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Vierhundertundsiebenundachtzigste Nacht.

Geschichte des Abu-Nyut und des Abu-Nyutin.

»Ein ehrlicher, aber vom Mißgeschick verfolgter Mann namens Abu-Nyut faßte den Entschluß, sein Vaterland zu verlassen und sich in einem andern Lande ein besseres Los zu suchen. Er nahm alles mit sich, was er besaß, was freilich nur ein einziger Scherif war, und machte sich auf den Weg. Er war noch nicht weit gegangen, als ein Mann sich zu ihm gesellte, der sich mit ihm in ein Gespräch einließ, in welchem er erfuhr, daß er Abu-Nyutin oder Doppelsinnig hieße. Da sie gleiche Absicht hegten, so beschlossen sie, ihr Glück zusammen zu suchen, und es wurde ausgemacht, daß Abu-Nyut die gemeinschaftliche Kasse führen sollte. Abu-Nyutin besaß zehn Scherifs.

Nach einigen Tagen mühevoller Wanderung erreichten sie eine Stadt, in welcher sie bei ihrem Eintritt ein Bettler mit folgenden Worten anrief: »Würdige Gläubige! Allah sei mit euch! Gebet mir ein Almosen, und ihr werdet tausendmal dafür belohnt werden.« Hierauf gab Abu-Nyut ihm einen Scherif. Sein Gefährte, der das für Verschwendung hielt, verlangte sein Geld zurück, was jener ihm auch gab, und verließ seinen neuen Freund, der nun nichts mehr hatte. Abu-Nyut ging, sich seinem Schicksal überlassend und der Vorsehung vertrauend, in eine Moschee, um dort seine Andacht zu verrichten und in der Hoffnung, daselbst irgend jemand zu finden, der ihm aus seiner Not helfen würde; aber er fand niemand. Er blieb eine Nacht und einen Tag in der Moschee; aber niemand gab ihm ein Almosen. Vom Hunger getrieben, stahl er sich in der Abenddämmerung weg und irrte mit schwankenden Schritten durch die Straßen. Als er nun einen Sklaven erblickte, der die Überbleibsel eines Mahles von einem Tischtuch auf die Straße warf, las er sie auf, setzte sich in einen Winkel und nagte mit Begierde an den Knochen, worauf er die Augen zum Himmel hob und Gott für diese dürftige Mahlzeit dankte. Der Sklave, der sein Tun beobachtet hatte, war über sein Elend und seine Frömmigkeit erstaunt und gerührt und erzählte seinem Herrn davon, der ein frommer Mann war und dem Abu-Nyut zehn Scherifs schickte.

Der Sklave hatte aus Habsucht einen Scherif für sich behalten und gab dem Abu-Nyut nur neune. Dieser, der das Geld zählte, dankte Gott für seine Güte, sagte jedoch, er hätte dem Ausspruche der Schrift gemäß für den Scherif, den er dem Bettler gegeben, zehne erhalten sollen. Der Herr des Sklaven hörte diese Äußerung, rief den Abu-Nyut zu sich herauf, ließ ihn neben sich sitzen und fragte ihn nach seiner Geschichte, die er seinem Wirt erzählte, der ein angesehener Kaufmann und so von seiner frommen Einfalt eingenommen war, daß er beschloß, sich mit ihm zu befreunden, und ihm eine Wohnung in seinem Hause anbot.

Abu-Nyut hatte kaum einige Tage bei seinem freundlichen Wirte gewohnt, als die Zeit herankam, zu welcher der in Erfüllung seiner religiösen Pflichten sehr pünktliche Kaufmann sein Vermögen berechnete, den zehnten Teil davon absonderte und bar seinem Gaste schenkte, dem er den Rat gab, einen Laden zu eröffnen und sein Glück im Handel zu versuchen. Abu-Nyut folgte diesem Rate, und zwar mit so vielem Erfolge, daß er in wenigen Jahren einer der angesehensten Kaufleute in der Stadt war.

