommen waren, in Zahmheit über. Ihr, vom Mars stammende Helden, müsset vor dieser Annehmlichkeit Asiens euch hüten und sie so bald als möglich fliehen: so mächtig sind diese Reize des Auslandes, die Kraft des Geistes auszutilgen, so ansteckend die Zucht und Weise seiner Bewohner. Das ist aber für uns eine günstige Fügung, daß sie sich, so wenig ihnen gegen euch die alte Kraft geblieben ist, doch bei den Griechen in einem Rufe erhalten haben, der jenem alten gleicht, mit dem sie gekommen sind; und ihr werdet als Sieger bei euren Bundesgenossen euch einen eben so hohen Kriegsruhm erwerben, als wenn ihr 529 Gallier von unverkennbarer alter Tapferkeit besiegt hättet.»

18. Als er die Versammlung entlassen und Gesandte an den Eposognatus abgefertigt hatte, den einzigen von den dortigen Fürsten, der nicht nur des Eumenes Freund geblieben war, sondern auch dem Antiochus Hülfsvölker gegen die Römer verweigert hatte; brach er mit seinem Lager auf. Den ersten Tag kamen sie bis an den Fluß Alander, den folgenden an einen Flecken, der dort den Namen Tyscos führt. Als hier Gesandte der Bürger von Oroanda mit einem Freundschaftsgesuche erschienen, wurde ihnen zur Bedingung gemacht, zweihundert Talente zu zahlen, und die Bitte, mit diesem Bescheide nach Hause zurückzugehen, zugestanden. Von hier führte der Consul sein Heer nach Plitendum; dann lagerte er sich bei Alyattos. Hieher kamen die an den Eposognatus Abgefertigten zurück, und mit ihnen Gesandte des Fürsten, welche den Consul baten, die TolistobojerNe Tectosagis]. – Nach Polybius und Livius selbst (am Ende dieses Cap. und im Anfange des folgenden) muß es heißen Ne Tolistoboiis. Da die Abschreiber (Cap. 13. am Ende) den Namen Tolistoboii in Thobostebori, Theostebogii, Tobostagii, Tobostobosii, Tolobostogri u. s. w. verderben konnten, warum will man denn hier lieber dem Livius vorwerfen, er habe den Polybius unrecht gelesen, als die Abschreiber die Schuld tragen lassen, welche nach meiner Meinung Tolistoboiis in Tectosagis, so wie oben in Tobostagiis, verwandelten? nicht zu bekriegen. «Eposognatus selbst wolle zu dieser Völkerschaft gehen und sie bereden, den Forderungen sich zu fügen.» Dies wurde dem Fürsten bewilligt, und das Heer zog von hier durch die Landschaft; welche Axylos (die Holzlose) heißt. Sie führt den Namen mit der That. Denn sie liefert nicht allein gar kein Holz, sondern auch nicht einmal Dorngesträuche, oder irgend ein anderes Nahrungsmittel des Feuers. Statt des Holzes bedienen sie sich dort des Kuhmistes. Als die Römer bei der Gallogräcischen Feste Cuballum im Lager standen, zeigte sich eine laut lärmende feindliche Reuterei. Durch ihren unvermutheten Angriff brachte sie die Römischen Posten nicht bloß in Unordnung, sondern tödtete ihnen auch 530 einige Leute. Kaum aber scholl dies Getümmel in das Lager hinüber, als die ganze Römische Reuterei plötzlich aus allen Thoren hervorströmte, die Gallier warf, in die Flucht trieb und mehrere der Fliehenden tödtete. Von hier an rückte also der Consul, weil er sah, er war nun an die Feinde gekommen, nur auf ausgesichertem Wege und in sorgfältig geschlossenem Zuge weiter: und als er in fortgesetzten Märschen an den Fluß Sangarius kam, beschloß er, weil der Fluß zum Durchgehen nirgend flach genug war, eine Brücke zu schlagen. Der Sangarius, der vom Gebirge Adoreus durch Phrygien fließt, vereinigt sich bei seinem Eintritte in Bithynien mit dem Flusse Tymbretes, läuft von hier, durch die Verdoppelung seiner Gewässer verstärkt, durch Bithynien und ergießt sich in den PropontisEs mußte heißen: in den Pontus. Oder man müßte annehmen, daß bei den Alten vielleicht die südwestlichen Gegenden des Pontus, in der Nähe des Propontis, gleichsam als Vorsprung des Pontus, noch mit unter den Namen Propontis begriffen gewesen wären, wovon ich aber kein Beispiel finde., nicht durch seine Größe so merkwürdig, als wegen der ungeheuren Menge Fische, die er den Anwohnern liefert. Als die Römer nach ihrem Übergange über die vollendete Brücke am Ufer hinzogen, kamen ihnen von Pessinus die Priester der Großen Mutter in ihrem Ehrenschmucke entgegen und verkündigten in Liedern voll Seherwuth den Römern auf diesen Krieg die Leitung der Göttinn, Sieg und die Herrschaft über diese Lande. Der Consul hieß die gute Vorbedeutung willkommen und nahm auf dieser Stelle ein Lager. Am folgenden Tage kam er nach Gordium. Die Stadt ist zwar nicht groß, aber für ein Warenlager mitten im Lande stark besucht und volkreich. Sie hat drei Meere fast in gleicher Ferne, den Hellespont, den PontusHellespontum, ad Sinopen]. – Ich trete Freinsheims Vermuthung bei, daß hinter Hellespontum das Wort Pontum, welches zu ad Sinopen gehörte, ausgefallen sei: denn es läßt sich kaum erwarten, daß die Abschreiber von diesen beiden Pontum nicht das eine sollten ausgelassen haben. Das gleich folgende Wort alterius nehme ich, wie die Griechen ihr έτερος, in der Bedeutung von diversus, entgegengesetzt. bei Sinope, und den Strand der gegenüber liegenden Gegend, wo die Küsten-Cilicier 531 wohnem Außerdem gränzt sie mit vielen und großen Völkerschaften, mit welchen das gegenseitige Bedürfniß vorzüglich diesen Ort in Verkehr setzt. Jetzt fanden die Römer die Stadt durch die Flucht ihrer Bewohner menschenleer, aber gestopft voll von Vorräthen aller Art. Als sie hier ihr Standlager hatten, kamen Gesandte vom Eposognatus und meldeten: «Er habe durch seine Hinreise zu den Gallischen Herzogen keine billige Bedingungen auswirken können. Die Gallier wanderten in Scharen aus den Flecken und Dörfern der Ebene; und so daß sie Alles vor sich hintrieben und forttrügen, was sich tragen und treiben lasse, zögen sie mit Weib und Kind auf das Gebirge Olympus, um sich von dort herab durch die Waffen und zugleich durch die vortheilhafte Stellung zu schützen.»

