Paul Schreckenbach
Michael Meyenburg
Paul Schreckenbach

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VII.

Am Morgen des folgenden Tages begab sich Meyenburg in seinem besten Feiergewande nach dem Hause zum schwarzen Eber. Er wurde eine schmale Stiege emporgeführt und gelangte in ein niedriges, aber sehr geräumiges Zimmer. An einem breiten Tische aus Eichenholz saß dort der berühmte Feldhauptmann des Kaisers, der »Vater der Landsknechte«, wie das Volk ihn nannte, und hatte eben angefangen zu frühstücken.

»Gott zum Gruße!« rief er dem Eintretenden zu. »Habt Ihr schon Euren Morgenimbiß genommen?«

»Das habe ich, Herr!«

»So langt gleichwohl zu. Doppelt genäht hält besser,« sagte Frundsberg und schob ihm einen riesigen Schinken hin. Dann ergriff er eine weitbauchige Flasche, die vor ihm stand, und goß langsam und bedächtig goldenen Wein aus ihr in ein Glas von schier unheimlicher Größe. »Das trinket. Es wird Euch wohltun.«

»Herr,« versetzte Meyenburg, »ich bin des Weintrinkens in früher Morgenstunde ungewohnt.«

»Ach was!« brummte Frundsberg. »Diesen Wein kann man zu jeder Stunde des Tages und der Nacht trinken. Und Ihr seht mir aus, als könntet Ihr ein halbes Fäßlein davon wohl vertragen. Dies ist der beste Malvasier, den es auf Erden gibt. Des Kaisers Bruder, der Erzherzog Ferdinand, der römischer König werden soll, hat mir ein großes Faß verehrt. Davon habe ich vorhin dem Doktor Luther einen stattlichen Krug zugeschickt. Er trinkt ihn gerne. Was haltet Ihr von Doktor Luther?«

»Ich halte dafür, er hat recht!« erwiderte Meyenburg.

Frundsberg nickte beistimmend. »Habe ihm, als er vorgestern zum ersten Male hintreten mußte vor die kaiserliche Majestät, freundlich zugeredet, daß er solle festbleiben. Aber er bedurfte meines Zuspruches nicht. Der Mann hat einen Löwenmut und ist seines Gottes gewiß. Sie werden, ob sie es schon mit aller Macht versuchen, seinen Geist nicht dämpfen können.«

»Das meine ich auch!« rief Meyenburg. »War ihm schon früher die deutsche Ritterschaft und der gemeine Mann zugeneigt, so ist er seit gestern der Held der deutschen Nation geworden.«

Frundsberg erhob sein Glas. »Trinken wir auf seine Gesundheit!« rief er mit starker Stimme. »Möge er noch viele Jahre die welschen Pfaffen ärgern, daß sie davon grün und gelb werden! Doch nun zu Eurer Sache. Ihr habt reinen Mund gehalten gegen jedermann?«

»Ich gab Euch mein Wort, Herr Feldhauptmann, und das halte ich.«

»Gut, gut! Doch ist mir daran gelegen, daß der Vorfall auch weiterhin verschwiegen bleibt. Die Dinge liegen so: der spanische Herr, dem Ihr die Hand festhieltet, steht beim Kaiser hoch in Gnaden. Gleichwohl müßte er ihm, würde die Sache ruchbar, die Rechte abhauen lassen und ihn an den Galgen hängen. Denn wer im Frieden der Kaiserlichen Pfalz Schwert oder Messer zückt, der verliert Hals und Hand, so heischt's das Recht. Wahrscheinlich würde er ihn wohl entwischen lassen, aber das würde sehr böses Blut machen unter den deutschen Herren, die den Spaniern gram sind und murren, der Kaiser gebe ihnen überall den Vorrang. Wer weiß, was daraus würde! Aus kleinen Händeln werden oft große, und nichts käme uns jetzt weniger gelegen als Zwietracht im kaiserlichen Lager. Denn wir rüsten aufs neue wider den König von Frankreich. Aber im Vertrauen will ich's dem Kaiser beibringen, was Ihr getan habt und daß Ihr schweigen wollt. Habt Ihr wohl Lust, in seinen Dienst zu treten? Ich meine, da könntet Ihr besser Euer Glück machen denn als Stadtschreiber von Nordhausen. Was kann dort aus Euch werden?«

