Jakob Frey
Die Waise von Holligen
Jakob Frey

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VII

Mitternacht war bereits vorüber und die Stadt längst zur Ruhe, als der Herr v. Holligen langsam die Spitalgasse hinaufritt, um nach einem mühevollen Tage sich heimzubegeben. Durch die Stille tönte nur da und dort das "Wer da" einer Schildwache, und auch vor dem Reiter her ließen sich noch gleichmäßig auftretende Schritte vernehmen, die von einer Patrouille, einem auf- oder abziehenden Wachtposten herrühren mußten. "Das ist endlich Krieg", sagte der alte Herr, nach diesen Lauten lauschend, leise; und unwillkürlich richtete er sich im Sattel empor, während das Pferd, dem stärkern Flankendrucke gehorchend, einen kurzen Trab anschlagen wollte. "Ruhig, Alterchen", flüsterte der Reiter, dem Tiere über den schlanken Hals streichelnd, "die da droben am Tore brauchen uns für einmal noch nicht zu hören." Kaum aber vermochte der Oberst die Umrisse des schwarz in die Nacht aufsteigenden Turmes zu erkennen, als ihm auch schon eine kräftige Stimme "Halt – wer da?" entgegenrief und wie auf einen Schlag ein dämmernder Lichtschein unter dem Torbogen herausfiel. "Ah – gut Freund", antwortete der Angerufene, über diese Wachsamkeit vergnügt; "und die Stimme sollt’ ich wohl kennen – seid Ihr es, Herr Wachtmeister, Nachbar?"

"Zu Befehl, ich bin es", erwiderte salutierend der Wachtmeister. "Ihr seid noch spät auf, gnädiger Herr."

"Nicht später als Ihr selbst, guter Freund; aber was sagen Eure Leute, daß der Hauptmann sie schon in der ersten Nacht auf die Wache beordert?"

"Dafür sind wir da; dagegen sagt keiner etwas, gnädiger Herr."

"Brav, brav so; Ihr seid also zufrieden mit dem Tausche, der neue Hauptmann gefällt Euch?"

Der Wachtmeister zuckte die Achseln und schwieg.

"Wie – was?" fragte der Oberst, sein Pferd näher heranlenkend, leiser, "wie soll ich Euch verstehen?"

"Nicht schlimmer, als ich’s meine, gnädiger Herr", erwiderte der Wachtmeister ruhig; "unsere Leute waren an den frühern Hauptmann gewöhnt wie er an uns, und wir alle können ihn nicht so leicht vergessen."

"Nun, wenn’s weiter nichts ist, Freund, so wird sich das bald geben; mit der Zeit kommt die Gewohnheit."

"Um die volle Wahrheit zu sagen", fuhr der Wachtmeister fort, "es hat böses Blut gemacht, daß heute schon zwei unserer Kameraden in Arrest geschickt wurden, da wir kaum angekommen waren."

"Ich habe davon gehört – sie hatten aber gefehlt, und Ihr selbst habt sie bereitwillig in Arrest geführt. Das war brav von Euch, Nachbar."

"Ich hab’ nur meinen Befehl vollzogen, gnädiger Herr; aber morgen wird dem einen die Schwester begraben, die er lange vor dem Tode nicht mehr gesehen hat. Er wär’ nun doch so gerne zur Leiche gegangen und kann jetzt nicht. Der Hauptmann befiehlt, daß beide ihre vollen vierundzwanzig Stunden abzusitzen haben, und das finden unsere Leute hart, sehr hart – gnädiger Herr."

"Weiß Euer Hauptmann von dem Leichenbegängnis?"

"Ich hab’s ihm erzählt; aber er sagt, der Befehl sei gegeben und müsse vollzogen werden."