19. Noch bestimmtere Auskunft gaben nachher die Gesandten von Oroanda: «Der Stamm der Tolistobojer habe das Gebirge Olympus besetzt. Die Tectosager hätten sich auf die entgegengesetzte Seite gezogen, auf einen andern Berg, Namens Magaba. Die Trocmer hätten ihre Weiber und Kinder bei den Tectosagern untergebracht und wollten mit dem Heere ihrer Waffenfähigen den Tolistobojern zu Hülfe ziehen.» Die damaligen Herzoge der drei Völkerschaften hießen Ortiagon, Combolomarus und Gaulotus. Der Plan, nach welchem sie sich auf den Krieg eingelassen hatten, gründete sich hauptsächlich auf die Voraussetzung, daß sie den Feind durch Überdruß ermüden würden, wenn sie selbst im Besitze der höchsten Berge dieser Gegend, alle Vorräthe dort zusammenfahren ließen, um für ihre Bedürfnisse auf noch so lange Zeit auszureichen. «Denn die Römer würden es nicht wagen, über einen so steilen, so unvortheilhaften Boden anzurücken, und versuchten sie es, so könne man sie mit einer kleinen Mannschaft zurückhalten und hinabstürzen. Sie würden nicht einmal der Kälte und dem Mangel widerstehen können, wenn sie sich, ohne anzugreifen, am Fuße der kalten Gebirge lagern wollten.» Ob nun gleich die Höhe der Gegend sie schützte, so 532 umzogen sie doch die Gipfel, welche sie besetzt hatten, mit einem Graben und andern Befestigungen. Am wenigsten sorgten sie dafür, sich mit Geschoß zu versehen, weil sie glaubten, die rauhe Gegend werde ihnen ohnehin Steine in Menge darbieten.

20. Der Consul hingegen, der nicht auf eine Schlacht in Reihe und Glied, sondern auf Bestürmungen aus der Ferne rechnete, hatte eine große Menge Wurfpfeile, leichter Spieße, Bogenpfeile, Bleieicheln und mäßig großer Steine zum Wurfe aus der Schleuder, angeschafft; so mit einem Vorrathe von Geschoß versehen zog er gegen den Berg Olympus heran und schlug in einer Entfernung von beinahe fünftausend Schritten ein Lager auf. Als er den Tag darauf mit vierhundert Reutern und dem Attalus ausgerückt war, um sich über die Beschaffenheit des Berges und die Stellung des feindlichen Lagers zu belehren, nöthigte ihn eine doppelt so starke Anzahl feindlicher Reuter, die aus ihren Thoren hervorstürzten, zur Flucht; und sie tödteten ihm einige von seinen Fliehenden, mehrere verwundeten sie. Als er den dritten Tag mit der ganzen Reuterei zur Besichtigung der Gegend aufgebrochen war, und niemand von den Feinden aus den Verschanzungen vorrückte, umritt er den Berg ungestört, und fand auf der Mittagsseite mit Erdreich bekleidete und bis auf eine gewisse Höhe mäßig bergangehende Hügel, gegen Norden steile und beinahe senkrechte Klippen, und bei der Unzugänglichkeit fast aller übrigen Stellen, drei mögliche Wege; den einen an der Mitte des Berges, wo sich das Erdreich gezeigt hatte; und zwei beschwerlichere, auf der Nordost- und Südwestseite. Nach diesen Wahrnehmungen lagerte er sich für heute dicht unter dem Berge. Als ihm Tags darauf bei Darbringung des Opfers gleich die ersten Thiere zusagten, ging er mit seinem Heere in drei Abtheilungen gegen den Feind. Mit dem stärksten Theile der Truppen nahm er selbst den flachesten Aufweg, den der Berg gestattete. Seinen Bruder Lucius Manlius hieß er auf der Nordostseite hinangeben, soweit es die Gegend erlaube und es mit Sicherheit thunlich sei. Stieße er auf 533 gefährliche und abgerissene Stellen, so sollte er nicht gegen die Hindernisse des Bodens ankämpfen, nicht gegen unübersteigliche Schwierigkeiten Gewalt brauchen, sondern sich schräg am Berge herabziehen und zu ihm in den Zug einrücken. Mit dem dritten Theile sollte Cajus Helvius den Fuß des Berges in aller Stille umgehen und sich dann auf der Südwestseite zur Höhe hinanziehen. Auch von den Hülfstruppen des Attalus gab er den drei Abtheilungen eine gleiche Zahl: den jungen Prinzen selbst behielt er bei sich. Die Reuterei mit den Elephanten ließ er auf der den Anhöhen nächsten Ebene zurück. Den Obersten gab er Befehl, sorgfältig zu beachten, was überall geschehe, und wo es nöthig sei, eiligst Hülfe zu leisten.