Als er eines Tages in seinem Laden saß, sah er auf der Straße seinen alten Gefährten Abu-Nyutin in elendem Aufzuge, abgemagert und mit eingesunkenen Augen, der mit kläglichem Geschrei die Vorübergehenden um Almosen anbettelte. Abu-Nyut, der seine jammervolle Lage bemitleidete, befahl einem Sklaven, ihm den Bettler zu rufen. Als er kam, ließ er ihn niedersitzen und sandte nach Erfrischungen, um ihn zu stärken und zu sättigen. Er bat ihn hierauf, die Nacht in seinem Hause zuzubringen, nahm ihn, nachdem er am Abend seinen Laden geschlossen hatte, mit sich, ließ ein warmes Bad für ihn bereiten und schenkte ihm, nachdem er gebadet hatte, einen reichen Anzug. Das Abendessen wurde aufgetragen, und als sie sich satt gegessen hatten, sprachen sie über allerlei Gegenstände. Endlich rief Abu-Nyut aus: »Erinnerst du dich nicht auf mich, mein Bruder?« – »Nein, beim Allah, mein so freigebiger Wirt!« versetzte der andre; »sage mir, wer du bist.« – »Ich war,« erwiderte Abu-Nyut, »einst dein Reisegefährte, aber meine Gesinnung ist noch dieselbe, und ich habe unsere alte Verbindung nicht vergessen: die Hälfte von dem, was ich besitze, ist dein.«

Nachdem er dies gesagt hatte, überschlug Abu-Nyut sein Vermögen und gab die Hälfte davon seinem bekümmerten Reisegefährten, der dann einen Laden mietete und ausstattete und gute Geschäfte machte. Einige Zeitlang lebten die beiden Freunde in gutem Vernehmen miteinander, bis Abu-Nyutin, welchen eine Unruhe befiel, den Abu-Nyut aufforderte, ihren gegenwärtigen Aufenthalt zu verlassen und zu ihrem Vergnügen und Nutzen zu reisen. »Mein teurer Freund,« sagte Abu-Nyut, »wozu sollen wir reisen? Leben wir hier nicht in Ruhe und Wohlhabenheit, und was können wir in einem andern Teile der Welt Besseres genießen?« Diese Entgegnung machte auf Abu-Nyutin keinen Eindruck, und er drang so sehr in seinen Freund, daß dieser endlich nachgab; und da eben eine Karawane sich reisefertig machte, so luden sie eine beträchtliche Anzahl von Waren auf Maulesel und Kamele und machten sich auf den Weg nach Mossul.

Nachdem sie zehn Tage gereist waren, lagerten sie sich eines Abends an einem tiefen Brunnen. Am folgenden Morgen ließ Abu-Nyut aus eigenem Antriebe sich in den Brunnen herab, um die Wasserschläuche der Karawane zu füllen, ohne daß er vermuten konnte, was ihm von der Vorsehung bestimmt war; denn sein undankbarer Freund, der ihm sein Glück beneidete und seinen Reichtum begehrte, schnitt den Strick des Brunnens ab, ließ die Lasttiere beladen, überließ Abu-Nyut seinem Schicksal und setzte seine Reise fort.

Abu-Nyut blieb den ganzen Tag ohne Speise, hoffte aber in Demut von Allah seine Befreiung. In der Mitte der folgenden Nacht hörte er zwei böse Geister miteinander sprechen. Der eine sagte: »Ich bin nun vollkommen glücklich; denn endlich ist die Prinzessin von Mossul von mir besessen, und niemand vermag mich auszutreiben, wenn er nicht an einem Freitage während des Gottesdienstes in der großen Moschee einen Aufguß von Wermut unter ihre Füße sprengt: ein Mittel, auf welches wohl so leicht keiner kommen wird.« – »Ich,« erwiderte der andere böse Geist, »bin im Besitze eines Schatzes von Gold und Juwelen, der in dem Berge bei Mossul verborgen liegt und gar nicht zu berechnen ist. Er ist auf keine andere Weise zu heben, als wenn auf dem Berge ein weißer Hahn geschlachtet und die Erde mit seinem Blute befeuchtet wird: ein Geheimnis, das schwerlich jemand erraten wird.« Nachdem sie dies gesagt hatten, flogen die beiden Geister fort.

