Titus Livius
Römische Geschichte
Titus Livius

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16. Darauf gab er Befehl, das Haus sogleich niederzureißen, damit der freie Platz ein Denkmal des vernichteten gottlosen Entwurfes bliebe. Dieser bekam den Namen Aquimälium (Mäliusplatz). Lucius Minucius wurde mit einem Ochsen und einem vor dem Drillingsthore errichteten StandbildeIch lese bove ac statua extra portam u. s. w., weil Plinius in seiner Naturgeschichte an zwei Stellen bezeugt, daß das, was dem Minucius außerhalb der porta Trigemina gegeben wurde, eine statua oder columna war. Die Worte boueacstatua zusammen gelesen konnten die Abschreiber irre führen; Einer las daraus boue aturato (s. Drakenb.) ein Andrer aurato: und alle Ausleger gestehen, daß sie mit bove aurato extra p. Tr. nichts anzufangen wissen. beschenkt, womit selbst die Bürger nicht unzufrieden waren, weil er ihnen die Kornvorräthe des Mälius, den Modius zum Preise eines AssDer damalige Ass war, wie schon oben gesagt. etwa 6 Pfennige. Der Modius war 1/6 eines Berliner Scheffels. vertheilte.

Bei einigen Schriftstellern finde ich, daß dieser Minucius aus dem Adel in den Bürgerstand übergegangen, von den zehn Bürgertribunen als der elfte aufgenommen sei, und einen über die Hinrichtung des Mälius entstandenen Aufruhr gestillet habe. Allein es ist kaum glaublich, daß die Väter die Vermehrung der Tribunenzahl gestattet haben sollten, daß gerade eine Patricier dies Beispiel aufgestellt, und der Bürgerstand nachher das einmal zugestandene Recht nicht behauptet, oder wenigstens zu behaupten versucht habe. Überwiegend aber wird die falsche Unterschrift, die die Minucier dem Bilde ihres Ahnherrn gegeben haben, dadurch widerlegt, daß erst vor wenig Jahren durch ein Gesetz den Tribunen verboten war, keinen Amtsgenossen über die Zahl anzunehmen.

Die einzigen vom Tribunenamte, welche auf die dem Minucius zu erweisenden Ehrenbezeigungen nicht mit angetragen hatten, waren Quintus Cäcilius, Quintus 334 Junius, Sextus Titinius: sie waren es auch, welche nicht aufhörten, bald den Minucius, bald den Servilius zu beschuldigen und über den traurigen Tod des Mälius zu klagen. Dadurch brachten sie es doch dahin, daß am Wahltage Kriegstribunen statt der Consuln ernannt werden mußten; und sie zweifelten nicht, daß bei sechs Plätzen (denn so viele zu wählen, war schon bewilligt) auch einige Bürgerliche angestellt werden würden, wenn sie sich zu Rächern des ermordeten Mälius anboten. Der Bürgerstand war allerdings in diesem Jahre durch so viele und mancherlei Auftritte gereizt; und dennoch wählte er zu Tribunen mit Consulgewalt nicht mehr, als drei, und unter diesen den Lucius Quinctius, einen Sohn eben des Cincinnatus, dessen angefeindete Dictatur einen Aufstand veranlassen sollte. Den Quinctius übertraf an Mehrheit der Stimmen Mamercus Ämilius, ein höchst würdiger Mann. Der dritte wurde Lucius Julius.

17. In ihrem Amte fielen die Fidenaten, eine Römische Pflanzstadt, an den Vejentischen König Lar Tolumnius und an die Vejenter ab. Sie häuften auf das Verbrechen des Abfalls noch ein größeres. Auf Geheiß des Tolumnius erschlugen sie die Römischen Gesandten Cajus Fulcinius, Clölius Tullus, Spurius Antius, Lucius Roscius, welche sie um den Grund des abgeänderten Verhältnisses befragen mußten. Einige mildern die Schuld des Königs, und sagen, im Würfelspiele sei bei einem glücklichen Wurfe ein zweideutiger Ausruf von ihm, der für einen Hinrichtungsbefehl angesehen werden konnte, von den Fidenaten so verstanden, und habe den Tod der Gesandten bewirkt. Wie unglaublich! Er sollte bei der Erscheinung der Fidenaten, seiner neuen Bundesgenossen, die bei ihm eines Mordes wegen anfragten, welcher das Völkerrecht verletzen mußte, seine Aufmerksamkeit nicht einmal vom Spiele abgezogen, auch nachher die That nicht verabscheuet haben? Wahrscheinlicher ist es, daß es sein Wille wer, die Fidenaten mit einer Schuld zu beladen, damit ihnen das Bewußtsein, sich so schwer vergangen zu haben, jeden Rückblick auf irgend eine Hoffnung bei den 335 Römern, unmöglich machte. Den zu Fidenä erschlagenen Gesandten wurden zu Rom auf öffentliche Kosten Standbilder auf der Rednerbühne errichtet. Da die Vejenter und Fidenaten so nahe Nachbarn waren und überdies noch ihren Krieg durch eine so schändliche Veranlassung eröffneten, so konnte der bevorstehende Kampf nicht anders als blutig sein. Und weil bei der Sorge für das Ganze der Bürgerstand und seine Tribunen Ruhe hielten, so war man ohne Streit darüber eins, daß Consuln gewählt werden sollten. Diese waren Marcus Geganius Macerinus zum drittenmale und Lucius Sergius der Fidenat, ein Zuname, den er vermuthlich von dem nachher geführten Kriege bekam. Denn er lieferte dem Könige der Vejenter diesseit des Anio die erste Schlacht, mit Glück; allein der Sieg kostete Blut. Darum war auch der Schmerz über die verlornen Mitbürger größer, als die Freude über den geschlagenen Feind, und der Senat ließ, als in dringender Noth, einen Dictator ernennen, den Mamercus Ämilius. Dieser wählte zu seinem Magister Equitum seinen Amtsgenossen vom vorigen Jahre, in welchem sie beide Kriegstribunen mit consularischer Gewalt gewesen waren, den Lucius Quinctius Cincinnatus, einen seines Vaters würdigen jungen Mann; gab dem von den Consuln geworbenen Heere alte, des Krieges kundige; Hauptleute zu, und ersetzte die Anzahl der in der letzten Schlacht Gebliebenen. Quinctius Capitolinus und Marcus Fabius Vibulanus erhielten vom Dictator Befehl, ihn als Unterfeldherren zu begleiten.

Theils das Amt von höherer Macht, theils der Mann, der diesem Amte entsprach, entfernten schon die Feinde aus dem Römischen Gebiete, über den Anio hinaus, und sie besetzten mit ihrem zurückgezogenen Lager die Hügel zwischen Fidenä und dem Anio, rückten auch nicht eher in die Ebene herab, als bis ihnen die Legionen der Falisker zu Hülfe kamen. Nun erst schlugen die HetruskerVejenter und Falisker gehörten beide unter die zwölf Hetruskischen Völkerstämme. ihr Lager vor den Mauern von Fidenä auf, und der Römische Dictator lagerte sich in ihrer Nähe bei dem Zusammenflusse an den Ufern beider StrömeDer Anio fällt hier in die Tiber., zwischen denen er, so weit der Platz es zuließ, seinen Wall aufführte. Und am folgenden Tage rückte er aus zur Schlacht.

