Fritz Reuter
Läuschen un Rimels
Fritz Reuter

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Rindfleisch un Plummen.

"Den ganzen Dag bi ’t Döschen stahn
Un ümmer achter ’n Haken gahn,
Un up den Acker Kluten pedden,
Un den mal wedder Ossen ledden,
Un denn mal drög un den mal natt,
Wo, mine Herr’n, geföllt Sei dat?
Un denn? – wat krig’ ick denn för Eten?
So slicht un man so’n lüttes Beten!
Un ümmer Tüften, ümmer Räuwen,
Dor mag der Deuwel länger täuwen!
Ne, Herr’n: denn hett ’ne Ul dor seten,
Bi dröge Tüften kann ick nich bestahn."
"Na gaud, min Sœhn, Du kannst nu gahn,"
Seggt de Burmeister. – As hei ’rut,
Seggt hei taum Rathsherrn Wohlgemuth:
"Ich glaube fast, und mir will es bedünken:
Derr Mensch hat Recht;
Denn solches Essen, solches Trinken
Paßt sich nicht für en tücht’gen Knecht. –
Indessen – woll’n den Herrn doch auch mal fragen. –
Heda! raupt mal den Bäcker Hagen."
De Bäcker kümmt. "Mein lieber Meister Hagen,
Ihr Knecht war hier und thät sich sehr beklagen:
Sein Essen sei so schlecht.
Wir fragen nun: wie halten Sie den Knecht?"
"Na, dat möt ick gestahn!
Dor möt doch glick dat Wetter ’rinner slahn!
Dat hürt ick niemals allmeindag’,
Ick holl min lüd’so slicht?
Antwurten S’ blot up dese Frag:
Rindfleisch un Plummen, is ’t en slicht Gericht?" –
"Denn Dunner ok! Dat is en prächtig Eten!
Rindfleisch un Plummen? Is ’t nich wohr?
Herr Rathsherr, ne! Wo wull’n wi dorin freten!"
"Ja," seggt de Rathsherr, "dat’s gewiß!
Wenn ’t Rindfleisch mör un wenn de Plummen gor,
Denn wull ick meinen, dat ’t wat Schönes is."
"Dat is en Eten, as in’n Himmel,"
Seggt de Burmeister. "Täuw, Du Lümmel!
Ick ward en Würdken mit Di spreken
Un Di de Leckerthän utbreken.
Täuw, Du Carnallie, ick will Di betalen! –
Oh, lat’t man glik den Slüter halen,
Dei sall em doch up allen Fällen
En richtig Dutzend ’rinner tellen. –
So, mine Herrn, man Platz genamen,
Un lat’t den Kirl man wedder ’rinner kamen! –
Du Slüngel! Du entsamtige Hallunk!
Is Di dat noch nich gaud’ genung,
Wat meint so ’n näsewise Bingel?
Wat meinst Du denn, Du ßackermentsche Slüngel!?
Gaus’braden alle Dag’ un Hauneris,
Dat würd Di smecken, un denn schepelwis’?"
"Wo so? – Woans? – Gaus’braden alle Dag’?"
"Halt’s Maul! und räsonnir’ Er nicht! –
Antwurt Hei up mine Frag’:
Rindfleisch un Plummen, is’t en sclicht Gericht?"
"Den Deuwel ok," seggt Jochen Brümmer,
Un dreiht den Haut in sine Hand herümmer:
"Rindfleisch un Plummen is en schön Gericht,
Doch, mine Herrn, ick krig’t man nicht."


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