Fritz Reuter
Läuschen un Rimels
Fritz Reuter

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De Gesang.

In Crivitz was einmal en Canter,
Dei hellschen stark in ’t Singen wir;
Un ok tau glike Tid en Rathsverwandter,
De Mann was Kopmann un heit Lühr.
Dei hadd ’ne Dochter, wat en smuckes Mäten
Un ok noch jung bi johren wir,
In dei hadd unser Papa Lühr
So recht sick sinen Naren freten.
"Je, œwerst," denkt hei mal un nimmt ’ne Pris’,
"Dat’s all recht gaud! Doch min Lowis’
Möt ’ck doch tauletzt in’t Kloster spun’n;
Mit gräune Seep un Hiringstunn’n,
Dor laten sick kein Brüjams locken;
Ick heww tau wenig intaubrocken.
Dat Einzigst, wat noch helpen kann,
Dat is, ick lat ehr Bildung lihr’n,
Denn fünn för mine smucke Dirn
Sick endlich ok woll noch en Mann.
Wenn sei kann Klawezimbel spelen,
Wenn sei en beten singen kann,
Bitt ok bi ehr woll Einer an.
Denn kann de Brüjam gor nich fehlen. –
Ick will man glik nah’n Canter gahn." –
De Canter was mit inverstahn.
Un nu würd up de Städ’ anfungen,
Un nah de Mœglichkeit würd sungen.
Un de Lowis’, de Dirn, dei hadd ’ne Kehl! –
Ne, so’ne Kehlen giwwt nich vel –
Sei sung Jug schir so fin un dünn,
Dat Ein’t tauletzt gor nich mihr hüren künn. –
Denn stunn de Oll mit sinen Ladenswengel
So œwerglücklich in de Baud’,
Denn was em jüstement Maud’,
As wenn von’n Himmel all de Engel
Wir’n ’runner kameen vör sin Dör
Un süngen em en Stückschen vör;
Denn rew hei sick so froh de Hän’n
Un reckt sick mal so lang in En’n.
Na, einstens güng hei ok mal wedder
In sinen Laden up un nedder,
So fröhlich as ’ne Filzlus schir,
Un bi em stunn sin Ladenswengel,
Dei sammelte Rosinenstengel
Un hürte ok dat Singen tau. –
Dunn kamm ’ne olle Fru: "Gu’n Dag, Herr Lühr!
För’n Sößling Zyrup un en beten tau." –
De Canter sung jüst ut den besten Dur,
Un Wise Lühr’n, dei quinkelirt mit mang,
Herr Lühr dei stunn, as stunn hei up de Lur,
Un horket up den Prächtigen Gesang,
Dunn stellt de Ollsch woll up den Disch den Pott,
Fat’t Lühren an de Hand un röppt: "Mein Gott!
Dor is woll Einer krank förwohr?
Min leiw’ Herr Lühr, wer breckt sick dor?"


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