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Es war im Hause leblos still, wie draußen im nächtlichen Garten.
Nichts regte sich. –
Nur die Gasflammen in dem großen, säulengestützten Vestibül surrten mit leise vibrierendem Geräusche und flackerten in ihren mattgeschliffenen Schalen hin und her, daß an den mit Amoretten bemalten, statuengeschmückten Wänden seltsame Lichtreflexe hinhuschten.
Langsam durch die Zimmerflucht suchte er das Krankenzimmer seiner Mutter.
Ueberall brannten mit mattem Lichte tiefverhängte Lampen.
Trotz der weichen Teppiche trat er vorsichtig auf.
Die Türen waren nur angelehnt.
In dem an das Schlafzimmer grenzenden Wohnraum glimmte in dem großen offenen Kamine ein Holzfeuer, das zu erlöschen drohte. Nur ein dickes, halbverkohltes Buchenscheit sprühte und schwelte noch.
Er legte frische Späne auf, und die Flamme züngelte an ihnen empor, daß die ausgetrockneten Holzstücke in der erwachenden Glut knisterten und knackten.
Zuweilen sprang ein Ast mit scharfem Knall, und die Scheite brachen in sich zusammen, daß Willy erschreckt auffuhr, voll Sorge, es könne die Kranke stören.
Er trat an die halboffene Tür und lauschte.
Nichts regte sich. –
Dann trat er langsam vorsichtig ein.
Die Kranke bewegte sich einen kurzen Moment unruhig bei seinem Nahen.
Die Wärterin nickte in ihrem Sessel.
Im ersten Augenblicke wollte er sie wecken und zur Rede stellen. Allein dann erinnerte er sich, daß ihm Mignon gesagt, wie sie mit ihr die ganze vorige Nacht ununterbrochen gewacht hatte, und er ließ sie schlafen.
Zögernd beugte er sich über die Mutter.
Allein es tanzte alles vor seinen Augen, die sich an die schleierhafte Dämmerung noch nicht gewöhnt hatten.
Er legte ihr die Decke, die sich verschoben hatte, wieder zurecht und ging in das Vorzimmer zurück, wo er einst den Brief gefunden hatte, den ersten Anlaß all seines Argwohns.
Wo er dann die Bestätigung erhalten, die grausame Gewißheit, die ihm alle Ruhe geraubt und sein Leben zerstört hatte.
Der kleine Raum erfüllte ihn mit Grauen.
Allein er blieb, um dieses Gefühl zu bannen. –
Er setzte sich neben den zierlichen Schreibtisch und ließ den Blick nicht von den schmalen Fächern, in denen all diese Briefe liegen mußten, die Briefe, in denen sie erst neulich wieder gelesen hatte, als er so jäh in das Zimmer gekommen war.
Sie hatte rasch die Klappe des Schreibtisches verschlossen, so wie die Schriftstücke wild durcheinander dalagen. Und er wußte, daß sie den Schlüssel dazu auf der Brust trug.
Seitdem war hier alles so geblieben. –
Hinter diesem dünnen Brette lagen die Briefe.
Er tastete mit zitternden Fingern an dem kleinen Schlüsselloche. Es war ein grausamer Genuß für ihn.
Allein dann bezwang er sich. Wenn er sie nun auch in Händen hielt, was konnten sie ihm noch Neues sagen?
Er wandte sich ab und zog sich einen Stuhl vor das Feuer, um dem Spiele der Flammen zuzusehen.
Wie die spitzen Flämmchen an dem Holze emporleckten mit ihren gelben und blutroten Zungen.
Wie das knisterte und knackte; wie das schneeweiße Buchenholz erst von einem Flammenmantel eingehüllt und dann zu brennender Glut ward; wie dann die schwarze Kohle aufs neue vom Feuer erfaßt wurde und zuletzt nur federleichte grauweiße Asche zurückblieb, die vor jedem Atemzuge zerstäubte.
