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Drittes Kapitel.

Hier muß nach aller Schilderung der Platz seyn.
Wer da? – Sprich! – keine Antwort? – was ist dies?

Timon von Athen.

 

Ein Schiff mit losen Segeln und flatternden Wimpeln ist stets ein schöner Anblick, und der Montauk, ein edles, zu New-York gebautes Schiff von siebenhundert Tonnen Last war ein Pröbchen erster Classe aus der »Kesselbodenschule« der Marine-Architektur, da es ihm an nichts mangelte, was den Geschmack und die Erfahrung des Tages als zweckmäßig erscheinen ließ. Das Schauspiel, welches jetzt vor unseren Reisenden vorging, lenkte daher bald Mademoiselle Viefvilles und Evas Augen von den Vorstellungen des Kapitäns ab, denn beide schenkten nun den verschiedenen Bewegungen der Schiffsmannschaft und der Passagiere, wie sie sich nach und nach den Blicken vergegenwärtigten, ungetheilte Aufmerksamkeit.

Eine Gruppe gut gekleideter Personen, welche übrigens augenscheinlich einer niedereren Classe angehörten, als die weiter hinten, drängten sich auf den Gängen, ohne sich viel von den physischen Leiden träumen zu lassen, welche ihnen bevorstanden, ehe sie das Land der Verheißung, jenes ferne Amerika erreichten, nach welchem die Armen und Unterdrückten fast aller Nationen sehnsüchtig und schutzsuchend die Blicke kehren. Mit Verwunderung sah Eva betagte Männer und Frauen darunter – Geschöpfe, die schon auf dem Punkte standen, die meisten weltlichen Bande zu lösen, um Ruhe zu finden nach den körperlichen Leiden und Entbehrungen, die schon mehr als ein Schock Jahre schwer auf ihnen gelegen hatten. Einige hatten sich selbst jenem geheimnißvollen Triebe, den der Mensch für seine Nachkommenschaft fühlt, zum Opfer gebracht, während dagegen Andere freudig und hoffnungsfrisch im Vertrauen auf ihre jugendliche Kraft die Reise antraten. Mehrere, deren Stellung im Vaterland durch ihre Laster unmöglich geworden war, hatten sich in der eitlen Hoffnung eingeschifft, eine Veränderung des Schauplatzes und eine Erweiterung der Mittel, ihren Leidenschaften nachzuhängen, dürfte einen wohlthätigen Einfluß auf die Wiederherstellung ihrer Ehre üben; alle aber trugen sich mit glücklichen Bildern der Zukunft, welche durch die Wahrheit wohl getrübt worden wären, denn unter den Auswanderern, welche sich in dem Schiffe zusammengefunden hatten, befand sich vielleicht nicht ein Einziger, der gesunde oder vernünftige Ansichten über die Art, wie sich sein Schritt lohnen dürfte, unterhalten hätte, obschon wahrscheinlich Mancher darunter einen Erfolg fand, der seine glänzendsten Erwartungen überbot. Freilich mochte wohl der Mehrzahl das Loos der Täuschung vorbehalten seyn.

Betrachtungen, wie die eben genannten, gingen Eva Effingham durch die Seele, als sie das gemischte Gedränge musterte, in welchem Einige mit Empfangnahme ihrer Habseligkeiten aus den Booten beschäftigt waren, Andere sich von ihren zum Theil weinenden Freunden verabschiedeten. Da und dort suchte ein Häuflein den Schmerz des Scheidens durch den Becher zu ersticken, während verwunderte Kinder ängstlich zu den wohlbekannten Gesichtern aufblickten, als fürchteten sie in dem Gewühle diejenigen zu verlieren, die ihnen theuer waren und auf deren Liebe sie stets hatten bauen dürfen.

Obgleich die strenge Disciplin, welche die Passagiere der Cajüte und des Zwischendecks in eben so bestimmt geschiedene Kasten trennt, wie man sie unter den Hindus findet – noch nicht bestand, so war sich Kapitän Truck doch seiner Obliegenheiten zu sehr bewußt, um einen unceremoniösen Einfall nach dem Halbdecke zu gestatten. Dieser Theil des Schiffes entging daher für den Moment meist der Verwirrung des Augenblicks, obgleich Koffer, Kisten, Körbe und anderes ähnliches Reisegeräth in erträglichem Ueberflusse umhergestreut waren. Den Raum benützend, der noch für diesen Zweck zugänglich war, verließ der größere Theil unserer Gesellschaft das Sturmhäuschen, um ein wenig auf dem Decke hin und her zu wandeln. In diesem Augenblicke kam von dem Land aus ein weiteres Boot neben dem Schiffe an und eine ernst aussehende Person, welche nicht geneigt zu seyn schien, ihrer Würde durch Vernachlässigung oder Hintansetzung von Formen Abtrag zu thun, zeigte sich auf dem Decke, wo sie sich nach dem Schiffsherrn erkundigte. In diesem Falle war eine Vorstellung unnöthig, denn Kapitän Truck war seines Gastes kaum ansichtig geworden, als er mit einemmale die Züge und das feierlich pomphafte Wesen eines Portsmouther Polizeibeamten erkannte, welcher oft dazu benützt wurde in den amerikanischen Packetschiffen nach Delinquenten von allen Graden der Thorheit oder des Verbrechens zu fahnden.

