Gustav Schwab
Schiller's Leben
Gustav Schwab

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Die Gründung der Horen. Der Bund mit Göthe geschlossen.

1794.

Diese Worte Göthe's haben uns von selbst auf die Horen geführt, und wir müssen nun ein paar Schritte rückwärts machen, und die Genesis unsres Dioskurenbundes auch von Schiller'scher Seite feststellen.

Schiller war, wie wir aus der Erzählung seiner Schwägerin wissen, aus Schwaben nach Jena zurückgekehrt, voll von dem entworfenen und nun reif gewordenen Plane, die besten Schriftsteller Deutschlands zu einer Zeitschrift zu vereinigen, die Alles übertreffen sollte, was jemals von dieser Gattung existirt hatte. Die Thalia war mit dem Jahrgange 1793 geendet worden, für das neue Journal in Cotta ein unternehmender Verleger gefunden. Während Abends vertraute Freundschaft, in lebendigem Ideenwechsel, ihm das Leben anmuthig und reich an mannigfaltigen Blüthen des Geistes machte, und die Zeit oft bis spät in die Nacht den Freunden – Wilhelm v. Humboldt mit seiner Frau hielt sich jetzt eben in Jena auf – unter philosophischen und ästhetischen Gesprächen verstrich, wurden den Tag über nach allen Weltgegenden Briefe auf Werbung für die Horen ausgesandt. Diese Zeitschrift sollte laut ihrer Ankündigung eine literarische Association der vorzüglichsten Schriftsteller der Nation bildenAn Kant, Garve, Klopstock, Göthe, Herder, Engel, Gotter, J. H. Jakobi, Matthisson ward gleichzeitig geschrieben; Pfeffel, Fr. Schulz, Schütz, Hufeland, Schlegel, Genz, der Coadjutor und Andere waren auch dabei, Fichte und Woltmann hatten sich mit dem Herausgeber aufs genaueste verbunden. und das bisher getheilte Publikum vereinigen, sie sollte sich über Alles verbreiten, was mit Geschmack und wissenschaftlichem Geiste behandelt werden kann, und also sowohl philosophischen Untersuchungen, als poetischen und historischen Darstellungen offenstehen. Nur strenge Gelehrsamkeit, Staatsreligion und Politik sollten ausgeschlossen seyn. Das Blatt wollte sich der schönen Welt zum Unterricht und zur Bildung, der gelehrten zu einer freien Forschung der Wahrheit und zu einem fruchtbaren Umtausche der Ideen widmen. Bemüht, die Wissenschaft selbst durch den innern Gehalt zu bereichern, hoffte man zugleich den Kreis der Leser durch die Form erweitert zu sehen.

Mit solcher Ankündigung nun wagte der Unternehmer sich auch in der nächsten Nähe, nachdem er sich vorläufig mit Fichte, Humboldt und Woltmann zur Herausgabe vereinigt hatte, an den großen Göthe und schrieb ihm am 13. Juni 1794: »Beiliegendes Blatt enthält den Wunsch einer Sie unbegränzt hochschätzenden Gesellschaft, die Zeitschrift, von der die Rede ist, mit Ihren Beiträgen zu beehren, über deren Rang und Werth nur Eine Stimme unter uns seyn kann. Der Entschluß, diese Unternehmung durch Ihren Beitritt zu unterstützen, wird für den glücklichen Erfolg derselben entscheidend seyn, und mit großer Bereitwilligkeit unterwerfen wir uns allen Bedingungen, unter welchen Sie uns denselben zusagen wollen . . . Je größer und näher der Antheil ist, dessen Sie unsre Unternehmungen würdigen, desto mehr wird der Werth derselben bei demjenigen Publikum steigen, dessen Beifall uns der wichtigste ist.«

