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Mit der in den fünfziger Jahren leise beginnenden, dann aber mit jedem Jahre rascher anschwellenden Bewegung der sommerlichen Vergnügungsreisenden aus den Städten aufs Land, aus den Ebenen ins Gebirge und ans Meer beginnt eine neue Ära des deutschen Wirtshauses. Es hat sich vervielfältigt, vergrößert, verfeinert, verteuert. Die Zunahme der Volkszahl drängt auch die Räume des Wirtshauses zur Vergrößerung, damit hat besonders in Mitteldeutschland das Dorfwirtshaus seine behagliche familienhafte Enge abgestreift; in der Woche gähnt den Besucher das saalartige Wirtszimmer an, wo des Sonntags die abgearbeiteten Gesichter der Weber, Bergleute, Glasbläser, Schnitzer, Flechter ins Glühen kommen. Wer die Wirtshäuser jeder Stufe zählen wollte, die allein im Harz im letzten Menschenalter gebaut worden sind, würde mehrere hundert aufzuzählen haben, zu denen noch die alten, aber in jedem Falle gründlich erneuerten »Lokale« kommen. Wer erkennt in Harzburg mit seinen Reihen großer Hotels das bescheidne Städtchen von 1860 mit seinen paar altbürgerlichen Gasthäusern und seinem kaum beachteten schüchternen Anspruch, ein Badeplatz zu werden? Ebenso haben sich viele von den Sommerfrischen am Nordfuß der bayrischen Alpen zu vielbesuchten Orten entwickelt. Dörfer und Marktflecken wie Garmisch, Partenkirchen, Starnberg, Prien u. a. haben ein städtisches Gewand angezogen. Welcher Unterschied, wo auf der einen Seite eines Berges ein Örtchen ins Wachsen gekommen ist, während das Schwesterstädtchen drüben vernachlässigt wurde: das gasthaus- und villenreiche, moderne breite Friedrichsroda auf dieser und das enge, trübe Schmalkalden auf jener Seite des Thüringer Waldes. Nicht nur Villen von allen Größen und Güten, neue Gasthäuser, Restaurationen und sogar Keime von Kaffeehäusern sind entstanden. Daneben sind jene in Fremdenplätzen unvermeidlichen Tandläden mit geschnitzten, gestanzten, geklecksten (oder erst zu beklecksenden) Andenken, banalen Bilderpostkarten u. dergl. wie Pilze emporgeschossen. Wenigstens im Dunstkreis der Bahnhöfe und Dampfschiffländen ist der ländliche Duft gänzlich abgestreift.
Jeder von diesen Orten hat heute mindestens ein Wirtshaus, das den Anspruch erhebt, ein »Haus ersten Ranges« zu sein. Vor dreißig Jahren war auch schon eins da, das für das beste galt; damals war es in der Regel noch die Post. Einzelne Gasthäuser waren schon weithin berühmt, nicht durch Reisehandbücher, die damals für unsre Gebirge erst zu entstehn begannen, und nicht durch Reklame, die man noch nicht kannte, sondern durch die Überlieferung von Mund zu Mund. Sie zeichneten sich durch bessere Zimmer und sorgfältigere, nicht gerade feinere Küche aus, besteuerten aber den Fremdling nicht beträchtlich höher als die anspruchslosern Gasthäuser daneben, unter denen in der Regel eines durch die Güte des eignen Weines oder Bieres berühmt war. Die Abstufung lag überhaupt weniger in den Ansprüchen und Preisen als in der Gewohnheit. Den altbürgerlichen Komfort, der nicht vom Tapezierer aus der Stadt auf Bestellung geschaffen, sondern das Erzeugnis eines festbegründeten Wohlstands war, fand man in einem bescheidnen Hause oft noch besser als in einem anspruchsvollern. Doch lag ein seitdem verschwundner Unterschied auch darin, daß in dem größern, besuchtem Haus die Leute gewöhnt waren, Gäste zu empfangen, die in einem kleinern oft als Unbequemlichkeit behandelt wurden.