»Ich habe schon geglaubt, ich werde bei dieser Fahrt nicht das Vergnügen haben, Euch zu sehen, Mr. Grab,« sagte der Kapitän, dem Myrmidonen des Gesetzes vertraulich die Hand reichend; »aber der Gang der Zeit ist nicht regelmäßiger, als das Erscheinen der Gentlemen, die im Namen des Königs kommen. – Mr. Grab, Mr. Dodge; Mr. Dodge, Mr. Grab. Und nun, welcher Fälschung, welcher Doppelehe, welcher Entführung, oder welchem Scandalum magnatum verdanke ich heute die Ehre Eures Besuchs? – Sir George Templemore, Mr. Grab; Mr. Grab, Sir George Templemore.«

Sir George verbeugte sich mit dem Ausdrucke würdevoller Abneigung, wie sie etwa ein ehrlicher Mann gegen das Gewerbe eines Diebshäschers unterhalten mag, während Mr. Grab seinerseits Sir George mit ernster Amtswürde ansah. Der Polizeibeamte hatte jedoch nichts in der Kajüte zu schaffen, sondern war nur gekommen, um eine junge Frauensperson aufzusuchen, welche einen von ihrem Onkel verworfenen Bewerber geheirathet hatte. Dieser Schritt stellte dem Vormund wahrscheinlich einen Rechnungsabschluß in Aussicht, den er unbequem fand, weßhalb er es vielleicht für klug gehalten hatte, den Folgen desselben dadurch vorzugreifen, daß er gegen den jungen Ehemann für wirkliche oder angebliche Vorschüsse, die er seiner Nichte während ihrer Minderjährigkeit geleistet hatte, eine Schuldklage einbrachte. Ein Dutzend gieriger Ohren fingen die Hauptzüge dieser Erzählung, wie sie dem Kapitän mitgetheilt wurde, auf, und in unglaublich kurzer Zeit hatte sie mit nicht wenig verschönernden Zusätzen ihre Runde durch das ganze Schiff gemacht.

»Die Person des Gatten ist mir nicht bekannt,« fuhr der Polizeibeamte fort, »und auch der Attorney, der mich begleitet, kennt ihn nicht. Sein Name aber ist Robert Davis, und Ihr werdet ihn leicht auffinden können. Wir wissen, daß er in diesem Schiffe ist.«

»Mein theurer Sir, die Zwischendeckpassagiere stelle ich nie vor, und in der Kajüte ist keine Person dieses Namens – darauf gebe ich Euch mein Ehrenwort, und dies ist doch eine Versicherung, die zwischen Gentlemen, wie wir, Geltung haben muß. Es bleibt Euch unbenommen, eine Durchsuchung vorzunehmen, aber der Schiffsdienst kann dadurch nicht unterbrochen werden. Faßt Euern Mann, aber haltet das Schiff nicht auf. Mr. Sharp, Mr. Grab; Mr. Grab, Mr. Sharp. – Hand angelegt da, Mr. Leach, und laßt sobald als möglich die schlaffe Kette aufholen.«

Zwischen den zuletzt gegenseitig vorgestellten Personen schien, wie es die Physiker nennen, eine abstoßende Anziehungskraft stattzufinden, denn der schlanke gentlemanisch aussehende Mr. Sharp musterte den Beamten mit stolzer Kälte, ohne daß beiderseits viele Umstände für nöthig erachtet worden waren. Mr. Grab rief nun seinen Begleiter, den Attorney, aus dem Boote und benahm sich mit ihm über die weiteren Schritte. Fünfzig Köpfe hatten sich um sie geschaart, und neugierige Blicke bewachten ihre kleinsten Bewegungen; auch machte sich hin und wieder Einer aus dem Gedränge unsichtbar, um über den Verlauf Bericht zu erstatten.

Der Mensch ist zuverlässig ein Geschöpf, das zum Zusammenhalten bestimmt ist; denn ohne die Bedeutung des Falls zu begreifen und ohne sich überhaupt mit der Frage zu bemühen, wer in der Sache Recht oder Unrecht habe, traten im bloßen Geiste der Partheigängerschaft von den Bewohnern des Zwischendecks, das ungefähr hundert Seelen fassen mochte, Mann, Weib und Kind gegen das Gesetz auf, um sich auf die Seite des Beklagten zu stellen. Alles dies geschah jedoch in aller Ruhe, ohne daß Jemand mit Gewalt drohte oder nur davon träumte; denn die Mannschaft und die Passagiere nehmen in solchen Fällen gewöhnlich ihre Schlagworte von den Schiffsoffizieren, und die des Montauk kannten die Rechte der öffentlichen Diener zu gut, um sich in der Sache eine Blöße zu geben.

