Malwida von Meysenbug
Memoiren einer Idealistin - Zweiter Band
Malwida von Meysenbug

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Landleben in Italien

An einem Abend auf einem Landsitze Minghettis in den Apenninen hatten wir eine Diskussion über das Weltsystem; wir, die Bewohner der Villa, der katholische Pfarrer des Orts und ein Franziskanermönch, der bei ihm zu Besuch war. Beide waren Anhänger Rosminis. Der Franziskaner, ein geistig angeregter, feuriger Mann, stellte die Behauptung auf, daß die in der Materie wirkenden Kräfte der Anziehung und Abstoßung immer latent dagewesen seien, bis ein allmächtiges Schöpfungswort sie in das Leben gerufen habe. Ich entgegnete ihm, daß es doch wohl vernunftgemäßer sei, zu denken, daß die eine Weltkraft in ihrer doppelten Äußerung nicht passiv, sondern von Ewigkeit her, in der Materie wirkend gewesen sei, deren Chaos sie geschieden und gestaltet habe. Ebenso widersprach ich ihm, als er die Realität von Zeit und Raum behauptete, und erklärte sie für ein bloßes Bedürfnis des Subjekts, das, beim Erkennen des Nebeneinander den Begriff des Raums, und beim Erkennen des Aufeinander den der Zeit nötig habe. Der Mönch war erstaunt, aber nicht beleidigt; man sah, daß religiöse Vorurteile ihn nicht hinderten, freieren Gedanken gerecht zu werden und sie zu weiterer Betrachtung aufzunehmen. Er hatte entschieden ein hohes sittliches Bewußtsein seines Standes, und zu anderen Zeiten hätte vielleicht ein Savonarola aus ihm werden können.

Ich sprach nachher infolgedessen mit Minghetti über Rosmini, und ließ mich über dessen Philosophie belehren. Minghetti nannte ihn den Nachfolger Kants, nur habe er dessen Kategorien auf eine einzige beschränkt, auf das Sein (l'essere). Nur dem Menschen habe er das Verständnis durch die Intelligenz zugeschrieben, während die Tiere allerdings auch Eindrücke hätten, aber nur ein Verständnis der Sensibilität. Der Mensch aber verstehe das: es ist, und von dem Augenblick an, wo er das verstehe, mache sich das Licht des Geistes geltend, und könne er reden. Die Tiere könnten nicht reden, weil ihnen der Begriff des Seins fehle. Aber dies Sein sei noch nicht Gott, nur gleichsam die Leinwand, auf der sich alle übrigen Wahrnehmungen zeichnen, wie auch die Kategorien Kants Beobachtungen der Sinne seien. Das wirkliche Sein Rosminis aber ist Gott; das gewordene Sein ist das Wort, der Sohn; und das ideale Sein: der heilige Geist. Rosmini stand jedoch nicht außerhalb der Kirche.

Außer dem Landsitz, auf dem diese Gespräche stattfanden, besaß Marco Minghetti dicht vor den Toren von Bologna, seiner Vaterstadt, eine anmutige Villa, deren Geschichte interessant ist, wie die so vieler kleiner, jetzt in den Privatbesitz übergegangener Orte in Italien. Der Hügel, auf dem die Villa liegt, wurde früher in den Reisehandbüchern als eine der Sehenswürdigkeiten von Bologna angeführt, da sich auf ihm die Kirche von St. Apollonia di Mezzaratte befand, deren Fresken aus der Schule Giottos und ein Teil von ihnen von ihm selbst herrühren. Jetzt gehört diese Kirche schon seit vielen Jahren zu dem Besitztum Minghettis; sie ist dem Gottesdienst entzogen und mit dem Landhaus verbunden.

Schon seit mehreren Jahren hatte mich das Schicksal mit Donna Laura Minghetti, der Frau Marco Minghettis, zusammengeführt. Nicht in Rom, da ich mich der vornehmen römischen Gesellschaft nicht mehr angeschlossen hatte, weil mir sowohl die Gesundheit wie die Lust fehlten, ein müßiges Gesellschaftsleben aufs neue zu beginnen, sondern in Bayreuth, wohin sie mit ihrer kunstliebenden Tochter, einer der eifrigsten Beförderinnen des Bayreuther Unternehmens und der glühendsten Verehrerinnen Wagnerischer Musik, zu den Festspielen im Jahre 76 gekommen war. Die Bekanntschaft setzte sich in Rom fort und wurde bald zu aufrichtiger Freundschaft, die ich ihr um so höher anrechnete, als sie, die geistreiche, schöne, liebenswürdige Frau, eine der gefeiertsten Erscheinungen der italienischen Gesellschaft war, ich hingegen ein so stilles, weltabgewandtes Leben führte, daß ich einem glänzenden Weltkind wenig zu bieten hatte. Dankbar aber nahm ich es an, daß sie mich in den engeren Kreis ihres Hauses zog, wo sich eine Anzahl der in Politik wie in Wissenschaft bedeutendsten Männer versammelten und wo unausgesetzt ein geistig angeregter Verkehr herrschte.