"Pah", machte der Herr v. Holligen, langsam mit der Hand über das Gesicht fahrend, "da hat er freilich recht. Wir sind im Dienst, und der Krieg ist hart, guter Freund. Wer weiß, wie mancher von uns bald draußen auf dem Felde liegen und sein nächster Kamerad sich nicht einmal Zeit nehmen wird, ihm die Augen zuzudrücken! Führt das Euern Leuten recht zu Gemüt und laßt nicht ab, Eure Pflicht zu tun. Ihr seid brav und verständig dazu – es soll Euch nicht gereuen."

Der Schloßherr hatte diese Worte mit warmem, fast väterlich ermahnendem Tone gesprochen. Er beugte sich herab, um seinem Lehensmann die Hand zu reichen, und ritt darauf in schärferem Trabe mit einem freundlichen "Gute Nacht" zum Tore hinaus.

Aber draußen ging das Pferd bald wieder seinen langsamen Gang, da der Reiter nachlässig ihm die Zügel auf den Hals herabgleiten ließ. Er achtete nicht auf das unheimliche Wehen, das stoßweise durch die blätterlosen Bäume am Wege strich, noch schaute er hinauf zum sternenlosen Himmel, an dem tief herabhängende Wolken dahinzogen; mit gesenktem Haupte achtete und schaute er nur auf die Gedanken, die ebenso wirr und dunkel wie Regenwolken in ihm auf- und niederstiegen. "Diesmal hatte mein alter Freund v. Stettler recht", sagte er in langsamen, unterbrochenen Worten, wie aus einem Traume sprechend; "man hätte die Sache schneller beendigen, ihn früher beiseite schaffen sollen. Das kleinste Ungefähr könnte jetzt unserem Ansehen Schaden, dem Herrn Amiel für alle seine Verdienste nur Gefahr und Verderben bringen. Und doch", fuhr er nach einer Weile fort, indem sich das Antlitz wieder tiefer senkte, "doch konnt’ ich zu einem Bluturteile nicht stimmen, ’s ist besser so – verdient hat er’s zwar um mein Haus nicht. Micheli du Crest – wie oft hat er mit Eifer von ihm gesprochen – es muß ihm geahnt haben! der unselig Undankbare!" Das Pferd ließ ein leises Wiehern hören und begann einen lebhaftern Schritt. "Ah, Alterchen", sagte der Reiter, die Zügel wieder aufnehmend, "du riechst die Krippe – nun ja, bin ich doch selbst müde. Und in Adelaidens Zimmer brennt auch noch Licht. Ich wollt’, der Morgen wär’ schon vorbei. Er ließ dem Pferde den Willen, das in verschärftem Laufe bald den Schloßhof erreicht hatte. Der Oberst ging leise, wie bei jeder nächtlichen Heimkehr seit dem Neujahrstage, nach seinen Gemächern hinauf, aber nicht leise genug, daß ein bang lauschendes Ohr nicht jeden seiner Schritte gezählt hätte. Als er endlich in sein Zimmer getreten und das schlurfende Geräusch des entlassenen Dieners durch den Gang verhallt war, ergriff Adelaide den schon tief herabgebrannten Leuchter und ging entschlossen ihrer Türe zu; aber als sie die Hand auf die Klinke gelegt, blieb sie wieder zögernd stehen, und das bewegliche Zittern des Lichtes in ihrer Rechten bewies zur Genüge, welch schwerer Kampf in ihrer Seele durchgestritten wurde. "Nein, ich trag’ es nicht mehr länger", sagte sie nach einigem Besinnen laut, wie um sich selbst Mut einzusprechen, "lieber das größte Elend als diese Qual peinvoller Ungewißheit."