21. Die Gallier, voll Vertrauen auf die Unzugänglichkeit ihrer beiden Flügel, schickten nun, um den Weg auf der Seite, welche gegen Mittag sah, durch Truppen zu sperren, beinahe viertausend Bewaffnete zur Besatzung einer Anhöhe ab, welche den Weg beherrschte und nicht ganz tausend Schritte von ihrem Lager entfernt war: so, glaubten sie, wie durch eine Schanze, den Zugang unmöglich zu machen. Als dies die Römer sahen, machten sie sich fertig zum Gefechte. Vor ihren Reihen gingen in mäßiger Entfernung ihre Leichtbewaffneten, und von des Attalus Hülfsvölkern die Creter Bogenschützen, die Schleuderer, die Trallen und Thracier. Die Reihen des Fußvolks ließ man, wie es der steile Aufgang forderte, in gehaltenem Schritte anrücken, und die Schilde so vor sich nehmen, daß sie sich nur gegen den Schuß sicherten, ohne auf das Zusammentreffen im Gefechte zu rechnen. Das Treffen, das mit Schüssen aus der Ferne eröffnet wurde, blieb sich anfangs gleich, weil den Galliern ihr Stand, den Römern die Mannigfaltigkeit und Menge ihres Geschosses zu statten kam. Allein bei der Fortdauer verlor der Kampf bald alles Gleichgewicht. Von ihren zwar langen, aber zum Schutze so ansehnlicher Körper viel zu schmalen und noch dazu platten Schilden wurden die Gallier nur schlecht gedeckt. Auch hatten sie schon keine andre Waffen mehr, als ihr Schwert, von dem sie, weil 534 der Feind nicht zum Handgefechte kam, keinen Gebrauch machen konnten. Ihrer Steine, die noch dazu nicht klein genug waren, weil sie nicht vorher dafür gesorgt hatten, sondern nur zugriffen, so wie sie jedem ohne Wahl in der Eile vor die Hand kamen, bedienten sie sich als ungeübte Werfer, ohne durch Kunst oder Kraft den Wurf zu verstärken. Sie aber wurden mit Pfeilen, Bleieicheln, Wurfspießen, ohne dagegen verwahrt zu sein, von allen Seiten zusammengeschossen; von Wuth und Bestürzung geblendet wußten sie nicht, was sie thun sollten; und sahen sich durch eine Art von Gefecht überrascht, zu der sie durchaus nicht tauglich waren. Denn so wie im Handgefechte, wo man gegenseitig Wunden bekommen und geben kann, ihren Muth die Rache befeuert; so brechen sie hingegen, wenn sie aus einem Hinterhalte oder aus der Ferne durch leichtes Geschoß verwundet werden, und kein Gegenstand da ist, auf den sie blindlings zum Angriffe hinstürzen könnten, wie angeschossenes Wild geradezu auf die Ihrigen ein. Daß sie nackend fechten, daß ihre Körper auseinandergeflossen und weiß sind – denn sie entblößen sich nie, als im Gefechte – deckte ihre Wunden noch mehr auf; so gab auch ihr vieles Fleisch mehr Blut und fürchterlicher spreitende Wunden, und auf den weißen Körpern fleckte das schwarze Blut so viel abstechender. Doch machen sie sich aus offenen Wunden nicht viel. Ist die Wunde mehr breit als tief, so schlitzenInterdum insecta cute]. – Drakenborchs Erklärung dieser Worte: Si latior quam altior plaga et cutis tantum quasi insecta est, genügt mir nicht, weil dann die von Livius vorangeschickten Worte insecta cute ganz unnöthig wären: denn bei jeder Wunde, sie sei weit oder tief, muß doch die Haut durchschnitten sein; und Drakenborchs quasi ist dem Livius aufgezwungen. Ich folge lieber Creviers Erklärung: ipsi secant cutem, ubi, latiore quam profundiore plaga, spes est, evelli posse telum – –: atque sic dilatatis plagis eo se gloriosius pugnare putant, latas illas plagas, tamquam pignora fortitudinis, obstentantes. Dann, dünkt mich, passen die Worte besser zu dem unmittelbar vorhergehenden: non tam patentibus plagis moventur. – Die bald folgenden, schwer in den Zusammenhang zu bringenden Worte: sic ut passim procumberent, habe ich aus Noth so übersetzt, als stände hier; sicut tum passim procubuerunt. sie selbst zuweilen die Haut weiter auf, und fechten so ihres Bedünkens noch ehrenvoller. Peinigt sie aber der Stachel 535 eines tiefer steckenden Pfeils oder einer Bleieichel in einer dem Anscheine nach leichten Wunde, und kommt beim Nachsuchen dessen, was sie herauszuziehen haben, das Geschoß nicht mit heraus, so strecken sie sich, ergriffen von Wuth und Scham, an einem so kleinen Schaden sterben zu müssen, auf die Erde hin, so wie sie auch jetzt allenthalben sich niederwarfen. Andre rannten auf den Feind ein und wurden von allen Seiten niedergeschossen; oder kamen sie zum Handgefechte, so wurden sie von dem Leichtbewaffneten mit dem Schwerte niedergemacht. Diese Truppen haben einen Rundschild von drei Fuß Länge, in der Rechten Spieße zum Gebrauche für die Ferne. Sie sind mit einem Spanischen Schwerte gegürtet, und müssen sie Mann gegen Mann fechten, so nehmen sie ihre Spieße in die Linke und ziehen ihr Schwert. Jetzt waren nur noch wenig Gallier übrig. Diese, die sich von leichten Truppen überwunden und die schweren Legionen anrücken sahen, flohen in vollem Laufe ihrem Lager zu, wo es schon lauter Schrecken und Getümmel gab, weil hier Weiber und Kinder und der übrige Schwarm von Wehrlosen sich mischten. Die Hügel, von den flüchtigen Feinden verlassen, nahmen die siegenden Römer auf.