Hier lernte ich sozusagen die zweite Schicht der hervorragenden Männer der italienischen Gesellschaft dieses Jahrhunderts kennen. Die erste Schicht war die jener Emigrierten, jener Idealisten, die im Exil unter schweren Prüfungen festhielten an ihrem Ideal eines vom Fremdjoch befreiten, zu neuer Blüte auferstandenen, einigen Vaterlands. Sie hatten in hoher Idealität alles geopfert, weil sie die Verwirklichung ihrer Hoffnung für möglich hielten, und waren zum großen Teil bitter enttäuscht gestorben. Diese zweite Schicht waren die Männer der klugen, berechneten Tat, der Praxis und des Erfolges; gebildete, rechtschaffene Leute, angenehm im Umgang, konservativ insofern, als sie das Erreichte festzuhalten suchten, ohne nach Höherem zu streben, und ohne die Idealität, die jene ersten umgab. Hier sah ich, außer Minghetti selbst, als die Bedeutendsten: Ruggiero Bonghi, Giovanni Morelli, Francesco Brioschi.

Bonghi war einer jener glänzend geistreichen, kritisch und satirisch veranlagten Geister, wie sie in den romanischen Völkern häufiger vorkommen, als in den germanischen. Wenn der kleine, häßliche Mann zugegen war, konnte man sicher sein, daß es in der Unterhaltung sprühte und blitzte von geistreichen Aperçus, witzigen Einfällen, scharfen Bemerkungen, die alle oft mehr im Augenblick blendeten, als sie bei ruhiger Prüfung Wert behielten, besonders, wenn das schallende Lachen, das sie meist begleitete und Ansteckendes hatte, weil es so spontan und herzlich kam, verstummt war. So sagte er einmal, als von Napoleon I. die Rede war: »C'était un grand homme vulgaire.« Ich erlaubte mir zu bemerken, daß es mir zweifelhaft schiene, ob ein großer Mensch vulgär sein könne, oder ein vulgärer Mensch groß, aber die Phrase hatte gezündet, und der Einwand ging ohne Lösung vorüber. Ein anderes Mal, als er bei Tisch neben mir saß, kam er auf den Faust zu sprechen und sagte, das Gretchen sei ein sehr ordinäres Geschöpf, da es sich durch eine Kette verführen ließ. Dies war mir nun allerdings ein so seichtes Urteil, daß von der Zeit an seine Kritik allen Wert bei mir verlor, und daß sich eine Art Entfremdung zwischen uns bildete, die sich bis zu seinem Tod nicht ausglich. Auch als Politiker war er keiner von jenen unerschütterlich festen Charakteren, wie ich sie in jener ersten Schicht gekannt hatte. Selbst seine näheren Freunde waren oft ärgerlich über die Inkonsequenzen, die er sich als Politiker zu schulden kommen ließ. Dagegen aber war er von einer Schaffensfähigkeit, die an das Unglaubliche streifte. In dem großen, schönen Arbeitszimmer seiner Villa standen drei Schreibtische, und auf ihnen lagen Arbeiten, durchaus verschieden untereinander, an denen er zu gleicher Zeit, bald an diesem, bald an jenem Tisch, arbeitete. Was sein Andenken aber mehr ehrt, als der vergängliche Glanz seiner geistigen Begabung, das sind die zwei, von ihm in echter Humanität geschaffenen Anstalten in Assisi und Anagni, erstere für die männlichen, letztere für die weiblichen Waisen der armen Schullehrer. Die Anstalt in Anagni besonders soll eine wahre Musteranstalt sein und ist das schönste Monument, das er sich selbst gesetzt hat.