Er starrte so lange in die weiße Glut, bis ihm Tränen in die wehen Augen kamen.
Dann stand er auf und ging auf und ab, vom Boudoir in den Vordersalon, und durch beide Zimmer zurück, bis an die Schwelle des Krankenzimmers; wo er stehen blieb und mit verhaltenem Atem lauschte.
Als er eintrat, fand er die Wärterin, wie sie sich auf die Seite gelegt hatte, in unbequemer Lage.
Er weckte sie. –
In ihrem Schreck wollte sie sich laut und hastig entschuldigen, daß er ihr zuwinken mußte, zu schweigen.
Dann schickte er sie fort. Er wollte inzwischen wachen. Sie konnte ein paar Stunden ausruhen, um ihn dann wieder abzulösen.
Sie wiederholte ihm noch einmal die Anordnungen des Arztes und ließ ihn allein mit seiner Mutter …
Er setzte sich neben das Bett hin und beobachtete sie in ihrem Fieberschlummer.
Als er nach ihrer Hand griff, fand er sie heißer als zuvor.
Und dann, ganz langsam tastend, glitt seine Hand über ihre Stirn und blieb darauf liegen.
Sie seufzte wie voller Erleichterung tief auf, und ihr Atem ging ruhiger und langsamer.
Wie bleich sie war. – Die Wangen eingesunken, daß die Züge scharf hervortraten; die tiefliegenden heißen Augen verliehen dem Gesichte ein ganz fremdes Aussehen.
Nichts mehr von der schönen Frau, die trotz ihrer Jahre so jugendlich aussah; nur eine hilflose, arme Kranke lag jetzt da, deren Anblick Mitleid heischte.
Unruhiger warf sie sich, und wirre, zusammenhangslose Worte kamen ihr auf die Lippen.
Willy stand auf, drehte den Schirm der Lampe, daß das Bett völlig im Dunkel lag und trat ans Fenster.
Wie friedlich die Natur dalag, ganz still und regungslos.
Ueberall nächtlicher Frieden. Nur in die Brust des Menschen kam die Ruhe nie.
Pochte doch das Herz immerwährend, ruhelos, Tag und Nacht, wie eine ewige Mahnung. –
Als er sich dem Zimmer wieder zuwandte, war die Mutter erwacht.
Sie hatte sich halb aufgerichtet und blickte ihn mit angsterfüllten Augen an.
Er blieb am Fenster stehen, und da – ganz leise – rief sie ihn, – leise flehend beim Namen.
Der ganze Jammer einer gequälten Menschenseele lag in dem einen Worte, und er eilte an ihr Lager und preßte ihre zitternde Hand gegen seine Augen, um den Tränen zu wehren.
Und sie zog ihn an sich und flüsterte:
»Armer Junge! … mein armer – armer Junge …«
Dann ließ sie den Kopf auf seine Schulter sinken, und er fühlte ihre fiebernde Wange heiß an der seinen.
Sie strich mit der Hand über sein Gesicht mit bebenden, suchenden Fingern.
»Mein armes Kind! …«
Und nun fühlte er ihre Tränen auf seinen Wangen, und alles, was noch an Groll und Unmut in ihm schlummerte, wich vor diesen Tränen.