22. Zu gleicher Zeit beugten Lucius Manlius und Cajus Helvius, die so lange bergan gestiegen waren, als der Abhang der Hügel einen Weg gestattete, wie sie an die unersteiglichen Stellen kamen, nach jener Seite des Berges ein, welche allein einen Weg darbot, und fingen nun an, beide in mäßiger Entfernung, als hätten sie es verabredet, dem Zuge des Consuls zu folgen; durch die wirkliche Noth zu einer Maßregel gezwungen, welche gleich anfangs die beste gewesen wäre. Denn gerade an solchen Stellen von nachtheiliger Lage haben oft die Nachtruppen den wesentlichen Dienst geleistet, daß sie, als die Zweiten, wenn etwa die Ersten zurückgeworfen sind, nicht nur die Geschlagenen decken, sondern in ihrer frischen Kraft die Schlacht selbst übernehmen. Der Consul ließ, sobald die ersten Züge der Legionen die von den Leichtbewaffneten genommenen Höhen erreicht hatten, seine 536 Truppen sich erholen und ein Weilchen ausruhen; zugleich zeigte er ihnen die über die Hügel zerstreuten Leichen der Gallier, und fragte sie: «Da schon die leichten Truppen so gefochten hätten, was sich nun von den Legionen, von ihrer vollen Bewaffnung, von dem Muthe der tapfersten Krieger erwarten lasse? Sie müßten das Lager erobern, in welchem der Feind, der sich von leichten Truppen habe hineintreiben lassen, außer aller Fassung sei.» Doch ließ er die Leichtbewaffneten vorangehen, welche selbst die Zeit, während das Heer stillstand, nicht unthätig hatten verstreichen lassen, sondern auf den Anhöhen, um mit dem Geschosse auszureichen, die Wurfwaffen zusammengelesen hatten. Jetzt naheten sie dem Lager; und die Gallier hatten sich aus Besorgniß, ihre Verschanzung möge ihnen nicht Schutz genug gewähren, vor ihrem Walle bewaffnet aufgepflanzt. Mit Geschoß aller Art überschüttet, mußten sie sich, da ein Fehlschuß so viel weniger möglich war, je zahlreicher und dichter sie dastanden, sehr bald in ihren Wall hineintreiben lassen und stellten nur an den Eingängen bei den Thoren starke Posten auf. Über den in das Lager getriebenen Schwarm ergoß sich nun eine ungeheure Menge von Pfeilen, und daß ihrer Viele verwundet wurden, gab ihr Geschrei zu erkennen, das mit dem Geheule der Weiber .und Kinder sich mischte. Gegen die zur Sperrung der Thore aufgestellten Posten schleuderte das erste Glied der Legionen seine Wurfpfeile ab. Die Gallier bekamen nicht etwa Wunden, sondern meistentheils hinter ihren durchschleuderten Schilden mit einander zusammengeschossen, steckten sie fest: auch hielten sie den Angriff der Römer nicht länger aus.

23. Schon war der Eingang zu den Thoren frei, als die Gallier aus ihrem Lager, ehe noch die Sieger eindrangen, nach allen Seiten die Flucht nahmen. Blindlings rannten sie über Wege und Unwege: kein steiler Absturz, kein Felsen hielt sie zurück; sie fürchteten nichts, als den Feind. Meistentheils also fanden sie, wenn sie sich von der ungeheuern Höhe stürzten, den Tod entweder gleich auf der Stelle oder nachher durch die Beschädigung. 537 Nach Eroberung des Lagers untersagte der Consul seinen Soldaten alles Plündern und Beutemachen, hieß jeden, so gut er könne, ihm folgen, sich angreifen und unter den muthlosen Feinden die Bestürzung vergrößern. Nun kam der zweite Zug mit dem Lucius Manlius dazu. Auch diese ließ er nicht in das Lager hinein: sie mußten sogleich zur Verfolgung des Feindes weiter, und er selbst folgte ihnen, sobald er die Aufsicht über die Gefangenen einigen Obersten übertragen hatte; denn er sah den Krieg, wenn in dieser Bestürzung so viele als möglich getödtet oder gefangen würden, für beendigt an. Schon war der Consul ausgerückt, als Cajus Helvius mit dem dritten Zuge ankam. Er vermochte es nicht, seine Truppen von der Plünderung des Lagers abzuhalten, und so beschied ein höchst unbilliges Los die Beute denen, die nicht einmal mitgefochten hatten. Die Reuterei, die von der Schlacht und dem Siege der Ihrigen nichts wußte, hielt lange still: dann aber holte auch sie, so weit sie mit den Pferden hinankommen konnte, die auf der Flucht zerstreuten Gallier am Fuße des Berges ein, hieb sie nieder oder nahm sie gefangen. Die Zahl der Getödteten ließ sich nicht leicht bestimmen, weil sich die Flucht und das Gemetzel weit umher über alle Krümmungen der Gebirge verbreitete; auch war ein großer Theil der Feinde von den unwegsamen Klippen in die Abgründe des Thals gestürzt oder in Wäldern und Gebüschen niedergehauen. Claudius, nach welchem es am Berge Olympus zu zwei Schlachten kam, giebt die Getödteten zu vierzig tausend an: Valerius von Antium, der sich sonst in Vergrößerung der Zahlen nicht so zu mäßigen pflegt, nicht über zehntausend. Die Gefangenen beliefen sich gewiß auf volle vierzig tausend, weil die Gallier, nicht als ob sie zu Felde zögen, sondern als ob sie auswanderten, die ganze Volksmasse, ohne Unterschied des Standes und Alters, mitgeschleppt hatten. Der Consul ließ die feindlichen Waffen in Einem Haufen verbrennen, befahl Allen, die übrige Beute einzuliefern, verkaufte so viel, als in den Schatz geliefert werden mußte, und ließ es bei der Vertheilung des Übrigen seine Sorge 538 sein, Alles möglichst gleich zu machen. Auch lobte er vor der Versammlung sie Alle und beschenkte jeden nach seinem Verdienste, vorzüglich den Attalus mit voller Beistimmung Aller. Denn der junge Held hatte in jeder Anstrengung und Gefahr eine seltene Tapferkeit und Thätigkeit, und sich dabei doch als den Bescheidenen gezeigt.

