Fritz Reuter
Läuschen un Rimels
Fritz Reuter

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De Pird’handel.

En Preister hadd enmal en Pird,
En schönen, brunen Bläßten wir’t!
Doch stunn hei nich mihr up sin Pal
Un hadd en beten Spatt un wat von Schal.
Dat hadd em jüst nu noch so vel nich dahn,
Doch wat de Hauptsak was bit’t olle Dirt,
Hei was tau vel tau Faut all gahn.
"Vör’n Schinner is hei noch tau gaud,"
Seggt tau den Preister Jehann Haut,
"Wi will’n em irst noch düchtig ’ruter bœkern
Un up en Mark em denn verhœkern.
Un as nu Hans is fett un glatt,
Dunn führt de Preister nah de Stadt,
Un durt nich lang’, dunn bütt en Handelsmann
Vir Luggedur för Preister=Hanßen an
Un einen Daler Halftergeld.
Na, endlich kümmt de Handel t’recht.
De Preister geiht nu ’rüm un söcht un söcht
En anner Pird, wat beter geföllt.
Hei söcht un söcht: De Ein is em tau lütt,
Un den’n sin Farw is em nich mit,
Dei hett dat Spatt un dei hett Gallen,
De Anner kann em ok nicht recht gefallen,
De Brun, dei ward en Krübbensetter sin,
De Voß is dœmlich ganz gewiß,
De Swart is in de Flanken em tau dünn,
Un dei un dei, dei hewwen keinen Bliß,
Un einen Bläßten süll dat doch nu sin;
Denn wenn hei ’n beten statsch wull führen,
Den müßt hei mit den Annern doch calüren. –
Na, mitdewil dunn würd dat düstre Nacht,
Taum Handel was’t binah tau späd,
Un as de Preister d’rœwer nah hett dacht,
Wo hei ’ne Mähr kreg, kamm en Jud’ un säd’:
"Wiß un wohrhaftig, straf mi Gott, Herr Paster!
Ick heww en Wallach, dat’s en Pird:
Dei’s unner Bräuder dusend wirth,
Den’n kepen Sei, un paßt er
Sei nich, denn will ick in de Ird’ hir sinken,
Denn will ’ck verswarzen ganz un gor,
Denn fret ’ck em up mit Hut un Hor
Un will en ganzen Sod dortau utdrinken.
Dat is en Wallach! segg ick, ut en grot Gestüt;
Hei is von vornehmes Geblüt
Un hett enmal den Grafen Hahnen hürt.
Un hett vir extraweiße Hinterfüß’,
Un an den Kopp en schenen Bliß.
Ick segg Se, ne! dat is en Pird,
Dat liksterwelt mit Ehre Staut calürt.
Un wissen Se, was das vor Ener is,
So Ener is’t, dor kœn’n Se kamen!"
Un denn bet hei de Tähn tausamen
Un nörxt un gnuckert mit den Kopp,
As hadd hei ’n Tom in ’t Mul, un makt so’n Mirken,
As wenn de Kinner spelen Hottepirken.
De Paster güng nu nah den Stall,
De Jud’, de halte ’ne Latern
Un wull den Brunen ’ruter ledd’n;
Doch wil dat doch tau düster all,
So seggt de Paster: "Lassen Sie ihn stehen.
Wie alt ist denn das Pferd?"
"Fiw Johr! Wiß und wohrhaftig! Seihn Se nah de Tähn.
Fiw Johr is hei, un süll hei öller sin,
So will ’ck..." röppt de Jud’ un swört
Sick glik drei Klafter nah de Ird’ herin.
De Preister, den’n de Brun geföllt,
Wil hei en Bliß un witte Beinen hett,
Ward Handels eins up dörtig Pistolett
Un noch drei Daler Halftergeld.
Hei lett den Brunen glik anspannen,
Wil em dat schir all düster ward,
Un führt mit sinen Kop vergnäugt von dannen. –
Knapp sünd sei ut den Dur heruter kart,
Seggt hei tau sinen Knecht: "Johann,
Wie geht das Pferd, wie stellt’s sich an?"
"Dat Pird, Herr Paster, schint mi recht verstännig;
Hei ’s still un fram un nich unbännig
Und schint recht ruhig von Natur;
Dat is en schönen Brunen, Herr Pastur."
Nah ein’ge Tid, dunn fängt de Preister wedder an:
"Wie geht das neue Pferd, Johann?"
"Ick dank’, Herr Paster; oh, hei geiht recht gaud,"
Seggt tau den Preister Jehann Haut.
"Irst wull de Anner in den Landweg bögen,
Doch unse nige Brun, dei ded’ sick gor nicht rögen,
Hei höll den Annern in den richt’gen Weg;
Ick glöw, Herr Paster, un ick segg,
Hei is hir in de Gegend all bekannt."
"Ih," säd’ de Paster, "das wär’ ja scharmant!" –
Na, kort, de Mähren güngen so tausamen,
As wiren s’ up de Welt as Twäschen kamen;
Doch as se kemen an dat Flag,
Wo üm den ollen Klewerslag
De Weg sick sick rechtsch nah’t Dörp herunner swenkt,
Un wo de Weg sick twält, dunn lenkt
De Brun von sülwsten in den Nebenweg.
"Ih, dit’s doch narschen! Na, ick segg!"
Röppt Jehann Haut, "dit nimmt mi Wunner,"
Un is mit einem Satz von sinen Sitz herunner
Un stellt sick bi den Brunen hen un kickt em an.
"Was machst Du da? was wills Du denn, Johann?"
"Ick will mi blot dat Dirt genau beseihn,
Un weiten S’ wat, Herr Paster, wat ick mein’?
Wi hewwen makt en schön Geschäft,
Wi heww’n den ollen Brunen wedder köfft."


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