Abseits von den Straßen waren aber die Wirtshäuser nur für die Bauern berechnet. Das machte sich besonders in den bis dahin nur auf einigen Hauptstraßen durchzognen Alpen fühlbar. Als Ludwig Steub vor fünfundzwanzig Jahren in die bayrischen Alpen und ins tirolische Unterinntal zog, um neues Material zur zweiten Ausgabe seiner »Drei Sommer in Tirol« zu sammeln, war dieser Zustand eben in der Umwandlung begriffen. Steub fand damals in Schliersee schon Markgräfler mit Selterser und die Forellen zu einem Gulden dreißig Kreuzer; aber die Bequemlichkeit der Betten und Zimmer und die Höflichkeit und Dienstbereitschaft hatten wenig Fortschritte gemacht. Im Eingang seines Buches ruft er erstaunt und erschrocken: Der große Schlag ist geschehen, das bayrische Gebirge ist fashionabel geworden! Aber schon in der Klause bei Kufstein wiederholt er sein oft ausgesprochnes: Wer in Bayern gut leben will, muß ins Tirol gehn. Die Bayern haben seitdem von den Tirolern gelernt, und was mehr ist: sie fangen an, das Wirtsgewerbe als eine Kunst aufzufassen, die gelernt und geübt sein will. Der Bauernwirt tat sich und seinen Gästen genug, wenn er bäurisch sprach und handelte und bäurische Nahrung bot. Die städtischen Ansprüche ließen ihn lange unberührt. Zuerst hat er es verstanden, städtische Preise zu fordern. Dann ließ er sich aber auch zu höhern Leistungen herbei, wobei das weibliche Element das treibende gewesen zu sein scheint, denn sie zeigten sich zuerst in der Küche und am Bett.
Es fehlt zwar noch viel im Einzelnen, aber im Ganzen ist doch der Stillstand überwunden und die Notwendigkeit des Fortschritts anerkannt. Eine ganz neue Erscheinung ist dabei der gewaltig wachsende Einfluß der Großstädte. Münchens Einfluß äußert sich in ganz Bayern von einem Ende bis zum andern so stark, daß damit nur die Wirkung von Paris auf ganz Frankreich verglichen werden kann. Am frühesten ist Münchner Bier in Wettbewerb mit den Erzeugnissen ländlicher Brauereien getreten, die aber in den meisten Teilen Ober- und Niederbayerns mindestens zur Gleichberechtigung der ländlichen geführt hat. Die »Münchner Neuesten Nachrichten« liegen fast in jedem Dorfwirtshaus aus, wenigstens in den Sommermonaten. München ist aber auch der Lieferant von Weinen und Speisen, Möbeln und Zimmerschmuck, und der wachsende Verkehr in Südbayern und Nordtirol hat in München eine große Fremdenindustrie hervorgerufen. Der erleichterte Eisenbahnverkehr ermöglicht den Wirten und Wirtinnen den Markt der nächstgelegnen größern Stadt zu besuchen. Wer würde das früher für möglich gehalten haben, daß feinschmeckerischen Gästen zulieb eine Wirtin drei Stunden auf der Eisenbahn fährt, um persönlich die Fasanen zu kaufen, die am Orte nicht zu haben sind? So ist Braunschweig für den Harz, Görlitz für das Riesen- und das Isergebirge Markt geworden, und die Forellen, die man dort ißt, sind oft gerade so gut Fremdlinge wie der, der durch ihre Verspeisung sein Naturgefühl noch etwas gebirgshafter zu steigern trachtet. Der Sommerverkehr vermehrt so plötzlich die Nachfrage nach Nahrungsmitteln, daß ohne den Schnellverkehr so manches Gebirgsdorf und noch eher manches Seebad von Hungersnot heimgesucht werden würde. Daß das ländliche Wirtshaus ländlichen Überfluß bietet, kommt nur noch in den von Fremden am wenigsten besuchten Gegenden vor; oder der einsame Winterreisende erfährt diesen Segen, wenn ihn sein Stern zur Metzelsuppe daherführt. Wir haben schon gesehen, wie leicht sich die Wirtshäuser im Schwarzwald und an der Hardt in die neuen Verkehrsverhältnisse gefunden haben, weil ihnen schon früher ihre glückliche Lage ein kosmopolitisches, forderndes und zahlendes Publikum zugeführt hatte. Merkwürdig, daß dabei die Preise noch über das schweizerische Niveau gestiegen sind, sodaß der Freiburger und der Offenburger seine Rechnung dabei findet, zu derselben Zeit eine Schweizerreise zu machen, wo die Norddeutschen, Frankfurter und Engländer den Schwarzwald überschwemmen.
