Irene Forbes-Mosse
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Irene Forbes-Mosse

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Die schweigende Stadt.

        Es träumen im Mittag die schweigenden Gassen,
Von Tauben durchschwirrt und von Menschen verlassen . . .
O ruhende Welt
O Du glühendes Feld
Wo die Blumen am Wege erblassen.

Fern, fern sind die Wolken und athmenden Heiden
Und gleitenden Wasser im Schatten der Weiden,
Das Spinnchen im Thau
Ueber glitzernde Au
Spannt sein Rad wie aus Silber und Seiden.

Dort grünen die Birken, hier blühen die Mandeln,
Auf Blumen und Steinen mag Schönheit wandeln,
Manch zitternde Hand,
Pflanzt in dorniges Land
Holdseliges Denken und Handeln.

Wie düster die Bogen sich wölbend verzweigen
Und steinerne Ritter sie liegen und schweigen,
Auf die Schilder gestreckt,
Bis ein Tönen sie weckt
Wie von himmlischen Harfen und Geigen.

Und die Andern, die ruhmlos zur Erde gesunken,
Die schüchtern und stolz ihre Leiden getrunken,
Ohn' Hast, ohne Zorn,
Wie das fallende Korn,
Wie die letzten, verglimmenden Funken . . .

Sie liegen und tragen als strahlende Krone
Die Liebe, die hier ihnen wurde zum Hohne,
Nicht Weide, nicht Kreuz,
Keine Boten des Leids . . .
Rothe Rosen streut ihnen zum Lohne.

 


 


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