Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen
Das wunderbarliche Vogel-Nest
Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen

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CAP. XIII.

Was die Juden vom Elias halten / und von ihrem künfftig verhoffenden Messias glauben.

DAmals enthielte sich ein Kerl auß der Hebreer Geschlecht in der Statt / der sich erst vor einem Jahr tauffen / und in solcher Heiligen Abwaschung Eraßmus nennen lassen / dieser war wol gelehrt / von feinem Ansehen / und eines ehrbarn Wandels / ungefährlich vier und zwantzig Jährig / darneben zimlich arm und bedürfftig / so / daß er sich offt mit Schmarotzen behelffen muste / er lernete etlicher Kauffleute Kinder Hebraisch / so schreiben als reden / damit er sich so taliter qualiter durchbrachte / und hatte von einigen Bewindhabern der Ost-Jndianischen Compagnie promessen, bey nächster Abfahrung einiger Ost-Jndianischen Schiffe einen so beschaffenen Dienst auff der Flott zu haben / damit er sich nicht allein wol betragen / sondern noch darzu ein namhafftes prosperiren und vorschlagen könte; Weil nun dieser beydes in der Christ: als Judischen Religion wol erfahren / zumahlen die Juden haßte / und von ihnen hinwiderumb tödlich gehaßt wurde / als eröffnete er ihre aberglaubische Heimlichkeiten allen denen / mit welchen er bekand war / und es per Spaß von ihm zu vernehmen begehrten / massen ich ihn einsmals bey einer lustigen Gesellschafft junger Kauffleute antraff / denen er einen gantzen Hauffen lächerliches Dings hiervon erzehlete.

Weil ich dann nun in meiner Bulschafft weder mit Gelt noch Gewalt / noch sonst auff einigerley Weise etwas außzurichten getraute / und derowegen mich entschlossen hatte / bey diesem Aberglaubischen / und deßwegen so albern Volck durch List und Betrug mein Heyl / oder vielmehr mein Unheyl zu suchen / worzu mir meine Unsichtbarkeit wol zu statten kommen würde / als hielte ich vor nothwendig / mit diesem Kerl Kundschafft zu machen / umb der Juden Glauben / Sitten und Händel von ihm gründlich zu erfahren / damit ich mein betrügliche Netz und Stricke / darmit ich den Eliezer umb seiner Tochter Keuschheit zu berücken gedachte / darnach richten und stellen könte; Jch lude ihn dannoch freundlich zu mir in mein Losament / und gab vor / daß ich einen trefflichen Lust hätte / von ihm Hebräisch schreiben und lesen zu lernen / und gleich wie er besser als lang Heu zu laden war / als war er auch gantz willig und unverdrossen / einem jeden nach Vermögen zu dienen.

Jch konte in zweyen Tagen das Hebraisch Alef baiß perfect, und fuhr im übrigen so schnell in der Lernung fort / daß sich mein Lehrmeister selbst drüber verwundert / wann wir aber collazten / oder sonst müssig spatzierten / so gab ich ihm Ursach von der Juden Glauben / Andacht / Hoffnung und Gebräuchen etwas zu sagen / welchen Sachen ich so fleissig nachkundigt / daß mich Eraßmus im Schertz fragte / ob ich dann auch ein Jud werden wolte? Jch will aber dem großg. Leser / auff das ich seine Gedult nicht mißbrauche / hiervon weiters nichts erzehlen / als was ich vermeyne / daß ihme zur Erläuterung meiner Histori diene.

