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Sechstes Buch.
Freundschaft mit Schiller.

1765 bis 1805.

»Für mich war es ein neuer Frühling, in welchem alles froh neben einander keimte, und aus aufgeschlossenen Samen und Zweigen hervorging.«

Denn er war unser! Mag das stolze Wort
Den lauten Schmerz gewaltig übertönen.
Er mochte sich bei uns, im sichern Port,
Nach wildem Sturm zum Dauernden gewöhnen;
Indessen schritt sein Geist gewaltig fort
Ins Ewige des Wahren, Guten, Schönen,
Und hinter ihm, im wesenlosen Scheine
Lag, was uns Alle bändigt, das Gemeine!

Erster Abschnitt.
Die Dioskuren.

Die Freundschaft der beiden Dichter ein edles Schauspiel. Ihre gründliche Verschiedenheit; ihre äußere Erscheinung; Gemeinsames; Berührungspunkte. Beide nahmen es mit der Kunst gleich ernst. Aehnlichkeit ihres Entwicklungsganges. Goethe durch Schiller zur Poesie zurückgeführt. Wie Goethe seinen Nebenbuhler anerkannte, wie er Schiller lobte. – Allgemeine politische Indifferenz in Weimar. – Zustand der deutschen Literatur. Schiller giebt die »Horen« heraus; Goethe's Betheiligung; abermalige Begegnung; Schiller »zieht die Summe des Goethe'schen Geistes«; rasches Erblühen ihrer Freundschaft. Wohlthätiger Einfluß Schiller's auf Goethe. Neue dichterische Entwürfe. Die »Horen« haben keinen Erfolg. Die Xenien. Gewaltiges Aufsehen.

Ein edleres Schauspiel als die Freundschaft zweier großer Männer giebt es kaum, und mit der Freundschaft Goethe's und Schiller's läßt sich in der ganzen Geschichte der Literatur nichts vergleichen. Die Freundschaft zwischen Montaigne und Etienne de la Boëtie war vielleicht noch leidenschaftlicher und inniger, aber, es war eine Vereinigung zweier gleichartiger Naturen, die vom ersten Beginn ihre Verwandtschaft erkannten; nicht die Vereinigung zweier Nebenbuhler, die sowohl von ihren Anhängern unaufhörlich einander entgegengestellt wurden als auch persönlich zunächst geneigt waren, einander zu vermeiden. Goethe und Schiller waren und sind Nebenbuhler, in vielen Beziehungen durchaus entgegengesetzte Naturen, Führer von zwei feindlichen Parteien, und ihre geistige Verbrüderung wurde nur durch das herbeigeführt, was in ihren Naturen und Strebungen Höchstes war.

Ein Blick auf diese großen Nebenbuhler genügt, um ihre tiefe Verschiedenheit erkennen zu lassen. Goethe's schöner Kopf hat die ruhige siegreiche Größe des griechischen Ideals, Schiller's Kopf die ernste Schönheit eines Christen, der nach dem Jenseits blickt. Die mächtige Stirn und die strahlend großen Augen, ähnlich denen des Christuskindes auf der Sixtinischen Madonna, die festen und regelmäßigen Züge mit den Spuren von Gedanken und Leiden, aber doch bezeugend, daß Gedanken und Leiden den starken Mann wohl heimgesucht, indeß nicht besiegt haben, eine gewisse gesunde Kraft in der bräunlichen Gesichtsfarbe und ein unbeschreibliches Etwas, das aus dem Gesichte hervorstrahlt, – all das macht Goethe zu einem schlagenden Gegensatze zu Schiller mit seinen scharfen Augen, seiner schmalen Stirn, seinen unregelmäßigen Zügen, die von Gedanken und Leiden durchfurcht und von Krankheit angegriffen sind. Der Eine blickt, der Andere blickt aus sich heraus. Beide sind majestätisch, aber jener hat die Majestät der Ruhe, der andere die des Kampfes. Goethe hatte einen stattlichen imposanten Körperbau und schien größer als er war; in Schiller's Körperformen fehlte das richtige Verhältniß und er war größer, als er schien. Goethe hielt sich steif aufrecht, Schiller mit seinem langen Halse »ging wie ein Kameel« Dieser drastische Vergleich rührt von dem Bildhauer Tieck her, wie Rauch dem Verfasser mittheilte. Schiller's Stirn nennt der Verfasser trotz Dannecker's Büste, schmal, weil der Schädel Schiller's, den er gesehen, diese Bezeichnung erheischt. – Gegen die Vergleichung Goethe's mit dem griechischen Ideal und die Schiller's mit einem christlichen Typus läßt sich Einiges einwenden; die bekannten Büsten der beiden Dichter können eher an Zeus und Apollo erinnern, doch haben alle solche Parallelisirungen ihre Bedenken.. Goethe hatte eine Brust wie der Torso des Theseus, Schiller's Brust war leidend und eingefallen.