»Rufe Einer den Robert Davis,« sagte der Beamte listig, indem er sich ein Ansehen beizählte, das er nicht anzunehmen berechtigt war.

»Robert Davis!« wiederholten zwanzig Stimmen, darunter auch die des Gerufenen selbst, welcher nahe daran war, durch das Uebermaß seines Eifers die Entdeckung des Geheimnisses herbeizuführen. Rufen war übrigens leicht – wenn nur Jemand darauf geantwortet hätte.

»Kannst Du mir sagen, wer hier Robert Davis heißt, kleiner Mensch?« fragte der Polizeimann schmeichelnd einen hübschen blondlockigen Knaben von nicht über zehn Jahren, der sich neugierig unter die Zuschauer gemischt hatte. »Wenn Du mir den Robert Davis zeigst, will ich Dir ein Sechspencestück schenken.«

Der Knabe hätte wohl Auskunft ertheilen können, that aber, als ob ihm die fragliche Person unbekannt sey.

» C'est un esprit de corps admirable!« rief Mademoiselle Viefville; denn das Interesse für die Scene hatte fast Alle zusammengeführt, diejenigen ausgenommen, welche in der Nähe des Ganges Schiffsdienst hatten. » Ceci est délicieux; der Knabe ist ein Bürschlein zum Auffressen.«

Was übrigens die Sache noch sonderbarer oder in der That absolut possierlich machte, war der Umstand, daß wie durch eine Art von Zauberschlag verstohlen ein Geflüster sich unter den Zuschauern verbreitete, welches so schnell die Runde machte, daß der Attorney und der Polizeidiener die einzigen zwei Personen auf dem Decke waren, denen der aufgesuchte Mann unbekannt blieb. Sogar die Kinder griffen den Schlüssel auf, obschon sie schlau genug waren, ihre natürliche Neugierde nur durch verstohlene Blicke, die zu keiner Entdeckung führen konnten, zu befriedigen.

Unglücklicherweise kannte der Attorney die Familie der jungen Frau gut genug, um sie in Folge einer allgemeinen Aehnlichkeit ausfindig machen zu können, um so mehr, da sie durch das blasse Gesicht und eine fast unbewältigbare nervöse Aufregung auffallend genug wurde. Er machte den Beamten auf sie aufmerksam, und dieser befahl ihr vorzutreten – ein Geheiß, über das sie in Thränen ausbrach. Die Aufregung und die Angst der Gattin waren fast zu viel für die Klugheit des jungen Mannes, der eine hastige Bewegung nach ihr hin machte, obschon ihn die kräftige Faust eines Reisegefährten noch zeitig genug zurückhielt, um eine Entdeckung zu verhindern. Es ist auffallend, wie viel sich aus kleinen Umständen entnehmen läßt, wenn der Geist schon ein Schlagwort für den Gegenstand hat, und wie oft Zeichen, die so klar sind, als der helle Tag, übersehen werden, wenn kein Argwohn vorhanden ist oder die Gedanken eine falsche Spur verfolgen. Der Attorney und der Polizeidiener waren die einzigen Anwesenden, welche die Unbesonnenheit des jungen Mannes nicht bemerkt und deshalb ihn auch nicht erkannt hatten. Die Frau zitterte dermaßen, daß ihr die Beine fast den Dienst versagten; aber während sie einen flehenden Blick auf ihren vorschnellen Gatten warf, damit er doch seine Fassung bewahre, gelang es ihr, die eigene Angst zu überwinden. Dem Befehle gehorsam, näherte sie sich dem Polizeimann mit einer Festigkeit, wie sie ihr nur durch die innige Liebe einer Gattin eingeflößt werden konnte.

»Wenn sich der Mann nicht selbst ausliefern will, werde ich genöthigt seyn, statt seiner die Frau an's Land schaffen zu lassen,« bemerkte der Attorney kalt, indem er eine Prise Schnupftaback nach einer Nase führte, die in Folge einer beharrlichen Benützung des Krautes bereits eine Safranfarbe zur Schau trug.