24. Mit den Tectosagern hatte man nun den ganzen Krieg noch vor sich. Der Consul brach gegen sie auf, und kam in drei Märschen nach Ancyra, einer in jener Gegend angesehenen Stadt, von wo die Feinde etwas über zehntausend Schritte entfernt waren. Während hier das Lager eine Zeitlang stehen blieb, führte eine Gefangene eine denkwürdige That aus. Mit mehreren Gefangenen war auch eine Frau von außerordentlicher Schönheit, die Gemahlinn des Herzogs Ortiagon, unter Aufsicht gestellt, und diese führte ein Hauptmann, unzüchtig und geldgierig, wie ein roher Soldat. Zuerst machte er Versuche auf ihre Neigung: als er sah, daß sie gegen jede entehrende Bewilligung sich empörte, so verübte er an der vom Schicksale zur Sklavinn Hingegebenen die körperliche Mishandlung mit Gewalt. Ihren Unwillen über die schnöde That zu besänftigen, machte er ihr nunmehr Hoffnung zur Rückkehr zu den Ihrigen, aber auch diese nicht etwa, wie ein Verliebter, unentgeltlich: nein, er ließ sich dafür eine benannte Summe versprechen, und um keinen seiner Mitsoldaten etwas erfahren zu lassen, stellte er ihr selbst frei, einen von den Gefangenen, welchen sie wolle, als Boten an die Ihrigem abzusenden; bestimmte ihr dann am Flusse eine Stelle, wo zwei von ihren Angehörigen, aber nicht mehr, mit dem Golde sich einfinden sollten, sie in der folgenden Nacht abzuholen. Zufällig war unter den Gefangenen, über welche der Hauptmann die Aufsicht hatte, auch ein Sklave dieser Frau. Diesen führte er als den Boten beim ersten Dunkel vor die Posten hinaus. In der folgenden Nacht stellten sich sowohl die beiden Verwandten der Frau an dem bestimmten Orte ein, als auch der Hauptmann mit seiner Gefangenen. Als sie ihm hier das Gold vorzeigten, welches ein volles Attisches Talent 539 betragen mußte – denn so viel hatte er bedungen; – befahl ihnen die Gefangene in ihrer Sprache, ihre Schwerter zu ziehen, und den Hauptmann, der das Gold nachwog, zu tödten. Mit dem abgehauenen Kopfe des Ermordeten, den sie selbst unter der Hülle ihrer Kleidung trug, kam sie bei ihrem Gemahle Ortiagon an, der sich vom Olympus in seine Heimat gerettet hatte. Ehe sie ihn umarmte, warf sie ihm den Kopf des Hauptmanns vor die Füße, und da er nicht begreifen konnte, wessen Kopf dies sein könne, oder wie sie zu einer so unweiblichen That gekommen sei, bekannte sie ihrem Gatten die erlittene Mishandlung, und wie sie für die ihrer Ehre angethane Gewalt sich gerächet habe: und wie die Geschichte sagt, behauptete sie durch Unsträflichkeit und Würde in ihrem ferneren Wandel den Ruhm dieser weiblichen Heldenthat bis an ihr Ende.

25. In dem Standlager bei Ancyra kamen Gesandte der Tectosager zum Consul, die ihn baten, nicht eher von Ancyra vorzurücken, bis er mit ihren Fürsten eine Unterredung gehabt habe. Jede Friedensbedingung werde ihnen lieber sein, als Krieg. Also wurde auf den folgenden Tag eine Zeit bestimmt, und ein Platz, den man vom Lager der Gallier und von Ancyra gleich weit entfernet fand. Als hier der Consul zur gesetzten Zeit unter einer Bedeckung von fünfhundert Rittern angekommen, und ohne dort einen Gallier gesehen zu haben, in sein Lager zurückgekehrt war, kamen dieselben Gesandten wieder und zwar mit der Entschuldigung, daß ein ungünstiges Vorzeichen ihren Fürsten nicht erlaube, sich einzustellen. Allein die Vornehmsten ihres Volks, durch welche die Sache eben so gut abgethan werden könne, sollten kommen. Da sagte der Consul, so wolle auch er statt seiner den Attalus schicken. Von beiden Seiten fand man sich zur Unterredung ein. Attalus nahm zu seiner Bedeckung dreihundert Reuter mit, und die Friedensbedingungen kamen zur Sprache. Weil aber die Sache ohne Beisein der Oberanführer nicht beendigt werden konnte, so verabredete man eine Zusammenkunft des Consuls und der Fürsten auf den folgenden Tag an eben dieser Stelle. Bei diesem Hinhalten hatten 540 die Gallier die Absicht, einmal, die Zeit hinzubringen, bis sie ihre Sachen, die sie der Gefahr nicht aussetzen wollten, mit ihren Weibern und Kindern über den Fluß Halys geschafft hätten; zum andern, den Consul selbst in die Falle zu locken, weil er gegen Büberei bei einer Unterredung doch nicht ganz gedeckt sein konnte. Zu diesem Zwecke suchten sie unter ihrer ganzen Anzahl tausend Reuter von bewährter Kühnheit aus. Und die List wäre ihnen gelungen, hätte nicht für das Völkerrecht, dessen Verletzung in ihrem Plane lag, das Glück Partei genommen. Die Römer ließen ihre Futterholer und Holzträger in jene Gegend gehen, wo die Unterredung Statt haben sollte. Die Obersten nämlich fanden dies so viel sicherer, weil sie dann die Bedeckung des Consuls ebenfalls als einen gegen den Feind aufgestellten Posten benutzen konnten; doch stellten auch sie einen zweiten Posten, ihren eignen, von sechshundert Rittern etwas näher am Lager auf. Als der Consul, der auf die Versicherung des Attalus, daß sich die Fürsten einstellen würden und die Sache abgeschlossen werden könne, aus dem Lager rückte, unter einer eben so starken Bedeckung, wie das vorigemal, etwa fünftausend Schritte zurückgelegt hatte und nicht weit mehr von dem verabredeten Platze entfernt war, da mit einmal sah er die Gallier in gestrecktem Schnelllaufe zu feindlichem Angriffe dahersprengen. Er ließ den Zug halten, hieß seine Ritter mit Waffen und Muth sich gefaßt machen, und begegnete dem Kampfe anfangs mit Festigkeit, ohne zu weichen; nachher, als die Überlegenheit der Menge zu groß wurde, zog er sich ohne alle Unordnung in den Gliedern seiner Geschwader langsam zurück; zuletzt aber, da ein längeres Säumen mehr Gefahr brachte, als der Gliederschluß Vortheil, sprengten sie Alle zur Flucht nach allen Seiten aus einander. Nun setzten die Gallier den Zerstreuten nach, und fingen an niederzuhauen: und die Römer würden Viele eingebüßt haben, wäre nicht der Posten von sechshundert Rittern, die Bedeckung der Futterholer, dazugekommen. Da diese auf das in der Ferne gehörte Nothgeschrei der Ihrigen sich gleich 541 zum Lanzenstoße in Ansprung gesetzt halten, so nahmen sie nun das Gefecht in ihrer vollen Kraft den Geschlagenen ab. Sogleich wandte sich das Glück, wandte sich der Schrecken von den Besiegten auf die Sieger. Die Gallier wurden nicht bloß im ersten Angriffe geworfen, sondern aus den Dörfern trafen nun auch die Futterholer ein, und auf allen Seiten hatten die Gallier Feinde vor sich, so daß sie, weil die Römer mit frischen Pferden den ermüdeten nachsetzten, ihre Flucht eben so wenig bewerkstelligen, als sichern konnten. Also retteten sich nur Wenige. Gefangen wurde nicht Einer: bei weitem der größere Theil bezahlte den Misbrauch des Vertrauens auf ihr zu einer Unterredung gegebenes Wort mit dem Leben. Von Rache glühend gelangten die Römer Tages darauf mit ihren sämtlichen Truppen an den Feind.