Die Verschiedenheit ging bis in physische Kleinigkeiten. »Eine Luft, die Schillern wohlthätig war, wirkte auf mich, wie Gift,« erzählte Goethe an Eckermann. »Ich besuchte ihn eines Tages, und da ich ihn nicht zu Hause fand und seine Frau mir sagte, daß er bald zurückkommen würde, so setzte ich mich an seinen Arbeitstisch, um mir dieses oder jenes zu notiren. Ich hatte aber nicht lange gesessen, als ich von einem unheimlichen Uebelbefinden mich überschlichen fühlte, welches sich nach und nach steigerte, so daß ich endlich einer Ohnmacht nahe war. Ich wußte anfänglich nicht, welcher Ursache ich diesen elenden, mir ganz ungewöhnlichen Zustand zuschreiben sollte, bis ich endlich bemerkte, daß aus einer Schieblade neben mir ein sehr fataler Geruch strömte. Als ich sie öffnete, fand ich zu meinem Erstaunen, daß sie voll fauler Aepfel war. Ich trat sogleich an ein Fenster und schöpfte frische Luft, worauf ich mich denn augenblicklich wieder hergestellt fühlte. Indeß war seine Frau wieder hereingetreten, die mir sagte, daß die Schieblade immer mit faulen Aepfeln gefüllt sein müsse, indem dieser Geruch Schillern wohl thue und er ohne ihn nicht leben und arbeiten könne.« Charakteristisch ist ferner noch, daß Goethe in der Frühe des Morgens zu arbeiten liebte, während Schiller immer die Nächte hindurch arbeitete.

Den geistigen Unterschied zwischen ihnen hat Goethe treffend dahin angegeben, er habe auf Seite der Natur gestanden, während Schiller die Idee der Freiheit erfüllt habe Vergl. die Ausführung von Gervinus, V, 507 ff. nach der auch das Folgende.. Dieser Unterschied geht durch alle ihre Werke. Indeß, jenen den Realisten, diesen den Idealisten zu nennen, bei jenem von objektiver, bei diesem von subjektiver Richtung zu sprechen, ist nur soweit zutreffend, als man sie in ihrem Verhältnisse zu einander betrachtet. Goethe einfach und schlechterdings einen Realisten nennen, ist ungenau, und von Schiller als Idealisten gilt dasselbe. Gervinus bemerkt sehr richtig, gegen Nicolai oder Lichtenberg gehalten werde Goethe zum Idealisten, neben Kant und seinen Anhängern erscheine Schiller als ein Realist, und wenn Schiller neben Goethe der »Dichter des Bewußtseins« genannt werden muß, so ist er im Vergleich zu den Romantikern ein naiver und instinktiver Dichter. Ueberhaupt kann ich hier das schon früher gesagte Wort wiederholen, daß alle solche Eintheilungen und Gegensätze niemals ganz zutreffen und nur als sprachliche Auskunftsmittel angewandt werden dürfen, durch die wir gewisse allgemeine und hervorstechende Eigenthümlichkeiten kurz bezeichnen. Gewiß waren Goethe und Schiller verschiedene Naturen, aber wären sie einander so gründlich entgegengesetzt gewesen, wie sie der oberflächlichen Betrachtung wohl erscheinen, so hätten sie nie eine so innige Gemeinschaft eingehen können. Die Binde-Mittel, welche diese contrastirenden Charaktere zu einem Verhältniß der wechselseitigen Ergänzung vereinigten, waren reichlich genug vorhanden. Ich hebe die Hauptpunkte, welche die Grundlage ihrer Verbindung wurden, hervor. Beide waren aus das Tiefste überzeugt, die Kunst sei kein müßiger Luxus, kein anmuthiges Spiel zum Zeitvertreib oder zur Erholung, sondern ein mächtiger Trieb; die Kunst sei eben so ernst in ihren Zielen wie heiter in ihren Mitteln, eine Schwester der Religion, und ihre Aufgabe sei, den großen Weltplan verwirklichen zu helfen. Das war bei ihnen mehr als Schönrednerei, sie nahmen es damit völlig ernst; sie glaubten, die Cultur werde die Menschheit zu der vollen Höhe ihrer Kraft erheben, und als Künstler wußten sie, daß das höchste Bildungsmittel die Kunst sei. Die Wahrnehmung dieses Glaubens hat wahrscheinlich Karl Grün zu dem Ausspruch veranlaßt, Goethe sei der idealste Idealist gewesen, den die Welt je gesehen, ein ästhetischer Idealist, und daher rührt auch der weit verbreitete Irrthum, Goethe habe das Leben nur als Künstler betrachtet, das heißt: die menschliche Natur habe für ihn nur insofern Interesse gehabt, als sie ihm künstlerischen Stoff bot, eine Ansicht, auf die ich zu genauer Prüfung später zurückkommen werde.

