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Jodelliedchen.

Mi Muetter chibet mi,
Wenn i by de Senne bi,
By de Senna bi-n-i gern,
Hür no lieber weder fern.

Der Senn gohd ge schlofa,
Der Handbueb gohd ge stofla,
Der Senn gohd ge müderla,
Der Handbueb gohd ge büderla.

Ada bi-n-i loschtig gsee,
Ond ada by de Lüte,
Ond wer mersch nüd verträge mag,
Der söll mersch gad verbüte.

Goh-n-i ui, goh-n-i ai,
Goh-n-i hin, goh-n-i her,
Denk i gad alawyl.
Wenn no 's Schätzeli bymer wär,

Meitli, bis gschyder,
Ond tanz mit kem Schnyder;
Tanz du mit mir.
I ha Liebe zu dir.

Hoscht gment, du seiescht höbsch,
Ischt aber nüd wohr,
Bischt chropfet ond bboglet,
Ond hescht e roths Hoor,

Süeß Oepfel sind roth,
Sind Cherna drenn,
D'Meitle sind treu,
D'Bueba glaubids gern,

An sura Holzöpfil,
An bittere Chern,
Wie chüessa die Bueba
Die Meitli so gern.

Z'Apazell ond z'Herisau
Sönd die Mätla wohlfel;
Ma ged e ganzes Hüsli voll
För e Schötzli Polver.

Dur 'sGässeli bin i gganga
Dur 'sGässeli goh-n-i meh;
Maiteli ha-n-i gliebet,
Schöne Maiteli lieb i meh.

Um z'Nacht ischt es tunkel,
Die Tänneli sönd schwarz;
Ond e Schätzeli mueß i ha,
De Lüta zum Tratz.

Min Schatz ischt kein Zucker,
Wie bi-n-i so froh;
Sonscht hett-i-ga ggessa,
Jetz ha-n-i ga no.

Wann i a Burachätzli wär,
So wett i lerna musa,
Am Obed spot i's Lädeli goh,
Am Morga wider usa.

Drei höltzi Halbbatze
Ond e glesige Chue,
Das gid mer myn Vatter,
Wann i heurathe thue.

E Johr ischt nüd lang,
Do heurathen wir zemm,
Da wirscht du mei Frauli,
Ond i halt dei Mann.

I bi-n-an Zemmerma,
Ha weder Hus no Hamet,
Ha 'sHolz ime Berga-n-obe,
Ond kas dahama.

I ond mi Schätzla
Mönd fange a husa,
Mönd 'sChätzli verchauffa,
N-ond selber musa.

Schwarzbru sönd d'Haselnuß,
Ond schwarzbru bi-n-i,
Ond wenn mi Einer lieba will,
So muß er sy wie-n-i.

Mi Herzli ischt zue,
Es cha's Niemert ufthue;
En enzige Bueb
Hed de Schlössel dezue.

Luschtig, wemmer ledig sind!
Es wird is scho no chrenka,
Wenn siebna i der Wiega sind
Ond achti uf de Benka.

I ha-n-emol a Bettelbüebli küßt,
Do bi-n-i mit-em ins Töbeli abettüscht.
Bettelbüebli hin, Bettelbüebli her,
Jez küß-i myner Lebtig ke Bettelbüebli meh.

I hä gär e schöns Henneli,
Es läd wonderschöne Ä,
Was wil-i lang hüselä?
I bi ebe-n-ale.

Minn Schatz ist chridawyß,
Hed chline Lüsli;
Si chrüchid-em d'Ohra-n-uf ond ab,
Wie d'Schnegge mit dem Hüsli.

Ui ist nüd aba,
Ist aber währli wohr;
Ond wenn-i min Schatz en Tag nüd gsieh.
So men-i, es sei e Johr.

Ond wie der Wind geht,
Ond so schwenk i mein Huet
Wie besser der Wein,
Wie bas er mer thued.

Ziegerafisch ond was guet ist,
Und Schotta-n-a d'Zehna,
Wenn d'scho e betzli höbscher bist,
Most niena söfel mena.