Dieser unheildrohenden Erklärung folgte eine Pause, und die Passagiere legten ihre schmerzliche Theilnahme an den Tag, da jetzt keine Hoffnung mehr für die Verfolgten vorhanden zu seyn schien. Die Frau ließ ihr Haupt auf die Kniee sinken, denn sie hatte sich auf einen Koffer hingeworfen, um nur die Verhaftung ihres Gatten nicht mitansehen zu müssen. In diesem Augenblicke ließ sich aus der Gruppe auf dem Halbdeck eine Stimme vernehmen:

»Handelt sich's um eine Verhaftung wegen Verbrechen oder wegen einer Schuldforderung?« fragte der junge Mann, welcher dem Leser bereits als Mr. Blunt vorgestellt wurde.

In dem Benehmen des Sprechers lag eine ruhige Würde, welche die Hoffnung der Reisenden wieder aufrichtete, während sie zugleich den Attorney und seinen Gefährten bewog, überrascht und vielleicht ein wenig ärgerlich zurückzuschauen. Ein Dutzend eifriger Stimmen versicherten den »Gentleman«, daß von einem Verbrechen durchaus keine Rede sey – ja nicht einmal von einer rechtmäßigen Schuld, sondern nur von einem spitzbübischen Plane, einen übervortheilten Mündel zu zwingen, daß er einem betrügerischen Vormund seine Verbindlichkeiten erlasse. Obgleich alles dies nicht sehr klar auseinandergesetzt war, wurde es doch mit so viel Nachdruck behauptet, daß es Argwohn wecken und die Theilnahme der verständigeren Zuschauer steigern mußte. Der Attorney musterte den Anzug, das Aeußere und das Alter des Fragers, der nicht über fünfundzwanzig Jahre zählen konnte, und antwortete sodann mit der Miene der Ueberlegenheit:

»Schuldforderung oder Verbrechen? Diese Frage kommt vor dem Auge des Gesetzes nicht in Betracht.«

»Wohl aber vor dem Auge eines ehrlichen Mannes,« entgegnete der Jüngling mit Feuer. »Man nimmt Anstand, sich zu Gunsten eines Schelms einzumengen, obschon man bereit seyn mag, sich für einen Menschen zu verwenden, dessen einzige Schuld vielleicht in seinem Unglück besteht.«

»Das sieht so ziemlich wie ein Bergungsversuch aus! Ich hoffe, wir sind noch in England und unter dem Schutze englischer Gesetze?«

»Dies unterliegt durchaus keiner Frage, Mr. Seal,« ergriff jetzt der Kapitän das Wort, welcher den Polizeibeamten aus der Ferne beobachtet hatte und es nunmehr für Zeit hielt, sich einzumengen, um die Interessen seiner Schiffseigenthümer zu schützen. »Dort ist England, dies die Insel Wight, und der Montauk hat seinen Ankergrund auf gutem englischem Boden. Es fällt Niemand ein, Herr Attorney, Euch Euer Ansehen streitig zu machen oder das des Königs in Frage zu stellen. Mr. Blunt hat blos eine Andeutung hingeworfen, Sir – oder vielmehr auf den Unterschied zwischen Schelmen und ehrlichen Leuten aufmerksam gemacht. Verlaßt Euch darauf, es handelt sich um weiter nichts – Mr. Seal, Mr. Blunt; Mr. Blunt, Mr. Seal. Und es ist Tausendschade, daß man in der Regel diesen Unterschied nicht bereitwilliger gelten läßt.«

Der junge Mann machte eine leichte Verbeugung und trat mit einem Gesichte, das wohl theilweise in Folge des Gefühls erglühen mochte, sich unerwartet unter so vielen Fremden augenfällig gemacht zu haben – ein wenig aus der Halbdeckgruppe vor, als empfinde er die Nothwendigkeit, das betretene Feld zu behaupten.

»Niemand wird auf dieser Rhede den englischen Gesetzen ihre Geltung bestreiten wollen,« sagte er, »und ich am allerwenigsten. Indeß werdet Ihr mir gestatten, die Gesetzlichkeit einer Verhaftung oder was immer für einer Zurückhaltung zu bezweifeln, die an einem Weibe kraft eines Prozesses, der gegen ihren Mann anhängig ist, in Anwendung kommen soll.«

»Ein Advokat ohne Clienten,« murmelte Seal dem Polizeibeamten zu. »Ich wette, eine Guinee zur rechten Zeit würde den Burschen zum Schweigen gebracht haben. Was ist jetzt anzufangen?«

»Die Frauensperson muß an's Land. Alle diese Dinge lassen sich vor einem Friedensrichter ausmachen.«

»Ja, ja – sie soll sich ein Habeas Corpus auswirken, wenn sie Lust hat,« fügte der schnellfertige Attorney bei, denn eine zweite Musterung des Fremden ließ ihn doch die Thunlichkeit seiner ersten Ansicht bezweifeln. »Die Gerechtigkeit ist in England so gut blind, wie in allen andern Ländern, und daher auch leicht Mißgriffen unterworfen. Aber dennoch ist sie die Gerechtigkeit, und wenn sie auch bisweilen einen Fehler begeht, so zeigt sie sich stets bereit, das Unrecht wieder gut zu machen.«

»Könnt nicht Ihr etwas in der Sache thun?« sagte Eva unwillkührlich in halbem Flüstern zu Mr. Sharp, der an ihrer Seite stand.