Der Prozeß ist dort viel einfacher verlaufen, wo die neue Entwicklung überhaupt an nichts Vorhandnes anknüpfen konnte, sondern auf frischem Boden aufzubauen hatte. Im Hintergrund der Alpentäler traten an die Stelle der Heulager in Alphütten zuerst einfache Schutzhäuser mit Pritschenlagern, die dann bei zunehmendem Besuch immer besser ausgestattet und endlich zu wahren Gasthäusern wurden, die aus dem Besitz einer Alpenvereinssektion in den eines Wirtes übergingen, der nun jährlich Tausende ein- und ausgehn sieht. So sind das Wendelsteinhaus, das Herzogenstandhaus und andre in den bayrischen Alpen zu viel besuchten Höhengasthäusern geworden, und bald wird es vom Pfänder bis zum Triglav im weiten Bereich der deutschen und der österreichischen Alpen keinen besuchtern Gipfel mehr geben, der nicht in irgendeinem Talhintergrund oder an seinem Jochsattel seine »bewirtschaftete« Hütte hätte. Dazu kommen zahllose Alphütten, in denen im Sommer Wein oder Bier verzapft und das altursprüngliche Heulager durch Wolldecken höhern Ansprüchen angepaßt wird. Dabei treten die merkwürdigsten Übergangserscheinungen hervor. Zum Beispiel reicht das Geld nur für die Bettladen, und diese werden nun mit Heu ausgefüllt, um in einem künftigen Jahr, wenn das Geschäft gut geht, ländliche Betten aufzunehmen. In den deutschen Mittelgebirgen zeigen Harz, Thüringer Wald, Sächsische Schweiz und Riesengebirge eine Menge nagelneuer Wirtshäuser, die entweder mit großen Mitteln groß, protzig und teuer hingestellt sind, oder als Unternehmungen einzelner kleiner Leute zunächst nur bescheidnen Ansprüchen entgegenkommen wollen, leider aber gezwungen sind, unverhältnismäßig hohe Preise zu machen. Auch in den Vogesen hat der seit dem Übergang an Deutschland gesteigerte Verkehr neue Häuser ins Leben gerufen. Altdeutscher Wirt und elsässische Wirtin geben zusammen einen guten Klang, wenn nicht zufällig der Wirt ein sitzengebliebner Jurist ist, dems »der Wirtin Töchterlein« angetan hat. Ein solcher Mann paßt nicht hinter die hellen, harten, unpolierten Wirtstische aus Apfel- und Birnbaumholz, die im Elsaß üblich sind. Ich habe tief im Wasgenwald einen Gestrandeten dieser Art getroffen, der trotz ängstlichem Bemühen den welschen Wirt nicht fertig brachte, nach dessen Muster er mit der Serviette unter dem Arm servierte; seine Frau, die im Wirtshaus aufgewachsen war, leitete mit natürlicher Sachkenntnis das Ganze. Ein interessanter Fall von Vererbung!
Von Frankreich herüber reicht ein ganz andres System der Wirtschaftsführung in den von Fremden häufiger besuchten Gasthäusern als das in Deutschland übliche. Der Wirt leitet Küche und Keller, kocht, wenn es nötig ist, selbst, während die Frau die Fremden empfängt und bedient, womöglich von Töchtern oder weiblichen Verwandten unterstützt. In Lothringen findet man manches Wirtshaus nach diesem »Plan,« der ja auch den Erfolg manches nicht ganz kleinen Gasthauses in der Schweiz schafft. Im Elsaß nimmt der Wirt nach deutscher Art die Stellung des Hausherrn ein. Wäre nicht die in manchen elsässischen Dörfern, selbst im Weinland, hervortretende größere Nüchternheit der Bevölkerung, die das Wirtshaus an Werktagen meidet, so würde sich die Übereinstimmung mit den rechtsrheinischen Alemannen auch auf diese Sphäre erstrecken. Es ist aber keine Frage, daß das Elsaß in seinen Gebirgswirtshäusern gerade so wie in andern Dingen hinter dem Schwarzwald zurückgeblieben ist. Unliebsam verspürt der Wandrer an abgelegnen Orten den Mangel alemannischer Reinlichkeit und Emsigkeit. Der Elsässer wirft dem Altdeutschen, der sein heimatliches Wirtshaus lobt, Vergnügungssucht und Wirtshaushockerei vor, während der Badenser meint, da die Elsässer Weine bei weitem nicht so süffig seien wie der Markgräfler, sei es eine Kunst, weniger lang bei einem elsässischen Schoppen sitzen zu bleiben. Ein Gang durch elsässische und lothringische Städte und Städtchen läßt keinen Zweifel daran aufkommen, daß die Altdeutschen redlich bestrebt sind, auch in dieser Beziehung Unebenheiten auszugleichen. Mit dem deutschen Bier ist eine Menge badischer und bayrischer Brauer und Wirte eingewandert, und die bayrischen Keller- und Gartenwirtschaften haben dazu beigetragen, die elsaß-lothringischen Städtebilder umzugestalten. In andrer Weise bezeugt so manches alte Haus in Lothringen, das in die Hand eines deutschen Wirtes oder Wirtsdilettanten übergegangen ist, die Änderung der Verhältnisse. Wenn es nach alter Sitte in einer ruhigen Seitenstraße und womöglich hinter einem umgitterten Hofe liegt, ein Bild der Ruhe und Respektabilität, und es tönt der Lärm einer Sektkneiperei deutscher Offiziere heraus, ist der Kontrast sehr stark. So wie aus Deutschland 1870 schiffbrüchige Existenzen jedes Standes nach dem Reichsland getrieben sind, hat natürlich auch das Wirtsgewerbe dort anziehend auf solche gewirkt, die in Altdeutschland nicht mehr viel zu hoffen hatten. Es gibt Städte, wo alle Wirtshäuser seit 1870 die Besitzer gewechselt haben. In den Südvogesen traf ich vor einem neuen Touristenwirtshaus fünf schöne junge Tannen ohne Wurzeln eingepflanzt. Der Wirt meinte, zwei Jahre sähen sie ganz gut aus, und dann könne man sie durch lebende Bäume ersetzen, wenn sich das Geschäft erst einmal übersehen lasse, das doch zweifelhaft sei, solange das Touristenwesen von den Einheimischen scheel angesehen werde. Wie manche Gründung auf diesem Gebiete wäre diesen wurzellosen Tannen zu vergleichen, die man einmal versuchsweise für ein paar Jahre hinsetzt!