»Nun,« erwiderte Meyenburg lächelnd, »da kann zum Beispiel ein gebietender Bürgermeister aus mir werden.«

Frundsberg lachte. »Ihr denkt nicht gering von Euch. Oder seid Ihr aus den Ratsgeschlechtern der Stadt, so daß Ihr zum Bürgermeisterstuhle vorherbestimmt seid?«

»Solcher Geschlechter gibt es in Nordhausen nicht. Schon vor mehr denn hundert Jahren haben die Zünfte ihren adligen Rat vertrieben und wählen jetzt die Ratsherren aus ihrer Mitte. Geschlechter von Reichtum und Gewicht gibt es freilich dort trotz alledem. Ich aber bin kein Nordhäuser Kind, ich bin aus Franken, unweit des Mains gebürtig.«

»Das hörte ich an Eurer Sprache. Meinte, da ich Euch sah, Ihr wäret aus Wien oder sonst woher aus des Kaisers Erblanden.« Mit einem listigen Lächeln setzte er hinzu: »Dort laufen mehrere herum, die Euch ähnlich sind. Das macht, sie haben alle einen Vater, der ein hochgeborener, Herr war.«

»Ah!« rief Meyenburg gleichfalls lächelnd. »Ihr wollt mich wohl zu einem Sohn des Kaisers Max machen?«

Frundsberg bog sich mit einem schlauen Blinzeln zu ihm hinüber. »So ist etwas daran?« fragte er neugierig.

»Nichts, Herr!« wehrte Meyenburg ab. »Ich weiß nichts davon, auch kann's nicht gut sein. Die Ähnlichkeit ist wohl ein Spiel der Natur. Aber sie muß nicht gering sein, denn wohl ein Schock Leute haben mich schon darauf angeredet, und auf der hohen Schule hängte man mir ihrethalben den Namen »Imperator« an.«

»Sie ist wahrhaftig groß!« rief Frundsberg. »Nicht so sehr im Antlitz seid Ihr ihm ähnlich, – Eure Züge sind feiner und schärfer, – als in der Art, wie Ihr Euch bewegt, und in dem Klange Eurer Stimme.«

»Mein Vater war der Förster des Vogtes auf der Meyenburg. Meine Mutter starb, als ich zehn Jahre alt war, sie ertrank im Main. Sie lebte weitab von der Welt im Walde der bei einer Dorfschaft lag. Wüßte nicht, wie ich zu der Ehre käme, eines großen Fürsten Sproß zu sein.«

Das klang sehr gleichmütig und fast abwehrend. Darum ließ Frundsberg das Gespräch wieder auf seine ursprüngliche Bahn hinübergleiten und fragte noch einmal:

»Wie wär's mit des Kaisers Dienst? Ihr seid ein großer und starker Mann, seid wohl auch des Reitens kundig und könnt Euer Schwert und eine Lanze führen?«

»Das kann ich,« erwiderte Meyenburg, verwundert über die Wendung, die das Gespräch nahm.

»So kommt zu mir!« rief Frundsberg und schlug ihm derb auf die Schulter. »Ihr gefallt mir. Wie Ihr den Spanier packtet, da sagt' ich mir: der ist von schnellem Entschluß, taugte zum Kriegsmann. Hängt Eure Stadtschreiberei an den Nagel und kommt zu mir! Wir ziehen wider Frankreich zu Felde. Da kann einer zu Gut und Ehren kommen. Ich mache einen Landsknechtführer aus Euch, der sich kann sehen lassen.«

»Ihr vergeßt, Herr Feldhauptmann,« gab Meyenburg zur Antwort, »daß ich nicht adelig bin. Meine Wiege hat nicht auf einer Burg gestanden.«

