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Lied,

gesungen zu Edeby am Mälare im Herbstmond 1807 für den Freiherrn Otto Magnus Munck Der Freiherr Munck, später auf Brandshagen bei Stralsund, A.s treuer Freund, der ihm auch 1812 bei seiner Flucht vor den Franzosen behilflich war, »ein Bild altnordischer Treue, aber wie es treuen Nordmenschen oft geht, fast zu heftig«. (D. H.).

Ihr krausen Grillen weg! Hinweg, ihr düstern Sorgen!
Tief in das Meer hinab! Heut laßt uns fröhlich sein!
Ein weises Schicksal deckt den Sterblichen den Morgen –
Auf! halt die Stunde fest! Das Heute nur ist dein.

Es spielt Vergänglichkeit mit Hütten und mit Thronen:
Denk' Alexanders Los, der weiland Magnus hieß;
Wo ist der Heldenschritt gewaltiger Ottonen?
Geh', frage ihren Staub, den langst der Wind zerblies.

Sei du in Liebe groß, sei du in Freude Kaiser!
Bau' in den Herzen dir den ewig sichern Thron.
Dies Heldentum gilt mehr als alle Lorbeerreiser,
Trotzt der Vergänglichkeit und beut Tyrannen Hohn.

Herbei des alten Weins! und lustig angeklungen!
Schling' Rosen um das Haar, schling' Rosen um den Wein!
Der Mann ist auch ein Held und hat die Welt bezwungen,
Dem ernste Weisheit heißt mit Freunden froh zu sein.

Drum Liebe lebe hoch, die Königin des Lebens,
Und Freundschaft, die den Haß an Männerbrust erdrückt!
Wer diese zwei gewann, der lebte nicht vergebens,
Der hat den höchsten Glanz der Erde sich gepflückt.

Auch dir, o Vaterland, dir Land der tapfern Goten!
Klingt, Freunde, dreimal hoch! Das Vaterland! es gilt!
Das Leben steht nur hoch auf Leben edler Toten –
Auf Vätertugend denn die Becher frisch gefüllt!

Und unserm König auch, dem Heldensohn, zu Ehren,
Der mit dem Schwerte blitzt und mit dem Zepter dräut,
Will ich das vollste Glas im vollen Jubel leeren:
Heil sei sein Königswort und Sieg sein Männerstreit!

Reicht, Freunde, euch die Hand! Stolz schlägt die Brust gehoben –
Die Freude führet auch auf zur Unsterblichkeit –
Den letzten vollen Klang dem Ewigen dort oben
Für manchen schönen Tag, für diesen schönen heut!



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