Andreas Gryphius
Horribilicribrifax Teutsch
Andreas Gryphius

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Cleander. Bonosus. Palladius.

Cleander. Recht! Finde ich die Herren und wehrteste Freunde hir beysammen! Ich habe Herren Palladium den gantzen Morgen gesucht.

Pallad. Mein Herr / die Ehre / die er seinem geringsten Diener erweiset / ist zu hoch! und ich bin schuldig ihm auch sonder sein Begehren stets auffzuwarten.

Cleand. Mein Herr Palladi, die Worte sind unvonnoethen. Jch komme anietz auff Befehl ihrer Durchlauchtigkeit / unsers gnaedigsten Fuersten ihn auff den Hoff zufodern / da er den Eid / als von ihrer Fuerstl. Durchl. selbst erkohrner Mareschall ablegen soll; zu welcher von ihm wohl verdienten Erhoehung ich ihm was er selbst begehren mag / von Hertzen verwuentsche.

Bonosus. Was hoere ich / Herr Cleander?

Pallad. Jch halte mein Herr treibet den Spott mit seinem Diener!

Cleand. Was solte ich vor Ursach zu spotten haben in so wichtiger Sache. Jch bitte mein Herr wolle bald sich mit auff den Hoff begeben / und nach abgelegter Pflicht mir / nebenst andern werthen Freunden / welche sich ueber dieser seiner neuen Ehre hoechlich ergetzen / seine Gegenwart an meiner Taffel goennen! Mein Herr Bonosus wird / wie ich auffs hoechste ihn bitte / kein Bedencken tragen uns Gesellschafft zuleisten.

Bonos. Mein Herr Palladi, ich erfreue mich hoechstens ueber seinem unverhofften / doch wohlverdienten Gluecke.

Pallad. Mein Herr / ich weiß bey diesem Zustand nicht / wie oder wem ich zufoerderst zu dancken verpflichtet; Diß einige ergetzet mich / daß ich Mittel an die Hand bekommen / ihnen in der That zu erweisen / daß ich ihrer allerhoechst verpflichtester Diener.


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