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XXXI. Kapitel

Fräulein Adamovics / Herr und Frau Wölfling in den Wäldern / Tosellis Schilderung von Wölfling / Exzentrisches Auftreten von Louise Toscana / Herr Giron / Gräfin Fugger / Kurze Flitterwochen / Ende der Tosellischen Komödie


Das Räderwerk war nicht von einem einheitlichen Willen geregelt, es machten sich Gegensätze geltend, die Einigkeit der Quadrupelallianz blieb keine ungestörte. Nach außen konnten sie zusammenhalten, aber nach innen gerichtet ergab das Zusammenleben bald schwache Stellen und wunde Punkte. Bald zeigten sich Risse und Sprünge, welche die Geschlossenheit der Entente verdarben und einen komödienhaften, um nicht zu sagen possenhaften Zug in das hereinbrachten, was eigentlich dazu berufen war, ein Drama für dauerndes und durchaus ernsthaftes Interesse zu bilden.

Der erste Mißton schlich sich ein, als Prinzessin Louise die Bekanntschaft von Fräulein Adamovics machte. Die Ex-Schauspielerin stürmte in die Schlafstube der Ex-Erzherzogin, überfließend von liebevollen Gefühlen und voller Begier, eine neue Schwester in ihre Arme zu schließen. Die Ex-Erzherzogin war jedoch keineswegs bis zu diesem Punkte demokratisch. Mochte sie immerhin dem Zahnarzt ihre Gesellschaft und dem Hofmeister ihre Huld geschenkt haben, so konnte sie es doch nicht vergessen, daß sie eine Habsburgerin war. Und sie trug genügend Familienstolz in sich, um zu fühlen, daß es sich geschickt hätte, ihrer Initiative den Beginn demonstrativer Vertraulichkeiten zu überlassen. »Der Ankömmling«, so sagt sie uns, »gehörte offensichtlich nicht zu meiner Welt«; und sie fährt fort:

»Ich war abgestoßen. Ich hatte solches nicht erwartet und wünschte es auch nicht. Ich wußte zwar, daß Leopold sich in ein schönes Mädchen aus dem Volk verliebt hatte, aber es kam mir nie in den Sinn, daß er sie wirklich heiraten würde, und ich fühlte instinktiv, daß ihre Ankunft in unserer Mitte alle Pläne über den Haufen werfen würde.

Nichtsdestoweniger versuchte ich meine Mißstimmung zu verbergen und etwas Wärme in meine Begrüßung zu legen; aber sie war ganz unmöglich, und ich gewahrte in der Folge, daß ihre Erziehung sie nicht einmal die Anfangsgründe in der Kunst sich bei Tisch zu benehmen gelehrt hatte.«

Das war ein schlimmer Anfang, und es wurde um nichts besser dadurch, daß Wiener Zeitungen die Sache so hinstellten, als ob lediglich der Einfluß ihres Bruders an der Flucht der Kronprinzessin schuld wäre. Augenscheinlich sollte Leopold dadurch in ein schlechtes Licht gesetzt werden, und es möge hier eine Charakterskizze Platz finden, welche damals in der Neuen Freien Presse erschien:

»Erzherzog Leopold Ferdinand (so heißt es da) ist ein sehr intelligenter Mann, aber etwas exzentrisch, in hohem Grade launisch und schwierig im Umgang. Ein hervorragender Zug seines Charakters ist Ironie und Sarkasmus. Auf diese Weise hat er viel Mißliebigkeit mit den höheren Offizieren gehabt. In Iglau war er beständig in Konflikt mit dem Regimentskommandeur. So ritt er eines Tages in Gesellschaft eines anderen Offiziers als Dame verkleidet aus. Er wurde von seinem Vorgesetzten gesehen und erkannt und natürlich tüchtig hergenommen.«