Und in Wahrheit mußte die Qual unerträglich geworden sein, welche das Fräulein zu diesem mitternächtlichen Gange bewegen konnte. In der ersten Stunde, da der Junker v. Dießbach ihr den Hoffnungsschimmer gezeigt, daß derjenige, den sie als tot beweint, noch unter den Lebenden weile, hätte sie diesen Trost nicht um ihr Seelenheil dahingegeben. Nun kann noch alles, alles wieder gut und froh werden, wenn er nur lebt, wenn ich ihn nur noch einmal sehen und ihm mein Blick sagen kann, daß ich auf ewig sein gehöre, hatte ihr eine innere Stimme zugerufen, als der Junker von ihr gegangen war, aber alsgemach trat der dunkle Zweifel heran mit der bangen Frage: Was tust und willst du, törichtes Herz? Wie und wo lebt er? Ist sein Leben nicht bloß aufgespart, um erst noch den letzten Schmerz zu tragen, den du schon überwunden glaubtest? Oder hat dir nicht nur gar eine mitleidige Täuschung gesagt, daß er noch am Leben sei?

Adelaide hatte nach peinvoll durchwachter Nacht schon zur Mittagszeit nach dem Vetter Dießbach geschickt und, um Argwohn zu vermeiden, die alte Müllerin als Botin gewählt; aber der Junker war seit gestern nicht nach Hause gekommen, vermutlich sei er mit Freunden auf eine entferntere Jagdpartie gegangen. Der Nachmittag schlich dahin, ohne daß der Ersehnte sich zeigte, und als endlich die Nacht mit ihrer gedankenbrütenden Stille wieder gekommen war, reifte die Verzweiflung in der Seele des Fräuleins den Entschluß, den Vater selbst um Vertrauen und Aufklärung anzugehen.

Der Oberst war nicht wenig überrascht, als er seine Tochter zu so ungewöhnlicher Zeit noch in vollem Anzuge, wie sie den Tag über ihren Vetter erwartet, in sein Zimmer treten sah. Das schwarze Seidenkleid hob in dem ungewissen Lichtscheine die Blässe ihres Antlitzes noch mehr hervor, während doch Blick und Haltung eher eine auffordernde Anklägerin als ein reuevoll bittendes Kind erwarten ließen. Hätte der Vater geahnt, mit welch mühevoller Anstrengung die Tochter diese Ruhe erkämpfte und wie sie noch vor seiner Türe mit sich gerungen, ob sie ihm nicht lieber mit flehender Bitte um den Hals fallen solle, so würde er wohl nicht die Verlegenheit gezeigt haben, die ihr gestattete, ihren Mut aufs neue zu sammeln; aber die Vorgänge des Abends und die verborgenen Gedanken, die er in sich trug, hatten schon vorher seine Sicherheit und gewohnte Würde wankend gemacht. So blickte er sie zweifelnd an, bis sie ihren Leuchter schweigend auf den Kaminsims gestellt und dann scheinbar ruhig sagte: "Verzeiht, Vater, daß ich so spät noch zu Euch komme; ich muß Euch sprechen."

"Spät wohl", erwiderte der Oberst mit unsicherer Stimme, "doch wollt’ ich selbst morgen vor meinem Fortgehen dich rufen lassen – ich glaubte, du schliefest schon. Ich habe dir ebenfalls dich betreffende Mitteilungen zu machen."

"Endlich doch, lieber Vater", fiel Adelaide mit flehenden Worten ein, indem sie die Hände wie bittend und dankend zugleich emporhob, "ach, ich dacht’ es wohl, Ihr könntet nicht länger so hart gegen Euer Kind sein. Ach, wüßtet Ihr, was ich die Zeit her gelitten habe! Lebt er noch? Wo ist er denn? O sprecht, Vater, und wendet Euch nicht zornig ab von mir; ich will Euer gehorsames Kind sein wie immer, wenn er nur lebt und ihm keine Gefahr mehr droht."

"Von wem sprichst du denn, törichtes Mädchen?" rief der Oberst, aufstehend, "träumst du? Von wem willst du Nachricht haben?"

"Von wem anders als von ihm?" antwortete Adelaide leise, "vom Schicksal des Hauptmanns-Vater!"

"Von dem Hauptmann", schrie er, indem ihm die plötzliche Röte des Zornes über die Stirne flog, "von dem Hochverräter will das Fräulein von Holligen so angelegentlich Nachricht haben?"