26. Zwei Tage wandte der Consul dazu an, den Berg in eigner Person zu besichtigen, um mit jeder Stelle bekannt zu sein. Nachdem er am dritten Tage die Vögel befragt und dann geopfert hatte, rückte er so mit seinen Truppen aus, daß er vier Abtheilungen hatte, um mit zweien im Mittelpunkte gegen den Berg anzurücken, und zwei auf den Seiten gegen die Flügel der Gallier hinaufdringen zu lassen. Auf Seiten der Feinde standen ihre Kerntruppen, die Tectosager und Trocmer, im Mitteltreffen; funfzigtausend Mann. Die Reuterei, zehntausend stark, die sie absitzen ließen, weil sich zwischen den unebenen Klippen von den Pferden kein Gebrauch machen ließ, stellten sie auf den rechten Flügel. Die Cappadocischen Hülfstruppen des Ariarathes und die des Morzus machten beinahe viertausend Mann auf dem linken aus. Der Consul, der so, wie am Berge Olympus, seinen leichten Truppen ihre Stelle im Vordertreffen gab, sorgte dafür, daß auch eben so von aller Art des Geschosses ein großer Vorrath zur Hand war. Als sie einander naheten, stand auf beiden Seiten Alles gerade so, wie in dem vorigen Treffen, den Muth ausgenommen, welchen ihr Waffenglück den Siegern erhöhet, den Feinden gebrochen hatte: denn waren sie gleich nicht selbst die 542 Geschlagenen, so sahen sie doch in der Niederlage ihrer Landsleute die ihrige. Also hatte auch das Gefecht, das gleich anfangs denselben Gang nahm, eben den Ausgang. Die Linie der Gallier wurde wie von einer herübergeschleuderten Wolke leichten Geschosses überdeckt. Vorzudringenobruit aciem Gallorum. nec aut procurrere]. – Daß über dieses aut, auf welches kein zweites aut folgt, auch nicht ein einziger Kritiker ein Wort gesagt hat, setzt mich in Verlegenheit. Das nec mit et in Verbindung, ist etwas Gewöhnliches: man darf das nec nur in et non zerlegen. Et procurrere – non audebant; et stantes – vulnera accipiebant. Allein mit dem aut weiß ich mir nur auf zweierlei Weise zu helfen. Entweder müßten wir annehmen, Livius sei aus dem aut in das et übergegangen, und habe etwa diese Gedankenfolge im Sinne gehabt: nec aut procurrere – – audebant, aut stare poterant; nam stantes – – vulnera accipiebant; und habe statt der Worte aut stare poterant; nam – gleich sein vorangegangenes nec mit et in Verbindung gesetzt, ohne auf das allein gelassene aut weiter zu achten. Dann wäre dies ein Beispiel mehr von der dem Livius nachgesagten durities in connectendis periodis. Oder ich denke mir, Livius habe geschrieben: obruit aciem Gallorum. nec aut promovere eam, aut procurrere quisquam – – audebant, et stantes – – vulnera accipiebant. Der Abschreiber ging aus dem ersten aut pro . . . in das zweite aut pro . . . über; dann fielen die Worte promovere eam (scil. aciem) aus. Das erste et, welches in nec liegt, hätte dann zwei Glieder zur Folge. Theils wagten sie weder, im Ganzen vorzurücken, noch irgend Jemand einzeln aus dem Gliede vorzutreten: theils bekamen sie, wenn sie stehen blieben – – Wunden. In der Übersetzung habe ich mich an dies letztere Heilmittel gehalten. – Sollte nicht auch in eben dieser Stelle die Schreibart hocplura rovelut den Abschreiber veranlaßt haben, wegen des unmittelbar vorhergegangenen ra die Silbe ro zu übersehen? Dann hieße es so: hoc plura, Romanis velut etc. wagten sie eben so wenig, als einzeln aus den Gliedern hervorzutreten, um nicht den Geschossen von allen Seiten Blöße zu geben; und blieben sie stehen, so bekamen sie der Wunden so viel mehr, je dichter sie standen, da die Römer gleichsam ihr Ziel nicht verfehlen konnten. In der Überzeugung, daß diese, ohnehin schon in Unordnung Gerathenen, sich sogleich alle zur Flucht umdrehen würden, wenn er ihnen das schwere Fußvolk mit seinen Adlern unter die Augen treten ließe, nahm der Consul die Leichtbewaffneten und das Gemisch der übrigen Hülfsvölker zwischen seine Glieder auf und ließ die Linie vorrücken.