»Verzeih mir, mein Junge«, bat sie, – »verzeih mir! – Du weißt ja nicht, wie das alles gekommen ist.«
Und leise flüsterte sie, wie im Fiebertraum:
»Hüte Dich vor der Liebe, hüte Dich! … Wenn ich Dich nur schützen könnte. – Mich hat niemand gehütet, niemand mich gewarnt, niemand! … Und die klugen Menschen mit ihren Schwüren und Vorsätzen und ihren Geboten, – es hilft ja alles nichts, kein Schwören und kein Wille, und wenn er noch so riesenstark ist. Man kann nicht anders. – Es hilft zu nichts, es hilft nichts. Denn es ist das Glück, das lockt und zerrt und zieht, und hinter einem Elend und Verzweiflung; und so wirft man sein Leben hin für eine einzige Minute des Glücks. – – Ich hatte ihn ja geliebt, immer nur ihn. Ja, mein Junge, nur ihn, der Dein Vater ist, vor Gott und vor mir. Damals – siehst Du – damals war er fern, und sie alle drängten mich. Ich schrieb ihm, er solle kommen, er solle mir helfen. Aber er half nicht, er kam nicht, – und da hatte der Trotz Gewalt über mich, und ich verschenkte mich. – Ich durfte es nicht, denn ich gehörte ihm. Und als er dann wieder kam und sah, daß all das andere nur eine Lüge war, eine jämmerliche, feige Lüge, da nahm er sich sein Recht. Und ich hatte keine Kraft, ihm zu wehren; ich war hilflos, denn ich war sein Geschöpf, und niemand war, der mir helfen konnte, niemand ahnte meinen Jammer. Ich wollte ja halten, was ich versprochen hatte; aber ich allein konnte es nicht. Und dann war es zu spät. – – Ich bitte Dich, gib mir zu trinken! bitte …«
Er löste sich aus ihrem Arm und bot ihr zu trinken.
»Meine Kehle ist so trocken, und das brennt so. Aber jetzt geht es besser … viel besser, – komm wieder her zu mir. Es ist mir ganz leicht, wenn Du bei mir bist, nun, wo ich Dich wieder habe. – Du wolltest fort! Ich weiß es, Du wolltest fort, – aber das darfst Du nicht, Du darfst nicht! … Verlaß mich nicht, ich bitte Dich: verlaß mich doch nur nicht. Sag' mir nur das eine, daß Du mir nicht zürnst. Vergib mir, Willy, vergib mir! – Sag' es mir doch, daß Du Deine Mutter nicht verachtest, sag' es mir, daß Du mir verzeihst.« –
Er konnte ihr nicht antworten; aber er zog sie in seine Arme, und indem sie sich an ihn klammerte, beruhigte sie sich.
Mit zitternden Fingern tastete sie an seinen Kleidern herum, um sich von seiner Gegenwart zu überzeugen.
Dann lehnte sie sich an ihn und schloß die Augen, und zwischen den Wimpern durch quoll langsam, schwer Träne um Träne.
Diesem stummen Jammer gegenüber hatte er keine Macht mehr.
Und nun bat sie weiter:
»Du darfst auch ihn nicht hassen. Du bist ja noch so jung, Will. Du kennst das Leben nicht. – Ich habe Dir alles Böse fern halten wollen. Du solltest nur das Gute kennen lernen. Jetzt weiß ich, daß es ein Irrtum war. Urteile nicht rasch. Du darfst es nicht. – Wenn Du wüßtest, was ich zu ertragen gehabt habe, wie wir beide geduldet haben. Du kannst es nicht ahnen … Wie habe ich gekämpft, wie mich gesträubt und gerungen. Ich wollte nicht unterliegen, um keinen Preis. – Aber es half alles nichts. Ich trug ja die Gewißheit in mir, daß ich meine Leiden nicht ersticken konnte. Wie sollte ich da stark sein. Und er, der mich halten sollte, war gleich mir von ihm bezaubert und gefangen. Und er zog ihn an sich als Freund. – Da ließ ich alles gehen, wie es wollte. Wie konnte ich mit der alten unausrottbaren Liebe im Herzen, gehalten nur durch ein Wort, das ich im Unmut, in kindischer Eitelkeit, in der Laune eines unglücklichen Augenblicks gegeben, kämpfen gegen die Verführung, die sich uns täglich, stündlich bot, die lockte und lockte. – – Jedes kleinste Wort, jeder Blick, seine Gegenwart allein schon raubten mir alle Fassung. Wir brauchten uns nur die Hände zu reichen und ich war in seiner Gewalt. – Einmal wollte ich meinem Leben ein Ende machen, um nicht zu unterliegen. Dann – dann wollte ich vor dem Tode ein einzigmal wissen, was Glück sei, – und dann hatte ich den Mut nicht mehr. Ich konnte nicht sterben – ich hatte das Leben zu lieb. – Ich habe das Leben so lieb, und ich fürchte mich so … ich will nicht sterben … nur nicht sterben! …«
Sie bäumte sich in seinen Armen, als ob Todesangst sie packte und schüttelte.