»Ach, was tut das!« polterte Frundsberg. »Bei mir ist jetzt einer, heißt Bastian Schertlein, eines Bürgers Sohn aus Schorndorf. Der hat sollen ein Mönch werden, hat aber seinem Vater ein Schnippchen geschlagen und ist mein bester Fähnleinführer. Der kann's noch zu was bringen und ist vielleicht in fünfzehn oder zwanzig Jahren, was ich jetzt bin. Ist das Glück gut, so schlägt ihn der Kaiser in ein paar Jahren zum Ritter. Tut's ihm gleich, Herr Stadtschreiber aus Nordhausen! Werft Euren Gänsekiel in die Ecke, nehmt dafür Schwert und Spieß in die Hand. Es wird Euch nimmer gereuen! Glaubt mir's!«

Meyenburg hatte sich erhoben und schaute nachdenklich vor sich nieder. Es war etwas in dem Anerbieten Frundsbergs, das ihn lockte: eine Lust an Abenteuern, die Neigung, Gefahren eher zu suchen als sie zu meiden, lag ihm im Blute. Er war manchmal unzufrieden gewesen mit seinem Berufe, hatte sich hinausgesehnt aus den oft kleinlichen Rats- und Gerichtshändeln, hinaus in eine ferne, weitere, freiere Welt, wo er sich das Leben reicher, bunter, unendlich bewegter dachte und erträumte. An solchen Tagen litt es ihn nicht in der engen Stadt, er pflegte durch Wälder und Felder zu streifen, bis er am Abend in eine Trinkstube einfiel. Hier trank er die stärksten Zecher unter den Tisch, spielte wild und leidenschaftlich Würfel oder Karte, mit einem Glücke, das fast sprichwörtlich geworden in der Stadt, und begab sich dann, unzufrieden mit sich selbst und der Welt, in seine einsame Klause. Jetzt zeigte ihm einer eine offene Tür zu dieser bunten, fernen Welt, einer, der die Macht hatte, ihn darin ein gutes Stück vorwärts zu bringen, die Macht und auch den Willen dazu. Denn daß der Frundsberger Gefallen an ihm fand, das merkte er wohl. Dennoch – er konnte sich nicht entschließen, ja zu sagen. Vor zwölf Jahren war er nach Nordhausen gekommen, hatte sich dort rasch eingelebt und heimisch gemacht, und die Stadt war ihm lieb geworden. Das fühlte er jetzt, wie er es noch nie empfunden hatte. Wenn er von Nordhausen schied, so schied er von einer Heimat.

»Was sinnt Ihr so lange?« rief Frundsberg, der ihn unverwandt betrachtet hatte. »Warum sagt Ihr nicht ja und amen zu meinem Vorschlage? Ich sag's Euch noch einmal: es soll Euer Schade nicht sein. Ihr habt mir gleich gefallen, wie mir der Schertlein gleich gefallen hat. Ihr beide sollt mir ein paar Feldobristen werden mit der Zeit!«

»Ich dank' Euch, Herr,« erwiderte Meyenburg. »Weiß nicht, wodurch ich Eure große Freundlichkeit verdiene. Jedoch erlaubt mir eine Gegenrede. Zum ersten bin ich der Stadt noch verpflichtet auf ein Jahr.«

»Der Rat wird mit sich handeln lassen,« warf Frundsberg dazwischen.

»Sie würden mich ungern entbehren,« gab Meyenburg mit Selbstgefühl zurück. »Zum anderen, Herr, bin ich am Werke, mir ein Nest zu bauen. Ich werbe um eine Jungfrau, die ich lieb habe.«

»Ein tüchtig Weib nimmt einen Kriegsmann des Kaisers so gern oder noch lieber als einen Stadtschreiber!« rief der Feldhauptmann.

