Ludwig Thoma
Jozef Filsers Briefwexel
Ludwig Thoma

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An hern Sepastian Gneidl, Oegonohm
in Sinzing Bosd daselbs.

liber freind und kubferstächer indem das du so draurich biest dadurch das dich der bauhernbindler besigth had und nichd mer gewelt biest worden must du nichd so draurich sein den fileichd ist es eine briefung gothes das du wider bei deiner althen daheum bleiben must und deine geischtingen und fleuschlingen krefte in der familli obferst und nichd in barlamänd als wien ich.

Du weist es ja selm wie disser beruhf angeschträngt ist und keine anerkähnung nichd had sontern die stieze des aldahrs und trohnes wierd hinausgeschmissen und aufgläst und weis nichd ob er widerkohmt den es ist so als wie bei den schwahlben wo nach den sieden fortziehgen und obs sie widerkohmen zun ieren näste ist nichd gewies bald sie ein idalänischer makranifrässer fangt und ferspeißt und dich habens die pauernbiendler ferspeißt, aber ich bien heum gekohmen zu meinen näste und häre schon den ortherer zwietschgern, wo auch in seinen näste sich befiendlich ist.

mein liber mentsch du must es fier eine briefung gothes nämen, der wo es schohn wiesen wird waruhm und bald er keihnen spazen nichd fehlen last ohne das er wiel last er auch keihnen abgeorneten nichd hindurch fahlen ohne forsähung.

Du must dein gewiesen briefen und reimiethig erforrschen dan finzt du es schohn zwegen was du hindurch gefahlen biest mein gelibter.

Indem du mier geschriem hast ich sohl es dir schreim wie das es jäz ausschaugt in der bardei so weist du es ja schohn das mier elf sticke weninger siend und die armäh des zändrum had nach disser bludingen schlacht file ädle streitehr ferlohren wo sich tetlich angeschosen auf den bohden weltsen und du auch.

Mir siend durch disse schlachtobfer fohler wuht gewäsen und haben gewolt ins auf die feunde stierzen mit sär starkhen fäldgeschrey aber leuder mir sind gedempft wohrden indem das mahn ins einberuhfen had ins Gasieno wo inser brigadiehrgenerall Ortherer eine ansbrache an seine ofaziehre und Gemeunen gehalden had. Er had unter sich aus seiner briehle herforgeschaugt wie mier in reu und glid gestanden siend und had gesbrochen. kamarathen sagd er, mir siend wider auf den schlachtfälde fersahmelt und die bixen siend gelahden aber ier dirfts die schisse nichd mär so starkh abfeiern als wien iers in härbst herauslasen habz, den mir habens jäz eine regiehrung wo eire schisse nichd mer so gerne mag und mir habens eine regiehrung, wo bei der nämlingen fahne geschwohren hat und disses ist die schwartze fahne. kamarathen sagd er ier wiesez schon bald eine kierhweuhmusiek ist da stengen ahle zusahmen wo bei der nemlingen schahr siend und fozen die andernen aber nichd die nemlingen und fier disses mahl ist die regihrung bei inserner schahr und darf nichd gefozt wärden. Ich mache eich bekahnt mit dissen mietglidern, die wo durch anxt und schrökhen for inserner armäh auf die sieze des regiehrens sind gesäzt wohrden.

Der öberschte schreibt sich barohn heerdling und ist ein kleihner mahn mid einer briehlen wo aber einen grosen geischt in sich hat und schohn gans dike biecher had drukhen lasen und ist er ein kadollischer schrieftsäzer gewesen. Auf dissen mahn dirfz ier keine schisse nicht abfeiern indem das er auch kein sollchen spas nichd ferstät wie der abgesägelte bodewies sontern herhaud bald ier hinhauz und had auch schohn häsliche wohrte gesagd das mier haußgnächte sind.

Gehz iem aus dem wäge und bald fileichd mein gelibter sohn Held seinen foz aufreisen mächte ist disses kein schärz als wie beim bodewies und ist bäser das er sich ein gschloß vor seinen breißischen brodlahden hinhengt und keine unreihnlichkeid nichd herauslast. Der zweithe mahn schreibt sich barohn sohden und ißt ein schwahbe, wo aber schon lange zugereißt ist und immer im wiedelspacher baläh stazioniert gewesen ist bis das disse minischterbänsion fier iem ist gefunden wohrden. Er ißt ein ser ein starkher kadolliek aber sonzt ist er zimlich schwach und kniehschnaklert und darf schohn desweng nichd auf ien geschosen wärden. Und bald mein gelibter Breiße aus rägensburg fileicht auf iem seine bixe ziehlt mus ich rufen bfui has und mus iem herein bfeiffen.

Der driethe wo nicht geschosen wärden derf disses ißt der her Seitlein, der wo ahle tag einen sozi ferspeißt und sohl mahn iem nichd seine ferdauung stähren.

Obs auf die ahndere schisse abfeiern derfz weis ich aber heite noch niecht.

Kamarathen sagt er jez wiest ier eierne barohle und schwaiget aber stiel und bald eich in zändrum was drukt last ien liber wo anderst hinauß und seiz auch sonzt rechd fein und liblich gengen den barohn heerdling.

Riehrt eich sagt er und ist fon dahnen und mier hawen ins angeschaugt und indem das mich was drukt hat hawe ich seine ermanung auf der stehle befolgt.

Der häld fon rägensburg aber ißt gleich zu einen sathler gegangen und had sich ein futheral machen lasen fier seine breißische, das sie iem nichd einrostet bis er sie wider braugen kahn.

Mein liber schpezl indem du geschriem hast was der kathau fier aughen machd bald er mich erbliekt so mus ich dier schreim das er geblinselt had aber gans wähleudig indem ich iem meinen stäken gezeugt hawe und sahge ich her bosthalder dissen stab hawe ich ins waser gelägt und ißt er jäz ser hard und mus ich starkh obacht gäben das er mier nichd auskohmt und da had er nach luft geschnabt wie ein geangelther karbfen oder fileicht had er brillen gewohlt wie beim schalther und ißt aber meißchenstiel hinweg. Und indem das mich wider was drukt had hawe ich disse manung fon insern brigahdiergenerall befohlgt.

Mein liber wasthel indem ich disses schreiben beschlüsse must du nichd draurich sein den du derfst es klauben, das es dohrt auch schäner ist wo der kathau nichd ist und läbe woll weul es schmerzlich ißt das ich einspahnig bien und nichd mit Dier mein liber wasthel und es grießt Dich

Dein liber freind
und wider gewehlte in gothes radschlus
Jozef Filser
keniglicher abgeornether.

Mir wohlen insern ahlgelibten brinsrägenten bithen das er ins bald ein lieberahles Minischteri oder so eins wie den bodewies giebt, damit das die schuszeit wider aufgäth. Er had ja auch seine freide bald es schuszeith ißt.



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