Willy gab ihr zu trinken, und sie beruhigte sich wieder, indem sie das wirre Haar aus der Stirn strich.
»Ich wurde ja gezwungen, mit ihm allein zu sein, gegen meinen Willen. Ich saß ihm zu einer Büste für … für Hermann. Er wollte es, er wollte von ihm ein Bild von mir haben. Stundenlang mit ihm allein! … Und ich war so schwach – so machtlos. – Nein, Will, nein, er hatte nicht die größte Schuld, denn er wollte mich schon vorher losreißen, und nachher wollte er mich fast zwingen, ich solle meinen Mann lassen, … eine Scheidung! – Aber das konnte ich nicht, das brachte ich nicht über das Herz. Ich konnte ihn nicht allein lassen, der kein Auge hatte für meine Qualen, weil er alles zu tun glaubte, um mir mein Leben glücklich zu gestalten, der nur für mich lebte, dessen ganze Arbeit nur darauf ausging, mich reich zu machen, damit ich mir keinen Wunsch zu versagen brauchte; dessen einzige Hoffnung in dieser Welt ich war. Ich weiß es, ich habe es immer gewußt; aber mein Wissen habe ich ihm mit keinem Worte, keiner Miene eingestanden. – Dann wurdest Du geboren, und nun ging der Kampf von neuem an. Du solltest Deinen Vater haben, – aber ich fürchtete mich. Ich fürchtete mich vor ihm, der dafür galt, – vor der Welt und ihrem Urteil. Sollte ich mich selbst brandmarken und auch die Schande über Dich beschwören? – Das war zuviel verlangt. – Und er, der Dich für sein Kind hielt, liebte Dich mit einer Innigkeit, einer Freude, die mir schon den Gedanken an eine Trennung unmöglich machte. Nein, nein, ich konnte ihn nicht aus seiner Täuschung reißen. Ich flehte um Geduld, ich schob die Entscheidung hinaus, von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr. Und dann eines Tages das Gräßliche: – sie brachten mir den Gatten wie ein hilfloses Kind. Und ich wußte, das war um mich geschehen, einzig für mich! Jetzt war ich für immer an ihn gekettet, jetzt gab es nichts mehr, was mich von ihm hätte trennen können …«
Sie machte eine lange Pause und schloß die Augen, denn dieses abgerissene erregte Sprechen erschöpfte sie.
Es strengte sie an, daß sie den Atem verlor.
»Nicht wahr, nun konnte, nun durfte ich nicht mehr. Ich konnte Dir Deinen Vater nicht geben, – Und so mußten wir weiterleben mit der Lüge, ewig mit der Lüge. Das war die Strafe. Der Gatte für alle Zeit ein Krüppel und ich an ihn gefesselt … Aber ich habe meine Pflicht getan, ohne ein Wort, und um all diese Demütigung, um diese jahrzehntelange Qual, all diese durchwachten und durchweinten Nächte muß mir verziehen werden – sag', daß Du es tust … Will, sag' es mir …«
Er schwieg und lehnte das Gesicht an ihre Schulter, erschüttert von dem Klange ihrer gebrochenen Stimme, entwaffnet von ihrer Demütigung vor ihm.
»Nein, – sag' es mir! – Du mußt es mir sagen. O diese Stunden der Verzweiflung, in denen ich mir hundertmal den Tod gewünscht habe! … Aber ich kann nicht eher sterben – nicht eher – als bis Du mir vergeben hast. Sag' es mir doch, daß Du mich nicht verachtest.«
»Mama! …«
»Will! – mein Will! …«
Sie wurde ruhig wie ein Kind, dem man einen Wunsch erfüllt hat, und ein zufriedenes Lächeln lag um ihre Lippen. Sie griff nach seiner Hand, und dann legte sie sich tief in die Kissen zurück, als müsse sie diesen Laut, in dem alle Verzeihung für sie lag, tief in ihr Innerstes einsaugen.