Min Vatter hed gseid;
Bueb, bleib mir nöd aus.
Do ha-n-i verstande:
Die ganze Nacht aus.

Lina Karleia,
Schlah Kuchithür zue,
Schöne Meitla, schöne Meitla
Gids überal gnueg;
Schöne Bueba, schöne Bueba
Gids wenig im Land.
Kropfet ond bogget
Gids Huffa-n-überenand.

Wysse Wy ond rothe Wy,
Ond Wasser ab der Röhra,
Ond, Bueba, thüend mer d'Schnorra zue,
I mag-i nomma köra.

Ha kärtlet, ha keglet,
Ha 'sGeltli verspillt,
Ha d'Meitli nüd gliebet,
Jetz sönd si so wild.

Bin einmol oder zwei
Zu meim Dientel hein;
Jetz könt-dirs nit saga,
Wie lustig es sei.

Du Dientel, du netts,
Du ligst mir im Herz;
Du kommst mir nit raus,
Bis das Lieba-n-ist raus.

Adam ond Eva
Hend's Lieba erdacht;
I ond my Schätzeli
Hends au eso gemacht.

Der Tüssig Gotts Wila,
Thue doch nüd eso;
Es chönnt e Zyt komme,
Du wärest meiner noch froh.

Hei ufa, hei abe,
E Dienteli mueß-i habe,
E hübschs ond e freis:
Es gilt e Halbbatze,
I krieg emol eis.

Gelt Vatter, gelt Muetter?
Schöns Meiteli bi-n-i,
Nöd bugglet, nöd kropfet,
Kei Wangeli ha-n-i.

Obscho-n-i chorz ond gstompet bi,
Wil-i enest au ne Ma;
Es ged no so vil schmotzig Bueba,
Si mönd au Wyber ha.

Hei ufi uf d'Alp
Zue de wysse Schümmil,
Die lustiga Bueba
Kond ale in Himmil.

Min Schatz ist en Engel,
E herzig schöns Chend;
I wött-a treu lieba,
Wenn-i bi-n-em seh chönnt.

Ach, herzig schöns Schätzeli,
Wie gfallst mer so wohl,
I will di lieb haba

Bis in den Tod;
I will di lieb haba
In Freud ond i Leid,
Bis-is der Tod vo-n-enandera scheidt.

Min Schatz ist z'Bernig uß,
Ond i bi hinne.
Min Schatz thued tanze duß
Ond i mueß spinne.

Mi Schätzeli ist komma,
Wie bi-n-i so froh,
Er büt mer sy Hand,
I soll säge: Jo, Jo.

Salome ond Dorothe,
Komm, mer wend go tanza,
A Stückli Brod im Juppasack,
Ond Habermueß im Ranza.

I ha gmeint, i ha e Schätzeli,
So hübsch ond au so sein,
Do hed mersch jo der küele Wind
Wohl über d'Haide gweit.
Wohl über d'Haid,
Wohl über de Bodasee:
Jetz trau-i au my Lebalang
Keine Bueba meh.

E nigelnagelneus Hüsli,
Ond e nigelnagelneus Dach.
E nigelnagelneus Schätzeli –
Wie freut es mich doch.

No still ond nüd z'laut,
Daß der Vater nüd schaut,
Ond die Mutter nüd hört.
Sonst werid-mer verstört.

I ond mi altes Wyb
Husid gar öbel,
Husid schon siba Jahr,
Hend no ken Chöbel.

Was nützt mi das Tengela,
Wenn d'Seges wohl haut?
Was nützt mi das Lieba,
Wenn 's Schätzeli nüd schaut?

Ond us ist mit mir,
Ond mi Hus hed kei Thür,
Ond mi Thür hed kei Schloß,
Ond vom Schätzeli bi-n-i los.

Ond ietz daß i los bin,
So freut mi das Ding;
Ond e-n-andersch zu lieba,
Das ha-n-i im Sinn.


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