Der Entwicklungsgang der beiden Dichter war ein sehr ähnlicher gewesen und hatte schließlich ihre Standpunkte einander sehr nahe gerückt. Beide begannen mit Sturm und Drang, beide erhoben sich bei dem Uebergang von Jugend zur Mannheit aus ihrer wilden Regellosigkeit. Goethen entzückte die Kunst und das milde Klima des Südens zu einem geläuterten Leben und Streben; Schiller mußte seinen Weg durchkämpfen im düsteren Norden und unter stetem Druck der Noth. Auch er sehnte sich nach dem Süden, und ein griechisches Klima, hoffte er, sollte ihn zum Dichter erwärmen; aber die plastische Kunst hatte für seinen lebendigen und historischen Sinn nichts Anregendes. Ihm kamen edle Menschen rettend entgegen; bei ihm ging die poetische Reinigung von der sittlichen aus, während bei Goethe die sittliche eine Folge der künstlerischen war. Schiller's Bibel war der Plutarch. Die erneute Bekanntschaft mit den Alten half ihm in seinem Läuterungsprozesse und führte ihn allmälig zu demselben Standpunkte hinan, auf dem Goethe seinen Ruheplatz genommen. Er las die griechischen Tragiker in schlechten französischen Uebersetzungen und übersetzte mit ihrer Hülfe die Iphigenie des Euripides ins Deutsche. Homer in der Voß'schen Uebersetzung wurde für ihn, was für Goethe der griechische Homer schon lange gewesen. Wie mächtig ihn das Alterthum ergriff, zeigen die beiden Gedichte »die Götter Griechenlands« und »die Künstler.« Mit dem Christenthume war er so gut wie Goethe längst zerfallen, und wie dieser hatte er sich aus Spinoza, Kant und den Griechen ein besonderes System zurecht gemacht.

So traten diese beiden Männer zu einer Zeit, wo sie einander ganz entgegengesetzt schienen und in ihrem Gefühle auch entgegengesetzt waren, gerade in der Richtung ihres Entwickelungsganges einander allmälig immer näher und eine feste Grundlage bereitete sich vor zu einer tüchtigen und dauernden Vereinigung. Goethe war fünfundvierzig Jahre alt, Schiller fünfunddreißig. Goethe hatte vieles zu geben, was Schiller dankbar annahm, und wenn dieser seinerseits nicht wieder bestimmend auf den entwickelten Geist seines großen Freundes einwirken, noch auch seinen umfassenden Vorrath von Kenntnissen und Erfahrungen bereichern konnte, so gab er ihm dafür etwas werthvolleres, Theilnahme und Anregung. Er trieb Goethe zur Arbeit; er zog ihn von den wissenschaftlichen Forschungen wieder zur Poesie hinauf und drängte ihn zur Vollendung des schon Begonnenen und zu vollständiger Ausführung neuer Schöpfungen. Ihre gemeinsame Thätigkeit nach demselben Ziele und mit demselben Ernst ist in dem Leben des Einen wie des Andern die glorreichste Zeit und bleibt ein ewiges Muster edler Freundschaft.

Unter allen Huldigungen, welche die begeisterte Verehrung einer Nation der Größe Schillers dargebracht hat, ist wohl keine von so rührender Zärtlichkeit und so schwerem Gewicht wie Goethe's edles Lob. Es ist ein merkwürdiger Umstand in dem Leben Shakespeare's, daß er, soviel wir wissen, in keiner Zeile einen gleichzeitigen Dichter gefeiert hat. Nach der Sitte der damaligen Zeit schrieb jeder Dichter Verse zum Preise seiner Freunde, und die Loblieder der andern Dichter aus Shakespeare's Zeit sind überschwänglich genug, aber von dem, dessen Lob das aller andern zusammengenommen aufgewogen hätte, haben wir keine Zeile dieser Art. Hätte das Geschwätz literarischen Neides den abgeschmackten Vorwurf erfunden, Shakespeare sei kalt und selbstisch gewesen, so würde man diesen eigenthümlichen Umstand zu einem Beweise benutzt haben, ihn schuldig zu sprechen. Ich führe das an, weil ich nach den vielen Parallelen, die ich in diesen Blättern zwischen Goethe und Shakespeare gezogen habe, sie auch wohl in dieser Beziehung vergleichen muß. Von allen Schwächen, die man gewöhnlich Schriftstellern beilegt, hatte Goethe die der Eifersucht am wenigsten; von allen Vorzügen, welche Größe anmuthig schmücken, hatte er Großherzigkeit am meisten. Der Strom der Zeit wird kommenden Geschlechtern das Andenken vieler zuführen, deren Name nur in seinem Lobe fortlebt, und die Literaturgeschichte der Zukunft wird von Goethe nichts Aehnliches wie von Shakespeare zu berichten haben; sie wird vielmehr melden, mit welcher Begeisterung er Schiller, Voß und Herder verehrte und wie schnell er den Genius eines Scott, Byron, Béranger und Manzoni erkannte.