27. Die Gallier, durch die Erinnerung an die Niederlage der Tolistobojer geschreckt, mit den ihnen im 543 Körper steckenden Pfeilen sich schleppend, durch Stehen und Wunden ermattet, hielten nicht einmal den ersten Angriff und das Geschrei der Römer aus. Ihre Flucht zog sich nach ihrem Lager hin; allein nur Wenige retteten sich in die Verschanzungen. Der größere Theil, der zur Rechten und zur Linken vorbeistürzte, floh, wohin jeden sein Zulauf führte. Die Sieger, die ihnen bis an das Lager nachsetzten, hieben sie im Rücken nieder: dann aber blieben sie aus Begierde nach Beute im Lager hängen, und ließen den Feind unverfolgt. Auf den Flügeln blieben die Gallier länger stehen, weil der Angriff auf sie später erfolgte: doch hielten auch sie nicht einmal dem Anfluge der ersten Wurfpfeile Stand. Der Consul, der die ins Lager Eingerückten von der Plünderung nicht abzuziehen vermochte, sandte die, welche auf den Flügeln angegriffen hatten, zur weiteren Verfolgung der Feinde ab. Ob sie ihnen gleich eine ganze Strecke weit nacheilten, erlegten sie ihrer doch nicht mehr, als achttausend auf der Flucht: denn eine Schlacht hatte es hier nicht gegeben: die Übrigen setzten durch den Fluß Halys. Von den Römern blieb diese Nacht ein großer Theil im feindlichen Lager; die übrigen führte der Consul in ihr Lager zurück, Am folgenden Tage nahm der Consul die Gefangenen und die Beute in Übersicht, welche so groß war, daß sie nur ein so raubsüchtiges Volk in den vielen Jahren hatte aufhäufen können, während welcher die ganze Gegend diesseit des Taurusgebirges unter der Gewalt seiner Waffen stand. Als sich die Gallier von ihrer nach allen Seiten ausgebreiteten Flucht wieder an Einem Orte gesammelt hatten, schickten sie, großentheils verwundet oder waffenlos und von Allem entblößt, Gesandte an den Consul mit der Bitte um Frieden. Manlius hieß sie nach Ephesus kommen. Er selbst führte sein siegreiches Heer, weil es ihm darum zu thun war, aus diesen durch die Nähe des Taurusgebirges kalten Gegenden abzuziehen – und es war schon mitten im Herbste – zurück in die Winterquartiere an der Seeküste.

28. Während dies in Asien ausgerichtet wurde, war 544 auf den übrigen Standpunkten Alles ruhig. Zu Rom lasen die Censorn Titus Quinctius Flamininus und Marcus Claudius Marcellus das Verzeichniß der Senatoren ab, und dies war das drittemal, daß Publius Scipio Africanus für den Ersten im Senate erklärt wurde. Nur vier blieben ungenannt, von denen aber keiner ein curulisches Ehrenamt bekleidet hatte. Auch bei der Musterung des Ritterstandes bewiesen diese Censorn viele Gelindigkeit. Sie gaben einen Grundbau auf dem Äquimälium am Capitolinus in Verding, auch die Pflasterung der Heerstraße, vom Capenischen Thore bis an den Marstempel, mit Kieseln. Die Campaner fragten bei dem Senate an, wo sie sich schatzen lassen sollten; und ihnen wurde der Beschluß, es zu Rom thun zu lassen. Das Wasser wurde dies Jahr sehr hoch. Zwölfmal überschwemmte die Tiber das Marsfeld und die flachen Gegenden der Stadt.

Schon war durch den Consul Cneus Manlius der Krieg in Asien mit den Galliern beendigt, als der andre Consul, Marcus Fulvius, nach Bezwingung der Ätoler nach Cephallenia übersetzte und die Städte der Insel mit der Anfrage beschickte, ob sie sich lieber den Römern ergeben, oder ihr Glück im Kriege versuchen wollten. Die Furcht vermochte sie alle dahin, der Übergabe sich nicht zu weigern. Darauf stellten die Städte Proni, Cranium, Palää und SameIch folge in der Angabe dieser Namen den bei Drakenb. angegebenen Berichtigungen. Die erste Stadt heißt οι Πρόνοι, ihre Bürger Πρόναιοι. Die zweite τὸ Κράνιον, ihre Bewohner Κράνιοι oder Κραναει̃ς. Die dritte Παλαιὰ oder Παλαιαὶ, auch Πάλη; die Bürger Παλαιει̃ς oder Παλει̃ς und Παλλη̃ς. Die vierte Σάμη, auch ή Σάμος, und ihre Einwohner Σαμαι̃οι und Σάμιοι. die nach Verhältniß eines so dürftigen Volks einer jeden auferlegten zwanzig Geisel. So lächelte den Cephalleniern ein unerwarteter Friede, als plötzlich die Bürger der einzigen Stadt Same, man weiß nicht, aus welcher Ursache, abfielen. Sie sagten nachher, wegen der vortheilhaften Lage ihrer Stadt hätten sie gefürchtet, von den Römern zur Auswanderung gezwungen zu werden. Übrigens bleibt es unausgemacht, ob sie selbst 545 diese Furcht sich einbildeten und aus ungegründeter Besorgniß die Ruhe verschmäheten, oder ob die 8ache wirklich bei den Römern zur Sprache kam und jenen wiedergesagt wurde: genug sie schlossen, als sie schon Geisel gestellt hatten, unvermuthet die Thore, und wollten nicht einmal auf die Bitten der Ihrigen, die der Consul unter die Mauer gehen ließ, wenn sie etwa auf das Mitleiden ihrer Verwandten und Landsleute wirken könnten, von ihrem Vorhaben abstehen. Als sie sich auf keine friedliche Erklärung einließen, nahm die Belagerung der Stadt ihren Anfang. Der Consul hatte die sämtlichen mit herübergenommenen Wurfgeschütze und Werkzeuge von dem Sturme auf Ambracia bei sich, auch brachten die Soldaten die anzulegenden Werke mit Unverdrossenheit zu Stande; und schon schmetterten an zwei Stellen angebrachte Widderköpfe gegen die Mauer.