18. Unter den Feinden gab es verschiedene Meinungen. Die Falisker, zu dem Dienste, so fern von ihrer Heimat, verdrossen, und voll Zutrauen auf sich selbst, drangen auf eine Schlacht: die Vejenter und Fidenaten versprachen sich mehr vom zögernden Gange des Krieges. Tolumnius, aus Besorgniß, die Falisker möchten es sich nicht länger gefallen lassen, so weit von Hause zu dienen, ob er gleich übrigens den Seinigen beipflichtete, setzte den folgenden Tag zur Schlacht an.

Der Dictator und die Römer wurden nun, als der Feind einmal die Schlacht versagt hatte, noch muthvoller: und am folgenden Tage riefen die Soldaten schon, sie wollten, wenn ihnen keine Schlacht geboten würde, das Lager und die Stadt angreifen, als beide Heere zwischen beiden Lagern in die Mitte der Ebene vorrückten.

Die Vejenter, an Mannschaft überlegen, ließen ein Kohr die Berge umgehen, welches während der Schlacht das Römische Lager anfallen sollte. Das Heer der drei Völker war so gestellt, daß den rechten Flügel die Vejenter, den linken die Falisker hatten: die Fidenaten standen in der Mitte. Der Dictator leitete den Angriff auf seinem rechten Flügel gegen die Falisker, auf dem linken den Vejentern gegenüber Quinctius Capitolinus, und vor der Mitte trat der Magister Equitum mit der Reuterei auf.

Eine kurze Zeit herrschte ein ruhiges Schweigen, theils weil die Hetrusker nur fechten wollten, wenn sie angegriffen würden; theils weil der Dictator nach der Burg in Rom zurücksah, ob die Augurn das verabredete Zeichen ausstecken würden, daß die Vögel Alles gehörig bewilligt hätten. Sobald er dies erblickte, ließ er die Reuterei zuerst mit erhobenem Geschreie auf den Feind ansprengen. 337 Die Linie des Fußvolks, ihnen nacheilend, schlug sich mit größter Anstrengung; und auf keinem Punkte hielten die Hetruskischen Legionen den Angriff der Römer aus. Den meisten Widerstand leistete ihre Reuterei und der König selbst, bei weitem von seinen Rittern der tapferste, verlängerte den Kampf, weil er den überall unaufgehalten nachdringenden Römern entgegensprengte.

19. Bei der Römischen Reuterei stand damals Aulus Cornelius Cossus als Oberster, ein bildschöner Mann, eben so tapfer als kraftvoll, und seines Adels nicht uneingedenk, den er, so ehrenvoll dieser auf ihn als Erben kam, seinen Nachkommen noch ansehnlicher und verherrlichter hinterließ. Als er bemerkte, daß die Römischen Geschwader allenthalben, wo Tolumnius eindrang, vor seinem Angriffe wankten, und er ihn, wenn jener so die ganze Linie durchflog, an der auszeichnenden königlichen Kleidung erkannte, so rief er: «Ist das der Mann, der den Menschen ihre Bündnisse zerreißt? der am Völkerrechte frevelte? Wollen die Götter noch Etwas auf Erden heilig sein lassen, so fällt er jetzt von meiner HandIch muß mich hier doch wohl verwahren, damit es mir nicht gehe, wie dem sel. Wagner in der Großschen Anmerkung zu dieser Stelle. Die Worte von meiner Hand fallen liegen in mactatam dabo, und Todtenopfer in den Worten Manibus und mactatam., unsern Gesandten ein Todtenopfer!» Er gab dem Pferde die Spornen und stürzte mit eingelegter Lanze auf den Einen Feind, warf ihn durch den Stoß vom Pferde und schwang sich sogleich, auf den Spieß gelehnt, auf seine Füße. Schon richtete sich der König wieder auf, da stieß er ihn mit der Wölbung seines Schildes rücküber und bohrte ihn mit wiederholten Stichen an die Erde. Dem Entseelten zog er die Rüstung ab, und das abgehauene Haupt als Sieger auf seiner Lanze tragend, jagte er die durch den Tod ihres Königs geschreckten Feinde. So wurde auch die Linie der Reuterei geschlagen, welche allein noch den Streit zweifelhaft gemacht hatte.

Der Dictator verfolgte das geschlagene Fußvolk und hieb die ihrem Lager zugetriebenen Feinde nieder. Von 338 den Fidenaten retteten sich die meisten, mit der Gegend bekannt, in das Gebirge. Cossus, der mit der Reuterei über die Tiber setzte, brachte aus dem Vejentischen eine ansehnliche Beute zur Stadt.

Während der Schlacht focht man auch im Römischen Lager gegen das feindliche Kohr, welches Tolumnius, wie oben gesagt, zum Angriffe des Lagers abgehen ließ. Anfangs ließ Fabius Vibulanus den Wall ringsum vertheidigen, dann aber griff er in einem Ausfalle aus dem rechten Seitenthore mit dem dritten Gliede die mit Erstürmung des Walles beschäftigten Feinde unvermuthet an und setzte sie so in Schrecken, daß sie, wenn auch ihr Verlust bei der kleineren Anzahl geringer war, doch eben so eilfertig flohen, als die in der Schlacht.

20. Der Dictator, dem der Sieg auf allen Seiten gelungen war, zog nach einem Senatsschlusse, in welchen der Volksbefehl einstimmete, triumphirend in die Stadt. Bei weitem das auffallendste Schauspiel des Triumphs war Cossus in seinem Aufzuge mit der dem erlegten Könige abgenommenen Fürstenbeute. In den rohen Liedern, welche die Soldaten ihm zu Ehren sangen, hoben sie ihn zum Romulus empor. Mit einer feierlichen Weihe hängte er die erbeutete Rüstung als Geschenk für den Jupiter Feretrius in dessen Tempel neben der vom Romulus dargebrachten auf, welche, als die erste sogenannte Fürstenbeute, damals noch die einzige war. Und er hatte wirklich die Blicke seiner Mitbürger vom Wagen des Dictators auf sich gezogen, und von der Feierlichkeit dieses Tages den Genuß beinahe allein gehabt. Der Dictator legte auf Befehl des Volks einen pfündigen goldnen Kranz, den der Stat bezahlte, dem Jupiter auf dem Capitole als Geschenk nieder.