Auf diese, auch in der Form sehr ehrerbietig vorgebrachte Einladung erwiederte Göthe unterm 24. Juni ruhig, aber freundlich: »Euer Wohlgeboren eröffnen mir eine doppelt angenehme Aussicht, sowohl auf die Zeitschrift, welche Sie herauszugeben gedenken, als auf die Theilnahme, zu der Sie mich einladen. Ich werde mit Freuden und mit ganzem Herzen von der Gesellschaft seyn.« Was er Zweckmäßiges ungedruckt besitzt, theilt er gerne mit; manches ins Stocken Gerathene, hofft er, »wird eine nähere Verbindung mit so wackern Männern wieder in einen lebhaften Gang bringen.« Er erwartet eine interessante Unterhaltung davon, sich über die Grundsätze zu vereinigen, nach welchen man die eingesendeten Schriften zu beurtheilen hat, so wie über Gehalt und Form zu wachen, um diese Zeitschrift vor andern auszuzeichnen, und sie bei ihren Vorzügen wenigstens eine Reihe von Jahren zu erhalten. Endlich schließt er mit der Hoffnung, bald mündlich darüber sprechen zu können.

An demselben Tage, an dem er sich Göthen genaht, wagte sich Schiller mit einem Briefe auch an den hohen Meister Kant. Hier fügte er der Einladung zur Theilnahme und der Bitte, sich in einer freien Stunde der Herausgeber zu erinnern, seinen Dank für die Aufmerksamkeit bei, die der Philosoph seiner Abhandlung über Anmuth und Würde geschenkt, und für die Nachsicht, mit der er ihn über seine Zweifel zurecht gewiesen. Er versichert ihn, daß nur die Lebhaftigkeit seines Verlangens, die Resultate der Kant'schen Sittenlehre einem noch scheuen Publikum annehmlich zu machen, ihm auf einen Augenblick das Ansehen eines Gegners geben konnte, wozu er in der That sehr wenig Geschicklichkeit und noch weniger Neigung habe.Ueber diesen Streit zwischen Kant und Schiller lese man »Julius Müller, Die christliche Lehre von der Sünde,« I, S. 24. 25. bes. die Note. Kant hatte Schillern in der Rel. innerhalb der Gränzen etc. 1stes Stück S. 10 ff. geantwortet. Schließlich bittet er Kant, die Versicherung seines lebhaftesten Dankes für das wohlthätige Licht anzunehmen, das er seinem Geiste angezündet, eines Dankes, der, wie das Geschenk, auf das er sich gründet, ohne Gränzen und unvergänglich sey.

Kant antwortete nicht so prompt wie Göthe; seine Erwiederung ließ bis zum 30. März des folgenden Jahres auf sich warten, sie war aber auch um so herzlicher. »Hochzuverehrender Herr,« schrieb er, »die Bekanntschaft und das literarische Verkehr mit einem gelehrten und talentvollen Mann, wie Sie, theuerster Freund, anzutreten und zu cultiviren, kann mir nicht anders als sehr erwünscht seyn. Ihr im vorigen Sommer mitgetheilter Plan zu einer Zeitschrift ist mir, wie auch nur kürzlich die zwei ersten Monatsstücke, richtig zu Händen gekommen. Die Briefe über die ästhetische Menschenerziehung finde ich vortrefflich und werde sie studiren, um Ihnen meine Gedanken hierüber dereinst mittheilen zu können.« Für seinen eigenen »geringen« Beitrag erbat sich aber Kant einen etwas langen Aufschub, »weil,« fügte er hinzu, »da Staats- und Religionsmaterien jetzt einer gewissen Handelssperre unterworfen sind, es aber außer diesen kaum noch, wenigstens in diesem Zeitpunkt, andere, die große Lesewelt interessirende Artikel giebt, man diesen Wetterwechsel noch eine Zeit lang beobachten muß, um sich klüglich in die Zeit zu schicken . . . Und nun, theuerster Mann! wünsche ich Ihren Talenten und guten Absichten angemessene Kräfte, Gesundheit und Lebensdauer, die Freundschaft mit eingerechnet, mit der Sie den beehren wollen, der jederzeit mit vollkommener Hochachtung ist Ihr ergebenster treuer Diener – I. Kant