"Hochverräter?" sagte Adelaide langsam, indem sie sich mit der Linken auf das Kamingesims stützte und die Rechte über die Augen legte – "ja, Vater, wenn der Hauptmann König ein Hochverräter ist – von ihm müßt Ihr mir Nachricht geben."

"Ich muß?" entgegnete der Oberst, heftig und hart an seine Tochter herantretend, "ich muß – meinst du?" Als er aber in die entschlossenen, wenn auch trüben Augen schaute, die ihm aus dem bleichen Gesichte entgegenblickten, wendete er sich wieder ab, um heftig das Zimmer auf und nieder zu gehen.

"Ich bitt’ Euch, Vater – Euer Kind fleht darum", sagte Adelaide nach einer Weile tonlos.

"Wer sagt dir aber, daß ich etwas wisse und dir mitteilen könne?" fragte er, stehen bleibend, "was soll ich mich um das Los eines Aufwieglers kümmern, der so schmählich mein Vertrauen betrogen?"

"Ob er ist, was Ihr sagt, weiß ich nicht", erwiderte Adelaide, die unbeweglich da stand, "daß Ihr aber mehr wißt, gesteht Ihr selbst, Vater; im weitern verlangt Ihr nicht, daß Eure Tochter ein gegebenes Versprechen breche."

"Hättest du dich immer so sicher als die Tochter deines Vaters gefühlt, Adelaide."

"Gott sieht in mein Herz", antwortete sie, "ob je ein Gedanke drin gewesen, der Euerer Ehre nahe treten konnte; aber wenn ich auch geirrt haben sollte – erfüllt meine Bitte, und Ihr werdet den Namen des Unglücklichen nie mehr aus meinem Munde vernehmen."

"Versprichst du das, Adelaide?"

"Ich versprech’ es Euch, Vater."

Der Oberst ließ sich langsam in einen Lehnstuhl nieder und stützte die Stirn in die Hand, als müßt’ er Erinnerungen und Worte sammeln. Nach einer stummen Weile, in der Adelaidens Blicke mit fieberhafter Glut an ihm gehangen, begann er: "Du hast mir dein Versprechen gegeben; so höre denn, was dir die Erfüllung desselben hoffentlich leicht genug machen wird. Wir hatten schon lange Spuren, daß alle unsere Vorkehren und selbst unsere geheimsten Ratschläge dem Feinde zur Kenntnis kamen; alle Wachsamkeit war umsonst, bis endlich der unermüdliche Eifer und die weitreichenden Verbindungen eines vielgeprüften Mannes den Verräter entdeckt haben. Und an diesen hast du in unglückseliger Verblendung dein Herz weggeworfen – der größte Schmerz, der deinen Vater treffen konnte."

"Das sollte er wirklich getan haben", fragte Adelaide leise, "bei all seiner unvorsichtigen Offenheit, trotz seiner warmen Vaterlandsliebe?"

"Gerade das war die Maske", fuhr der Oberst bitter fort, "hinter der er sein schändliches Tun so lange verbergen konnte. Endlich, wenn auch spät, mußte sie fallen, und wenigstens hat er sich noch die letzte Schmach der Feigheit erspart. Ohne Zwang und Folter hat er gestanden, daß er seit Jahren mit unserem Erbfeinde Laharpe in vertrauter Verbindung gestanden, und selbst zugegeben, wie er noch am letzten Abend vor seiner Verhaftung durch aufwieglerische Reden Mißtrauen gegen die Obrigkeit in die arglosen Gemüter seiner Soldaten zu pflanzen versucht habe."

"Er muß also sterben?" fragte Adelaide dumpf.

"Du sollst nun alles wissen", entgegnete der Oberst nach einer Pause, "und wenn es auch meine eigene Schwäche betrifft. Eine öffentliche Hinrichtung wäre unter gegenwärtigen Umständen weder ratsam noch tunlich; gegen eine geheime sträubten sich mehrere Mitglieder der zum Urteile berufenen Kommission, und ich selbst – ich konnte trotz aller Gesetzesgründe nicht zum Tode eines Menschen stimmen, der so oft an meinem Tische gesessen. So hat meine Stimme den Ausschlag gegeben – es ist kaum eine Stunde her."