Meyenburg nickte. »Zum dritten aber hab' ich in den nächsten Monden ein Versprechen einzulösen,« fuhr er fort. »Ich gab es dem Doktor Luther in Frankfurt. Er forderte von mir, daß ich die Heilige Schrift des Neuen Testaments sollte lesen, und ich versprach s ihm mit Handschlag, ich wollt' es tun, sobald ich wieder nach Nordhausen käme.«

Frundsberg brummte mißbilligend: »Laßt das die gelehrten Doktoren tun. Seid Ihr denn des Lateins mächtig?«

»Ich habe vier Jahre lang in Erfurt die Rechte studiert.«

»Wie? Dann seid Ihr wohl gar selbst ein Doktor?«

»Nein, nur ein Baccalaureus. Der Doktorhut ist ein teures Gewandstück, und ich war damals mager an meinem Geldbeutel.«

Wieder brummte Frundsberg unzufrieden: »Könnte man nicht mit Martinus reden, daß er Euch dieses Versprechens entbände?«

»Weiß nicht, ob er's täte, und will's auch nicht. Denn ich will die Schrift lesen, will sie lesen.«

»Zum Teufel!« rief Frundsberg, »wollt Ihr etwa ein Prediger werden?«

»Dazu fühle ich in mir keinen Beruf. Aber ich will selber aus der Quelle trinken, aus der Doktor Luther seine Kraft schöpft. Seit er mit mir geredet hat, und seit ich ihn gestern habe stehen und bekennen sehen, glaube ich, daß Gott in ihm ist. Doch will ich's nicht nur glauben, ich will's wissen und erfahren. Denn, Herr, stimmt seine Lehre in allen Stücken mit Gottes Wort überein und kann ich das verstehen und aufzeigen aus der Schrift, dann zeuge ich für ihn in meiner Stadt, und seine Gegner sollen vor mir einen übeln Stand haben. Das, Herr Feldhauptmann, habe ich mir gestern abend gelobt.«

Frundsberg blickte ihm verwundert in das begeisterte Antlitz. »Potz Wetter! Schießen jetzt die Luther wie Pilze aus der Erde? Der eine macht wohl bald hundert oder mehr! Weiß Gott, mir ist um seine Sache nicht bange. Schlagen sie ihn tot oder verbrennen sie ihn, dann steht gleich wieder einer in der Bresche und nachher wieder ein anderer!« Dann schwieg er eine Weile und schaute mit tiefem Ernst vor sich hin. »Wär' ich jünger, wer weiß, was ich täte, und ob's mich nicht packte, wie's Euch gepackt hat.«

Er erhob sich und trat auf Meyenburg zu. Nicht mehr polternd und unwirsch wie vorher, sondern ernst und freundlich sagte er: »Dann will ich Euch jetzt nicht halten. Ziehet hin in Eure Stadt. Ihr habt Euch Großes vorgenommen, und ich wünsche Euch Glück dazu. Könnt Ihr aber Euer Werk nicht vollbringen, und wird Euch der Boden zu heiß, dann kommt zu mir. Ihr findet bei mir allezeit eine offene Statt! Und von dem, was gestern geschehen ist, auch fernerhin zu niemandem ein Wort! Darum bitt' ich Euch!«

»Das gelob' ich, Herr,« erwiderte Meyenburg und legte seine Hand in Frundsbergs ausgestreckte Rechte. »Für Eure Güte dank' ich Euch von Herzen. Kann ich in Nordhausen nicht bleiben, so komme ich zu Euch!«

»Dann Gott befohlen!« sagte Frundsberg und geleitete ihn zur Tür. Darauf trat er ans Fenster und blickte ihm nach. Er wiegte den großen Kopf nachdenklich hin und her und brummte Undeutliches in seinen Bart. Es lag ein fast väterliches Wohlwollen in den Blicken, mit denen er die Gestalt des Davonschreitenden verfolgte, und ein Ausdruck von Wehmut trat in sein Antlitz, der den kräftigen Zügen des großen Kriegsmannes sonst völlig fremd war.