Die Freiheit und Ungezwungenheit seiner Manieren hatte der Erzherzog sogar in Gegenwart Franz Josephs selber bewiesen. Es war an dem Tag, wo er zu dem Kaiser befohlen worden war, um zu hören, daß seine Lebensweise liederlich und anstößig sei. Er fand ein wirksames Mittel, um den Krieg in das gegnerische Lager zu tragen, indem er, sich höflich verbeugend, zur Antwort gab:

»Ich höre, was Ew. Majestät sagen, allein ich vermag nicht einzusehen, warum ich mich danach richten soll. Wenn ein Splitter in meinem Auge steckt, so ist in dem Ihrigen ein Balken. Wenn Sie von solchen Dingen sprechen, so sehe ich in Ihnen nicht den Kaiser von Österreich, sondern bloß Herrn Schratt.«

So sprechend komplimentierte er sich zur Türe hinaus, noch ehe Franz Joseph den Finger auf die Klingel legen konnte, welche die Geheimpolizei herbeigerufen hätte.

Es scheint, als ob die besondere Leichtlebigkeit des Fräulein Adamovics, nachdem sie zuerst das Empfinden seiner Schwester unangenehm berührt hatte, nach und nach auch in Disharmonie zu dem seinigen geriet. Ihre Vorliebe für einfaches Leben und ihre leidenschaftliche Sucht nach Rückkehr zur Natur brachten sie dazu, Dinge zu tun, von denen man kaum behaupten kann, daß sie der Gesundheit zuträglich sind. Das gelobte Land ungehemmten Sichauslebens schien ihr nur erreicht, wenn Männlein und Weiblein ihre Kleider von sich taten und blank und bloß auf Bäumen herumkletterten, um Nüsse zu knacken.

Als Herr Wölfling einen Sommer lang das Naturleben in den Wäldern genossen hatte, ließ er sich durch die spöttischen Zurufe eines Menschen, der ihn zufällig traf, dazu bewegen, einen Barbier aufzusuchen. Der plötzliche Anblick dessen, was er zu Gesicht bekam, als ihm dort sein Spiegelbild gegenübertrat – ein behaarter struppiger Wilder aus Borneo – brachte ihn zu dem Entschluß, auf dem allerkürzesten Weg zur Zivilisation zurückzukehren. Dies tat er denn auch, über den nächsten Kleiderladen als Zwischenstation, zu einer Pension, wo er standesgemäß Wohnung nahm; und kurz darauf ließ er sich von der Frau, durch die er auf so sonderbare Wege gekommen war, scheiden, um sich eine andere Lebensgefährtin von vernünftigerer Weltanschauung zu suchen.

Seine Wahl fiel auf eine Schweizerin – Fräulein Ritter – und über seiner Verbindung mit ihr scheint ein glücklicherer Stern gewaltet zu haben. Er erwarb sich das Bürgerrecht im Kanton Zug und gewann bald darauf bei einem Schweizer Gericht einen Prozeß gegen einen Journalisten, welcher verbreitet hatte, daß er sein von früher her gewohntes unordentliches Leben auch jetzt noch weiterführe und seine Steuern nicht bezahle. Die Steuersache war nur eine Differenz wegen einer Schätzung, und das gerichtliche Gutachten über Herrn Wölflings Privatleben fiel durchaus zu dessen Gunsten aus. Es ist interessant, dieses Gutachten mit dem aus der Neuen Freien Presse zitierten Urteil zu vergleichen.