Das Fräulein, das jedes dieser bedächtig gesprochenen Worte mit atemloser Angst aufgefangen hatte, machte, die Arme ausbreitend, eine Bewegung, als ob sie ihrem Vater zu Füßen stürzen wolle; dieser aber streckte ihr abwehrend die Rechte entgegen und sagte streng: "Adelaide – zwinge mich nicht, daß ich jetzt schon bereuen muß, was ich getan habe! Übrigens’ wer weiß, ob er den Tod dem ihm bestimmten Lose nicht vorgezogen haben würde. Erinnerst du dich noch, was er einst von dem Genfer Rebellen Micheli du Crest sagte?"

"Ich erinnere mich", erwiderte Adelaide kaum hörbar; "er meinte, die herrschende Gewalt habe sich durch die lebenslängliche Einkerkerung des geistvollen Denkers und Schriftstellers mit einem unauslöschlichen Brandmal befleckt."

"Du hast ein treues Gedächtnis", fuhr der Oberst fort, "ja, so etwas wagte er uns ins Gesicht zu behaupten, da wir nachsichtig genug seine Ansichten als die Ausgeburten einer harmlosen Künstlerphantasie hingehen ließen. Nun mag er erfahren, daß die Gerechtigkeit den Aufrührer und Verräter noch ebenso sicher wie vor fünfzig Jahren zu treffen weiß. Nächster Tage wird er auf die nämliche Festung Aarburg gebracht, in der sein Vorgänger du Crest unschädlich gemacht wurde, und lebend soll er sie nie mehr verlassen."

Adelaide stützte beide Hände auf das Kaminsims; ein heftiges Zittern ging durch ihre Glieder, daß sie meinte, zusammensinken zu müssen; bald aber ergriff sie ihren Leuchter und schickte sich mit einem leisen "Ich danke Euch, Vater" zum Gehen an.

"Noch ein Wort", sagte der Oberst, sich erhebend, "wenn morgen oder sonst dieser Tage Herr v. Amiel vorsprechen sollte, so wirst du ihn auch während meiner Abwesenheit freundlich aufnehmen."

"Herr v. Amiel?" fragte das Fräulein zögernd, indem eine rasche Röte über ihr Antlitz glitt, "ich wäre gerne noch einige Tage allein geblieben – ich fühle mich so unwohl, Vater."

"Die Tage sind kostbar gegenwärtig", entgegnete der Oberst nachdrücklich; "Herr v. Amiel wird bald ins Feld rücken, und du hast nun meine Weisung gehört, Adelaide. Im übrigen wirst du, wie bisher, einstweilen das Haus nicht verlassen."

"Wie Ihr befehlt, Vater", sagte sie, die Türe öffnend, "und nochmals – ich danke Euch."

Als Adelaide ihr Zimmer erreicht hatte, sank sie auf den Teppich nieder. So lag sie noch, als schon der Tag durch die verhängten Fenster brach, und erst als vom Hofe herauf kräftiger Hufschlag ertönte, schrak sie, wie aus einem schweren Traume erwachend, zusammen und begann sich aufzurichten. Als sie ans Fenster getreten war, sah sie den Vater bereits in scharfem Trabe zur Straße hinaufreiten. Sie blickte ihm düster sinnend nach, bis er hinter dem Hügel verschwunden war. Dann rief sie mit lauter Stimme, die Hand wie zu einem Befehle ausstreckend, während ein unbeschreiblicher Ausdruck von Hoheit und Entschlossenheit über ihre feinen Züge aufstrahlte: "Nun rüste und wehre auch du dich, Adelaide von Holligen! Der Kampf ist ausgebrochen, und der Siegerpreis gilt Glück und Unschuld über Lüge und Verblendung "


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