Von deß Eliæ Person sagte mir Eraßmus / glaubten der mehrentheil Juden / doch ohne fundament, sondern nur auß her-ererbter Sag ihrer Vor-Eltern / daß er allbereits zu Abrahams Zeiten im Leben / und desselben treuer Diener und ältister Knecht seines Hauses gewesen / welcher Gen. 24. dem Jsaac die Rebeccam / Bethuels Tochter auß Mesopotamia zum Weib geholet; Jtem daß er umb die Zeit / als Sodoma und Gomorra noch gestanden denselbigen Stätten umb ihrer Gottlosigkeit willen viel Dampffs und Schabernacks angethan / und weilen auch die Sodomiten neben andern Lastern der Gast-Freygebigkeit dermassen zu wider gewesen / daß sie ein offentlich Gesetz gemacht / daß alle die jenige / so einen Fremdling zu einem Gast-Mahl einladen / und ihne freundlich tractirn würden / Leib und Leben verlohren haben solten / zumahlen / wie etwan der Rauber Cacus eine / also hätten sie unterschiedliche / so lange als kurtze Gast-Bettladen gehabt / darinnen sich die Frembde / so ungefähr dorthin kommen / zu übernachten / legen müssen / welche sie / wann sie nicht just so lang als die Bettladen gewesen / entweder auseinander gethönet / biß sie solche Länge erreicht / oder wann sie zu lang gewesen / entweder an Kopff oder Füssen gestümblet / biß sie sich gerad hinein geschickt / und solches Gesetz und üble Gewohnheit hätten sie deßwegen eingeführt / damit sie allein den reichen Uberfluß ihrer Landmarck / als welche der fetteste Theil deß gelobten Lands gewesen / darinn Milch und Honig geflossen / im Wollust verschwenden / und keinem Außländischen oder Nachbarn nichts darvon zum besten gedeyen lassen / zumahlen ihre unflätige übrige Sodomiterey ohne Beysein eines Frembdlings / vor welchen sie sich gleichwol noch umb etwas geschämet / desto unverhindert und leichtfertiger treiben möchten / wann sie hier zu durch den Wein erhitzet; So hätte dieser Elias / Abrahams Knecht sie zu äffen / und ihnen zu weisen / wie unweislich sie ihr Gesetz geben / auch sie an ihren Sünden nach Möglichkeit zu verhindern / sich bey einem allgemeinen Wolleben der Sodomiten eingefunden / und sich mit essen und trincken / gleich einem Einheimischen erzeigt / welches die Neidige und Mißgünstige Sodomiten dermassen verdrossen / daß sie dem jenigen / der ihn eingeladen / oder wenigst seine Zulassung und Gegenwart verursacht / mit dem Tod / ihn Eliam selbst aber / ihrer Gewohnheit nach / mit der Bettladen zu straffen gedacht / weßwegen ihn unterschiedliche gefragt / wer ihn zu diesem ihrem Gast-Mahl gebracht? Welchen allen / und einem jeden insonderheit er geantwort / daß er / der Fragende selbst ihne ja neben andern geladen / und herein geführt / worauff ein jeder wie ein Stummer ängstig von ihm abgezogen / auff die Nacht hätten sie ihn gleichwol tödten wollen / ob er sich gleich in alle ihre Gast-Bettladen so wol lange als kurtze so just geschickt / als wann sie ihm angemässen gewest wären / sie seyen aber von Gott / wie hernach zu Loths Zeiten / mit Blindheit geschlagen worden / also / daß er ohne einige Beschädigung wiederumb in Abrahams Hütten kommen; Noch viel dergleichen Geschichten haben sie von diesem Elias / und sagen / daß er dem Abraham und seinem Geschlecht von GOtt insonderheit als ein getreuer Beyständer / Prophet und Diener zugeordnet / und deßwegen mit einem so langen Leben / das sich biß an Jüngsten Tag erstrecken würde / begabt worden seye; Er hätte die gantze Zeit über / als Jsrael in Egypten gewesen / ihnen mit Trost und Beystand / so wol sichtbarer als unsichtbarer Weise / und in mancherlei Gestalten gedienet / und ob er gleich zu Achabs Zeiten in einem feurigen Wagen ins Paradeiß verzuckt worden / so befände er sich doch noch täglich unsichtbarlich bey allen Jüdischen Beschneidungen in der gantzen Welt / massen ihme bey denselbigen jedesmal ein sonderbahrer herrlicher Sitz bereitet würde / den sonst keiner auß den Juden / er sey auch so heilig als er immer wolle / einnehmen dörffe / über das beschütze und schirme er das Jüdische Volck / und wende alles Unglück ab / so sie etwan treffen könte / insonderheit aber lasse er ihm die jenige wol befohlen seyn / welche ihn / wann sie die Absonderung deß Sabbaths begehen / Haudila genannt / mit Wein und gewissen Ceremonien ehren / als welches ihm so angenehm sey / daß er ein solches Hauß in seinen sonderbahren Schutz nehme / und mit reichem Segen überschütte / so würde er ihnen auch den Moschiach oder Messias künfftig bringen / und demselben in seinen Geschäfften an die Hand gehen.