Wo der Fremdenandrang Jahr für Jahr so unaufhaltsam wächst, wie an der Ostsee und der Nordsee, da wird bald jede Hütte zum Gasthaus, allerdings unter beschränkenden Voraussetzungen, wie sie einer meiner Freunde auf H. erlebte, wo der Wirt hartnäckig nur Junggesellen in seine Fremdenzimmer, das heißt in die neuen Bretterverschläge seines alten Speichers aufnahm, weil seine Mittel noch nicht erlaubten, bis zu dem Grade von Komfort fortzuschreiten, den weibliche Wesen angeblich sogar in einem kleinen Ostseestranddorfe verlangen.
Eine besondre Klasse von neuen Wirtshäusern wollen wir nicht vergessen, die sich zu den Eisenbahnen ungefähr so verhalten wie die alten Postgasthäuser zu den Poststraßen: die Bahnhofgasthäuser. Diese Gasthäuser gegenüber dem Bahnhof sind die eigentlichen Durchgangshäuser. Es wäre viel besser, wenn ein solches Haus den Titel trüge »Passantenhaus.« Es ist immer lärmend und natürlich in großen verkehrsreichen Städten vor allem zu meiden, wo jeder Nachtzug neue Gäste bringt. Auf dem Lande ist es das Stelldichein der Eisenbahnbediensteten, im Gebirge der Führer, die hier die Touristen in Empfang nehmen. Es ist immer neu und trägt leider oft schon heute in Spuren frühen Verfalles die Merkmale eines übereilten Baues. Entsprechend ist die ganz moderne, aber meist billige und schlechte innere Einrichtung.
In diesem Wandel der Zeiten hat natürlich auch das Innere der Wirtshäuser entsprechende Veränderungen erfahren. Die alten erneuern sich, und die neuen richten sich von vornherein modisch ein. Diese Umwandlung auf ihren verschiednen Stufen zu beobachten, ist für den nachdenklichen Wandersmann sehr anziehend. Die alten Wirtshäuser bieten ihm immer Beachtenswertes, und die neuen sind zwar minder erfreulich, aber in ihrer Weise auch lehrreich. Die alten waren auf dem Dorf vergrößerte und bereicherte Bauernhäuser, in der Stadt Bürgerhäuser und in den Marktflecken und Poststationen ein interessantes Mittelding. Wer hat nicht den ursprünglichsten Komfort der hölzernen Ofenbank mit Wonne empfunden, wenn er an einem kühlen Herbstabend einkehrte und der Tisch mit einem dampfenden Gericht zwischen ihn und den wärmenden Kachelofen gerückt wurde? An passender Stelle fand er neben sich den im Fußboden befestigten Stiefelzieher und den mit einer Kette an die Ofenbank gehängten eisernen Schuhlöffel. Wer nun gar das Glück hatte, zur Winterszeit in dem Teil der Alpen zu wandern, wo, ungefähr zwischen der Furka und dem Julier, der grünliche Tonstein von Chiavenna die Ofenkacheln ersetzt, der konnte das Behagen kennen lernen, mit dem man auf dem niedern breit aus Steinplatten aufgebauten Ofen seinen derben Veltliner zu schlürfen pflegt, denn in den dortigen alten Bergwirtshäusern ist die Oberfläche des Ofens als erhöhter Ehrenplatz mit einem niedrigen Tisch und Schemel ausgestattet. Was kann die Modernisierung an die Stelle dieses Behagens setzen, das man elementar nennen möchte, und dessen Bestandteile man eines Tages eifrig für die Volksmuseen der Zukunft suchen wird?