Giovanni Morelli war eine durchaus andere Natur als Bonghi, ebenfalls sehr charakteristisch italienisch, aber die andere Seite dieses reichen Nationalcharakters vertretend. Aristokratisch im besten Sinn, fein, vornehm in Gesinnung und Form, äußerst liebenswürdig und gütig, waren seine geistigen Interessen ganz der Kunst zugewandt. Ein genauer und geistvoller Kenner aller Schulen und jedes einzelnen Künstlers, besonders der seiner Heimat, ging er deren Werken auch im Ausland nach und veröffentlichte in deutscher Sprache, die er vollkommen sprach und schrieb, ein hochinteressantes Buch unter dem Pseudonym: Ivan Lermolieff. Er gab darin zum Studium der Werke der bildenden Kunst Anfängern die bedeutendsten Ratschläge und wies besonders auf eigne Anschauung und genaue Prüfung der Werke selbst hin, anstatt der unselbständigen Annahme der von anderen aufgestellten Theorien, kurz, empfahl die Experimentalmethode ebenso in der Kunst, wie in der Wissenschaft. Unter dem Ministerium Minghettis waren ihm die Restaurationen der alten Kunstschätze anvertraut, und er hatte in Bologna, wo er damit anfing, Vorzügliches bewirkt, so z. B. in der Kapelle der heiligen Cäcilia die Fresken von Costa, Francia und andern, ganz von den entstellenden Übermalungen befreit und in ihrer ursprünglichen Gestalt hergestellt. Leider dauerte das Ministerium und damit seine Beauftragung nicht lange, sonst wäre wohl manches schöne Werk von der Verunglimpfung durch unkundige Hand erlöst worden. So sagte er mir einmal, als ich meinen Zorn über das abscheuliche Blau auf dem jüngsten Gericht des Michelangelo in der Capella Sixtina aussprach, es könne das ganz leicht weggenommen, und das Gemälde dadurch seinem ursprünglichen Zustand zurückgegeben werden. Aber, wie es ja leider allzu häufig geschieht, auf den weisen Rat hört man nicht, und die Pfuscher läßt man ihr Handwerk treiben, bis das Unersetzliche verloren ist. In seiner Wohnung in Mailand hatte er selbst eine schätzenswerte Sammlung edler Kunstwerke um sich gebildet, in der sein Künstlersinn Erquickung und Befriedigung fand, und manchem Freunde hatte er geholfen, bei dem Ankauf von Kunstsachen das Echte zu unterscheiden und nur das Würdige zu nehmen. So verdankte der prachtvolle künstlerische Besitz des Sir Henry Layard, des ehemaligen englischen Gesandten in Konstantinopel, seine größten Schätze dem Rate Morellis. So fern sein Unabhängigkeitssinn und sein Widerwillen gegen alle leere Form ihn auch von Hofkreisen hielt, so hatte er doch wahre Freundschaften unter fürstlichen Personen, wenn diese seine künstlerischen und geistigen Sympathien teilten, und es verging z. B. in früheren Zeiten fast kein Sommer, wo er nicht irgendwo im nördlichen Italien mit der nachherigen Kaiserin Friedrich, damals noch Kronprinzeß, zusammentraf und mit ihr und meist Minghetti eine Zeit in kunstgeweihtem Verkehr zubrachte. Ich war gerade an einem Sonntag Morgen, zusammen mit meinem jungen Freunde Rolland, bei Frau Minghetti zum Frühstück, und Rolland hatte uns eben ganz herrlich Bach gespielt, als ein Telegramm aus Mailand eintraf, das den Tod Morellis anzeigte. Daß er krank war, wußten wir, aber ein so rasches Ende des noch anscheinend kräftigen, noch in den besten Jahren stehenden Mannes hatten wir nicht erwartet. Frau Minghetti, ihm näher befreundet als ich, war schmerzlich getroffen, bat aber Rolland um mehr Musik. Dieser schlug die ersten Töne des Trauermarsches von Beethoven an, da rief sie aber: »Nein, das nicht, das ist nicht zu ertragen,« und so kamen wir zu Bach zurück, und in den hehren Tönen hielten unsere Herzen dem edlen Geschiedenen die würdige Totenfeier.

Der dritte der oben Genannten, Francesco Brioschi, war wieder ein anderer, von den beiden ersten sehr verschiedener Typus. Man hätte ihn für einen Römer der antiken Zeit halten können, so eisern fest war sein Charakter, sein Unabhängigkeitssinn, sein vollständiger Mangel an eitlem Ehrgeiz und Streben nach Auszeichnung und irdischen Ehren. Gewiß gingen wenige Männer der italienischen Generation, von der ich jetzt spreche, so unbeugsam fest ihren Weg wie er. Ein Mann der Wissenschaft, der berühmteste Mathematiker Italiens, und als solcher auch im Auslande gekannt und geehrt; einte sich doch bei ihm das theoretische Wissen mit dem unausgesetzten Trieb der Tat, und man kann sich kein arbeitserfüllteres, tätig eingreifenderes Leben denken als das seine. Er war Direktor des ausgezeichneten polytechnischen Instituts in Mailand, und wie er dort wirkte, bezeugen die Worte eines seiner Schüler, der an seinem Grabe sagte: »Er war streng gegen uns, indem er uns zu Arbeit und Pflichterfüllung anhielt, aber er war uns auch ein liebevoller Vater, bei dem wir stets Rat und Trost fanden.« Als Präsident der Lincei, der Akademie der Wissenschaften in Rom, wurde er immer von neuem gewählt, wenn sein Mandat zu Ende ging, weil man keinen Würdigeren zu finden wußte, und außerdem leitete er unzählige Kommissionen und technische Unternehmungen. Was ihn mir aber besonders wert machte, das war sein tiefes Verständnis für die subtilsten Regungen der Seele, für die feinsten Unterschiede von Schein und Wesen; das war sein Haß gegen alles Unechte und Halbe, das war sein Idealismus, der ihm die abstrakteste aller Wissenschaften verklärte und nach den nüchternst-realistischen Geschäften des Tages am Abend ideale Befriedigung brachte. So sagte er mir einmal: »Wenn ich mehrere Stunden der Nacht mit tiefster Konzentration gearbeitet habe, um ein schwieriges Problem zu lösen, und Kopf, Augen und Hand müde sind, dann lehne ich mich im Stuhl zurück und fühle mit Wonne etwas Erhabenes, eine himmlische Harmonie in mir.«