Göthe, der kälter geantwortet, hielt um so reichlicher Wort. Vier Wochen nach seinem ersten Briefe ließ er schon eine nützliche und angenehme Sendung an die »Jenaischen Freunde« abgehen, bat um Schillers freundschaftliches Andenken, und versicherte ihn, daß er sich auf eine öftere Auswechslung der Ideen mit ihm recht lebhaft freue. Unmittelbar vor oder nach diesen Zeilen war jenem auch ein Besuch Göthe's in Jena zu Theil geworden. Sie besprachen sich, wie Schillers Aeußerung gegen Körner lautet, »ein Langes und Breites über Kunst und Kunsttheorie, und theilten einander die Hauptideen mit, zu denen sie auf ganz verschiedenen Wegen gekommen waren. Zwischen diesen Ideen fand sich eine unerwartete Übereinstimmung, die um so interessanter war, weil sie wirklich aus der größten Verschiedenheit der Gesichtspunkte hervorging. Ein jeder konnte dem Andern etwas geben, was ihm fehlte, und etwas dafür empfangen. Seit dieser Zeit haben diese ausgestreuten Ideen bei Göthen Wurzel gefaßt, und er fühlt jetzt ein Bedürfniß, sich an mich anzuschließen, und den Weg, den er bisher allein und ohne Aufmunterung betrat, mit mir fortzusetzen. Ich freue mich sehr auf einen für mich so fruchtbaren Ideenwechsel.«

Solche Hoffnungen gründeten sich hauptsächlich auf einen herzlichen Brief von Göthe, den Schiller nach einer kleinen Sommerreise zu seinem Freunde Körner nach Dresden in Jena antraf, und in welchem der ältere Dichter dem jüngern mit Vertrauen entgegenkam. Schiller hatte sich nämlich dem von ihm bewunderten Genius kaum genähert, als er auch das Senkblei philosophischer Forschung in die Tiefen dieses Geistes warf. So hieß es denn in dem ersten, etwas keckeren Schreiben an Göthe vom 23. August:

»Die neulichen Unterhaltungen mit IhnenOhne Zweifel gehörten dazu auch die von Göthe berichteten über die Morphologie. haben meine ganze Ideenmasse in Bewegung gebracht, denn sie betrafen einen Gegenstand, der mich seit etlichen Jahren lebhaft beschäftigt. Ueber so Manches, worüber ich mit mir selbst nicht recht einig werden konnte, hat die Anschauung Ihres Geistes, (denn so muß ich den Totaleindruck Ihrer Ideen auf mich nennen) ein unerwartetes Licht in mir angesteckt. Mir fehlte das Objekt, der Körper, zu mehreren spekulativen Ideen, und Sie brachten mich auf die Spur davon. Ihr beobachtender Blick, der so still und rein auf den Dingen ruht, setzt Sie nie in die Gefahr, auf den Abweg zu gerathen, in den sowohl die Spekulation als die willkürliche und bloß sich selbst gehorchende Einbildungskraft sich so leicht verirrt. In Ihrer richtigen Intuition liegt Alles und weit vollständiger, was die Analysis mühsam sucht . . . Lange schon habe ich, obgleich aus ziemlicher Ferne, dem Gang Ihres Geistes zugesehen, und den Weg, den Sie sich vorgezeichnet haben, mit immer erneuter Bewunderung bemerkt. Sie suchen das Nothwendige in der Natur, aber Sie suchen es auf dem schwersten Wege, vor welchem jede schwächere Kraft sich wohl hüten wird. Sie nehmen die ganze Natur zusammen, um über das Einzelne Licht zu bekommen . . . Von der einfachen Organisation steigen Sie, Schritt vor Schritt, zu der mehr verwickelten hinauf, um endlich die verwickeltste von Allen, den Menschen, genetisch aus den Materialien des ganzen Naturgebäudes zu erbauen. Dadurch, daß Sie ihn der Natur gleichsam nacherschaffen, suchen Sie in seine verborgene Technik einzudringen. Eine große und wahrhaft heldenmäßige Idee . . . Sie können niemals gehofft haben, daß Ihr Leben zu einem solchen Ziele zureichen werde, aber einen solchen Weg auch nur einzuschlagen, ist mehr werth, als jeden andern zu endigen.« . . . Schiller zeigt ihm dann, wie sehr ihm der Weg verkürzt wäre, wenn er als Grieche oder nur als Italiener von der Wiege an mit einer auserlesenen Natur und idealisirenden Kunst umgeben gewesen wäre; in eine nordische Schöpfung mit griechischem Geiste geworfen mußte Göthe die seiner Einbildungskraft schon aufgedrungene schlechtere Natur nach dem besseren Muster, das sein leitenden Begriffen gemäß bildender Geist sich erschuf, corrigiren. »So ungefähr,« fährt Schiller in seinem Briefe fort, »beurtheile ich den Gang Ihres Geistes; ob ich Recht habe, werden Sie selbst am besten wissen. Was Sie aber schwerlich wissen können (weil das Genie sich immer selbst das größte Geheimniß bleibt), ist die schöne Uebereinstimmung Ihres philosophischen Instinktes mit dem reinsten Resultate der spekulirenden Vernunft. Beim ersten Anblicke zwar scheint es, als könne es keine größeren Opposita geben als den spekulativen Geist, der von der Einheit, – und den intuitiven, der von der Mannigfaltigkeit ausgeht. Sucht aber der Erste mit keuschem und treuem Sinne die Erfahrung und sucht der letzte mit selbstthätiger freier Denkkraft das Gesetz, so kann es gar nicht fehlen, daß nicht beide einander auf halbem Wege begegnen werden.«