»In Österreich«, so heißt es in dem Bericht der Indépendance Belge, welche uns als Unterlage dient, »war Herr Wölfling gleichgültig gegen die Reize des vornehmen Lebens, und suchte sein Vergnügen in der Gesellschaft des Mittelstandes. Er galt allgemein als eines der gebildetsten Mitglieder des erzherzoglichen Kreises. Er spricht und schreibt korrekt ein Dutzend Sprachen und hat solche Kenntnis in Mathematik und Astronomie, daß er in jeder Universität der Welt einen Lehrstuhl einnehmen könnte. Desgleichen ist er ein erfahrener Seemann. In Salzburg, wo er lange Zeit lebte, wurde er sehr populär. Seine Vorgesetzten erachteten ihn als zu rücksichtsvoll gegen die Soldaten, die ihm unterstellt waren. Seine Beziehungen zu seinem Vater blieben äußerst herzliche, selbst nachdem er aus dem Heer geschieden war. Es ist absolut unwahr zu sagen, daß er gezwungen worden ist, den Militärberuf aufzugeben, es ist vielmehr so, daß der Verzicht auf seine Titel und Würden auch den Verzicht auf seine Stellung nach sich zog. Zu beachten ist, daß er von all seinen Orden nur das bescheidene Verdienstkreuz zurückbehielt, welches der Kaiser einstmals eigenhändig dem jungen Erzherzog für die Rettung zweier Ertrinkender verliehen hatte.«

Entschieden spielte Erzherzog Leopold bei dieser Gelegenheit die bessere Rolle. Signor Toselli entwarf folgende Porträtskizze von ihm:

»Ein großer und schöner Mann, ehrlich und von derber, etwas lauter Natürlichkeit. Er lebte in einer englischen Pension, wo er es trieb, wie es ihm behagte, und den ganzen Tag in Pantoffeln herumlief.«

Herr Wölfling sprach sich seine Meinung über Höfe und Könige von der Leber weg – nicht minder freilich auch über seine Schwester –:

»Das Hofleben«, sagt er, »ist dumm, fad und in den Grund hinein verderbt. Alles Drum und Dran ist unausstehlich. Ich kann bei Hof nicht atmen. Ein freier Mann hat die Welt zu seinen Füßen, ein Prinz oder ein König aber ist der Hampelmann seiner Umgebung.«

Und ebenso bei einer anderen Gelegenheit:

»Könige sind genau wie alle anderen Menschen. Unter hundert ist nicht einer einen Groschen wert, und dies ist vielleicht noch zu hoch gegriffen. Was meine Schwester betrifft, so ist sie ein verrücktes Ding. Bei ihrem Alter könnte sie die Dummheiten sein lassen.«

Die halbe Pressewelt hatte sich, wie wir sahen, in Genf zusammengefunden, um als Publikum ihrem Lebensschauspiel beizuwohnen, und vor diesem Publikum spielte sie ihre Rolle wie ein Opernstern. Täglich zeigte sie sich, indem sie mit Herrn Giron unter dem Applaus der versammelten Menge spazieren ging, wodurch sich die sittenstrenge Stadt Calvins nicht wenig vor den Kopf gestoßen fühlte.

Prinzessin Louise hatte für sich und ihr Gefolge den ganzen ersten Stock des Hotel d'Angleterre gemietet, und man fand, daß dieses Vorgehen weit eher die Einfachheitsbegriffe einer Erzherzogin, denn die einer Asketin widerspiegelte. Auch ihr literarischer Geschmack, soweit ihre Inanspruchnahme der Genfer Leihbibliothek darauf schließen läßt, schien mehr nach der Seite dekadenter Modernität zu gravitieren. Als ihre Lieblingsschriftsteller erwiesen sich Gérard de Nerval und Beaudelaire, vortreffliche Autoren in der Tat, aber keine solchen, die sich mit ihrer Botschaft an einfache und geistig unangekränkelte Menschen wenden.

Aber lassen wir das; wir haben uns nicht die Aufgabe gestellt, die Lebensgeschichte der Prinzessin Louise von Toscana zu schreiben. Auch brauchen wir uns nicht des längeren bei dem Ausscheiden des Herrn Giron aus der Gefolgschaft der Prinzessin aufzuhalten. Ebensowenig von Belang für uns ist das Benehmen des Herrn Giron selber, obwohl man nicht von ihm absehen kann, ohne ihm ein Kompliment für ein ritterliches Schweigen zu machen. Es kam der Tag, an dem Herr Giron erkannte, daß seine Mission zu Ende sei.