Auch wenn die Mittel viel größer und der moderne Massengeschmack viel weniger schlecht wären, würden diese guten alten Dinge nicht zu ersetzen sein. Der Fall ist sehr lehrreich für unser Kunstgewerbe. Welche kurzsichtigen Enthusiasten, die einem modischen Stil zulieb alles umgestalten möchten, ohne zu bedenken, daß das gute Alte aus einem Boden herausgewachsen ist, den sie mit aller Begeisterung nicht nachschaffen können! Hier haben die Generationen, wie sie aufeinander folgten, für dieselben Bedürfnisse mit nur langsam sich wandelndem Geschmack gesorgt, indem sie nach Maßgabe ihrer Mittel stückweise anschafften und nachschafften; sie wählten das Zweckmäßige und Gediegne, denn sie dienten nicht der Mode. Die besten Sachen entstanden auf Höhepunkten des bäuerlichen Daseins: zur Ausstattung der Braut, als Tauf- oder Firmgeschenke. Der Umkreis des Bedarfs war nicht groß, und wenn er durchschritten war, brachte die neue alte Gelegenheit, das alte neue Geschenk. So sammelten sich die messingnen Leuchter zum Dutzend, das blankgeputzt den friesischen Kaminsims schmückt – ich war sehr erstaunt, denselben Schmuck in den Hütten der Fischer von Cette und Agde zu finden –, und so erhielten die geschliffnen Weinflaschen ihre zahlreiche Nachfolge, die man im Glasschrank einer oberrheinischen Wirtschaft bewundert. Der »Glasträger« hat Jahr für Jahr eine neue aus der böhmischen Waldhütte in den Odenwald getragen. Und ununterbrochen ging die Beschaffung neuer Leinwand am Spinnrad fort, das in der langen Winterzeit fast ohne Unterlaß schnurrte.
Heute deckt man dir auf gemeinem fichtnen Tisch, dessen Platte nicht wie die in Abgang geratnen birnen- oder apfelholznen gebohnt wird, deshalb verdeckt werden muß, ein schnödes Tuch, das einer Jutefabrik entstammt, darüber ein braunes Wachstuch, und stellt darauf eine unnötige Menge von Tassen, Untertassen, Tellern, Zuckerschälchen, Kannen und Kännchen aus grüngerändertem Porzellan mit dem Monogramm des Herrn Hinterhuber oder der Frau Obermayer. Es darf nicht an staubigen Palmen, sogar blechernen, auf der langen Wirtstafel fehlen, die für die Herrschaften bestimmt ist. Für Blumensträuße reicht die Zeit nicht mehr, auch geht die Blumenzucht in den Dorfgärten zurück, wo die genügsamen, dankbaren Bauernblumen, wie Buschnelken, Hahnenkamm, Zinnien, Stundenblumen, Rosmarin, nicht mehr die alte Liebe finden. In dem Schlafzimmer setzt uns in Staunen jenes untrüglichste Merkmal der Reform: der Eimer aus Steingut, in einfachem Verhältnissen aus blauemailliertem Eisen, neben dem Waschtisch. Mit ihm erscheinen glücklicherweise fast regelmäßig die umfänglichern Waschschüsseln, die unzweifelhaft die beste von allen Neuerungen im deutschen Wirtshauszimmer sind. Wenn aber daneben noch jenes sinnreichste und stilvollste Möbel der Biedermeierkultur erhalten ist, der auf schraubenförmig gewundnem Fuße, wie eine Lotosblume, sich dir entgegenhebende Spucknapf, der seine Sägespäne unter gedrehtem Deckel scheu verhüllt und sich immer an Stellen herumtreibt, wo er Gefahr läuft, umgestoßen zu werden, dann stehn zwei Zeitalter deutscher Kultur vor dir. Verachte diesen opferschalenähnlichen Spucknapf nicht, er steht nicht so allein, wie es den Anschein hat. Nicht nur das Sofa aus den vierziger oder fünfziger Jahren mit möglichst viel Holz und möglichst wenig Polster, nicht nur das Bildnis irgendeines Fürsten oder einer Prinzessin, heute Urgreise oder längst zu den Ahnen versammelt, in fast märchenhafter Jugendlichkeit, die so strahlend auch vor fünfzig Jahren kaum gewesen sein können, nicht nur der graphitglänzende Ofen, der ein hufeisenförmiges Rohrpaar zur Decke streckt, verzweifelnd über die rasche Vergänglichkeit seiner schwer erzeugten Wärme: viel mehr gehört zu ihm, ist ihm alters- und kulturverwandt. Oft ist es der ganze Geist des Hauses, der nur ein paar neue Formen angenommen hat, die mechanisch angeeignet und angelernt sind.
Aus diesem Widerspruch gehn recht unfreundliche Eigenschaften des modernisierten ländlichen Wirtshauses hervor. Der alte Zustand, der beiseite gesetzt werden soll, war das Erzeugnis einer langen ungestörten Entwicklung, in der er die organischen Eigenschaften des langsamen Herangewachsenseins erwarb. Das alte ländliche Wirtshaus war, ob gut oder schlecht, aus einem Guß. Indem nun unkundige Hände Änderungen vornehmen, begegnen uns endlose Widersprüche. Der neue Wirt schafft mit gewaltigem Aufwand ein modernes Eßgeschirr an, aber seine Frau gehört zu der in Deutschland schrecklich rasch zunehmenden Masse von Frauen, die nicht mehr kochen können; deshalb ein ungenießbares Essen auf fein gemaltem Steingut. Und so weiter durch geschliffne Gläser mit schlechtem Wein bis zum Schlafzimmer im modernsten Renaissancestil mit unmöglichen Betten.