Dieses philosophische Horoskop, das die Reflexion dem Genie stellte, erhielt Göthe gerade zu seinem Geburtstage. An dem Sonnenstrahle der liebevollsten Kritik schmolz das Eis des verschlossenen Weltmannes und verhärteten Realisten. Seine Antwort war eben jener herzliche Brief, der unsern Schiller so sehr erquickte. »Zu meinem Geburtstag,« schreibt Göthe am 27. August zurück, »hätte mir kein angenehmer Geschenk werden können als Ihr Brief, in welchem Sie mit freundschaftlicher Hand die Summe meiner Existenz ziehen und mich durch Ihre Theilnahme zu einem emsigern und lebhaftern Gebrauch meiner Kräfte aufmuntern. Reiner Genuß und wahrer Nutzen kann nur wechselseitig seyn, und ich freue mich, Ihnen gelegentlich zu entwickeln, was mir Ihre Unterhaltung gewährt hat, wie ich von jenen Tagen an auch eine Epoche rechne, und wie zufrieden ich bin, ohne sonderliche Aufmunterung auf meinem Wege fortgegangen zu seyn, da es nun scheint, als wenn wir, nach einem so unvermutheten Begegnen, mit einander fortwandern müßten. Ich habe den redlichen und so seltenen Ernst, der in Allem erscheint, was Sie geschrieben und gethan haben, immer zu schätzen gewußt, und ich darf nunmehr Anspruch machen, durch Sie selbst mit dem Gange Ihres Geistes, besonders in den letzten Jahren, bekannt zu werden. Haben wir uns wechselseitig die Punkte klar gemacht, wohin wir gegenwärtig gelangt sind, so werden wir desto ununterbrochener gemeinschaftlich arbeiten können. Alles, was an und in mir ist, werde ich mit Freuden mittheilen. Denn da ich sehr lebhaft fühle, daß mein Unternehmen das Maß der menschlichen Kräfte und ihre irdische Dauer weit übersteigt, so möchte ich Manches bei Ihnen deponiren, und dadurch nicht allein unterhalten, sondern auch beleben.«