Plötzlich erhob er das Haupt und bog sich erstaunt vorwärts. Ein kleiner Mann kam die Straße entlang, in dem er den einen Geheimschreiber des Kaisers erkannte. Mit der Eile, die in seiner Natur lag, schoß er erst an Meyenburg vorüber, kehrte dann um, und auf einmal hielten sich die beiden eng umschlungen. Erst nach einer langen Unterredung, bei der der Kleine weidlich mit den Armen in der Luft herumfuchtelte, kamen die beiden voneinander los, und der Geheimschreiber trat gleich darauf mit seinem Aktenbündel in Frundsbergs Gemach.

»Was hattet Ihr denn mit dem Stadtschreiber von Nordhausen, Herr Obernburger?« rief ihm der Feldhauptmann entgegen. »Ist er ein Freund von Euch?«

»Ein sehr alter Freund, Euer Gestrengen zu dienen,« sagte der kleine Mann beflissen. »Wir stammen aus demselben Dorf«, und unser Pfarrer brachte uns etwas Latein bei. Dann waren wir zusammen Scholaren, sind auf mehreren Schulen gewesen, zuletzt auch noch in Erfurt. Ich hatte nichts wieder von ihm gehört, und nun treff ich ihn hier.«

»So, so!« sagte Frundsberg. »Das trifft sich ja wunderlich. Da könnt Ihr mir wohl eine Auskunft geben, die ich gern haben möchte. Euer Freund, Herr Obernburger, gefällt mir über die Maßen wohl. Ich möchte ihn vorwärts bringen im Leben. Wer waren seine Eltern?«

»Sein Vater hieß Lenser. War ein Förster des von Meyenburg. Vorher war er ein Landsknecht gewesen, und als seine Frau, des Michael Mutter, jung starb, ging er wieder in fremder Herren Dienst. Der Michael wurde zum Pfarrer getan und blieb dort bis zu seinem vierzehnten Jahre. Dann zogen wir auf die Schulen.«

»Wann ist er geboren?«

»Anno einundneunzig, Herr Feldhauptmann, wie ich auch. Wir sind nur vier Tage auseinander.«

»Habt Ihr seine Mutter gekannt? Was war das für eine Frau?«

»Sie war sehr schön anzusehen, Herr, aber sie war scheu und ging den Menschen aus dem Wege. Manche sagten, als sie im Main ertrunken war, sie hätte sich selbst das Leben genommen.«

»War Anno neunzig – eh – wisset Ihr etwas davon, war da etwa bei dem Meyenburger ein hoher Herr zu Gaste?«

Obernburger lächelte schlau. »Ich weiß, wohin Ihr zielet, Herr. Wir haben in Erfurt mit dem Michael deshalben oft unsern Scherz gehabt.«

»Ich meine, das ist gar kein Scherz!« rief Frundsberg eifrig. »Ganz und gar kein Scherz. Der Mann hat habsburgisch Blut in den Adern, das ist mein fester Glaube. Ich fühlte einen sonderlichen Schrecken, als er zu reden anhub, denn mir war's, als würden die Toten wieder lebendig, und als spräche einer mit mir, wie er in alter Zeit gesprochen. Der Erzherzog Ferdinand schenkt jedem seine Gunst, der seines Geschlechtes Blut in sich trägt. Ich will diesen Mann dem Herrn empfehlen.«

Der alte Feldherr verfiel in ein tiefes Sinnen, während Obernburger in achtungsvollem Schweigen verharrte. »Lebt der Pfarrherr noch, der Euch und ihn im Latein unterwies?« fragte Frundsberg endlich.

»Als ich im vorigen Jahre wieder einmal in meiner alten Heimat einkehrte, war er noch am Leben.«

»So schreibt an ihn, bitte ich Euch. Er soll Euch alles sagen, was er von den Eltern Meyenburgs weiß, insonderheit von der Mutter. Auch fragt ihn, ob Kaiser Max Anno neunzig in der Gegend vom Main gewesen ist. Wir wollen der Sache nachgehen. Nun aber zu unseren Geschäften!«


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