Das sind die Momente, wo sich die Seele als Teil der universellen Einheit fühlt, indem sie mithilft an dem ewigen Werk des Schaffens. Wie versteht man dann die Worte aus Faust:

»So schaff' ich am sausenden Webstuhl der Zeit,
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.«

Denn alles wahre Schaffen, und sei es auch nur die Pflege heiliger Gefühle im Innern des Herzens, heißt die Gottheit zur Erscheinung bringen, ihr lebendiges Kleid wirken.

Dieser Mann des eisernen Willens, der unverwüstlichen Tatkraft schien auch von einer so eisernen Gesundheit, daß auch seine nächsten Freunde keine Sorge um ihn hatten und man kaum an die Möglichkeit von Krankheit glaubte. Doch war es geschehen, daß er im vorigen Jahr, in heißester Sommerglut in den Bergen in Sizilien mit einer hydraulischen Arbeit beschäftigt, den Todeskeim empfing, der ihn anfangs dieses Jahres ins Grab brachte. Er war eine von jenen stark ausgeprägten Individualitäten, die man nie mehr vergißt, und die so fest im Leben zu stehen scheinen, daß man kaum an ihr Scheiden glauben kann, immer meint, sie müßten wieder da sein, und die ganz besonders jetzt in Italien immer seltener werden. Mit ihm schied der letzte aus dem engen Kreise des Hauses Minghetti, und auch dieser einst so lebenerfüllte Mittelpunkt der römischen Gesellschaft gehört nun der Vergangenheit an.

Aber nicht nur hervorragende Italiener, auch bedeutende Fremde aus allen Weltgegenden fanden sich in dem gastlichen Hause ein. Eine Persönlichkeit, die mich sehr interessierte, hatte ich schon bei der Fürstin Caroline Wittgenstein kennen gelernt. Es war der Bischof Stroßmayer aus Kroatien, bekannt durch seinen mutigen Widerstand gegen die Infallibilität des Papstes. Die Fürstin, mir damals außerordentlich geneigt, hatte ihm von den »Memoiren einer Idealistin«, gesprochen, und er sagte mir, er wolle sie lesen, denn auch er sei ein Idealist. Er besuchte mich darauf, und ich erkannte seine echt slavische Natur, die ihn sich viel unmittelbarer, stürmischer und allerdings ideeller äußern ließ, als ich es bei römischen Priestern gefunden hatte. Einmal war ich mit ihm zusammen bei Minghettis zum Frühstück, wo auch Bonghi und einige andere Italiener anwesend waren. Er sprach mit tiefem Ernst über die Schuld der Kurie, die darin bestehe, daß sie den Völkern keine Freiheit gäbe, während ihre Aufgabe sein müßte, sie Tugend und freies Denken zu lehren. Dann erzählte er uns von dem Bau einer Kathedrale, die er in Agram ausführen ließ, und die größer werden solle, als die Peterskirche, auch davon, wie er gleich einem Fürsten ausreite zur Jagd mit einem Gefolge von hohen Prälaten und vornehmen Herren; dabei begeisterte er sich im Lobe des Slaventums und rief endlich in heiterem Übermut den italienischen Herren zu: »Ihr seid die Alten, wir sind die Jungen, die Zukunft gehört uns!«

Wird die Zukunft diese heitere Zuversicht rechtfertigen? Bis jetzt hat sie es noch nicht getan, und es ist schon manches Jahr seitdem verflossen.