Kaum drei Tage später sandte Göthe Blätter, »die er nur einem Freunde schicken darf, von dem er hoffen kann, daß er ihm entgegenkomme,« und nachdem ihm Schiller durch eine neue Parallele, die er zwischen ihren beiden Köpfen sehr zu Gunsten seines genialen Freundes zieht, gedankt, und »dem Königreiche, das jener zu regieren hat, seine nur etwas zahlreiche Familie von Begriffen« gegenüberstellt, »die er herzlich gern zu einer kleinen Welt erweitern möchte,« wird er von Göthe am 4. September schon ganz freundlich nach Weimar eingeladen. »Nächste Woche geht der Hof nach Eisenach, und ich werde vierzehn Tage so allein und unabhängig seyn, als ich sobald nicht wieder vor mir sehe. Wollten Sie mich nicht in dieser Zeit besuchen? bei mir wohnen und bleiben? Sie würden jede Art von Arbeit ruhig vornehmen können. Wir besprächen uns in bequemen Stunden, sähen Freunde, die uns am ähnlichsten gesinnt wären, und würden nicht ohne Nutzen scheiden. Sie sollten ganz nach Ihrer Art und Weise leben, und sich wie zu Hause möglichst einrichten . . . Vom 14. an würden Sie mich zu Ihrer Aufnahme bereit und ledig finden.«

Die Antwort Schillers, in welcher er mit Freuden die gütige Einladung nach Weimar annahm, läßt uns einen traurigen Blick auf seinen zerrütteten Gesundheitszustand thun, den wir über der wachsenden Blüthe seines Geistes zu vergessen pflegen. Er bittet, in keinem Stücke der häuslichen Ordnung auf ihn zu rechnen, da ihn leider seine Krämpfe gewöhnlich nöthigen, den ganzen Morgen dem Schlafe zu widmen, weil sie ihm Nachts keine Ruhe lassen, und es ihm überhaupt nie so gut wird, auch den Tag über auf eine bestimmte Stunde sicher zählen zu dürfen. Göthe soll ihm deßwegen erlauben, ihn in seinem Haus als einen völlig Fremden zu betrachten, auf den nicht geachtet wird; er soll dadurch, daß Schiller sich ganz isolirt, diesen der Verlegenheit entziehen, jemand Anders von seinem Befinden abhängen zu lassen. »Die Ordnung,« schreibt er, »die jedem andern Menschen wohl macht, ist mein gefährlichster Feind, denn ich darf nur in einer bestimmten Zeit etwas Bestimmtes vornehmen müssen, so bin ich sicher, daß es mir nicht möglich seyn wird.«

Wirklich war sein Körper damals hinfällig und einem Schatten ähnlich. Als Göthe und Heinrich Meyer einst im sogenannten Paradiese bei Jena dem Spazierenden begegneten, schien ihnen sein Gesicht dem Bilde des Gekreuzigten zu gleichen, und der Geheimerath äußerte nachher, er glaube, daß Schiller keine vierzehn Tage mehr leben werde.Hoffm. II, 3, nach Böttiger und Eckermann. Der letztere läßt aber durch einen komischen Druckfehler (II, 335) unsern Schiller aus Schweden statt aus Schwaben zurückkehren.

Göthe's freundlichem und liebenswürdigem Einfluß auf unsers Dichters Lebensweise verdankten, nach der Versicherung seiner Biographin,Fr. v. Wolz. II, 117 f. wörtlich. seine Familie und seine Freunde es wirklich, daß dieser wieder mehr Vertrauen zu seiner Gesundheit gewann, und sich regelmäßiger dem Schlafe und der gewöhnlichen Ordnung des Tages, gegen welche wir ihn so eben protestiren hörten, überließ. Die Freude an der Unterhaltung mit Göthe bewog ihn jetzt öfter zu einem wohlthätigen Ausfluge nach Weimar, und die anmuthige scherzhafte Weise, mit welcher der Freund den Eigenheiten des krankhaften Zustandes bald auswich, bald nachgab, diente oft, diesen zu beseitigen oder zu mildern.

Zu dem ersten Besuche in Weimar wurde der Dichter von Humboldt begleitet. Er las hier Göthen seine Abhandlung vom Erhabenen und die Recension über Matthisson vor. Göthe zeigte seine Sammlungen. Schiller vertiefte sich in die Anschauung des außerordentlichen Mannes.


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