Jn Summa / sie ehren ihn höher / als die Catholische die Mutter Gottes / und werden ihme zu Ehren offt ein gantzen Tisch voll armer Leute speisen / und beym besten tractirn / doch daß sie ihm allezeit ein läre Stell lassen / weil sie glauben / er sitze alsdann mit zur Tafel / und esse und trincke sein Theil unsichtbarer Weis mit diesen armen Gästen.

Von dem Moschiach und seinem Ampt sagte mir Eraßmus / glaubten die Juden / daß er allerdings ein Weltlicher König seyn / und sie durch grosse Krafft und Göttliche Hülffe auß allen Orten der Welt / in die sie zerstreuet / wunderbarlicher Weise zusammen / und wieder in das gelobte Land bringen würde / und damit mischten sie das jenige / so den Außerwehlten im Ewigen Leben verheissen / und deß Moschiachs oder Messiæ Regierung / daß es ihnen den Juden hier zeitlich / wie in einem Jrrdischen Paradeiß widerfahren werde; Gott werde / glauben sie festiglich / ihre Tode wieder aufferwecken / alle Feinde deß Volcks Jsraels ausrotten und vertilgen / alle Plagen / Mühseligkeiten und Kranckheiten von ihnen seinem Volck hinweg nehmen / ihnen auß Edelgesteinen den heiligen Tempel zu Jerusalem wieder bauen / auff Form und Weis / wie ihn der Prophet Ezechiel gesehen / alsdann werde das Volck Jsrael regieren und herrschen über die gantze Welt / ihr Vermögen / Schatz und Reichthumb von einem Ende der Welt biß zum andern / GOtt werde ihnen die angebohrne Lüst / Neigung und Anreitzungen zur Sünd und allem Bösen benehmen / ja selbst bey ihnen wohnen / daß sie ihn von Angesicht zu Angesicht sehen mögen / GOtt würde ihnen ihre Lebens-Länge erstrecken / also / daß einer auß ihnen das Alter Adams oder Mathusalems erreichen werde / und welcher auß ihnen im hundertsten Jahr seines Alters abtruckte / von dem würde man sagen / er sey frühzeitig in seiner Kindheit gestorben / das gelobte Land / nachdem es zuvor von denen Unreinigkeiten / damit es die Heyden / Christen und Mahumethaner befleckt / wiederumb durchs Feuer gereinigt sey / würde weit grösser auseinander sich strecken / und tausendmal edler und fruchtbarer werden / als es jetzunder sey / in massen es hiebevor gewesen / als sich noch die 12. Stämme / die in so vielen hundert tausend Seelen bestanden / völlig darinn befunden / und sich so reichlich allda ernähret / ihr Moschiach würde Ewig regieren / und bey Antrettung seines Reichs alle Juden zu Jerusalem zu Gast halten / bey welcher Mahlzeit man den köstlichsten Wein / so im Paradeiß gewachsen / und noch in Adams Keller zu solchem Ende verwahrlich aufgehalten worden sey / trincken / und die gröste Thier / Vögel und Fische / die GOtt jemals erschaffen / schlachten werde / als den Ochsen Behemoth (Hiob am 4.) der alle Tag 1000. Berg abgeweydet / und was er deß Tags abweyde / wachse deß Nachts wiederumb / dessen Weiblein / damit es sich nicht vermehre / und also diß Geschlecht ungeheuer groß Vieh die gantze Welt nicht verderbte / Gott erkältet und unfruchtbar gemacht / den Ochsen selbst aber castrirt / und also auff der Mastung vor die fromme Juden in die künfftige Zeit auffbehalte; Jtem den grausamen grossen Vogel Bar Juchne, welcher lauter Gebratens abgeben müssen / und so groß sey / daß ein eintzig Ey / so auß seinem Nest gefallen / 300. Ceder-Bäum zerschlagen und nider gefället / und weil es zerbrochen / 60. Dörffer überschwemmet / ersäufft und verflösset; Nicht weniger den grossen Wallfisch Leviathan (dessen Job auch gedacht) welchen Gott / damit er sich nicht vermehre / gleichfalls castrirt / sein Weiblein aber abgethan und eingesaltzen habe vor die Gottsförchtige Juden / die mit ihrem Moschiach wieder ins gelobte Land kommen würden,