29. Aber auch die Samäer unterließen nichts, was die feindlichen Werke oder den Feind selbst abhalten konnte. Den stärksten Widerstand leisteten sie durch zwei Mittel. Das eine: sie bauten immer statt der niedergestoßenen Mauer eine innere eben so starke auf. Das andere: sie thaten; bald auf die Werke, bald auf die Posten der Feinde, plötzliche Ausfälle und hatten meistentheils in diesen Gefechten den Vortheil. Da verfiel man auf ein Mittel, ihnen Einhalt zu thun, so einzig in seiner Wirkung, als für die Angabe unwichtig. Man ließ von Ägium, Paträ und Dymä hundert Schleuderer kommen. Diese Leute übten sich nach einer Volkssitte von Kindheit an, aus ihrer Schleuder runde Steine, wie sie sich häufig in ihrem Küstensande fanden, in das offene Meer hinauszuwerfen. Deswegen treffen sie mit dieser Waffe weiter, sicherer und kräftiger, als der Balearische Schleuderer. Auch hat sie nicht einen einfachen Zaum, wie die Schleuder der Balearen und andrer Völker, sondern der Riemen ist dreifach und durch viele Nähte gesteift, damit sich die Eichel nicht etwa, wenn der Zügel schlaff wäre, im Werfen verschiebe, sondern, weil sie unter dem Schwunge fest liegt, wie von einer Bogensehne fortgeschnellet werde. 546 Gewohnt, aus weiter Ferne durch Ringe von mäßigem Umkreise zu schießen, verwundeten sie die Feinde nicht bloß am Kopfe, sondern an jeder zum Ziele genommenen Stelle des Gesichts. Diese Schleudern setzten den häufigen und kühnen Ausfällen der Samäer eine Gränze, daß sie sogar von der Mauer herab die Achäer baten, ein Weilchen auf die Seite zu gehen und ihnen im Gefechte mit den Römischen Posten ruhig zuzusehen. Vier Monate lang hielt Same die Einschließung aus. Da aber von ihrer kleinen Anzahl täglich doch Einige fielen oder Wunden bekamen, und bei den Übrigen Körperkraft und Muth sich erschöpfte, so erstiegen die Römer bei Nacht die Mauer und drangen durch die Burg, Cyatis genannt – denn die Stadt selbst zieht sich weiter abendwärts nach dem Meere hinunter – bis auf den Markt. Als es sich den Samäern entdeckte, daß ein Theil ihrer Stadt von den Feinden erobert sei, flüchteten sie mit Weib und Kind auf die größere Burg. Von hier aus erfolgte Tags darauf die Übergabe. Ihre Stadt wurde geplündert und sie alle zu Sklaven verkauft.

30. Als der Consul die Angelegenheiten Cephalleniens in Ordnung gebracht hatte, legte er eine Besatzung in Same und fuhr nach dem Peloponnes hinüber, wohin ihn lange schon vorzüglich die Ägier und Lacedämonier eingeladen hatten. Denn seit dem Anfange des Achaischen Bundes waren immer die Zusammenkünfte des Gesamtvolkes nach Ägium beschieden; ein Vorrecht, das man entweder dem Ansehen, oder der begünstigenden Lage dieser Stadt eingeräumt hatte. Philopömen, der in diesem Jahre zum erstenmale diese Gewohnheit zu entkräften suchte, ging damit um, das Gesetz vorzuschlagen, daß diese Zusammenkünfte der Reihe nach in allen Städten gehalten werden sollten, welche zum Achaischen Bunde gehörten: und als gegen die Ankunft des Consuls die Damiurgen – so heißt in den Städten die höchste Obrigkeit– die Einladung nach Ägium machten, beschied Philopömen – er war damals Prätor – die Zusammenkunft nach Argi. Da es keinen Zweifel litt, daß fast Alle sich hier einfinden würden, so kam auch der Consul, ob er gleich 547 die Ansprüche der Ägier begünstigte, nach Argi; und als es hier zu einer Erörterung kam, und er sah, daß der Sache nicht mehr zu helfen war, gab er seinen Vorsatz auf.

Nun riefen ihn die Lacedämonier zu ihren Streitigkeiten ab. Die Hauptveranlassung zu Besorgnissen für diesen Stat waren die Verbanneten, großentheils die Bewohner jener kleinen Festungen an der Küste, welche den Lacedämoniern gänzlich genommen war. Die Lacedämonier, welche dies nicht verschmerzen konnten, überfielen, um doch irgendwo, wenn sie Gesandte nach Rom oder an andre Orte zu schicken hätten, den Zutritt zum Meere frei zu haben und sich zugleich für fremde Waren zum nothwendigen Gebrauche einen Ladungsplatz und eine Niederlage zu verschaffen, in der Nacht einen dieser Seeflecken, Namens Las (Stein) und besetzten ihn in der ersten Überraschung. Die Bürger und die dort wohnenden Verbanneten waren anfangs, weil sie nichts weniger erwartet hatten, die Geschreckten; gegen Morgen aber traten sie zusammen und vertrieben die Lacedämonier nach leichtem Kampfe. Doch verbreitete dies einen Schrecken über die ganze Seeküste und gemeinschaftlich fertigten die sämtlichen Festen, die Flecken und die hier ansässigen Verbanneten an die Achäer eine Gesandschaft ab.

31. Der Prätor Philopömen, der die Sache der Vertriebenen gleich anfangs begünstigt, und den Achäern immer gerathen hatte, die Macht und das Ansehen der Lacedämonier zu schwächen, führte die Gesandten mit ihrer Klage in die Rathsversammlung, und auf seinen Antrag wurde folgender Schluß ausgefertigt: «Da Titus Quinctius und die Römer die Festen und Flecken an der Lacedämonischen Küste den Achäern in Schutz und Aufsicht gegeben und die Lacedämonier laut des Vertrages sich deren zu enthalten hätten; nun aber auf den Flecken Las ein Angriff gethan und dort Blut vergossen sei: so müsse man, wofern nicht die Anstifter und Theilnehmer dieser That den Achäern ausgeliefert würden, den Vertrag als gebrochen ansehen.» Und sogleich wurden Abgeordnete nach Lacedämon geschickt, um sich die Leute 548 ausliefern zu lassen. Die Lacedämonier fanden dies Gebot so hart und so empörend, daß sie ganz gewiß in der ehemaligen Lage ihres Stats sogleich zu den Waffen gegriffen hätten. Vorzüglich aber wurden sie durch die Besorgniß aufgebracht, Philopömen möchte, wenn sie durch Befolgung der ersten Befehle das Joch einmal auf sich genommen hätten, seinem längst entworfenen Plane gemäß Lacedämon den Verbanneten überliefern. Wüthend vor Zorn ermordeten sie dreißig von jener Partei, welche an den Entwürfen Philopömens und der Verbanneten einigen Antheil hatten, und faßten den Schluß ab, den Achäern den Bund aufzukündigen und sogleich Gesandte nach Cephallenia abgehen zu lassen, welche dem Consul Marcus Fulvius und den Römern Lacedämon übergeben und ihn bitten sollten, in den Peloponnes zu kommen, um die Stadt Lacedämon in den Schutz und Besitz der Römer aufzunehmen.


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