Aber ich muß diesen Versuch einer kurzen Charakteristik der beiden Nebenbuhler lassen und von ihrer gemeinsamen Thätigkeit an dem gemeinsamen Werke erzählen.

Während die Welt durch den Sturmschritt der Revolution in ihren Tiefen erschüttert wurde, wandelte die kleine Welt von Weimar auf ihrem ebenen Pfade so ruhig fort, als ginge nichts vor, was die Geschicke der Menschheit berühre. Weil Goethe die größte Gestalt Deutschlands ist, haben alle Deutsche ihre Augen auf ihn gerichtet und sind begierig zu sehen, welche Haltung er damals einnahm. Sie sehen ihn – nicht mit dem Strome der Zeitideen sich fortbewegen, nicht an den Ereignissen thätigen Antheil nehmen, und haben dann für dies Schauspiel keine bessere Erklärung als die stehende Wendung, er sei ein Egoist gewesen. Blicken wir indeß auf seine Freunde und Genossen, so zeigt sich eine ziemlich ähnliche Gleichgültigkeit. Wieland, der erklärte Feind aller Tyrannei, war über die Schreckensherrschaft so entsetzt, daß er eine Diktatur verlangte. Herder's philosophische Anschauung von der Menschheit machte ihn gegen die kleinere Frage der Nationalität gleichgültig, und eine französische Revolution kümmerte ihn gar wenig. Selbst Schiller, so seltsam es klingen mag, Schiller der Freiheitssänger, der Dichter des Posa war auf die französische Revolution nicht besser zu sprechen als Goethe. Die Republik hatte ihn mit einer besonderen Auszeichnung geehrt: zugleich mit Washington, Franklin, Tom Paine, Pestalozzi, Campe und dem berüchtigten Anacharsis Klootz wurde ihm das französische Ehrenbürgerrecht ertheilt. Das Diplom, von Danton und Roland am 6. September 1792 unterzeichnet, wird jetzt auf der Bibliothek in Weimar aufbewahrt, wo dem Besucher die bekannte französische Leichtfertigkeit in der Schreibung des Namens Schiller auffällt – à Monsieur Gille, publiciste allemand. Schiller verdankte diese Ehre seinen »Räubern«, aus denen seine Bewunderer jenseits des Rheines »Robert der Räuberhauptmann« gemacht hatten. Von Anfang an hatte er die Revolution nicht mit günstigen Augen angesehen, und der Prozeß des unglücklichen Ludwigs XVI. machte einen so tiefen Eindruck auf ihn, daß er sich mit dem Gedanken trug, eine öffentliche Vertheidigung des Königs zu schreiben. Gleich Wieland sah auch er nur in einer Diktatur Rettung.

Bei einer solchen Stimmung der leitenden Geister dürfen wir uns nicht wundern, daß sie ihren gewohnten Beschäftigungen unbekümmert um die Dinge in Frankreich nachgingen. Weimar konnte in der europäischen Politik keine Rolle spielen. Die Männer von Weimar hatten ihre Aufgabe an der Literatur, durch die allein sie eine Wiedergeburt ihrer Zeit für möglich hielten. In dem Glauben an die verjüngende Kraft der Cultur gaben sie sich ihr mit vaterländischem Sinne hin, und ein Blick auf den damaligen Stand der Literatur zeigt, daß der Patriotismus auf diesem Felde eine edle Aufgabe zu erfüllen hatte. Die Leipziger Messe war mit Ritterromanen, Räuber- und Gespenstergeschichten, Lafontaines sentimentalen Familienstücken und Schauspielen im Sturm- und Drangstil überfluthet. Auf der Bühne herrschte Kotzebue; »Menschenhaß und Reue« machte volle Häuser und rührte die empfindsamen Leute im Parterre zu Thränen. Klopstock zog sich immer tiefer in priesterliche Abgezogenheit zurück und seine Poesie versiechte immer mehr; Jean Paul gab wohl Beweise von Kraft und Originalität, aber außer Goethe und Schiller schien nur Voß, der seine Luise geschrieben und den Homer übersetzt hatte, zum Führer einer Schule befähigt, auf welche die Nation stolz sein konnte.