Da ich mich nun sehr verwunderte / daß die Juden / so sonst ein gelehrtes / schlaues / spitzfündiges und verschlagenes Volck ist / so alber seyen / daß sie solche Thorheiten / und närrischen Träumen glaubten; Sagte mir Eraßmus / daß sie so wenig daran zweifelten / daß es also mit ihrem künfftigen Messia hergehen werde / als wenig ein rechtschaffener Christ nicht glaubte / daß der wahre Messias schon kommen sey: Der so genannte güldene Aff / welches ein Spruch Levit. am Ende deß 26. Cap. also lautend: Auch so hab ich sie nicht gantz verworfen / wann sie in der Feind Land wohnen / noch sie so gar verachtet / daß sie gantz verdürben / und mein Bund solt mit ihnen nicht mehr gelten / dann ich bin der HErr ihr Gott / und will an meinen Bund gedencken / etc. Gibt ihnen hierzu einen sonderbaren / aber doch falschen Trost / dieweil derselbe Spruch oder Verheissung allbereits in der Babylonischen Gefängnus von Gott observirt und erfüllt worden / und sehen die arme blinde Leut nicht / daß sie jetzunder unter dem zweyten Fluch / so Deuter. am 28. Cap. beschrieben / leben / allwo von keinem Trost einiger Wieder-Erlösung das geringste Wort nicht gemeldet wird; Jtem lassen sie ihnen zu einem sonderbahren Trost dienen / was Esaias am End deß 60. Cap. meldet / allwo sie das jenig / was der Prophet daselbst vom Ewigen Leben vermeynet / in die Zeit ihres künfftigen Messiæ Regierung legen / wann er nemlich spricht: Jn deim Land wird man fort nicht mehr von Sünden hören / noch von Verwüstung und Verherung in deinen Marckten / sondern das Heyl wird deine Mauren einhaben / und deine Porten wird das Lob erfüllen / die Sonn wird nimmer deß Tags scheinen / noch der Mon leuchten / dann der HErr wird dein Ewiges Liecht / und dein GOtt deine Herrlichkeit seyn / deine Sonne wird nicht mehr untergehen / und dein Mon wird nicht abnehmen / dann der HERR wird dein Ewiges Liecht seyn / und deine Klagtag werden auß seyn / dein Volck werden eytel Gerechte seyn / und werden das Land ewiglich einhaben / als die Zweig meiner Pflantzung / und ein Werck meiner Hände zu meinem Preiß; Der kleinest soll zu tausenden werden / und der Jüngst zu einem sehr mächtigen Volck! Jch der HERR werd diß eylichst thun zu seiner Zeit; Da verstehen sie / der kleinest auß den Juden werde zu ihres Messiæ Zeiten zu vielem Volck werden / und wollen indessen die verblende Leut nicht sehen / daß diese Weissagung an den Jüngern und Aposteln deß HErrn Christi in kurtzer Zeit / und gleichsam in höchster Eyl erfüllet worden / da nemlich deren jeder in sehr weniger Zeit durch seine Lehr und Predigt zu einer grossen Christlichen Gemein / zu einer unzahlbaren Menge vieler 100000. Christglaubiger Menschen worden / massen der Apostel Petrus allein in der Pfingsten bey 3000. Seelen bekehrt: sie verstehen aber diese letztere Wort (welche auff Hebräisch also lauten / Oeni Adonai Bocitto Ochysche, das ist / das will ich / spricht der HErr / machen in einer eylenden Zeit) dahin / es werde Gott unversehens / und in höchster Eyl / gleichsam auff der Post ihren Messiam senden / und sie in das gelobte Land / wie in ein Jrrdisch Paradeiß setzen / und diese wenige Wort halten sie weit höher / als ihren güldenen Affen / weil sie sich einbilden / diese Verheissung und Weissagung seye noch nicht erfüllet / müsse derowegen noch nothwendig / und zwar bey ihres Moschiachs Ankunfft erfüllt werden.

