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4. Kapitel.
Ein Fischer

Als ich eines Tages auf der Jagd war, kam ich an das Flußufer. Da bemerkte ich viele sehr große Fische mit roten Rücken, die aussahen, als ob sie mit Blut gefüllt seien. Sie schwammen an der Oberfläche und genossen die Sonnenstrahlen. Als der Fluß ganz von Eis frei war, erschienen diese Fische in ungeheuren Mengen. Bald entdeckte ich, daß sie sich den Fluß hinauf arbeiteten, um die Laichzeit in den kleineren Flußläufen zu verbringen. Ich kam zu dem Entschluß, eine Raubmethode für den Fischfang zu benutzen, die durch das Gesetz aller Länder verboten ist. Aber alle Anwälte und Gesetzgeber würden einem Menschen gegenüber milde sein, der unter den Wurzeln eines gestürzten Baumes zu leben hat und der unter diesen Verhältnissen ihre rationellen Gesetze durchbricht.

Ich las viele dünne Birken- und Espenzweige zusammen und baute aus ihnen ein Wehr, das die Fische nicht passieren konnten. Sie versuchten vergeblich, es zu überspringen. In der Nähe des Ufers ließ ich in meiner Barriere unter der Flußoberfläche ein Loch von ungefähr achtzehn Zoll Breite und befestigte an der stromaufwärts gerichteten Seite einen tiefen Korb, der aus frischen Weidenruten geflochten war. In diesen mußten die Fische eintreten, wenn sie das Loch passierten. Dann stand ich mit kalter Grausamkeit daneben und schlug sie mit einem dicken Knüppel auf den Kopf. Mein Fang wog meist dreißig, manchmal bis achtzig Pfund. Diese Fischart wird Taimen genannt. Sie gehört zu der Familie der Forellen und ist eine der besten Sorten am Jenissei.

Nach zwei Wochen war der Fischfang vorüber. Mein Korb lieferte mir keine weiteren Schätze. So ging ich von neuem auf die Jagd.


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