Wenn ich erzählt habe, Aulus Cornelius Cossus sei als Oberster mit der zweiten Fürstenbeute zum Tempel des Jupiter Feretrius eingezogen, so bin ich darin allen Geschichtschreibern vor mir gefolgt. Allein außerdem, daß nur eine solche Beute eigentlich als Fürstenbeute gelten kann, die ein Feldherr dem Andern abgezogen hat, und 339 wir keinen als Feldherrn anerkennen, außer den, unter dessen göttlich genehmigter Leitung der Krieg geführt wird, bezeugt auch selbst die Inschrift, die auf dieser Rüstung steht, gegen meine Vorgänger und mich, daß sie Cossus als Consul erbeutet habe. Da mir Cäsar Augustus, der Stifter und Wiederhersteller aller Tempel, gesagt hat, daß er im Tempel des Jupiter Feretrius, als er ihn einst besuchte, und weil er vor Alter verfallen war, wieder herstellen ließ, auf dem leinenen Brustharnische dies selbst gelesen habe; so könnte ich mich beinahe eines angetasteten Heiligthums zeihen, wenn ich den Cossus eines Zeugen für seine Beute, wie Cäsar, der Erneurer des Tempels selbst, ist, berauben wollte. Ob unser Irrthum daher rühre, daß die uralten Jahrbücher und die Verzeichnisse der Obrigkeiten, (welche Licinius Macer, als die auf Leinwand geschriebenen und im Tempel der Moneta niedergelegten Urkunden so oft als seine Bürgen anführt) des Aulus Cornelius Cossus, als Consuls mit dem Titus Quinctius Pennus, erst neun Jahre später erwähnen; überlasse ich der Beurtheilung eines Jeden. Hiezu kommt noch, daß man eine so berühmte Schlacht auf jenes spätere Jahr nicht mochte verlegen können, weil um die Zeit, in welche das Consulat des Aulus Cornelius fällt, fast drei volle Jahre, einer Pest und Hungersnoth wegen, kein Krieg war; so daß einige Jahrbücher, gleich als wären sie darüber in Trauer, von ihnen weiter nichts, als die Namen der Consuln melden. Das dritte Jahr nach Cossus Consulate hat ihn als Kriegstribun mit consularischer Gewalt, und dasselbe Jahr auch als Magister Equitum, in welcher Stelle er abermals mit seiner Reuterei ein ausgezeichnetes Treffen lieferte. Hier stände uns also eine Vermuthung frei. Indeß lassen sich, wie ich glaube, alle möglichen Meinungen aufstellen, sobald man Scheingründen folgt, die doch nicht gültig sind, da er, der den Kampf in Person bestand, als er jetzt die eben errungenen Spolien an heiliger Stäte niederlegte, und, ich möchte sagen, den Jupiter selbst, dem er sie weihte, und den Romulus vor Augen hatte – diese furchtbaren Zeugen einer erlogenen Angabe; – sich 340 dennoch Aulus Cornelius Cossus, Consul, unterschrieben hatDem aufmerksamen Leser entgeht es nicht, wie gern Livius die Wahrheit gegen Augusts Zeugniß schützen will. Vielleicht hatte August, in der Unterschrift A. CORNELIVS. COSSVS. COS. F. (Cossi filius) das letztere für COS. (Consul) gelesen. Das F. konnte auch verwischt, erloschen sein etc. Livius will ihm dem Scheine nach Recht geben, und führt doch – freilich schonend genug und nur mit halbem Beifall – Gründe an, aus denen sich schließen lässet, August habe sich verlesen; und hier noch zuletzt die Worte A. CORNELIVS. COSSVS. COS. der Länge nach; wenn ich nicht irre, dem Leser jenen Wink zu geben..

21. Unter den Consuln Marcus Cornelius Maluginensis und Lucius Papirius Crassus wurden die Heere ins Vejenter- und Faliskergebiet geführt, Menschen und Vieh als Beute weggetrieben; den Feind aber fand man nicht im Felde, und er bot sich nie zu einer Schlacht: dennoch belagerte man seine Städte nicht, weil im Volke selbst eine Seuche ausbrach. Auch suchte in Rom der Bürgertribun Spurius Mälius einen Aufstand zu erregen, der aber nicht zum Ausbruche kam. In der Hoffnung, durch seinen beliebten Namen zu wirken, hatte er den Minucius auf einen Klagetag beschieden, und den Vorschlag gethan, die Güter des Servilius Ahala einzuziehen, indem er den Minucius beschuldigte, er habe den Mälius durch falsche Angaben unglücklich gemacht, dem Servilius aber die Ermordung eines unverurtheilten Mitbürgers vorwarf. Doch dies Alles war dem Volke noch unwichtiger, als der Mann selbst.

Mehr Besorgniß erregten die um sich greifende Krankheit und die furchtbaren Ereignisse als Vorzeichen des Unglücks, hauptsächlich die Nachrichten von den vielen Erderschütterungen, welche die Häuser der Landbewohner einstürzten. Es wurden deshalb öffentliche Gebete angestellt, bei denen die beiden Aufseher des Gottesdienstes dem Volke die Formel vorsagten.

In dem folgenden noch ungesunderen Jahre, unter den Consuln Cajus Julius, der es zum zweitenmale war, und Lucius Virginius, stieg die Furcht vor einem allgemeinen Aussterben in der Stadt und auf dem Lande so hoch, daß nicht allein jeder Streifzug zum Plündern vom 341 Römischen Gebiete aus unterblieb, und Väter und Volk den Angriffskrieg ganz vergaßen; sondern daß sogar die Fidenaten, die sich bis jetzt in ihre Stadt, oder auf Gebirge, oder in kleine Festungen zurückgezogen hatten, als angreifende Plünderer auf das Römische Gebiet herabkommen durften. Als sie hierauf ein Heer bloß von Vejentern an sich gezogen hatten, (denn die Falisker ließen sich zu einer Erneurung des Krieges weder durch das Unglück der Römer, noch durch die Bitten ihrer Bundsgenossen bewegen) so gingen beide Völker über den Anio und lagerten sich nahe vor dem Collinischen Thore. Auf dem Lande konnte der Schrecken nicht größer sein, als er in der Stadt war. Der Consul Julius besetzte Wälle und Mauern mit Soldaten, Virginius hielt im Tempel des Quirinus Senat. Man beschloß, den Aulus Servilius zum Dictator zu ernennen, der nach Einigen den Beinamen Priscus, nach Andern Structus gehabt haben soll. Virginius, der nur so lange wartete, bis er seinen Amtsgenossen befragen konnte, ernannte, da dieser einwilligte, den Dictator noch in der Nacht. Und dieser erklärte den Postumus Äbutius Elva zu seinem Magister Equitum.

22. Der Dictator beschied Alle auf den anbrechenden Tag vor das Collinische Thor; und wer noch so viel Kraft hatte, die Waffen zu tragen, erschien. Aus der Schatzkammer wurden die Adler dem Dictator abgeliefert. Wahrend dieser Vorkehrungen zogen sich die Feinde in höhere Gegenden. Der Dictator zog mit seinem verfolgenden Heere hinan, nicht weit von Nomentum besiegte er die Hetruskischen Legionen in offener Schlacht, trieb sie von da in die Stadt Fidenä und schloß sie mit einem Walle ein. Allein mit Leitern konnte eine so hochgelegene und feste Stadt nicht erstiegen werden; auch die Einschließung hatte keinen Erfolg, weil die Belagerten Lebensmittel in Menge, nicht bloß zur Nothdurft, sondern bis zum Überflusse, früh genug zusammengefahren hatten. Da also der Dictator sowohl die Hoffnung, sie zu erstürmen, als zur Übergabe zu zwingen, aufgeben mußte, so beschloß er, von einer Gegend aus, die ihm ihrer Nähe wegen bekannt war, 342 im Rücken, der Stadt, wo diese, vermöge ihrer großen natürlichen Festigkeit, am schwächsten besetzt war, einen Erdgang zur Burg hinauf zu treiben. Nachdem er aus seinem Heere vier Abtheilungen gemacht hatte, die einander im Sturme ablösen sollten, zog er durch die von ganz entgegengesetzten Seiten Tag und Nacht fortgesetzten Angriffe auf die Mauern die Aufmerksamkeit der Feinde von jenem Werke ab; bis endlich, als der Berg vom Lager aus durchgraben war, der Weg zur Burg hinaufführte, und den Hetruskern, die statt der wirklichen Gefahr sich nur durch Scheinangriffe beschäftigen ließen, ein feindliches Geschrei über ihrem Haupte die Eroberung der Stadt verkündigte.