»Herr Giron«, so schreibt Prinzessin Louise, »blieb nicht lange in der Schweiz. Mein Ruf litt sehr durch seine Gegenwart, und da mein Zweck erreicht war, kehrte er nach Brüssel zurück.«

Auf diese Weise die Sache abzutun, ist mehr als kaltblütig. Herr Giron mochte wohl gefühlt haben, daß Prinzessin Louise danach trachtete, als Frau die Rechte wiederzugewinnen, derer sie sich als Erzherzogin begeben hatte. Aber er erhob zu der Zeit keinen öffentlichen Protest und hat es auch seither nicht getan, obwohl die reichen Besitzer von Sensationsblättern ihn oft dazu verführen wollten.

Gehen wir auch daran vorüber, denn wir haben es mit Prinzessin Louise zu tun. Es liegt etwas Pathetisches in ihren Bemühungen, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen – so verzweifelt sind diese Bemühungen und doch so fruchtlos.

In ihrer Ruhelosigkeit gemahnt sie uns ein wenig an die Kaiserin Elisabeth. Gleich dieser sieht man sie immerfort von Ort zu Ort getrieben, wie nach etwas suchend, von dem sie selber nicht genau wußte, was es sein sollte, und das sie niemals fand. Sie ist eine Habsburgerin und hierin tritt der Unterschied zwischen Wittelsbachern und Habsburgern zutage. Es ist schon darauf hingewiesen worden, und der springende Punkt möge hier noch einmal hervorgehoben werden: der typische Wittelsbacher – gesund oder krank – ist verschlossen, tout en dedans, wie der Franzose sagt; der typische Habsburger hingegen – ob innerhalb oder außerhalb der Konvention, das bleibt sich immer gleich – ist tout en dehors, offenherzig.

Prinzessin Louise bezeugte diesen Unterschied, als sie mit dem Zahnarzt radspazierte und Herrn Giron veranlaßte, sie in der Schweiz zu kompromittieren. Sie gab ein weiteres Beispiel dafür, als sie sich mit dem vielversprechenden jungen Pianisten Signor Toselli verlobte. Der Kontrast springt in die Augen bei Signor Tosellis Bericht über die ersten Komplimente, die sie ihm machte:

»Ich liebe die Gesellschaft von Künstlern. Ihre Anschauungen haben so etwas Edles und Großzügiges. Sie sind hocherhaben über die kleinlichen Vorurteile der anderen Menschen. Ihre Unterhaltung reizt und regt an. Sie können sich nicht vorstellen, wie geringschätzig die Künstler am Dresdener Hof behandelt werden: man bezahlt sie einfach und dann können sie gehen.«

Die Wittelsbacher sprechen nicht in dieser Weise, sie reagieren ruhiger auf solche Gefühle und mehr in der Stimmung, daß es so natürlich und selbstverständlich sei. Auch hört man nicht, daß die Wittelsbacher ihre Liebeserklärungen mit solch dramatischer Unvermitteltheit machen, wie dies Prinzessin Louise tat, wenn man Signor Toselli, der nicht Herrn Girons Instinkt für Zurückhaltung besitzt, in dieser Sache Glauben schenken will. Man kann sich nicht vorstellen, daß ein Wittelsbacher an einen Menschen, den er kaum erst kennen gelernt hat, diese Fragen richtet:

»Haben Sie je geliebt? Sagen Sie mir, ob Sie der Liebe fähig sind!« Ebensowenig möchte man einem Wittelsbacher die naive Eitelkeit zutrauen, die sich in folgender Ankündigung künstlerischer Bestrebungen und Talente ausspricht:

»Ich werde die Worte zu Ihrer Musik schreiben. Ich fühle, wie ein bisher brachgelegenes Talent sich in mir rührt. Auch die Bildhauerkunst verstehe ich.«

Was Wunder, daß Signor Toselli, der erst 24 Jahre zählte, durch solche Ausrufe den Glauben gewann, daß alle Märchenwunder sich über seinem Haupt erfüllen wollten. Und dies, trotzdem er nicht ohne Warnung blieb.