Der Mann sah betroffen auf, als er diese plötzliche Berufung vernahm, und ließ einen Blick voll Ausdruck nach dem Mädchen hingleiten. Dann lächelte er und trat den Hauptpersonen näher.

»In der That, Herr Attorney,« begann er, »ich muß gestehen, daß mir die Sache etwas unregelmäßig vorkommt. Ich sehe durchaus nichts von der gewohnten Ordnung und es dürften deshalb unangenehme Folgen zu besorgen seyn.«

»Wie meint Ihr dies, Sir?« unterbrach ihn Seal, der die Unwissenheit des Sprechers mit einem Blicke zu ermessen suchte.

»Je nun, unregelmäßig in der Form, wenn auch nicht dem Grundsatze nach. Ich weiß, daß das Habeas Corpus ein höchst wesentlicher Punkt ist, und daß das Gesetz seinen Gang nehmen muß; aber in der That, hier scheint mir ein wenig unregelmäßig gehandelt zu werden – um den Vorgang nicht mit einem härteren Ausdruck zu bezeichnen.«

Mr. Seal benahm sich, wenigstens dem Anscheine nach, achtungsvoll gegen diese neue Berufung, denn er fühlte, daß sie von einem Manne ausging, der ihm weit überlegen war, obschon er dem Wesen derselben keine Berücksichtigung schenkte, da sie, wie er instinktartig bemerkte, aus einer tiefen Unbekanntschaft mit dem Falle hervorging. Mr. Blunt gegenüber fühlte er sich jedoch weit befangener, denn das ruhige Benehmen dieses Gentleman deutete auf mehr Selbstvertrauen und eine größere praktische Rechtskenntniß. Dennoch fügte er, um die Ausdehnung von dem Wissen des Anderen und die Kraft seiner Nerven zu erproben, in gebieterischem und drohendem Tone bei:

»Ja – die Frau soll sich immerhin ein Habeas Corpus-Dekret auswirken, wenn sie unrechtmäßiger Weise verhaftet wurde. Ich möchte doch wahrhaftig sehen, welcher Ausländer sich unterstehen will, in Altengland den englischen Gesetzen Trotz zu bieten.«

Wahrscheinlich würde Paul Blunt seine Einmengung aufgegeben haben, um nicht unwissend einem Uebelthäter Vorschub zu leisten, wenn nicht eine derartige Herausforderung an ihn ergangen wäre; und auch diese würde vielleicht nicht einmal seine Klugheit überwunden haben, hätte ihn nicht eben jetzt ein flehender Blick aus Eva's schönen blauen Augen getroffen.

»Nicht Alle, die sich in einem englischen Hafen an Bord eines amerikanischen Fahrzeugs einschiffen,« entgegnete er mit Festigkeit, »sind nothwendigerweise Fremde, und auch diesen wird die Gerechtigkeit nicht verweigert. Man versteht sich in anderen Ländern eben so gut auf das Habeas Corpus, wie in diesem, denn glücklicherweise leben wir nicht in einem Zeitalter, in welchem Freiheit oder Wissen nur das Eigenthum einzelner Ausschließlichen sind. Versteht Ihr überhaupt etwas von dem Rechte, so muß Euch bekannt seyn, daß Ihr gesetzlich eine Frau nicht statt ihres Gatten arretiren lassen könnt, und daß Eure Bemerkungen über das Habeas Corpus keine Berücksichtigung verdienen.«

»Wir nehmen hier eine Verhaftung vor, und wer einen Beamten hindert, eine angeklagte Person zu arretiren, macht sich der Bergung schuldig. Irrthümlichkeiten müssen durch die Obrigkeit ausgeglichen werden.«

»Ganz richtig – soferne der Beamte für das, was er thut, Vollmacht hat.«

»Writs und Haftbefehle können Irrthümer enthalten, aber die Verhaftung selbst ist und bleibt Verhaftung,« brummte Grab.

