Fritz Reuter
Läuschen un Rimels
Fritz Reuter

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Wat Einer hett, dat hett ´e.

"So lang’, as ick noch Ogen heww taum Seihn,
So lang’ lat ick mi noch kein Näsen dreihn,
So geiht dat noch nich los," seggt Bur Pœsel,
"So’n Schapskopp meint, ick bün en Esel:
Ick sall em Geld up Tinsen leihn,
Un up’n Harwst will hei mi’t wedder gewen.
Ja! Wer en Nar doch wir, em dat tau glöwen,
Oll Pœsel führt man so nich an.
Ne, Vadder Voß, wenn ick Di raden kann,
Tau so’ne Mippken un Masäuken.
Dor möst Di einen Dümmern säuken,
Dei mag Di hunnert Daler leihn,
Ick lat mi keine Näsen dreihn!
Wat Einer krigen sall, dat liggt noch sihr in’n Widen.
Wenn Einer klauk is, denn befött ’e
Sick mit so’n Saken nich in desen slichten Tiden,
Min Spruch, dei is: "Wat Einer hett, dat hett ’e,"
Dit wiren Pœseln sin Gedanken,
Dei hei so halwlud’ vör sick spreckt,
As hei den Faustig gung entlanken,
Dei an de Wisch sick ’rümmer treckt. –
Dat was tau Frühjohrstid: de Strom, dei hadd sick dämmt,
De ganze Grund was œwerswemmt;
Dat Water, dat kamm up en Stoß,
Ret Weg’ un Steg’ un Brüggen los,
Hadd Schünen, Hüser ’runner smeten
Un Veih un Minschen mit sick reten.
"Ne! Wat so’n Volk doch dœmlich is!
Sick an dat Water antaubugen!
Je, ick! Ick süll dat Water trugen?
Ne!" seggt oll Pœsel, "dat’s gewiß:
Kein vieruntwintig Pird’, dei tögen
Mi an dat Water ’ran; ick bliw hübsch up’n Drögen."
Un as hei noch so red’t un deiht
Un œwer’t Water ’rœwer süht
Nah eine olle Ellerwrit,
Dei midden in dat Water steiht,
Dunn is em’t so, as ded’ sick dor wat rögen.
"Wo, Dunnerwetter! kik einmal!
Dat is en Has’! De Düwel hal!
Wo ’s’t mœglich! Ne! – Ne! süh dat Dirt!
Dat Ding, dat is en Mag’stück wirth." – –
En Kahn was ok denn bald tau Hand
Un hei stött lustig af von’t Land
Un lett dat Räuder düchtig trecken.
"Täuw, du sallst her! du sallst mi smecken!
Di hal ick mi! Kumm, Häschen, kumm!
Sei holl’n mi All för gruglich dumm!
Je, ick bün klauk; paßt ji man Acht!
Wer lacht tauletzt, am besten lacht." –
Hei räudert forsch, un nah ’ne korte Tid
Is hei ok bi de Ellerwrit. –
De Has’ is sin, wo kann dat anners sin?
De Sak is klor, as Bodder an de Sünn’;
Hei liggt binah all in sin Schöttel. –
Hei springt nu up den Hasen in,
Hei sprringt un dröppt ’ne Ellerwörtel,
Un baff! Dor liggt de stiwe Buck.
De Kahn, de kriggt en lütten Rück,
De Has’ flitscht weg un ’rinner in den Kahn,
De Strom hett ok dat Sine dahn;
De Kahn drift af, un wat geschüht?
De Has’ drift an dat Land; de Bur sitt up de Writt.
"Wo? Dit is doch!" seggt Pœsel. "Wer künn dit woll denken?
Dor sitt dat Dirt an’t Land un makt sin Männken;
Dor löppt hei hen, un ick möt kuschen
Un sitt hir liksterwelt, as Excellenz bi Buschen,
Sitt wunderschön hir up den Drögen.
Wenn dit min Nahwers so tau weiten kregen,
Un wenn sei mi hir sitten segen,
Dei glöwten schir, ick wir en Dummerjahn
Un hadd bi’n Dœmlack Paden stahn,
Un’n Dœskopp wir min liflich Vedder. –
Nu sitt ick hir un kann mi schön wat pipen!
Ne! Geld up Tinsen dauhn un Hasen gripen,
’T is all egal: Wat Einer hett, dat hett ’e."


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