Noch lieber aber, als diese Vereinigungen in der Stadt waren mir die Wochen, die ich viele Jahre hindurch, von Donna Laura liebevoll eingeladen, bei ihnen auf ihrem Landsitze verbringen durfte, ehe ich meine alljährliche Reise nach Norden zu Olga antrat. So war ich ein einheimischer Gast auf dem obengenannten Mezzaratte geworden, und Minghetti gab mir Dokumente und Urkunden, aus denen ich die Geschichte des Orts kennen lernte. An der Fassade der Kirche ist ein antiker Kopf mit einer phrygischen Mütze eingemauert, und dieses heidnische Ornament erklärt sich, wenn man erfährt, daß hier, zur Zeit des römischen Reichs, ein Tempel des Mithras stand, dessen sieben, vom Kultus vorgeschriebenen Eingangsstufen noch an der einen Seite des Hügels sichtbar sind. Auf der Stelle dieses Sonnentempels erbaute um das Jahr 1106 eine der frühesten christlichen Brüderschaften ein Hospital und eine Einsiedelei, woselbst die armen Pilger, die zu den heiligen Orten wallfahrteten, Aufnahme und Pflege fanden. Nahe bei dieser Einsiedelei war die Richtstätte, und die Brüderschaft erhielt das Recht, die zum Tode Verurteilten auf ihn vorzubereiten und zu trösten, ein Recht, das sie mehrere Jahrhunderte hindurch ausübte, bis nach und nach der religiöse Eifer erkaltete und ihr das Jus des Tröstens entzogen wurde. Um das Jahr 1290 wurde das »Haus der Mitte« von den Brüdern der Konfraternität der »Laude della Madonna« (Lob der Madonna) in Besitz genommen, die an den Abenden vor einem Festtag heraufkamen, jeder mit einem Körbchen, das Brot und Wein enthielt, bewaffnet, um hier zu beten. Sie sammelten Geld, um die Kirche zu bauen, zu der sie auch die Einsiedelei gebrauchten, und beschlossen, diese nach und nach würdig ausmalen zu lassen. In der Zeit zwischen 1300 und 1400 blühte in Bologna gleichzeitig mit der Entwicklung der Malerei in Toscana die Malerschule des Manno und des Franco, den sogar Dante der Erwähnung wert hielt. Einer der Schüler Francos war Vitale von Bologna, der den Meister an Freiheit und Anmut der Bewegung übertraf. Ihm schreibt man das Fresko im Innern der Kirche von Mezzaratte über dem Haupteingang zu. Es stellt die Geburt Christi dar, und einige Engel sind noch gut erhalten und sehr lieblich. An der rechten Seite der Kirche befinden sich Szenen aus dem alten Testament, von Abraham an bis Joseph, und darunter steht: Jacobus f. Auch dieser Jacobus war ein Schüler des Franco. Ein anderer Schüler desselben Meisters war Simone da Crocefissi, der diesen Beinamen erhalten hatte, weil er im Anfang nichts anderes malte, als immer Christus am Kreuz, »der aus Liebe zu uns diesen Tod erlitt«. Vitale hingegen wollte diesen Gegenstand nie malen, denn er sagte, es sei mehr als zuviel, daß die Juden Christus einmal an das Kreuz geschlagen hätten, und daß ihn die schlechten Christen täglich mit ihren Sünden durchbohrten. Jacobus malte im Anfang nur Madonnen mit dem Kinde, später aber vereinigte er sich mit Simone, und sie malten zusammen verschiedene Gegenstände mit so lebendiger Komposition und so viel Ausdruck, als es die Entwicklungsstufe jener Zeit zuließ. Beider Namen finden sich vereint an der linken Seite der Kirche, unter Szenen aus dem neuen Testament, an denen sich auch andere Maler der Schule von Bologna beteiligten. Den Hauptwert aber enthielten diese Fresken durch die vier Felder aus der Geschichte Moses, die Giotto gemalt hat; als er sich einige Zeit bei den Freunden in Bologna aufhielt, ließ er ihnen dies Andenken zurück. Was noch davon erhalten ist, zeigt allerdings die Hand des größeren Meisters, und als Michelangelo in Bologna bei Julius II. war, soll er diese Fresken sehr bewundert haben.

Am Ende des vorigen Jahrhunderts kam die Kirche mit dem dazu gehörigen Bodenbesitz in die Hände eines Spekulanten, der die Hälfte davon in Wohnräume umgestaltete und die Fresken mit Kalk überzog. Als Canova nach Bologna kam, besuchte er die Kirche und sagte, es müßten dort Fresken gewesen sein, nahm ein Geldstück und fing an, den Kalk wegzukratzen und siehe da! es erschien ein Kopf. Im Jahre 1820 erstand Minghettis Vater die ganze Besitzung, aber erst nach des Vaters Tod ließ der Sohn den Kalk wegwaschen und was noch von den Fresken übrig war, der Beschauung zurückgeben. Jetzt ist dieses Mezzaratte durch die schöpferische Hand der Besitzer zu einem blühenden Idyll geworden, das die Höhe, auf der das künstlerisch angelegte Wohnhaus mit der Kirche steht, umgibt. Rechts und links von dieser Höhe ziehen sich ähnliche grüne Ausläufer der Apenninen, mit stolzen Gebäuden gekrönt, hin, und zu ihren Füßen liegt die Stadt Bologna und die weite, fruchtbare, mit Villen, Städten, Dörfern besäete Ebene der Romagna, an deren Horizont man bei hellem Wetter den Silberstreifen der Adria und gegen Norden die Schneefelder der Ortler-Alpengruppe erblicken kann.