»Es ist aber doch ein Unterschied, ob man ein Weib oder einen Mann festnimmt. In einem solchen Falle handelt sich's um bösliche Absicht, nicht um ein Versehen – und wenn sich diese eingeschüchterte Frau von mir rathen lassen will, so wird sie nicht mit euch gehen.«

»Es geschieht auf ihre Gefahr, wenn sie sich erdreisten sollte.«

»Und ich sage Euch, es geschieht auf Eure Gefahr, wenn Ihr Euch des Versuchs unterfangt, sie gewaltsam von dem Schiffe fortzuschaffen.«

»Gentlemen, Gentlemen! – Ich bitte, laßt es doch zu keinen Zwistigkeiten kommen,« legte sich nun der Kapitän in's Mittel. »Mr. Blunt, Mr. Grab; Mr. Grab, Mr. Blunt. Keine hitzigen Worte, Gentlemen, wenn ich bitten darf. Aber die Fluth fängt schon an abzufließen, Herr Attorney, und ›Zeit und Ebbe,‹ Ihr wißt ja, wie's im Sprichwort heißt. Wenn wir länger hier aufgehalten werden, kann der Montauk erst am zweiten statt am ersten ausfahren, und letzteres Datum ist doch in beiden Hemisphären angekündigt. Es sollte mir leid thun, Gentlemen, euch ohne eure kleinen Vorräthe in die See nehmen zu müssen, und was die Cajüte betrifft, so ist sie so voll wie ein Advokatengewissen. Kein Abhülfemittel in einem solchen Falle, als das Zwischendeck. – Legt vorwärts, Leute, und windet los. Ein paar Hände an die Fockmarssegelfallen. Wir sind so regelmäßig wie unsere Chronometer – unfehlbar den ersten, zehnten und zwanzigsten.«

In Kapitän Trucks Darstellung der Sache lag einige Wahrheit mit ein wenig Dichtung untermengt. Die Fluth war allerdings günstig, aber der Wind blies leicht unmittelbar gegen die Rhede her, und wären die Gefühle des Schiffmeisters nicht durch die Noth einer hübschen, interessanten jungen Frau erwärmt worden, so hätte wahrscheinlich der Paketdienst die Schmach auf sich geladen, ein Schiff um einen Tag später aussegeln zu lassen, als angekündigt worden war. So aber hatte der Kapitän sich der Sache allen Ernstes angenommen und versicherte sogar insgeheim Sir George und Mr. Dodge, wenn sich der Polizeidiener und der Attorney nicht augenblicklich zufrieden geben, so werde er sie mit in die See hinaus nehmen, ohne sich für verpflichtet zu halten, ihnen auch nur einen Tropfen Wasser zu reichen.

»Sie können dann vielleicht zu einem bischen Regenwasser kommen, wenn sie ihre Wämser ausringen,« fügte er blinzelnd bei, »obschon der Oktober ein ziemlich trockener Monat ist in der amerikanischen See.«

Paul Blunt's Entscheidung würde den Attorney und seinen Begleiter wohl veranlaßt haben, von ihrem Vorhaben abzustehen, wenn nicht zwei Punkte dabei in Betracht gekommen wären. Beide hatten nämlich das Geschäft auf Spekulation oder nach dem Grundsatze »ohne Leistung kein Geld« unternommen; wenn sie daher unverrichteter Dinge abzogen, war alle Mühe verloren. Auch hatte man die obwaltende Schwierigkeit vorausgesehen, weshalb der Onkel, während sich der Polizeibeamte nach dem Schiffe begab, am Ufer emsig nach seinem Sohn umherspähen ließ, damit derselbe die Identität des Gatten bezeuge – ein Schritt, der schon früher eingeschlagen worden wäre, wenn man den jungen Mann hätte auffinden können. Dieser Sohn war ein Freier, der von der jungen Frau einen Korb erhalten hatte, und Mr. Grab bemerkte nun vermittelst eines Fernglases, welches er stets bei sich führte, daß der gedachte Gentleman mit so viel Eifer, als durch Bosheit und getäuschte Erwartung nur eingegeben werden konnte, in einem zweiruderigen Boot auf den Montauk lossteuerte. Die Entfernung des Fahrzeugs von dem Schiffe war zwar noch beträchtlich, aber ein eigenthümlicher Hut und das Fernglas erhoben seine Person über allen Zweifel. Der Attorney machte den Polizeimann auf das Boot aufmerksam, und letzterer winkte, nachdem er einen Blick durch sein Glas gethan hatte, beifällig mit dem Kopfe. Die Freude bemeisterte die gewöhnliche Schlauheit des Ersteren, denn bei dem Erfolg der Spekulation kam auch sein Stolz mit in's Spiel: überhaupt ist der Mensch ein so seltsam organisirtes Wesen, daß er sich in Durchführung eines Anschlages, der in keiner Weise zu rechtfertigen ist, oft eben so selig fühlt, als wenn er eine That gethan hat, auf die er mit Grund stolz seyn darf.

Andererseits hatten die Passagiere und Matrosen des Paketschiffs mit jener instinktartigen Behendigkeit, welche ganzen Massen im Augenblicke der Aufregung eigenthümlich zu seyn scheint, den wahren Sachbestand so ziemlich errathen; denn alle lebten der Ueberzeugung, das einzelne Boot, welches in der Dunkelheit des Abends auf sie zuruderte, müsse eine Person enthalten, auf deren Beistand der Attorney und sein Myrmidon zählten, obschon sie nicht darüber klar werden konnten, in welcher Weise die Mitwirkung stattfinden dürfte.