In dieser Lage der Dinge faßte Schiller den Plan zu einer Zeitschrift »die Horen«, welche eine in vielen Beziehungen merkwürdige Stelle in der deutschen Literatur einnimmt. Goethe, Herder, Kant, Fichte, die beiden Humboldt, Jacobi, Engel, Meyer, Garve, Matthisson u. a. sollten eine geschlossene Phalanx von Kritikern bilden, deren unwiderstehliche Gewalt das ganze literarische Gebiet sofort erobern werde. In der Ankündigung von Schiller hieß es: »Je mehr das beschränkte Interesse der Gegenwart die Gemüther in Spannung setzt, einengt und unterjocht, desto dringender wird das Bedürfniß, durch ein allgemeines und höheres Interesse an dem, was rein menschlich und über allen Einfluß der Zeiten erhaben ist, sie wieder in Freiheit zu setzen und die politisch getheilte Welt unter der Fahne der Wahrheit und Schönheit wieder zu vereinigen.«

Dies Unternehmen knüpfte das Band der Freundschaft zwischen Goethe und Schiller. Von ihrer ersten Berührung haben wir bereits oben (S. 111) erzählt. Im Mai 1794 trafen sie sich in einer naturforschenden Gesellschaft in Jena; zufällig gingen beide zugleich hinaus; ein Gespräch knüpfte sich an, und Schiller machte zu Goethe's Freude die Bemerkung, eine so zerstückelte Art, die Natur zu behandeln, sei für den Laien nicht eben erfreulich. »Ich erwiderte darauf, so berichtet Goethe weiter, daß sie den Eingeweihten selbst vielleicht unheimlich bleibe, und daß es doch wohl noch eine andere Weise geben könne, die Natur nicht gesondert und vereinzelt vorzunehmen, sondern sie wirkend und lebendig, aus dem Ganzen in die Theile strebend, darzustellen. Er wünschte hierüber aufgeklärt zu sein, verbarg aber seine Zweifel nicht; er konnte nicht eingestehen, daß ein solches, wie ich behauptete, schon aus der Erfahrung hervorgehe. Wir gelangten zu seinem Hause; das Gespräch lockte mich hinein; da trug ich die Metamorphose der Pflanze lebhaft vor und ließ, mit manchen charakteristischen Federstrichen, eine symbolische Pflanze vor seinen Augen entstehen. Er vernahm und schaute das alles mit großer Theilnahme, mit entschiedener Fassungskraft; als ich aber geendet, schüttelte er den Kopf und sagte: das ist keine Erfahrung, das ist eine Idee! Ich stutzte, verdrießlich einigermaßen; denn der Punkt, der uns trennte, war dadurch aufs strengste bezeichnet. Der alte Groll wollte sich regen, ich nahm mich aber zusammen und versetzte: das kann mir sehr lieb sein, daß ich Ideen habe, ohne es zu wissen, und sie sogar mit Augen sehe«. Die Kluft zwischen ihnen war so breit wie tief, aber den ersten Schritt hatten sie gethan, Schiller's Anziehungskraft war groß, er hielt alle fest, die sich ihm näherten; seine Frau, für die Goethe von ihrer Jugend an Liebe und Achtung empfunden hatte, trug das ihrige zu dauerndem Verständnisse bei; die Horen gaben Anlaß zu häufiger Berührung und gemeinsamer Thätigkeit – »und so, sagt Goethe, besiegelten wir durch den größten, vielleicht nie ganz zu schlichtenden Wettkampf zwischen Objekt und Subjekt einen Bund, der ununterbrochen gedauert und für uns und für andere manches Gute gewirkt hat«. Nach der ersten Begegnung wuchs die Freundschaft rasch empor. Nur kurze Zeit nachher, und Schiller eroberte Goethe's Herz in jenem kühnen Briefe, worin er die Natur und den Entwicklungsgang des Goethe'schen Geistes darlegte, oder, um mit Goethe's Worten zu reden, »mit freundlicher Hand die Summe seiner geistigen Existenz zog«. Die Hauptstelle des denkwürdigen Briefes lautet:

»Lange schon habe ich, obgleich aus ziemlicher Ferne, dem Gange ihres Geistes zugesehen und den Weg, den Sie sich vorgezeichnet haben, mit immer erneuter Bewunderung bemerkt. Sie suchen das Nothwendige der Natur, aber Sie suchen es auf dem schwersten Wege, vor welchem jede schwächere Kraft sich wohl hüten wird. Sie nehmen die ganze Natur zusammen, um über das Einzelne Licht zu bekommen; in der Allheit ihrer Erscheinungsarten suchen Sie den Erklärungsgrund für das Individuum auf. Von der einfachen Organisation steigen Sie, Schritt vor Schritt, zu der mehr verwickelten hinauf, um endlich die verwickeltste von allen, den Menschen, genetisch aus den Materialien des ganzen Naturgebäudes zu erbauen. Dadurch, daß Sie ihn der Natur gleichsam nacherschaffen, suchen Sie in seine verborgene Technik einzudringen. Eine große und wahrhaft heldenmüthige Idee, die zur Genüge zeigt, wie sehr Ihr Geist das reiche Ganze seiner Vorstellungen in einer schönen Einheit zusammenhält. Sie können niemals gehofft haben, daß Ihr Leben zu einem solchen Ziele zureichen werde, aber einen solchen Weg auch nur einzuschlagen, ist mehr werth als jeden andern zu endigen, – und Sie haben gewählt, wie Achill in der Ilias zwischen Phthia und der Unsterblichkeit. Wären Sie als ein Grieche, ja nur als ein Italiener, geboren worden und hätte schon von der Wiege an eine auserlesene Natur und eine idealisirende Kunst Sie umgeben, so wäre Ihr Weg unendlich verkürzt, vielleicht ganz überflüssig gemacht worden. Schon in die erste Anschauung der Dinge hätten Sie dann die Form des Nothwendigen aufgenommen, und mit Ihren ersten Erfahrungen hätte sich der große Stil in Ihnen entwickelt. Nun, da Sie als ein Deutscher geboren sind, da Ihr griechischer Geist in die nordische Schöpfung geworfen wurde, so blieb Ihnen keine andere Wahl, als entweder selbst zum nordischen Künstler zu werden, oder Ihrer Imagination das, was ihr die Wirklichkeit vorenthielt, durch Nachhülfe der Denkkraft zu ersetzen und so gleichsam von innen heraus und auf einem rationalen Wege ein Griechenland zu gebären.

»In derjenigen Lebensepoche, wo die Seele sich aus der äußern Welt ihre innere bildet, von mangelhaften Gestalten umringt, hatten Sie schon eine wilde und nordische Natur in sich aufgenommen, als Ihr siegendes, seinem Material überlegenes Genie diesen Mangel von innen entdeckte und von außen durch die Bekanntschaft mit der griechischen Natur davon vergewissert wurde. Jetzt mußten Sie die alte, Ihrer Einbildungskraft schon aufgedrungene schlechtere Natur nach dem besseren Muster, das Ihr bildender Geist sich erschuf, corrigiren und das kann nun freilich nicht anders als nach leitenden Begriffen von Statten gehen. Aber diese logische Richtung, welche der Geist der Reflexion zu nehmen genöthigt ist, verträgt sich nicht wohl mit der ästhetischen, durch welche allein er bildet. Sie haben also eine Arbeit mehr: denn so wie Sie von der Anschauung zur Abstraktion übergingen, so mußten Sie nun rückwärts Begriffe wieder in Intuitionen umsetzen und Gedanken in Gefühle verwandeln, weil nur durch diese das Genie hervordringen kann.«

Goethe erwiderte darauf sehr herzlich, und bald kam auf seine Einladung Schiller auf vierzehn Tage zu ihm nach Weimar. Ein reicher Ideenaustausch fand zwischen ihnen statt; sie erkannten auf manchen Punkten eine unerwartete Uebereinstimmung, die um so interessanter war, als sie aus der größten Verschiedenheit der Gesichtspunkte hervorging. »Es wird mir Zeit kosten, schrieb ihm Schiller nach der Rückkehr von Jena aus, alle Ideen zu entwirren, die Sie in mir aufgeregt haben, aber keine einzige, hoffe ich, soll verloren sein.«

Da Goethe seinen Wilhelm Meister, den er schon einem andern Verleger versprochen hatte, nicht in den Horen drucken lassen konnte, so gab er dem Freunde statt dessen die beiden Episteln, die Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten, die römischen Elegien, und den Aufsatz über literarischen Sansculottismus. Außerdem ließ er ihm das Manuskript des Wilhelm Meister vom dritten Buche an zugehen und machte von den freundschaftlichen Rathschlägen Schiller's dankbaren Gebrauch.

Gegen Ende des Monats Juli ging er nach Dessau und von da nach Dresden, wo er mit Meyer die Unruhen der Zeit in Betrachtung der dortigen Kunstschätze zu vergessen strebte. »Ganz Deutschland, schrieb er an Fritz von Stein, ist in schadenfrohe, ängstliche und gleichgültige Menschen getheilt. Für meine Person finde ich nichts räthlicheres, als die Rolle des Diogenes zu spielen und mein Faß zu wälzen.« Die Freundschaft mit Schiller wurde immer vertrauter. Sie begannen jenen lebhaften Briefwechsel, der so reich ist an gedanklichem Inhalt, daß Goethe mit Recht sagen durfte, seine Veröffentlichung sei wohl eins der schönsten Geschenke, das man einem gebildeten Publikum machen könne. Aus Goethe's Briefen an andere Freunde in dieser Zeit spricht eine innere Zufriedenheit, die er mit Recht diesem neuen Verhältnisse zuschreibt. »Für mich, sagt er, war es ein neuer Frühling, in welchem alles froh neben einander keimte und aus aufgeschlossenen Samen und Zweigen hervorging.« Die Berührung mit Schiller's männlichem Ernst und rastloser Strebsamkeit war für ihn der Antrieb, dessen er so lange bedurft hatte. Was gewöhnlich ein Sporn zu schriftstellerischer Thätigkeit ist, Mangel an Geld und Ruhmbegier, das reizte ihn nicht. Geld hatte er nicht nöthig, Ruhm hatte er genug, und eine Nation, zu der zu reden es ihn hätte drängen können, gab es nicht. Aber die unermüdliche Thätigkeit des jüngeren Schiller wirkte auf ihn, wie ein Zauber; sein Wetteifer entbrannte, und für beide wurden die Jahre ihrer Freundschaft die produktivsten.