In diesem Jahre erklärten die Censorn Cajus Furius Pacilus und Marcus Geganius Macerinus ihre Zufriedenheit mit dem vollendeten Baue des Bürgerhofes auf dem Marsfelde, und hielten in demselben zum erstenmale die Volksschatzung.

23. Ich finde beim Licinius Macer, daß für das folgende Jahr dieselben Consuln wieder gewählt sind, Julius zum dritten-, Virginius zum zweitenmale. Valerius Antias und Quintus Tubero geben als Consuln für dieses Jahr den Marcus Manlius und Quintus Sulpicius an. Und doch beruft sich sowohl Tubero als Macer, bei so verschiedener Angabe, auf die leinenen Bücher, ohne zu leugnen, daß sie bei alten Schriftstellern gefunden haben, dies Jahr habe Kriegstribunen gehabt. Licinius entscheidet sich geradezu für die leinenen Bücher, Tubero ist über die Wahrheit ungewiß. Wie so manches Andre, das seines hohen Alterthums wegen unausgemacht bleibt, lasse ich auch dies unentschieden.

Nach der Eroberung von Fidenä war man in Hetrurien in voller Unruhe, weil die Furcht vor einer ähnlichen Zerstörung nicht bloß die Vejenter, sondern auch die Falisker schreckte, die sich bewußt waren, anfangs mit jenen in Verbindung Rom bekriegt zu haben, ob sie ihnen gleich in dem erneuerten Kriege nicht geholfen hatten. Da nun diese beiden Staten durch ihre Gesandten bei den zwölf Völkerschaften die Bewilligung erhielten, daß das gesamte 343 Hetrurien zu einer Zusammenkunft bei dem Heiligthume der Voltumna eingeladen werden sollte, so ließ der Senat, als ob von dorther ein ausgebreiteter Aufstand zum Kriege zu befürchten sei, den Mamercus Ämilius zum zweitenmale zum Dictator ernennen. Er ernannte den Aulus Postumius Tubertus zum Magister Equitum; und man rüstete sich mit so viel größerer Anstrengung zum Kriege, als das letztemal, je größere Gefahr das ganze Hetrurien drohete, als vorher zwei Völkerschaften allein.

24. Doch von jener Seite blieb Alles ungleich ruhiger, als jedermann erwartet hatte. Als man nun durch Kaufleute erfuhr, daß den Vejentern die Hülfe abgeschlagen und die Weisung gegeben sei, sie möchten einen Krieg, den sie auf eignen Betrieb angefangen hatten, auch aus eignen Kräften führen, und nicht Völker zu Genossen ihres Unglücks machen, mit denen sie die noch ungeschmälerte Hoffnung des Glücks nicht hätten theilen wollen: so nahm sich der Dictator, um nicht vergeblich gewählt zu sein, und weil er, zum Ersatze für den ihm entgangenen Kriegsruhm ein Werk im Frieden zu stiften wünschte, welches seiner Dictatur zum Denkmale gereichte, – die Beschränkung der Censur vor, die ihm entweder eine zu große Gewalt zu haben schien, oder ihm nicht sowohl durch ihre Amtsgröße, als durch ihre Dauer anstößig war. Er berief also eine Versammlung und sagte:

«Die Sorge für das Beste des Stats von außen und für seine Sicherheit von allen Seiten, hatten die unsterblichen Götter auf sich genommen: er also wolle, was innerhalb der Mauern beschaffet werden müsse, die Freiheit des Römischen Volks sich zur Angelegenheit machen. Ihr bestes Verwahrungsmittel bestehe darin, daß man die großen Gewalten nicht von langer Dauer sein lasse, und die, deren Rechte man nicht beschränken könne, durch die zugemessene Zeit beschränke. Die übrigen obrigkeitlichen Ämter seien jährig; die Censur fünfjährig: es sei hart, einerlei Männern so viele Jahre hindurch, einen großen Theil seines Lebens, unterwürfig zu sein. Er bringe das Gesetz in Vorschlag, daß die Censur nur 344 anderthalbjährig sein solle.» Mit großer Beistimmung des Volks machte er dies Tags darauf zum Gesetze, und sprach: «Damit ihr auch durch die That erfahret, ihr Quiriten, wie wenig die langwierigen Ämter meinen Beifall haben, so lege ich hiemit meine Dictatur nieder.» Dem Manne, der so sein eignes Amt abgegeben und ein fremdes eingeschränkt hatte, gab das Volk unter lauten Glückwünschen und Beifallsbezeigungen das Geleit bis in sein Haus.

Die Censorn, die es verdroß, daß Mamercus ein Statsamt des Römischen Volks geschmälert hatte, entsetzten ihn seines Bezirks, und machten ihn unter achtfach erhöheten Abgaben zum SteuersassenEin solcher verlor Amt und Stimmrecht, und blieb nur durch die Erlegung der Steuern als Römischer Bürger ansässig, die ihm auch wohl, wie in unserm Falle, zur Strafe erhöhet wurden.. Er selbst soll das mit vieler Seelengröße ertragen haben, indem er sich durch die Ursach seiner Beschimpfung über die Beschimpfung selbst erhob. Die Ersten der Väter aber, hatten sie gleich die Beschränkung der Censur ungern gesehen, soll doch dies Beispiel von der Härte der Censorn beleidigt haben, da sie voraus sehen konnten, daß jeder von ihnen länger und öfter Censoren unterworfen, als selbst Censor sein werde. Bei den Bürgern wenigstens stieg der Unwille zu einer solchen Höhe, daß nur das Ansehen des Mamercus selbst vermögend war, sie von Gewaltthätigkeiten gegen die Censorn abzuhalten.

25. Die Bürgertribunen, die durch auf einander folgende Versammlungen eine Consulnwahl verhinderten, erreichten endlich, da sie es beinahe bis zu einer Zwischenregierung kommen ließen, ihren Zweck, daß Kriegstribunen mit Consulgewalt ernannt werden mußten: allein den Lohn, nach welchem sie rangen, daß auch ein Bürgerlicher gewählt werden sollte, gewährte ihr Sieg ihnen nicht. Es wurden lauter Adliche gewählt, Marcus Fabius Vibulanus, Marcus Foslius, Lucius Sergius Fidenas. Eine Seuche ließ in diesem Jahre alle anderen Unternehmungen ruhen. Nur wurde für die Genesung des Volks dem Apollo ein Tempel gelobet. Die beiden Aufseher der 345 gottesdienstlichen Angelegenheiten veranstalteten nach Anleitung der heiligen Bücher Mancherlei, die Götter zu versöhnen und die Krankheit vom Volke abzuwenden; und dennoch war das Sterben, da Menschen und Vieh ohne Unterschied weggerafft wurden, in der Stadt und auf dem Lande allgemein. Weil. man wegen der unterbliebenen Landbestellung eine HungersnothAlle gestehen, daß der Grundtext hier mangelhaft sei. Da es so viele Muthmaßungen giebt, wie er ergänzt werden müsse, so stehe hier auch die meinige: Famem ex incultu inde agrorum timentes. fürchtete, so beschickte man zum Kornkaufe Hetrurien, das Pomptinische, Cumä und zuletzt auch Sicilien.