In diesem Tuskulum ruhte der italienische Staatsmann von den heißen, leider oft so unfruchtbaren Kämpfen in der Aula von Montecitorio in Rom aus. Es war eine klassische Ruhe, könnte man sagen, denn aus der reichhaltigen, hier befindlichen Bibliothek suchte er vorzugsweise die lateinischen Schriftsteller hervor, und in erster Morgenfrühe konnte man ihn im Garten wandeln sehen, ein Buch in der Hand haltend und eifrig lesend. In dem einen Sommer waren es besonders die Metamorphosen des Ovid. »Es ist gut,« sagte er, »den Tag mit etwas Poesie zu beginnen.« Beim Frühstück, das im Garten eingenommen wurde, las er dann das eine oder andere Schöne den Anwesenden vor und zwar so geläufig italienisch, als stände es so geschrieben, denn ihm war die lateinische Sprache so geläufig wie seine Muttersprache. Die edle Gastfreundschaft, die auf Mezzarette geübt wurde, lockte im Sommer viele der nächsten Freunde herbei, die einer nach dem anderen kamen, um sich einige Tage auch von den Kämpfen auf politischem und den Arbeiten auf wissenschaftlichem Gebiet auszuruhen. Am Abend, wenn die erquickende Frische eintritt, die das Nachtleben der Italiener so natürlich und köstlich macht, kamen Besuche aus der Stadt heraus aus allen Schichten der gebildeten Gesellschaft; die Aristokratie von Bologna, die so viele geschichtlich berühmte Namen aufzuweisen hat, wie Bentivoglio, Pepoli, Gozzadini usw., mischte sich hier vorurteilslos mit den anderen Ständen, und besonders fehlt es nicht an Künstlern, die die kunstsinnige Gemahlin Minghettis mit Vorliebe herbeizieht. Beim Licht der Sterne sitzt man im Garten beieinander, und in der ungezwungenen Weise, die die italienische Geselligkeit zur angenehmsten der Welt macht, berührt die Unterhaltung bald Heiteres, ohne jedoch banal zu werden, bald Ernstes, das mit Eifer und Gründlichkeit besprochen wird.

Bologna ist ja noch immer eine der geistig angeregtesten Städte Italiens, wenn es auch nicht mehr den Ruhm besitzt, die erste Hochschule Europas zu sein. Der bedeutendste unter den jetzt lebenden Dichtern Italiens, Carducci, lebt in Bologna. An der medizinischen Fakultät der Universität befand sich einer der ersten Chirurgen der Jetztzeit, Professor Loreto. Er kam öfter nach Mezzaratte, und seine anziehende Persönlichkeit, sein Wissen und seine reichen Erfahrungen sicherten ihm stets einen Kreis wißbegieriger Zuhörer. Besonders wußten ihm die Frauen Dank, daß er ihrem Geschlecht die edelste Anerkennung zollte und sie nicht nur an geistiger Begabung dem Manne gleichstellte, sondern infolge unzähliger Beobachtungen ihnen auch den größeren Heroismus zusprach.

Öfter kam das Gespräch freilich auch auf traurige Zustände der Öffentlichkeit, besonders auf die Vernachlässigung von seiten der Regierung für die, die dem Vaterlande uneigennützig und um eines Ideals willen gedient hatten. Der Nepotismus, der einst in der päpstlichen Romagna herrschte, hat sich in den ebenso schlimmen Protektionismus verwandelt und ruft an den Universitäten, Schulen und anderen Staatsanstalten, ein System der Beförderung von Günstlingen hervor, die die Besoldung nehmen und nichts leisten, während Fähige, die nicht um Gunst buhlen, sondern nur redlich ihre Pflicht tun, zurückgesetzt werden. Traurige Erfahrungen dieser Art hatten mehrere der Besucher von Mezzaratte gemacht, und manche waren so entmutigt, daß sie dem Vaterlande den Rücken wenden und ins Ausland gehen wollten. Ja, undankbar war Italien von jeher; Dante mußte ins Exil wandern, und Mazzini starb unter fremdem Namen unerkannt auf der heimischen Erde.

Oben in dem blütenreichen Mezzaratte wurde aber alles mit tiefem Schmerz empfunden, was dem Vaterlande nicht zur Ehre gereicht, doch der Trost wurde auch da gesucht, wo er allein zu finden ist, in dem Gefühl, die eigne Pflicht treu erfüllt zu haben, in Ausübung unbestechlicher Gerechtigkeit, und in dem geistigen Zusammenhang mit allen Großen, die vor uns dagewesen sind, und deren Bestes, befreit von den Mängeln der Sterblichkeit, in der herrlichen Bibliothek von Mezzaratte zu finden ist.