Endlich richtete sie sich halb auf und bat:
»Küsse mich!«
Er küßte sie, denn er hatte ihr vergeben.
Zum ersten Male sah er sie schwach, sah er all ihre Liebe, ihre Leidenschaft, aber auch all ihr Elend. –
Es war ganz still geworden im Zimmer.
Nur nebenan sprühte leise knisternd das Feuer.
Lange – lange Zeit lag sie da, mit halbgeöffneten Augen zur Decke starrend.
Dann umschloß sie seine Hand fester, während das Fieber wieder Gewalt über sie bekam.
»Was denn, Mama?«
»Daß er nie etwas ahnt – Will – nie, niemals! Hörst Du, niemals. Du weißt ja nicht, wie lieb er Dich hat.«
»Ja, Mama!«
»Siehst Du, er würde ja zugleich Dich und mich verlieren. Willst Du ihn immer lieb behalten? – Er ist ja in all den Jahren wie Dein Vater gewesen.«
»Ja, Mama! …«
Sie küßte ihm die Hand, mit der er sie umfassen wollte, daß er sich neben dem Lager niederwarf, den Kopf in die Kissen vergrub und weinte.
Sie streichelte immerwährend, mechanisch sein Haar, und eine süße Beruhigung der Sicherheit überkam sie.
Nun war das bange Geheimnis ihres Lebens abgewälzt, und sie empfand ein Glücksgefühl, wie sie es nie gekannt hatte; lind und schmeichelnd wie ein weicher, kosender Traum, als ob sie von spielenden Wogen leicht getragen und gewiegt würde.
Da schreckte sie ein Gedanke auf, riß sie noch einmal aus dem Fieberwahn, in den sie aufs neue zu versinken drohte.
Angstvoll sah sie ihn an, und dann scheu, wie in banger Erwartung die Frage:
»Und Reinhold? …«
Er wandte sich ab, und sie griff nach seinem Arm.
»Willy! – Will!« –
»Ich kann nicht!«
»Ich bitte Dich, Will …«
»Quäle mich nicht, nicht jetzt! … Ich kann nicht. – Später! – Habe Geduld mit mir.«
»Armer Junge! … Du wirst es lernen, auch ihn lieb zu haben. Und wenn ich nicht wieder besser werde, dann werdet Ihr Euch auch ohne mich finden, nicht wahr? – Du gehörst ihm ja, Will, gehörst ihm.«
Er stöhnte auf bei dem Gedanken, – aber er konnte nicht anders, er konnte für diesen Mann nichts empfinden, in diesem Augenblicke unmöglich etwas für ihn empfinden.
Sie fühlte es, – und deshalb fing sie an zu bitten und zu flehen, aber ihre Stimme wurde immer tonloser, sie sprach weiter und weiter, aber ihre Worte verwirrten sich, und sie lallte nur noch im Fiebertraum.
Der Anfall war heftiger als alle früheren.
Sie stöhnte auf, warf sich und schlug um sich, als ob jemand sie mit Gewalt niederzwingen wollte.
Dann, als er die Besinnungslose mit Schmeicheln zu besänftigen suchte und ihre Hände ergriff, wurde sie ruhiger. –
Er saß an ihrem Lager, und Stunde um Stunde verstrich. –
Dann kam die Wärterin und löste ihn ab.
Er blieb im Nebenzimmer und legte sich auf die Chaiselongue, wo er nach langem Wachen in einen Halbschlummer verfiel, aus dem er bei dem geringsten Geräusche aufschreckte, um gleich wieder vor Müdigkeit in Schlaf zurückzufallen. –