Zwischen den Matrosen und den Anhängseln der Rechtspflege besteht seit unvordenklichen Zeiten ein festgewurzelter Groll, denn die Besuche der Letzteren fallen in der Regel in eine so ungelegene Zeit, daß die betreffende Person keine andere Wahl hat, als zu zahlen oder eine Fahrt zu verlieren. Es stellte sich daher bald heraus, daß Mr. Seal von der Trägheit der Mannschaft nicht viel zu erwarten hatte, denn nie zuvor hatten Matrosen mit größerem Eifer gearbeitet, um ein Schiff von seinem Ankergrunde loszubringen.

Die Theilnahme des Schiffsvolks bekundete sich übrigens eher in einer stummen, bewußten Thätigkeit, als in lärmendem Gewühl, denn jeder Mann an Bord strengte nach bestem Willen und Vermögen seine Fähigkeiten an. Das uhrwerkartige Picken der Haspelzapfen glich dem einer vorgelaufenen Taschenuhr, während die Kette bei jedem Zuge mit Wellen von einem halben Faden Höhe herein kam.

»Haltet dieses Tau fest, ihr Leute,« rief Mr. Leach, das Ende der großen Marssegelfalle einem halben Dutzend baumstarker Zwischendeckpassagiere hinreichend, welche die beste Neigung von der Welt hatten, sich thätig zu erweisen, obschon sie nicht wußten, wo sie Hand anlegen sollten. – »Haltet fest und zieht an.«

Der zweite Mate trieb es auf dem Vorderschiffe in derselben Weise, und da unter solchen Umständen die Schooten in stäter Thätigkeit waren, so begannen die weiten Falten der Segel sich zu öffnen, während die Matrosen noch mit dem Ankerlichten beschäftigt waren. Diese Anstrengungen beschleunigten das Blut sogar in den Adern der Unbeschäftigten, und selbst die Halbdeckpassagiere begannen außer den Gefühlen des Mitleids die Aufregung einer Jagd zu empfinden. Kapitän Truck verhielt sich sehr schweigsam, obschon er mit großem Eifer die Vorbereitungen leitete. Er sprang an das Steuer und ließ die Speichen fliegen, bis er das Ruder hart aufgestellt hatte; dann übergab er es ohne Umstände John Effingham, damit er es festhalte. Sein nächster Sprung ging nach dem Fuße des Besahnmastes hin, wo er sich eine Weile allein abmühte und dann über die Schultern zurücksah, um Jemand zur Hülfe heranzuwinken.

»Sir George Templemore, die Besahnmarssegelfallen – die Besahnmarssegelfallen, Sir George Templemore,« murmelte er in seiner Hast, obschon er kaum wußte, was er sagte. »Mr. Dodge, jetzt ist's Zeit, zu zeigen, daß Euer Name nicht gleichbedeutend sey mit Eurem Wesen.« Dodge heißt Ränke schmieden.

Mit einem Worte, fast Alles an Bord war rührig, und dem eifrigen guten Willen der Offiziere, Stewards, Köche und einiger Matrosen, die am Haspel erübrigt werden konnten, hatte man es zu danken, daß sich Segel um Segel mit einer Geschwindigkeit ausbreitete, welche der an Bord eines Kriegsschiffs wenig nachgab. Das Rasseln der Geitaublöcke, als zwanzig kräftige Bursche mit der Halse des großen Segels nach vorne liefen, und das Anholen der Brassen dienten als Signal, daß das Schiff vom Ankergrunde losgekommen war und auf das Steuer anzusprechen begann. Eine Querströmung hatte es unnöthig gemacht, das Schiff abfallen zu lassen; die Segel aber faßten den leichten Wind fast im Striche und der Kapitän begriff wohl, daß im gegenwärtigen Falle die Bewegung von weit größerer Wichtigkeit war, als die Richtung. Kaum bemerkte er an den Blasen, die vorbeischwammen oder vielmehr vorbeizuschwimmen schienen, daß der Kiel das Wasser nach vorne theilte, als er einen zuverläßigen Mann an das Steuer berief und John Effingham seiner Wache überhob. Im nächsten Augenblick meldete Mr. Leach, daß der Anker verkattet und gefischt sey.