Eine Consulnwahl wurde gar nicht zur Sprache gebracht. Man wählte Kriegstribunen mit Consulgewalt, lauter Adliche, den Lucius Pinarius Mamercinus, Lucius Furius Medullinus, Spurius Postumius Albus. In diesem Jahre ließ die Krankheit nach, und vermöge der getroffenen Vorsorge hatte man auch keinen Mangel an Getreide zu fürchten. In den Völkerversammlungen der Äquer und Volsker, ferner in Hetrurien bei dem Heiligthume der Voltumna, wurden Entwürfe zu neuen Kriegen gemacht. Doch wurden sie auf ein Jahr ausgesetzt, und der Schluß abgefaßt, bis dahin keine Versammlung wieder zu halten; unter vergeblichen Klagen der Vejenter, daß das Unglück der Zerstörung ihr Veji eben so treffen werde, als es Fidenä getroffen habe.

Wahrend dieser Ruhe von außen bestellten zu Rom die Häupter des Bürgerstandes, die lange schon umsonst auf höhere Ämter gehofft hatten, Versammlungen in die Häuser der Bürgertribunen. Hier hielten sie ihre Berathschlagungen für sich und äußerten ihren Unwillen, «sich vom Bürgerstande selbst so sehr verachtet zu sehen, daß noch keinem einzigen Bürgerlichen, ob man schon seit so vielen Jahren Kriegstribunen mit Consulgewalt anstelle, der Zutritt zu dieser Ehre gelungen sei. Die Vorfahren hätten sehr richtig in die Zukunft gesehn, wenn sie verordnet hätten, daß kein Adlicher ein Bürgeramt bekleiden solle; sonst würde man Adliche sogar zu 346 Bürgertribunen haben. So sehr wären sie ihrem eignen Stande zum Ekel, und den Bürgerlichen eben so verächtlich, als den Vätern.»

Andre entschuldigten den Bürgerstand und wälzten die Schuld auf die Väter. «Nur durch die Ränke dieser Amtssüchtigen werde den Bürgerlichen die Bahn zur Ehrenstelle versperrt. Wenn nur der Bürgerstand vor jenen «mit Drohungen gemischten Bitten zu freiem Athem kommen könnte, so würde er gewiß bei der Stimmenwahl der Seinigen eingedenk sein, und an das einst errungene Amt der Hülfe auch die Regierung zu knüpfen wissen.» Sie wurden eins, die Tribunen sollten, um den Prunk bei Amtsbewerbungen zu hindern, das Gesetz vorschlagen, daß niemand gestattet sein solle, auf die Kleidung, in der er sich um ein Amt bewürbe, Weiß aufzutragen. Jetzt möchte dies für eine Kleinigkeit, und kaum einer ernstlichen Verhandlung werth gehalten werden; und damals entflammte es Adliche und Bürgerliche zu einem heftigen Streite. Doch blieb der Sieg, den Vorschlag zum Gesetze zu erheben, den Tribunen; und es zeigte sich deutlich, daß der Bürgerstand bei dieser Erbitterung zum Vortheile der Seinigen stimmen werde. Um ihnen also nicht freie Hand zu lassen, wurde durch einen Senatsschluß der Wahltag für Consuln bestimmt.

26. Zum Vorwande brauchte man den Aufstand zum Kriege, den, laut den Nachrichten der Latiner und Herniker, die Äquer und Volsker machten. Titus Quinctius Cincinnatus, – er führt auch den Zunamen Pennus – des Lucius Sohn, und Cajus Julius Mento wurden Consuln: und länger ließ sich der drohende Krieg nicht aufschieben. Nachdem beide Völker ihre Werbungen mit Anwendung des Banngesetzes gehalten hatten, welches bei ihnen das wirksamste Mittel ist, Truppen aufzubringen, stießen ihre ausgerückten starken Heere auf dem Algidus zueinander; Äquer und Volsker lagerten sich, jede besonders, und ihre Feldherren zeigten in der Anlegung ihrer Werke und in der Übung ihrer Leute weit mehr Eifer, als je. Um so viel drohender kamen die Nachrichten 347 nach Rom. Der Senat beschloß, einen Dictator ernennen zu lassen, theils weil diese Völker, wenn gleich schon oft besiegt, den Krieg mit größerer Anstrengung, als je vorher, erneuerten, theils weil auch ein ansehnlicher Theil der Römischen Jünglinge durch die Seuche weggerafft war. Die größte Besorgniß erregte die Verkehrtheit der Consuln, ihre Uneinigkeit und Zänkereien in allen Berathschlagungen. Einige Schriftsteller melden, diese Consuln hätten auf dem Algidus eine Schlacht verloren, und dies habe die Ernennung eines Dictators veranlasset. Darin aber stimmen alle überein, daß diese in allen Stücken Uneinigen, den Vätern zum Trotze, über den Einen Punkt einverstanden waren, keinen Dictator zu ernennen; bis endlich, da immer eine noch schrecklichere Nachricht über die andere einlief, und sich die Consuln dem Willen des Senats nicht fügen wollten, Quintus Servilius Priscus, der die höchsten Statsämter mit Auszeichnung bekleidet hatte, in die Worte ausbrach: «Weil es denn aufs Äußerste gekommen ist, so wendet sich der Senat, ihr Bürgertribunen, an euch mit der Bitte, bei dieser dringenden Verlegenheit des States die Consuln vermöge eurer Macht zur Ernennung eines Dictators zu zwingen.» Kaum hatte er das Wort gesprochen, so traten die Tribunen, die dies für eine Gelegenheit ansahen, ihre Macht zu erweitern, auf die Seite, und erklärten dann im Namen ihres Gesamtamts: «Sie fänden für nöthig, daß die Consuln dem Senate Folge leisteten. Wenn sie sich gegen den einstimmigen Willen des ehrwürdigsten Standes weiter sperren sollten, so würden sie Befehl geben, sie ins Gefängniß zu bringen.»