Die deutsche Renaissance hat ihre tollsten Sprünge in den neu eingerichteten Wirtshauszimmern gemacht, die in den zwei letzten Jahrzehnten von angeblich wertlosem Gerümpel gereinigt und dafür mit stilvollen Möbeln ausgestattet worden sind. Wo Preiserhöhungen für ein Zimmer von achtzehn Kreuzern südd. auf drei Mark eingetreten sind, wie in so vielen Wirtshäusern der süddeutschen Sommerfrischen und Fremdenstädte, konnte es dem Wirt nicht darauf ankommen, ob er ein paar hundert Mark mehr für seine neuen Sofas und Sessel anlegte, wenn nur der Eindruck des Luxuriösen erreicht wurde, der die sprungweis vorgenommenen Preissteigerungen rechtfertigte. Die deutsche Renaissance zeigt natürlich gerade hier ihre schwachen Seiten ganz unverhüllt, wo der praktische Zweck der einfach bequemen Einrichtung so nahe und eben deshalb ganz außer dem Gesichtskreis des von den neuen Ideen erfüllten Kunstschreiners und Tapezierers liegt. Die fünfziger und die sechziger Jahre hatten die deutsche Zimmereinrichtung auf ihren niedersten Stand heruntergebracht, wo Bequemheit und Schönheit gleich vernachlässigt worden waren, Billigkeit und Schablone sich mit der vollendeten Unfähigkeit der Handwerker verbanden, das praktisch und ästhetisch Unbrauchbarste zu schaffen, was es um 1870 auf dem weiten Erdenrund an Hauseinrichtung gab. Und dann der plötzliche Aufschwung zum Stilvollen! Statt jedes einzelne Möbel bequemer und fester zu machen, wurden die unpraktischen, unsoliden Konstruktionen mit Schnörkeln umgeben, wie sie der Stil vorschrieb. Statt das zum Liegen und Sitzen gleich unbequeme Sofa, an dessen geschweiften harthölzernen Rücken und Lehnen man sich unfehlbar anstieß, wenn man den kühnen Gedanken zu verwirklichen suchte, sich auf ihm auszustrecken, mit einem wahren Diwan zu vertauschen, wurde das hochrückige Prunksofa eingeführt, auf dessen Gesims zwecklose Krüge und Vasen verdächtig klappern, wenn sich der Ruhebedürftige auf ihm umwendet. Oder, um den »Fortschritt« an einem andern kleinern Beispiel zu zeigen: den guten alten Leuchter mit festem Handgriff und tiefer Röhre, in die das Licht fest hineingestellt und durch eine bewegliche Hülse nachgeschoben werden konnte, hat der silberplattierte verdrängt, der eine schlanke, fast windig zu nennende Form, keinen Griff und nur ein seichtes Grübchen für ein dünnes Licht hat. Von Schieben kein Gedanke; das Licht leuchtet hoch von oben herunter, wenn es neu ist, droht bei jeder Bewegung herunterzufallen und sinkt in sein Grübchen ein, wenn es niedergebrannt ist. Diesen Leuchter darf man auch nicht oft blankputzen, weil sonst das Kupfer durchschimmert. Im glasreichen Böhmen und in Schlesien gibt es solche Leuchter aus dem silberbelegten Glas der Weihnachtskugeln! Die haben doch wenigstens noch etwas Rührendes, Naives. Wenn ich aber diese glänzenden Belege des Verkommens des einfachsten praktischen Sinnes und des elementaren Geschmacks sehe, denke ich mit Sehnsucht an die schwarze Eisenklammer in der Mauer neben dem Herd, in die einst der düsterflammende Kienspan eingeschraubt wurde. Und was auch die reinlichkeitliebende Hausfrau denken mag: die von Glanzruß leuchtende Wand über einem solchen Licht kam mir viel schöner vor als die verschnörkeltste Deckenmalerei, die rote, knisternde lebendige Flamme poetischer als der langweilig-hellste Glühstrumpf.