Noch einfacher, intimer und von dem Weltgetriebe noch mehr losgelöst war das Leben auf der zweiten, eine Stunde von Bologna hoch in den Apenninen gelegenen großartigen Besitzung Minghettis, »Sette Fonti« genannt. Da war er wirklich Gutsherr; denn auf seinem Grund und Boden lebte eine Menge ansässiger Bauern, deren Wohnungen hier und da auf den in malerischen Formen auf- und absteigenden Bergflächen zerstreut liegen. Hier oben war er stets der erste, den erwachenden Tag zu begrüßen. Wenn ich (auch dort ein liebevoll empfangener Gast) in früher Morgenstunde in den Park hinuntereilte, um die balsamische Luft einzuatmen und unter den uralten Eichen dem Morgengesang der Nachtigallen zu lauschen, so sah ich ihn in seinem schlichten leinenen Hausrock und mit dem breitkrämpigen Strohhut schon von einem Gang in die schöne Gebirgswelt, die ihn umgab, zurückkehren, und dann lag jene heitere Ruhe auf seinem Antlitz, die nur die reinen Seelen kennen, die »von dem Wust der Welt entladen, am ewig frischen Quell der Natur gesund sich baden«. Darauf stieg er zur Arbeit in sein mit klösterlicher Einfachheit eingerichtetes Schreibzimmer, um in der Stille die Konzentration und Stimmung zu finden, die ihm für seine dortige Beschäftigung nötig waren. Er schrieb seine Memoiren.

Am Nachmittag, wenn die glühenden Strahlen der Sonne milder wurden und man aus den kühlen Zimmern wieder hinauseilte in die wonnige Luft, dann erschien auch Minghetti auf einer der großen, von hundertjährigen Eichen beschatteten Wiesen des Parks, wo der kleine Kreis der Hausgenossen sich bereits gelagert hatte und von wo man eine entzückende Fernsicht genoß: die Ebene der Romagna von Flüssen durchschlängelt, mit ihrem Reichtum an bewohnten Orten, am Horizont die funkelnde Adria und seitwärts die auf- und abwogenden Linien der in alle Farbenpracht getauchten Apenninen. Dann brachte er wieder ein Buch mit und las uns vor, immer aus seinen Klassikern; was für ein moderner Ton hätte auch wohl in diese klassisch schöne Welt gepaßt?

Bei diesen Versammlungen war meist der junge Geistliche zugegen, dessen Pfarrhäuschen nebst der kleinen Kirche dieser weit umher in den Bergen zerstreut wohnenden Gemeinde dicht neben dem Herrenhaus steht. Der junge Geistliche, ein Bauernsohn aus den Apenninen, geistig sehr begabt, verehrte in Minghetti den Retter seiner Seele, wie er sagte. Mit quälenden Zweifeln im Herzen, in dieser Bergeinsamkeit von allem geistigen Verkehr abgeschnitten, war er der Verzweiflung nahe gewesen. Da kam Minghetti nach Sette-Fonti und lernte den Seelenzustand des Armen kennen. Er wurde der Arzt seiner Seele, gab ihm die Schriften Giobertis und Rosminis zu lesen, in denen der junge Mann ein reineres religiöses Ideal fand, als das, was ihm bisher als Religion vorgeführt war, – und leitete den übersprudelnden Gärungsstoff dieser Intelligenz in die ruhigeren Bahnen religiös-philosophischen Denkens und zu der treuen Ausübung seines Amtes, als Freund und Tröster der ihm anvertrauten Armen, die hier in der kümmerlichen Existenz der Berge, in dem Pfarrer den Arzt für alle Leiden suchen.

Aber auch den Mitgliedern der ländlichen Gemeinde wurde die väterliche Fürsorge Minghettis zuteil. Kein Spaziergang wurde in der Abendkühle in den schönen Umgebungen unternommen, ohne zugleich an einem der Bauernhöfe vorzusprechen, Erkundigungen über den Zustand der Familie einzuziehen und eine Gabe zurückzulassen, alles in einfachster freundlicher Weise, wie etwas, was sich von selbst versteht. Und diese primitiven, noch von der Zivilisation nicht verdorbenen Menschen, die von dem berühmten Staatsmann kaum etwas wußten, ehrten in ihm den Menschen, der das Wort des Evangeliums zur Wahrheit machte, daß, wenn die eine Hand gibt, die andere nichts davon wissen soll. Eines Nachmittags, als wir wie gewöhnlich auf der Wiese oben gelagert waren, kam eine über achtzig Jahre alte Frau, von einer lieblichen jungen Enkelin geführt, hinauf und trat vor Minghetti hin. Mit der demonstrativen Lebendigkeit ihres Volkes, die auch dem Alter noch etwas Jugendliches gibt, erzählte sie, wie schon Minghettis Eltern so viel Gutes an ihr und den Ihrigen getan hätten, wie sie ihn schon als Knaben gekannt und es einzig ihm verdankte, daß sie jetzt im Kreise von Kindern und Kindeskindern ein ruhiges Alter erlebe. Nur eine Sorge habe sie noch, nämlich, daß nach ihrem Tode die Ihrigen vielleicht nicht mehr so brav bleiben würden. »Jetzt versammle ich sie alle Abende um mich und bete mit ihnen für die Unseren, die schon vor uns heimgegangen sind, damit sie die nicht vergessen und gut bleiben um ihres Andenkens willen. Versprecht mir nun,« sagte sie zu Minghetti, »daß ihr über ihnen wachen wollt, damit sie brav bleiben, wenn ich gestorben sein werde.« Minghetti versprach es ihr ernst und feierlich. »Ach, nun bin ich ruhig!« rief sie begeistert aus, »hier kann ich es nicht vergelten, aber wenn ich an einen guten Ort komme« (dabei sah sie gen Himmel), »da werde ich's vergelten und für Euch beten.«