Am 1. November wurde Goethen ein zweiter Sohn geboren. Er schrieb an Schiller, nun sei es an ihm, zur Bildung der Schwägerschaft und zur Vermehrung der dichterischen Familie für ein Mädchen zu sorgen. Aber der Knabe lebte nur wenige Tage. Am 20. schrieb ihm Schiller: »den Verlust, den Sie erlitten, haben wir herzlich beklagt. Sie können sich aber damit trösten, daß er so früh erfolgt ist und mehr Ihre Hoffnungen trifft.« Goethe erwiderte: »Man weiß in solchen Fällen nicht, ob man besser thut, sich dem Schmerze natürlich zu überlassen, oder sich durch die Beihülfen, die uns die Cultur anbietet, zusammen zu nehmen. Entschließt man sich zu dem letzten, wie ich es immer thue, so ist man dadurch nur für einen Augenblick gebessert, und ich habe bemerkt, daß die Natur durch andere Krisen immer wieder ihr Recht behauptet.«

Doch scheint in diesem Falle eine weitere Krisis nicht eingetreten zu sein. Nach allen Richtungen hin war er thätig. Göttling in Jena war gerade mit der Entdeckung hervorgetreten, daß Phosphor auch in Stickstoff brenne, und Goethe wurde dadurch auf die Chemie hingelenkt, die ihm für einige Zeit Erholung gewährte. Die Anatomie verlor nie ihre Anziehungskraft für ihn, und zu Loder's Vorlesungen über die Bänderlehre wanderte er am frühen Morgen durch den Schnee mit einer Lernbegier, um die ihn die studirende Jugend hätte beneiden mögen. Die Humboldt's, namentlich Alexander, mit denen er im lebhaften Briefwechsel stand, hielten seinen wissenschaftlichen Eifer rege, und ihrem kräftigen Zuspruch verdanken wir seine Abhandlungen über vergleichende Anatomie. Er verhandelte mit ihnen über diese Fragen unaufhörlich, entwickelte seine Gedanken im Zusammenhange, würde sie aber schwerlich je zu Papier gebracht haben, wenn sie ihn nicht dazu angetrieben hätten. Indeß auch so vollendete er die Arbeit nicht und drucken ließ er sie erst 1820. Die Unterhaltungen mit den Humboldt's umfaßten ein weites Gebiet. »Es ist vielleicht nicht anmaßlich, schrieb Goethe in späteren Jahren, wenn wir uns einbilden, manches von daher Entsprungene trage nun Früchte, deren wir uns erfreuen, ob man gleich nicht immer den Garten benamset, der die Pfropfreiser hergegeben.«

Seine dichterischen Pläne waren zahlreich; einige davon kamen zur Ausführung. Eine Tragödie »der entfesselte Prometheus« wurde begonnen, aber nicht weiter fortgesetzt; er übersetzte den homerischen Hymnus auf Apollo, schrieb die Elegie »Alexis und Dora«, die vier Jahreszeiten und verschiedene kleine Gedichte, die sämmtlich in den Horen oder in Schiller's Musenalmanach erschienen, und übersetzte ferner einiges von Frau von Staël und die Selbstbiographie des Benvenuto Cellini. Aber was damals am meisten Aufsehen machte, waren die Xenien.

Wie schon oben bemerkt, war der Zustand der deutschen Literatur nichts weniger als glänzend und der Geschmack des Publikums sehr herunter gekommen. Die Horen sollten diesen Geschmack durch die glänzende Vereinigung aller Talente reinigen und heben. Aber der Erfolg entsprach den Erwartungen durchaus nicht. Die Mittelmäßigkeit griff gegen die Talente zu den Waffen und wehrte sich in den öffentlichen Blättern. Das Publikum, mit dessen Dummheit nach Schiller's Ausspruch selbst Götter vergebens kämpfen, rührte sich nicht im mindesten. Die Horen waren ein verfehltes Unternehmen, welches weder seine Kosten deckte noch auch bei den wenigen Abnehmern besonders großen Beifall fand. Aufsätze von gewöhnlichen Mitarbeitern wurden den bedeutendsten Namen zugeschrieben; selbst Friedrich Schlegel hielt eine Erzählung von Caroline von Wolzogen für eine Arbeit Goethe's. Eine Vereinigung »aller Talente« hat noch nie mit einer Zeitschrift Erfolg gehabt und wird es auch aus guten Gründen für alle Zukunft nicht.