In den industriellen Teilen von Deutschland sind die bessern unter den neuen Gasthäusern oft wahre Gewerbeausstellungen. Das bringen die geschäftlichen Beziehungen mit sich, daß der Wirt Abnehmer der neuesten Erzeugnisse des Umkreises seines Städtchens ist. Was für Privatleute Überfluß wäre, das kann seinem Hause Nutzen bringen. Ich habe in Gasthäusern kleiner Städte der Lausitz Wurzner Teppiche, schlesisches Steingut und Dresdner elektrische Lampen, dazu Seiden- und Federblumen auf jedem Tisch und Schrank, geschliffne Gläser, japanische Brettchen mit echt abendländischen Mustern, vogtländische Vorhänge gefunden. Aber leider hat diese Pracht ihre Lücken, die übrigens lehrreich sind. Die Tapeten der Wände sind fast immer geschmacklos. Schwere Farben und große Muster, sogenannte Ohrfeigenmuster, wiegen vor. Von Harmonie zwischen den Wänden und der Decke ist keine Rede. Die Hauptsache ist aber, daß all das bunt zusammengewürfelte nicht zusammenpaßt. In Niederdeutschland, wo, wie in Belgien und Frankreich und auch in unserm Reichsland, in den vierziger und fünfziger Jahren die Mahagonimöbel sehr verbreitet waren, machen die einfachen, praktischen, geräumigen Formen noch heute einen harmonischen Eindruck. Und zu ihrer Zeit sprach niemand von Kunstgewerbe und Volkskunst. Auf welche Abwege das Streben nach einer äußerlichen Ausschmückung der Gebrauchsgegenstände ohne Rücksicht auf den Zweck und ohne Verbesserung des Materials führt, kann man nirgends besser als gerade in den Zimmern einfacher Wirtshäuser beobachten. In größern Städten sind einige neue Gasthäuser mit gediegnem Geschmack eingerichtet worden, wie man ihn vor dreißig Jahren nicht kannte. In die kleinern Städte und auf das Dorf ergießt sich der verlogne Schund eines »billigen Luxus,« der unglaublich teuer, weil unzweckmäßig und undauerhaft ist.
Wie wenig von dem Aufschwung der deutschen Kunst dem Volke zugute gekommen ist, zeigt auch der Bilderschmuck der Wirtshäuser dieses Volks. Hier hat der Ölfarbendruck verwüstend gewirkt. Hätten wir doch noch die alten Stahlstiche oder Lithographien, die den nun längst bläulich oder grünlich bereiften Stümpereien in Ölfarbe haben weichen müssen. Die großen Ereignisse unsrer neuern Geschichte haben nichts daran gebessert. Vergleiche ich die Schlachtenbilder von 1864,1866,1870/71 – wahrlich, es hat unsern Künstlern nicht an Material gefehlt! –, die ihren Weg bis in die Gastzimmer deutscher Wirtshäuser gefunden haben, so bin ich immer wieder erstaunt, wie wenig es ist, und wie schlecht und unzweckmäßig das wenige genannt werden muß. Lahm aufgefaßt, schlecht gezeichnet, endlich noch schlecht gedruckt, das gilt von nahezu allen. Wie waren da die alten Bilder: Napoleon bei Austerlitz, Napoleon bei Wagram und dergleichen in Stahlstichen und Lithographien packend. In einem lothringischen Gasthaus fand ich den seinerzeit auch in Deutschland verbreiteten Holzschnitt nach Yvons 1859 preisgekröntem Bilde »Die Erstürmung des Malakoff.« Niemand kann das Bild ohne Interesse betrachten. Der Holzschnitt sieht wie eine doppelseitige Beilage zur Illustration aus, kann also nicht teuer gewesen sein. Ein so interessantes, dabei echt volkstümliches, weil ganz verständliches Schlachtenbild aus unsern großen Jahren habe ich nie in einem deutschen Gastzimmer gesehen. Was Wunder, daß sich uns ein Vorsaal oder Gastzimmer eines Wirtshauses tief einprägt, wo wir alte Ölgemälde hängen sehen, und seien sie auch bis zur Unkenntlichkeit dunkel geworden. Zum Glück sind noch nicht alle zum Trödler gewandert.