»Lootse, ich mache Euch dafür verantwortlich, wenn meine Gefangenen entkommen sollten,« rief Mr. Grab in drohender Stimme. »Ihr kennt meinen Auftrag und es ist Eure Pflicht, den Dienern des Gesetzes Beistand zu leisten.«

»Hört, Mr. Grab,« ließ sich jetzt der Meister vernehmen, der unter der Anstrengung gleichfalls warm geworden war, »wir Alle insgesammt, die wir uns an Bord des Montauk befinden, kennen unsere Pflicht und erfüllen sie. Es ist Eures Amtes, den Robert Davis an's Land zu nehmen, wenn Ihr ihn finden könnt; aber ich habe die Obliegenheit, den Montauk nach Amerika zu bringen. Wenn Ihr also wohlmeinenden Rath annehmen wollt, so möchte ich Euch empfehlen, dafür Sorge zu tragen, daß Ihr nicht die Fahrt mitmachen müßt. Niemand legt Euch in Vollziehung Eures Auftrags ein Hinderniß in den Weg und ich werde es Euch Dank wissen, wenn mich Niemand in Erfüllung meiner Pflicht stört. Braßt die Raaen weiter nach vorne, Jungen, und bringt das Schiff in den Wind.«

Da in dieser Antwort Logik, nützliche Belehrung, Rechtskunde und Seemannserfahrung sich vereinigten, so begann der Attorney einige Unruhe zu verrathen; denn das Schiff hatte mittlerweile so viel Fahrt gewonnen, daß es äußerst zweifelhaft war, ob es einem zweiruderigen Boote überhaupt möglich werden konnte, ohne Zustimmung derer an Bord nachzukommen. Der Abend war bereits hereingebrochen, und die Strahlen des Mondes begannen in dem sich kräuselnden Wasser zu zittern; Mr. Seal würde daher, obschon nur mit großem Widerwillen, wahrscheinlich sein Vorhaben aufgegeben haben, wenn nicht Sir George Templemore den Kapitän auf ein sechsruderiges Boot aufmerksam gemacht haben würde, welches aus einer Richtung auf den Montauk zusteuerte, daß man es im Mondlicht wohl unterscheiden konnte.

»Es scheint der Kutter eines Kriegsschiffs zu seyn,« bemerkte der Baronet unruhig; denn nachgerade fühlten Alle eine Art persönlichen Interesses an dem Entkommen des jungen Ehepaars.

»Es ist wirklich so, Kapitän Truck,« fügte der Lootse bei; »und wenn er ein Signal gibt, habe ich die Verpflichtung, den Montauk beilegen zu lassen.«

»Dann macht, daß Ihr so schnell als möglich fortkommt, mein guter Freund; denn zu einem solchen Zweck soll mit meiner Zustimmung hier weder Brasse noch Bolien angerührt werden. Das Schiff hat gelichtet – meine Stunde ist gekommen – meine Passagiere sind an Bord – und Amerika ist mein Hafen. – Wer von mir etwas will, soll mir nachjagen. So was nenne ich nach Vattel handeln.«

Der Lootse und der Kapitän des Montauk waren ein Paar edler Freunde, die sich trefflich verstanden, obschon Ersterer dergleichen that, als sey es ihm Wunder wie ernst mit Erfüllung seiner Pflichten. Das Boot wurde heraufgeholt und der würdige Pilot sprang, nachdem er dem Meister einige Winke über die Untiefen und Strömungen zugeflüstert hatte, in den Nachen, den man bald weit im Sterne schwimmen sah – ein erfreulicher Beweis, daß sich das Schiff in rascher Bewegung befand. Als der ehrliche Bursche schon fast außer Hörweite im Kielwasser stand, rief er dem Montauk noch nach, »man solle ja in Zeiten laviren.«

»Wenn Ihr die Geschwindigkeit Eures Boots gegen die des Lootsenkahns versuchen wollt, Mr. Grab,« rief der Kapitän, »so dürfte sich Euch wohl nie eine bessere Gelegenheit bieten. Es ist eine schöne Nacht für eine Regatta, und ich wette gegen Euch ein Pfund auf Mr. Handleads Fersen – ja was dieß betrifft, auch auf seinen Kopf oder seine Hände obendrein.«

Aber der Polizeidiener wollte sich nicht verdrängen lassen, denn er sah, daß das sechsrudrige Boot dem Schiffe nachkam, und da er wohl wußte, wie wichtig es für seinen Clienten war, eine Rechnungsausgleichung zu erzwingen, so meinte er, es dürfte von dieser Seite her wohl Succurs zu erwarten seyn. Mittlerweile hatte diese neue Bewegung von Seiten der Verfolger die allgemeine Aufmerksamkeit geweckt und, wie sich erwarten läßt, die Aufregung, welche gewöhnlich den Antritt einer langen Seefahrt begleitet, um das Vierfache gesteigert. Männer und Weiber vergaßen den Schmerz des Abschiedes in der Beklommenheit des Augenblickes und in der Lust, die sich gewöhnlich an eine lebhafte Gemüthsbewegung knüpft, wenn ihr nicht eigene Leiden zu Grunde liegen.


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