Alle diese Lugenden und Fabelpossen faste ich so wol in mein Köpffgen / als wann meiner Seelen Heyl daran gelegen gewest wäre / und ich glaube / wann ich den Catechismum noch zu lernen gehabt hätte / daß ich solchen nicht so bald und so fleissig begriffen / als diese Narrenpossen; Zwar sagte mir Eraßmus wol zehen mal mehr als ich hier erzehle / welches ich darumb zurück lasse / nicht allein dem Leser nicht beschwerlich zu seyn / sondern auch / dieweil es zu meiner Histori eben nichts besonders taugt / das wenige aber so ich erzehlet / halte ich / müsse der Leser wissen / damit er meine Geschichte / und wie ich mir das ein und ander zu Nutz gemacht / auch warumb ich eins gethan / und das ander gelassen / recht außdrücklich verstehen möge.

Zum Beschluß dieses Capitels noch diß / das mich unter allen närrischen Sachen am aller-Närrichsten zu seyn dünckt / daß die Juden glauben / der grosse Ertz-Engel Michael werde / wann ihr Messias kompt / dreymal in ein groß Horn blasen / auff das erste Blasen werde der Messias / Davids Sohn / sampt dem Propheten Elia erscheinen / und sich den Kindern Jsrael offenbahren / alle Juden in der gantzen Welt würden die Stimm deß Horns hören / und erkennen / daß GOtt sein Volck heimgesucht / und die vollkommene Erlösung vorhanden sey / auff die Christen und andere Völcker werde alsdann Schrecken / Elend / Jammer und Kranckheit fallen / indessen würden die Juden ihre Lenden frölich gürten / sich auff die Bein machen / und mit Elia und dem Moschiach mit grossen Freuden nach Jerusalem marchiren.

Auff das ander Blasen / welches ein sehr langer Thon seyn würde / werden sich alle Gräber zu Jerusalem öffnen / da werde GOtt alle Todte wieder lebendig machen / auch werde Messias der Sohn David / und Elias der Prophet den frommen und armen Messias Ben Joseph (welcher zu Rom unter dem Thor bey den Krancken und Außsätzigen sich auffgehalten / und in einem Treffen der Jsraeliten umbkommen) wieder vom Tod erwecken / da würden alle König der Völcker die Juden / so noch unter ihnen wohnen / auff ihre eygene Achseln / und hangende Wägen nehmen / und sie vollends nach Jerusalem bringen.

Und wann der Engel Michael zum drittenmal geblasen / so werde GOtt die Jsraeliten / so über dem Bach Gasan / Lachlach und Chobar / auch in den Stätten Juda wohnen / herauß führen / die ohne Zahl mit den übrigen Kindern Mose in das Paradeiß gehen würden / und wann die 10. Stämme der Jsraeliter ausziehen / werde die Wolcken-Säul der Ehren und Majestät Gottes sie umbgeben / ja GOtt selbst werde vor ihnen hergehen / vor / hinder und neben ihnen würde lauter Feuer und Flamm seyn / und würde den Christen und andern Völckern auff Erden nichts übrig gelassen werden / davon sie sich erhalten möchten / daß sie leben könten.

Jch gedachte / glauben so viel 1000. Juden diese albertäten von ihrem künfftigen Messia / und haben sich ehemahlen ihrer so viel in Creta oder Candia seinetwegen mit den Köpffen in die Mäntel gewickelt / und von einem Felsen ins Meer gestürtzt; So wirst du noch wol einen eintzigen auß ihnen überreden können / daß er mich auff Gesundheit ihres künfftigen Messiæ bey seiner Tochter schlaffen läst.


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