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Steinmar.

Heimliche Minne.

Sumer zit, ich vröuwe mich din,
Daz ich mac beschouwen
Eine süeze saeldaerin,
Mines herzen vrouwen.
Eine dirne, diu nach krute
Gat, die han ich z'einem trute
Mir erkoren:
Ich bin ir ze dienst erborn.
Wart ümbe dich:
Swer verholne minne, der hüete sich!

Ei was mir den Winter lanc
Vor versperret leider;
Nu nimt si uf die Heide ir ganc
In des meien kleider,
Da si bluomen z'einem kranze
Brichet, den si zuo dem tanze
Tragen wil;
Da gekose ich mit ir vil.
Wart ümbe dich:
Swer verholne minne, der hüete sich!

Ich vröuwe mich der lieben stunt,
So si gat zem garten,
Und ir rose roter munt
Mich ir heizet warten,
So wirt hohe mir ze muote,
Wan si ist uz ir muoter huote
Danne wol,
Vor der ich mich hueten sol.
Warte ümbe dich:
Swer verholne minne, der hüete sich!

Sit daz ich mich hueten sol,
Vor ir muoter lage,
Herze liep, du tuo so wol,
Balde ez mit mir wage:
Brich den trutz und al die huote,
Wan mir ist des wol ze muote;
Unt sol ich leben,
Dir si lip unt guot gegeben.
Warte ümbe dich:
Swer verholne minne, der hüete sich!

»Steinmar, hebe dinen muot:
Wirt dir diu vil here,
Si ist so hübesch unt so guot,
Du hast ir iemer ere.
Du bist an dem besten teile,
Der zer werlte vröude, heile
Hoeren sol.
Des bistu gewert da wol.
Warte ümbe dich:
Swer verholne minne, der hüete sich!«


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