Die Consuln wollten sich lieber von den Tribunen, als vom Senate besiegen lassen; nicht ohne die laute Klage: «Die Väter hätten die Rechte des höchsten Statsamtes aufgeopfert, und das Consulat unter das Joch der tribunicischen Macht gegeben, insofern nunmehr die Consuln von einem Tribun kraft seines Amts zu etwas gezwungen, und sogar, was ein Privatmann als das Härteste zu fürchten habe, ins Gefängniß geworfen werden könnten.» Das Los, den Dictator zu ernennen – denn auch 348 darüber konnten sich Amtsgenossen nicht vergleichen – traf den Titus Quinctius. Er ernannte den Aulus Postumius Tubertus, seinen Schwiegervater, zum Dictator, einen Befehlshaber von höchster Strenge; und von diesem wurde Lucius Julius zum Magister Equitum ernannt. Zugleich wurde auch ein Gerichtsstillstand verordnet, und in der ganzen Stadt beschäftigte man sich bloß mit Vorkehrungen zum Kriege. Die Untersuchung der Ansprüche auf Dienstfreiheit wurde bis nach dem Kriege ausgesetzt, und dadurch ließen sich auch die, welche über diesen Punkt zweifelhaft waren, zur Angabe ihrer Namen bestimmen. Auch den Hernikern und Latinern wurden Truppenstellungen anbefohlen; und beide beeiferten sich, dem Dictator Folge zu leisten.

27. Dies Alles wurde mit größter Eilfertigkeit betrieben. Und der Dictator, – der den Consul Cajus Julius zum Schutze der Stadt, und den Magister Equitum Lucius Julius zur Besorgung unvorhergesehener Erfordernisse des Krieges zurückließ, damit er selbst durch nichts, was etwa im Lager Bedürfniß werden könnte, aufgehalten würde, – verhieß den Göttern, nach einer vom Hohenpriester Aulus Cornelius ihm angegebenen und auf diese Kriegsschrecken sich beziehenden Formel, die Feier großer SpieleVergl. Buch VII. Cap. 11. , und kam mit dem Heere, das er bei seinem Aufbruche aus der Stadt mit dem Consul Quinctius theilte, an den Feind.

Gerade so, wie sie hier zwei feindliche Lager in geringer Entfernung von einander vorfanden, nahmen auch sie etwa tausend Schritte vom Feinde, der Dictator gegen Tusculum zu, der Consul näher an Lanuvium, ihre Lager. So hatten vier Heere in eben so viel festen Stellungen eine Ebene in ihrer Mitte, die nicht bloß Ausfälle zu kleinen Gefechten, sondern auch die Aufstellung beider Linien vollkommen gestattete. Auch unterblieben von dem Tage an, seitdem Lager gegen Lager stand, die leichten Gefechte nicht, weil der Dictator es gern geschehen ließ, daß seine Krieger, indem sie sich mit dem Feinde maßen, 349 in diesen allmähligen Versuchen eines glücklichen Erfolgs, einen Vorgenuß von der Hoffnung des Sieges im Großen hatten. Da also die Feinde von einer ordentlichen Schlacht sich keinen Sieg versprachen, so wagten sie, auf die Gefahr eines sehr mißlichen Erfolgs, einen nächtlichen Angriff auf das Lager des Consuls. Ein plötzlich erhobenes Geschrei brachte nicht allein die Wachen des Consuls und dann sein ganzes Heer in Bewegung, sondern weckte auch den Dictator aus dem Schlafe. Den Consul verließen hier, wo schnelle Hülfe nöthig war, weder sein Muth, noch seine Klugheit. Ein Theil seiner Soldaten mußte die Posten der Thore verstärken, ein andrer den Wall im Kreise besetzen. Im andern Lager, bei dem Dictator, ließ sich bei geringerem Lärme auch jedes Erforderniß noch besser bemerken. Nachdem er sogleich ein Kohr unter Anführung des Legaten Spurius Postumius Albus dem Lager zu Hülfe geschickt hatte, bezog er selbst mit einem Theile seiner Truppen durch einen kleinen Umweg einen ganz außer dem Schlachtgetümmel gelegenen Platz, um von hier aus dem Feinde unvermuthet in den Rücken zu fallen. Den Legaten Quintus Sulpicius übergab er das Lager; die Reuterei wies er dem Legaten Marcus Fabius an, mit dem Befehle, sich mit diesem bei nächtlichem Getümmel schwer zu leitenden Kohre nicht vor Tage in Bewegung zu setzen. Was jeder andre kluge und thätige Feldherr in einer solchen Lage anordnen und ausführen würde, das Alles verfügte und leistete er Eins nach dem Andern: allein einen vorzüglichen Beweis der Klugheit und Entschlossenheit und eines nicht gewöhnlichen Verdienstes gab er dadurch, daß er sogar zum Angriffe auf das feindliche Lager, aus welchem seinen Kundschaftern zu Folge der größere Theil ausgezogen war, den Marcus Geganius an der Spitze auserlesener Cohorten abschickte. Dieser also that seinen Angriff auf Leute, die auf den Ausgang des anderweitigen Gefechtes aufmerksam und für sich selbst unbesorgt waren, bei völliger Vernachlässigung ihrer Wachen und Posten, und hatte das Lager beinahe schon erobert, ehe der Feind gewiß wußte, daß es gestürmt wurde. Sobald der Dictator von hier das 350 verabredete Zeichen, den Rauch, sich erheben sah, rief er laut aus, das feindliche Lager sei erobert, und befahl die Verbreitung dieser Nachricht.

28. Schon begann der Tag und Alles lag vor den Augen da. Hier hatte Fabius mit der Reuterei den Angriff unternommen, dort der Consul auf die schon bedrängten Feinde einen Ausfall aus dem Lager gethan. Der Dictator aber, der gegenüber ihr Unterstützungskohr und das Hintertreffen angriff, hatte ihnen, so wie sie sich nach dem von entgegengesetzten Seiten tönenden Geschreie und gegen die unerwarteten Angriffe umkehrten, von allen Seiten seine Sieger zu Fuß und zu Pferde entgegengepflanzt.

So in die Mitte genommen würden die Umzingelten bis auf den letzten Mann die Wiedereröffnung des Krieges gebüßt haben, hätte nicht Vectius Messius, ein Volsker, ein Mann, den mehr seine Thaten, als seine Abkunft adelten, den schon zum Kreise sich schließenden Seinigen die lauten Vorwürfe zugerufen: «Hier wollt ihr euch den Pfeilen der Feinde hinstellen, ohne euch wehren, ohne euch rächen zu können? Wozu habt ihr denn die Waffen? oder warum begannet ihr den Krieg, im Frieden die Aufrührer, im Kriege die Feigen? Was hofft ihr hier von eurem Stehenbleiben? Erwartet ihr, daß ein Gott euch bedecken und von hier wegheben werde? Mit dem Schwerte müßt ihr Bahn machen. Hier, wo ihr mich voran schreiten sehet – auf! wer Haus und Ältern, Weib und Kinder wiedersehen will, der folge mir! Keine Mauer, kein Wall, bloß Bewaffnete sperren uns Bewaffneten den Weg! An Tapferkeit seid ihr ihnen gleich; durch die Noth, die letzte und furchtbarste Waffe, überlegen!»

Da sie auf diese Worte, die er schon mit der Ausführung begleitete, mit erneuertem Geschreie sich an ihn schlossen, brachen sie da hinein, wo ihnen Postumius Albus seine Cohorten entgegengestellt hatte, und warfen die Sieger, bis der Dictator bei den schon weichenden Seinigen ankam: und nun zog sich der ganze Kampf auf diese Seite. Auf den einzigen Helden Messius stützte sich das 351 Glück der Feinde. Auf beiden Seiten gab es viele Wunden: allenthalben viele Todte. Selbst den Römischen Feldherren kostete dies Treffen ihr Blut. Doch nur der einzige Postumius, dem ein Steinwurf den Kopf durchbrach, verließ die Schlacht. Keinesweges aber vermochte den Dictator seine verwundete Schulter, nicht den Fabius sein beinahe am Pferde festgebohrter Schenkel, nicht den Consul sein abgehauener Arm, dem heißen Kampfe sich zu entziehen.