Das deutsche Bett wird einst auch seinen Geschichtschreiber finden. Ich gebe hier nur kleine Beiträge zu einer Seite seiner Geschichte. Wenn man das Bett als eines der beachtenswertesten Geräte des Menschen deshalb bezeichnet hat, weil er fast die Hälfte aller Stunden seines Lebens darin zubringt, so erheischt das Wirtshausbett eine doppelt sorgfältige Betrachtung, denn es beherbergt seine Gäste noch viel länger als das häusliche oder Familienbett. Das Wirtshausbett ist in Deutschland vom Bett des Privathauses vor allem darin verschieden, daß es ein Einzelbett ist. Während man in Frankreich und in England in städtischen und ländlichen Gasthäusern noch sehr häufig die Doppelbetten trifft, die bequem von einem Paar benutzt werden können, und an Schläferpaare, nicht bloß Ehepaare, zur Not auch an drei Schläfer vermietet werden, wiegt in Deutschland überall das Einzelbett vor. Es entspricht das ganz der Entwicklung des deutschen Bettes überhaupt. Das alte Himmelbett ist in vielen Teilen Deutschlands schon im achtzehnten Jahrhundert in die Rumpelkammer gewandert, während die Familie in England und in Frankreich daran festhielt. Im ehelichen Schlafgemach ist es dann durch zwei aneinandergerückte Betten ersetzt worden. Auch zu den Bauern hat sich diese Mode verbreitet. Sie berühren sich aber auch darin mit der Geburtsaristokratie, daß bei beiden an der alten Sitte des geräumigen Bettes am zähesten festgehalten worden ist. Das sind die beiden Stände, bei denen nicht leicht Raummangel eintrat, und die auch am festesten auf ihrem Boden sitzen geblieben sind. In dem seit dem siebzehnten Jahrhundert immer mehr verarmenden Kleinbürgertum und den unsteten Beamten- und Offiziersfamilien muß man dagegen den Ursprung des schmalen, meist auch kurzen einschläfrigen Bettes suchen, das der Kasernenpritsche am nächsten verwandt ist. Das Minimum hat es in Mitteldeutschland erreicht, wo Thüringen, Teile von Hessen, Sachsen und Schlesien sowohl in den Dimensionen als in der Ausstattung des Bettes das Unmögliche an Unbequemlichkeit leisten. Dann schon lieber eine Schütte Stroh!
Als das deutsche Bett von seiner üppigen Fülle verlor und abzumagern begann, konnte es sich doch nicht entschließen, auf seine hohen Dimensionen ohne weiteres zu verzichten. Was es an Federn verlor, gewann es an Holz zurück, indem es sich nun auf die vier Füße stellte, auf denen es sich bis auf den heutigen Tag fest erhalten hat, trotzdem daß niemand zu sagen weiß, welchen Wert diese Vierfüßigkeit eigentlich haben soll. Die Unzähligen, die aus hohen Betten herausgefallen sind, die vielen, die die Schwierigkeit erprobt haben, selbst mit Hilfe eines Bettschemels oder Hockers die Spitze des Bettturmes zu besteigen, die zahllosen Furchtsamen, die jede Nacht unter das Bett leuchten, um den Missetäter zu entdecken, der sich dort verborgen hält, warum haben sie sich nicht zusammengetan und einen Bund gegen die hohen Bettbeine und überhaupt gegen die Vierfüßigkeit des ganzen Wesens gemacht? Die Furcht und die Bequemlichkeit vermögen doch sonst soviel in deutschen Landen, warum denn nicht hier? Ja, wenn nicht die Bequemlichkeit, sich ins Unbequeme zu fügen, so verführerisch wäre!
Erst nach fremden Mustern hat man ganz langsam die Bettbeine niedriger gemacht, aber manchmal doch nur so weit, daß die Besteigung noch immer eine beträchtliche Leistung, einen Aufschwung verlangt, dessen nicht jeder fähig ist. Obgleich die deutsche Sprache den Müden sagen läßt: »Ich bin so müd, daß ich ins Bett hineinfallen möchte,« so hat der Deutsche doch nicht aus der eignen Erkenntnis der Untauglichkeit des hochbeinigen Bettes heraus ein Bett geschaffen, das diesen Wunsch des Müden erfüllte, sondern in Nachahmung der englischen und französischen Vorgänger. Aber leider in kleinlicher, stümperhafter Weise, die wieder das wesentliche übersah, daß das Bett zum Ruhen in gestreckter Lage bestimmt ist. Das Bett ist nun auf kürzere Beine gestellt, hat aber in seinen Weichteilen noch einen Rest der alten Auftürmung in der dreifachen Kissenlage und dem überflüssigen, wenn nicht schädlichen Unterbett bewahrt. Es ist sehr merkwürdig, wie das besonders im Sommer unerträgliche und ungesunde Federdeckbett in ganz Westdeutschland, der Schweiz, Bayern und selbst Böhmen durch die wollne oder gesteppte Decke mit einem leichten Federkissen (Plumeau) schon seit Jahrzehnten verdrängt ist, während man ihm in Thüringen, im Harz, in Sachsen, in der Mark und Schlesien noch in anspruchsvollen Gasthäusern, sogar in großstädtischen begegnen kann. Die augenfällige Verbesserung wird an manchen Stellen mehr als ein Jahrhundert nötig haben, sich vom Rhein und von der Donau bis zur Oder fortzupflanzen. Den für den müden Wandrer verhängnisvollen zeitweiligen Sieg des Seegrases über das Roßhaar und die gewiß nur kurzlebige Verdrängung beider durch die heimtückischen Sprungfedermatratzen zu schildern, muß ich dem Historiker des deutschen Bettes überlassen, der hoffentlich seine Aufgabe in Angriff nimmt, ehe es zu spät ist.