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Eines frommen Kindes Gespielen.

1809.

Einfalt heißt das Himmelsmädchen,
Das mit Göttern rät und denket
Und an unsichtbaren Fädchen
Stern' und Menschenherzen lenket,
Einfalt heißt die weiße Taube,
Die den Pfad dem Wandrer weiset,
Wo der Himmelsherold Glaube
Leuchtend hoch mit Sonnen kreiset.

Unschuld heißt die zarte Blume,
Ungesehen, kaum vernommen,
Blühend still im Heiligtume,
Daß wir in den Himmel kommen.
Engel lauschen selig nieder,
Wo das holde Blümlein blühet,
Das uns von der Erde wieder
Auf zur Götterheimat ziehet.

Frommes Herz im reichen Busen,
Selig lebt, wem du beschieden:
Du verstehst die Kunst der Musen
Und der Geister heil'gen Frieden,
Du verstehst die hohen Flammen,
Wodurch Menschen Götter werden
Und in einen Bund zusammen
Lustig Himmel gehn und Erden.

Laß die himmlischen Gespielen
Nie von dir, du Holde, weichen.
Höchsten Preis von höchsten Zielen
Mögen diese drei nur reichen.
Laß das Faß der Danaiden
Eitle Toren rastlos füllen,
In des Busens Gottesfrieden
Halte fest den frommen Willen.



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