»Kennen Sie wirklich die Kronprinzessin von Sachsen ganz genau?« sagte die Gräfin Fugger zu ihm. »Haben Sie sich ihren Charakter so recht klar gemacht und das Leben vor Augen gestellt, das sie geführt hat? Statt eine solche Torheit zu begehen, würde ich Ihnen raten, lieber auf der Stelle in den Garten hinunter zu gehen und sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen.«

Aber die Warnung traf auf taube Ohren.

Signor Toselli jedenfalls schreckte nicht zurück und er genoß seine Schäferstunde. Mit feenhafter Schnelligkeit wechselte das junge Paar die Namen. Beim Londoner Meldungsamt waren sie natürlich als Herr Toselli und Prinzessin Louise von Toscana eingetragen, aber im Hotel Cécil waren sie Signor und Signorina San Marcellino, und im Norfolk Hotel waren sie Monsieur und Madame Dubois. Als sie ihre Flitterwochen antraten, war ihr Wagenabteil von Zeitungsberichterstattern umlagert und sie mögen sich wohl in dem Glauben gewiegt haben, daß die Presse der ganzen Welt gekommen war, um mit begrüßenden Zurufen ihren Einzug in das irdische Paradies zu feiern.

Aber wenn dies ihr Glaube war, so hielt er nicht Stand. Bei Prinzessin Louise hatte die Stunde der Empörung zu spät geschlagen. Sie brachte es nicht fertig, sich an einem bestimmten Ort niederzulassen und da im Umkreis ihrer Pflicht zu leben. Kaum hatte sie irgendwo festen Fuß gefaßt, so litt es sie dort nicht länger, und sie strebte wieder weiter. Dieses ewige sinnlose Wandern war ein rechtes Kreuz für ihren Gatten und zugleich eine große Behemmung seiner beruflichen Tätigkeit. »Du tötest den Künstler in mir«, sagte er zu der Frau, die ihm einstmals versichert hatte, daß die Künstler die edelsten und liebenswertesten unter allen Menschen wären.

Dennoch kam es zu einer Entfremdung, die schließlich in der Trennung ihren Gipfelpunkt erreichte und nur in der gemeinsamen Arbeit an einer komischen Oper etwas Ausgleich fand. Die Handlung dieser Oper ist auf verschiedenen Vorkommnissen aufgebaut, welche Signora Toselli aus ihren kronprinzeßlichen Erinnerungen herbeiholte. Man sieht daraus, daß die Sucht nach Publizität zum mindesten bei der Prinzessin den Drang nach Romantik überdauert hat. Die Oper ist noch unvollendet, doch geht man wohl kaum fehl, wenn man ihr nicht eine solche Bedeutung beimißt, daß ihre dereinstige Aufführung das Opfer eines Zensurverbotes werden muß. Die Geschichte der Prinzessin Louise ist eine Entgleisung gewesen, doch war sie notwendig, da sie fast bis zur Grenze der Absurdität jene Eigenart der Habsburger illustriert, melodramatische Dinge auch wirklich auf melodramatische Art zu tun. Als ob sie sich innerlich dazu verpflichtet fühlten – sei es nun vom Thron aus, oder seinem Umkreis entgleitend –, durch ihre Handlungen der neugierigen Welt zugleich ein unterhaltendes Schauspiel und ein lehrendes Beispiel darzubieten.

Und dies ist auch der Grund, warum die Habsburger – dem Einzelnen so interessant – für den Kaiser Kummer und Verdruß bringend gewesen sind. Franz Joseph protestierte gegen die Habsburger Seitensprünge mit einer Kraft, die manchmal an das letzte Brüllen eines sterbenden Löwen gemahnt.

Wir müssen uns ihm wieder zuwenden, obwohl tatsächlich nur noch wenig zu sagen übrig bleibt.

*


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