Indeß die beiden großen Dichter, die sich so eifrig für ihre Zeitschrift interessirt hatten, wollten weder dem Publikum seine Kälte noch der Mittelmäßigkeit ihren Spott straflos hingehen lassen. Sie beschlossen eine literarische Rache zu nehmen; ihr Strafgericht waren die Xenien.

Die Schriften, welche diese Epigramme hervorgerufen haben, würden gesammelt eine kleine Bibliothek abgeben; sie gehen von der gröbsten Abwehr – eine Gegenschrift führt den Titel »die Ochsiade«, eine andere ist »an die Sudelköche in Weimar« adressirt – bis zu der begeistertsten Ueberschätzung, wie sie sich in den Worten von Ed. Boas ausspricht: »Am 31. Oktober 1517 ward die kirchliche Reformation in Deutschland begonnen; im Oktober 1796 nahm die literarische ihren Anfang. Damals schlug Luther seine Thesen zu Wittenberg an, jetzt erschien der Schiller'sche Musenalmanach mit den Xenien. Niemals zuvor hatte Einer den Muth gehabt, alle sanktionirten Dummheiten so schonungslos aufzurütteln, die Heuchler so scharf zu geißeln.« Daß eine solche Züchtigung einigermaßen an der Zeit war, beweist das laute Wuthgeschrei, welches sich von allen Seiten erhob; daß sie aber eine besondere Läuterung der Literatur bewirkt habe, läßt sich schwerlich behaupten.

Der Gedanke zu den Xenien ging von Goethe aus. Bei der Lesung der Xenien des römischen Dichters Martial kam ihm der Einfall und sofort schickte er das erste Dutzend an Schiller für seinen Musenalmanach. Dieser war hocherfreut, meinte aber, sie müßten es auf ein ganzes Hundert bringen und alle literarischen Gegner darin bedenken; bald erschien auch diese Zahl geringe, und sie beschlossen, bis auf tausend zu gehen. Nun arbeiteten die beiden in schriftlichem und persönlichem Verkehr die Xenien in vollster Gemeinschaft; bald gab der eine den Gedanken und der andere die Form, oder jener machte den ersten Vers, dieser den zweiten. Das Eigenthumsrecht des Einzelnen läßt sich daher in vielen Fällen gar nicht feststellen, und erst in neuester Zeit hat Maltzahn nach den Originalhandschriften einigermaßen die Auseinandersetzung durchgeführt.

Die erste Wirkung der Xenien war fürchterlich, das Aufsehen ungeheuer. Alle schlechten Scribenten im Reiche, und ihre Zahl war Legion, fühlten sich persönlich verletzt; alle Pietisten und Gefühlsschwärmer waren lächerlich gemacht, alle Pedanten und Philister gegeißelt. Die Hiebe trafen so viele Leute und so viele Parteien, daß es nicht Wunder nehmen darf, wenn lauter Schmerzensruf die Luft erfüllte. Bald erschienen zahlreiche Gegenschriften, und der Xeniensturm bleibt immer eine interessante Partie in dem Kriege »der Thorenmenge mit den beiden Weisen«. Goethe hatte ein rechtes Behagen daran, wie sich die Opfer geberdeten. »Es ist lustig zu sehen, schreibt er an Schiller, was diese Menschenart eigentlich geärgert hat, was sie glauben, daß einen ärgert, wie schaal, leer und gemein sie eine fremde Existenz ansehen, wie sie ihre Pfeile gegen das Außenwerk der Erscheinung richten, wie wenig sie auch nur ahnen, in welcher unzugänglichen Burg der Mensch wohnt, dem es nur immer Ernst um sich und um die Sache ist.«

Nimmt man die Xenien als bloße Erzeugnisse des Witzes und betrachtet sie nicht in dem grellen Lichte persönlicher Bosheit und Entrüstung, so erscheinen sie sehr schwach und man begreift nicht, wie sie eine solche Sensation haben machen können. Nur sehr wenige kitzeln noch jetzt unsern Gaumen, denn sie haben das echte Salz des Witzes. Manche andere machen auf Witz gar keinen Anspruch, sind aber vortreffliche Aussprüche von ästhetischer Kritik und philosophischen Gedanken. Zwar ließ sich guter Geschmack nicht durch Angriffe auf den schlechten hervorbringen; indeß durfte man hoffen, daß solch eine Züchtigung an manchen Stellen empfindlich treffen würde, und in dieser Beziehung leisteten die Xenien Gutes.

In dieselbe Zeit fällt auch der Wilhelm Meister, den wir nun vom künstlerischen Gesichtspunkte prüfen wollen.



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