Dieser kleine Vorgang trat vor meine Seele, als ich am Morgen des 11. Dezember 1886 an dem Ruhebette stand, auf dem Marco Minghetti, von Blumenkränzen umgeben, lag. Ein schmerzvolles Leiden hatte den sonst noch rüstigen Mann binnen Jahresfrist an das Ende eines Lebens geführt, das dem Vaterlande noch so nützlich hätte sein können. Er wußte, daß er sterben würde, und sah dem Tod mit der Ruhe des Weisen entgegen. Ein paar Tage vor dem Ende war er noch in der Kammer gewesen und hatte dem Präsidenten, seinem Freund, gesagt, er wünsche, daß keine Kommemoration, wie sonst üblich, in der Kammer stattfinde. Rasch nahte das Ende, und er konnte sein Lager nicht mehr verlassen. Am Morgen vor dem Todestag war ich mit Ruggiero Bonghi, dem intimen Freund des Hauses, bei Frau Minghetti zum Frühstück, da sie natürlich nur vertraute Freunde sah, die kamen, die schweren Stunden mit ihr zu teilen. Wir mußten sie aber schnell verlassen, da der König und die Königin ihren Besuch ansagen ließen, um den treuen Diener und Freund noch einmal zu sehen. Als beide an sein Lager traten, hatte er mit letzter Kraft noch das kleine Mützchen, das sein Haupt bedeckte, abgenommen und gesagt: »Ich hätte noch gern meinem Lande und meinem König gedient.«

Als ich am folgenden Morgen wieder hinging, um mir Nachricht zu holen, fand ich alle Türen geöffnet, und an den bewegten Mienen der alten treuen Diener, die nur leisen Schrittes einhergingen und kaum vernehmbar flüsterten, sah ich schon, daß die letzte große Stunde bevorstand.

In dem Saal befanden sich schweigend ein paar der nächsten Freunde, am Kamin standen Depretis, damals Ministerpräsident, und Giovanni Morelli, der feine Kunstkritiker aus Mailand, der intimste Freund des Hauses. Als Frau Minghetti aus dem anstoßenden Zimmer, wo der Sterbende lag, heraustrat, mich zu begrüßen, äußerte ich ihr den Wunsch, ihn noch einmal zu sehen, dem sie alsbald willfahrte, indem sie mich an das Sterbelager führte, an dem ihr Sohn stand und dem schon in Agonie Begriffenen den Schweiß von der Stirne trocknete. Er erkannte mich nicht mehr, und ich nahm schweigend und innigst bewegt von ihm Abschied.

Am folgenden Morgen kam ich hin und fand die Leiche bereits in würdig einfacher Ausstattung der Umgebung, den Besuchern zugänglich. Der Tod hatte den Ausdruck schmerzvollen Leidens verwischt und den Zügen den Stempel eines erhabenen Friedens aufgedrückt. Er lag da in seiner schwarzen Kleidung, das Bild des vollkommenen Gentleman, in der edelsten Bedeutung des Worts. An seinem Totenbette trauerte eine ganze Nation, ihr Herrscher an der Spitze; prachtvolle Blumenkronen, von nah und fern gesendet, waren ein Ausdruck der allgemeinen, aufrichtigsten Teilnahme. Ich aber sah im Geist jenes alte Mütterchen und all die Armen aus den Bergen von Sette-Fonti vor mir, und es war mir, als sähe ich sie eine Krone winden aus Tränen der Dankbarkeit, des Segens und der Gebete gläubiger Herzen und sie niederlegen auf das bleiche ehrwürdige Haupt. Diese Krone schimmerte hell wie eine Aureole um den Toten, und vor dieser Vision sagte ich dem edlen Manne das letzte Lebewohl.


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