29. Den Messius führte sein Ansturz über zu Boden gestreckte Feinde mit einer Schar der tapfersten Jünglinge hinaus zum Lager der Volsker, welches noch nicht erobert war. Und die ganze Schlacht lenkte sich ihm nach. Der Consul, der die Gejagten bis an ihren Wall verfolgte, that jetzt den Angriff auf Lager und Wall. Von einer andern Seite rückte der Dictator mit seinen Truppen an. Der Sturm wurde so hitzig, als die Schlacht gewesen war. Der Consul soll auch einen Adler über den Wall hineingeworfen haben, damit die Soldaten so viel eifriger hinansteigen möchten, und die Wiedereroberung der Fahne soll hier zuerst den Einbruch bewirkt haben. Dort hatte der Dictator schon, nach Niederreißung des Walles, den Kampf ins Lager gebracht. Nun endlich warfen hie und da die Feinde die Waffen von sich und fingen an, sich zu ergeben. Und da nun auch dieses Lager erobert war, wurden die Gefangenen alle, die Senatoren ausgenommen, zu Sklaven verkauft. Von der Beute wurde den Latinern und Hernikern, was sie für ihr Eigenthum erkannten, wiedergegeben; einen Theil verkaufte der Dictator den Meistbietenden: dann setzte er den Consul über das Lager, fuhr im Triumphe zur Stadt ein und legte die Dictatur nieder.

Das Andenken dieser ausgezeichneten Dictatur trüben einige Schriftsteller durch die Erzählung, Aulus Postumius habe seinen Sohn, weil er, durch die Gelegenheit eines ehrenvollen Gefechtes verführt, seinen Posten ohne Erlaubniß verlassen habe, ob er gleich gesiegt hätte, mit dem Beile enthaupten lassen. Ich möchte es gern nicht glauben, und bei dem Widerspruche der Meinungen darf ich 352 das. Auch habe ich den Grund für mich, daß die Benennung: Manlische Zucht, nicht aber die: Postumische, üblich ist, da doch der, welcher ein solches Beispiel der Härte zuerst gab, auf die seine Grausamkeit bezeichnende Benennung frühern Anspruch gehabt hatte. Auch hat ein Manlius den Beinamen: der Gebieterische: Postumius hat keinen solchen schreckenden Zusatz zum Abzeichen.

Der Consul Cajus Julius weihete in Abwesenheit seines Amtsgenossen dem Apollo den Tempel, ohne darum geloset zu haben. Quinctius, so sehr ihn dies verdroß, beschwerte sich darüber, als er nach Entlassung seines Heeres zur Stadt zurückgekehrt war, im Senate vergeblich.

Zu den Denkwürdigkeiten dieses durch großer Thaten ausgezeichneten Jahrs fügt man noch die eine, die damals auf den Römischen Stat keinen Bezug zu haben schien, daß die Carthager, diese dereinst so wichtigen Feinde, bei den Uneinigkeiten der Siculer jetzt zum erstenmale ein Heer zur Unterstützung der einen Partei nach Sicilien übersetzten.

30. In der Stadt betrieben die Bürgertribunen die Wahl consularischer Kriegstribunen, ohne sie durchsetzen zu können. Lucius Papirius Crassus und Lucius Julius wurden Consuln. Die Äquer trugen durch Gesandte beim Senate auf einen Friedensschluß an, und da man ihnen als Friedensbedingung die Übergabe zumuthete, so ließen sie sich einen achtjährigen Waffenstillstand bewilligen. Die Volsker, schon durch die auf dem Algidus erlittene Niederlage geschwächt, geriethen durch einen hartnäckigen Streit zwischen den Parteien für Krieg und Frieden, in Zänkereien und Aufruhr. Die Römer hatten auf allen Seiten Friede. Da die Consuln durch die Verrätherei Eines vom Gesamtamte der Bürgertribunen erfahren hatten, daß diese den Wünschen des Volks gemäß einen Vorschlag thun wollten, den Werth der zu erlegenden Strafen in Gelde zu bestimmen, so kamen sie ihnen mit diesem Antrage zuvor.

353 Lucius Sergius Fidenas wurde zum zweitenmale Consul, und mit ihm Hostus Lucretius Tricipitinus. Unter ihrem Consulate geschah nichts, was einer Erwähnung würdig wäre. Ihnen folgten die Consuln Aulus Cornelius Cossus und Titus Quinctius Pennus, letzterer war es zum zweitenmale.

Die Vejenter thaten Einfälle in das Römische Gebiet. Weil dem Gerüchte nach einige junge Fidenaten an dieser Plünderung Theil genommen hatten, so bekamen Lucius Sergius, Quintus Servilius und Mamercus Ämilius den Auftrag, die Sache zu untersuchen. Einige wurden nach Ostia verwiesen, weil sie nicht genügende Auskunft geben konnten, warum sie in jenen Tagen von Fidenä entfernt gewesen wären. Man vermehrte die Zahl der dortigen Anbauer und wies ihnen die Ländereien derer an, die im Kriege gefallen waren.

Man hatte in diesem Jahre viele Noth von der Dürre. Es fehlte nicht allein an Regen, sondern die Erde war auch an eigenem Wasser so arm, daß sie kaum die Ströme fließend erhielt. An andern Orten verursachte der Wassermangel, daß die vor Durst verschmachtenden Heerden an den versiegten Quellen und Bächen haufenweise fielen. Auch starb viel Vieh an der Räude. Durch Ansteckung verbreitete sich die Krankheit auch über die Menschen: zuerst brach sie unter den Landleuten und Sklaven aus; dann wurde sie in der Stadt allgemein. Doch war die Seuche, die die Körper traf, nicht das Einzige: auch der Gemüther bemächtigte sich eine vielfache, meist ausländische, Abgötterei, weil diejenigen, die von den durch Aberglauben Geblendeten ihren Vortheil ziehen, durch vorgegebene Göttersprüche neue Opfergebräuche in den Häusern einführten. Endlich schämten sich die Großen im Namen des Stats, wenn sie sahen, daß in allen Gassen und wo nur ein Götterbild stand, ausländische und ungewöhnliche Opfer gebracht wurden, durch die man die erzürnten Götter versöhnen wollte. Es wurde also den Ädilen zur Pflicht gemacht, darauf zu achten, daß keine andre, als Römische Götter, und nur nach vaterländischer Weise, verehrt würden.

354 Die den Vejentern zugedachte Rache wurde auf das folgende Jahr verschoben, welches den Cajus Servilius Ahala und Lucius Papirius Mugillanus zu Consuln hatte. Und auch jetzt war man zu gewissenhaft, ihnen sogleich den Krieg anzukündigen, oder Heere gegen sie auszusenden, und hielt es für besser, zuvor durch Bundespriester Genugthuung zu fordern. Man hatte vor Kurzem den Vejentern bei Nomentum und Fidenä Schlachten geliefert, nachher keinen Frieden, sondern nur Waffenstillstand gemacht, und dieser war theils schon abgelaufen, theils hatten sie ihn noch vor dem Ablaufe gebrochen. Gleichwohl schickte man Bundespriester hin, welche der Sitte der Väter gemäß die Genugthuung nach abgelegtem Eide verlangten, allein kein Gehör fanden. Nun entstand die Streitfrage, ob das Gesamtvolk den Krieg genehmigt haben müsse, oder ob ein Senatsschluß hinlänglich sei. Die Tribunen bewirkten durch die angedrohete Verhinderung einer Werbung, daß die Consuln bei dem Volke auf diesen Krieg antragen mußten: und die sämtlichen Centurien genehmigten ihn. Auch gelang es dem Bürgerstande, seinen Willen durchzusetzen, daß auf das nächste Jahr keine Consuln gewählt werden durften.

31. Es wurden vier Kriegstribunen mit consularischer Gewalt ernannt: Titus Quinctius Pennus mit dem Aulus Cornelius CossusEx consulatu]. – Die Worte ex consulatu, die auf den Namen des Quinctius Pennus folgen, werden von allen Critikern angefochten. Allein in der Handschrift des Barons Lovel, Nr. 3, welche Drakenborch anführt, steht consula tus (nicht consula tu,) und dann folgt das Wort centurio, welches sich überhaupt in 7 Handschriften findet. Eine achte lieset statt dessen schon richtiger cent erio. Ich wage den Versuch, aus ex consul atus ce ntur io, oder besser ce nt er io, die ächte Lesart herzustellen, und lese so, wie ich übersetzt habe: Tribuni militum consulari potestate quatuor creati sunt: T. Quinctius Pennus, A. Cornelius Cossus, ex consulatus collegio (conlegio); C. Furius, M. Postumius. Ex iis Cossus cet. Pennus nämlich und Cossus waren zwei Jahre vorher im Consulate Collegen gewesen. Und so etwas pflegt Livius zu bemerken. Eben so sagte er oben B. IV. C. 17. vom Dictator Mamercus Ämilius: Is magistrum equitum ex collegio prioris anni, quo simul tribuni militum cos. pot. fuerant, L. Quinctium – dixit. Von Auslassungen und Versetzungen der Namen, vollends wenn mehrere auf einander folgen, findet sich in allen critischen Ausgaben, auch bei Drakenborch, die Menge von Beispielen: und in unsrer Stelle verführte die Abschreiber noch so viel leichter die Nähe und Ähnlichkeit der Wörter Cornelius und conlegio, ferner Cossus mit cos. oder consul; welches die Abkürzung von consulatus sein sollte, den Namen A. Cornelius Cossus vor den Worten ex consulatus collegio auszulassen. Und daß in unsrer Stelle der Name des Cossus nicht am Ende des Satzes, sondern ursprünglich früher aufgeführt gewesen sei, wird mir einmal dadurch wahrscheinlich, weil Livius, wenn er den Cossus von den vier Namen zuletzt mit seinem ganzen Namen genannt hätte, nicht diesen Namen gleich wieder genannt, nicht so fortgefahren haben würde: Ex iis Cossus præfuit urbi, sondern Hic præfuit u. s. w. oder auf ähnliche Art. Noch mehr aber bestärkt mich in dieser Vermuthung der Umstand, daß mehrere Handschriften des Sigonius über den Worten ex consulatu durch eine zweite Hand die beiden Worte ter consul als eine Auslassung aus älteren Exemplaren nachgetragen haben. Man sehe bei Drakenborch nach, wie dies aller Geschichte widersprechende ter consul von den Critikern widerlegt ist. Ich finde in diesen beiden Worten nichts weiter, als die Spuren des ausgelassenen und dann mit Unrecht hintenan gesetzten Namens COR. COSSVS, der in TER. CONSVL verfälscht wurde., vorher schon Amtsgenossen im 355 Consulate; Cajus Furius, Marcus Postumius. Von diesen behielt Cossus die Aufsicht über die Stadt: drei zogen nach gehaltener Werbung gegen Veji, und gaben einen Beweis, daß der Oberbefehl im Kriege in den Händen Mehrerer schlecht aufgehoben ist. Dadurch, daß jeder seinen Plan befolgt wissen wollte, und doch der Eine dies, der Andre jenes für gut hielt, gaben sie dem Feinde Gelegenheit, ihnen beizukommen. Da die Römische Linie ohne Haltung war, weil der Eine zum Rückzuge, der Andre zur Schlacht blasen ließ, benutzten die Vejenter diesen Augenblick zum Angriffe: doch ereilten die in Unordnung gebrachten und fliehenden Römer ihr nahes Lager. Der Schimpf war also größer, als der Verlust. Die Bürger, ungewohnt, ihre Heere besiegt zu wissen, härmten sich, haßten die Tribunen und verlangten die Wahl eines Dictators: auf dem beruhe die ganze Hoffnung des Stats. Und da ihnen auch hier die heilige Bedenklichkeit entgegenstand, daß ein Dictator nur von einem Consul ernannt werden könne, so benahmen ihnen die darum befragten Vogelschauer diesen Zweifel.

Aulus Cornelius ernannte den Mamercus Ämilius zum Dictator, und wurde selbst von ihm zum Magister Equitum ernannt. So wenig ließ man sich, sobald die Lage des Stats den wahren Verdienstvollen nöthig hatte, 356 durch die von den Censorn verhängte Strafe abhalten, den Herrscher des Stats aus einem unwürdig beschimpftenMan sehe das 24ste Cap. dieses Buchs. Hause zu nehmen. Die Vejenter, wiewohl sie, stolz auf ihr Glück, durch umhergeschickte Gesandte allen Völkern Hetruriens kund thun ließen, daß sie drei Römische Feldherren in Einer Schlacht besiegt hätten, konnten gleichwohl keinen zur Theilnahme an ihren Entwürfen bewegen; doch zogen sie durch die Hoffnung der Beute allenthalben Freiwillige an sich. Das einzige Volk der Fidenaten ließ sich auf Empörung ein; und gleich, als sei es ihnen verboten, den Krieg anders als mit einer Frevelthat zu eröffnen, so vereinigten sie sich nicht eher mit den Vejentern, bis sie ihre Waffen, wie vormals mit dem Blute der Gesandten, so jetzt mit dem der neuen Anbauer geweihet hatten. Nun rathschlagten die Häupter beider Völker, ob Sie Veji oder Fidenä zum Sitze des Krieges machen sollten. Fidenä schien ihnen gelegener. Also gingen die Vejenter über die Tiber und verlegten den Krieg nach Fidenä. Zu Rom herrschte großer Schrecken. Nach Einberufung des Heers von Veji, das noch dazu durch die verlorne Schlacht muthlos geworden war, wurde ein Lager vor dem Collinischen Thore aufgeschlagen, auf den Stadtmauern Bewaffnete aufgestellt, die Gerichte auf dem Markte und die Kaufladen geschlossen, und Alles sah einem Lager ähnlicher, als einer Stadt.


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