Abu-Nyut merkte sich die Unterredung der beiden Geister und wurde bei Tagesanbruch von einer Karawane, die Wasser bedurfte, glücklich errettet und durch Speise gestärkt. Er wurde nun befragt, durch welchen Zufall er in dem Brunnen geblieben wäre; und er, die Verräterei seines undankbaren Gefährten verbergend, erzählte, er wäre am Rande des Brunnens eingeschlafen, hineingefallen, und da seine Reisegefährten ihn nicht vermißt hätten, wäre ihre Karawane weiter gezogen. Er bat hierauf um die Erlaubnis, seine großmütigen Befreier nach Mossul begleiten zu dürfen, worein sie willigten und ihn mit allem Nötigen versorgten.

Bei seinem Einzug in die Stadt sah Abu-Nyut das ganze Volk in Bewegung und hörte, als er nach der Veranlassung fragte, daß man einen Arzt hinrichten würde, der vergebens versucht hätte, einen bösen Geist, von welchem die Prinzessin besessen wäre, auszutreiben, und daß ein gleiches Mißgeschick schon mehrere Unglückliche betroffen, welche ihre Geschicklichkeit an der besessenen Prinzessin versucht hätten. Hierauf eilte er zum Sultan in den Palast, warf sich vor ihm nieder und erbot sich, den bösen Geist auszutreiben, wofür er keine andere Belohnung verlangte als die Begnadigung des armen Arztes. Der Sultan war es zufrieden, erklärte aber, daß, wenn Abu-Nyut den Geist nicht austriebe, er und der Arzt, als anmaßliche Stümper in ihrer Kunst, hingerichtet werden sollten. Abu-Nyut bat, daß die Prüfung seiner Geschicklichkeit bis zum nächsten Freitag verschoben bleiben möchte: eine Bitte, die er dem Sultan feierlich ans Herz legte, damit die Gebete der Gläubigen sein Unternehmen ein gesegnetes sein ließen. Der Sultan willigte ein, der unglückliche Arzt wurde vom Richtplatz in den Palast geführt, um dort, wo auch dem Abu-Nyut ein Zimmer angewiesen wurde, aufbewahrt zu werden. Es erging nun ein Befehl durch die ganze Stadt, den nächsten Feiertag strenge zu feiern, wobei denen, die diese Feier versäumen würden, die königliche Ungnade angedroht wurde.

Als der Freitag nun da und die ganze Stadt zum Gebete versammelt war, bereitete Abu-Nyut den von dem bösen Geist erwähnten Aufguß von Wermut. Er wurde in das Gemach der Prinzessin geführt, die in schwermütigem Stumpfsinne dalag, und sprengte den Aufguß vor ihre Füße, worauf ein lautes Gellen dicht neben ihr gehört wurde, sie sich, gleichsam wie vom Schlaf erwachend, aufrichtete und ihre Sklavinnen rief, um ihr beim Aufstehen und Ankleiden zu helfen. Man benachrichtigte sogleich den Sultan von der Wiederherstellung der Prinzessin, und er kam voll Freuden, um ihre Genesung zu sehen. Er ordnete öffentliche Freudenfeste an, ließ große Summen unter die Armen verteilen, forderte Abu-Nyut auf, für seinen wichtigen Dienst sich eine Belohnung zu wählen, und befahl, den unglücklichen Arzt in Freiheit zu setzen und zu beschenken.

Abu-Nyut, den die Reize der Prinzessin bezaubert hatten, verlangte zur Belohnung ihre Hand, worauf sich der Sultan mit seinen Wesiren beriet, die ihm den Rat gaben, die Antwort bis zum folgenden Morgen zu verschieben, da die Sache wohl überlegt sein wollte. Als Abu-Nyut sich entfernt hatte, stellten die Wesire dem Sultan vor, daß der Gemahl seiner Tochter doch mindestens ein großes Vermögen besitzen müßte; denn wenn Abu-Nyut auch den bösen Geist ausgetrieben, so wäre er jedoch nicht würdig, sie zu heiraten, wenn er sie nicht auf eine ihrem Range geziemende Weise zu unterhalten vermöchte. Sie rieten ihm daher, eine Anzahl seiner kostbarsten Juwelen auszusuchen, sie dem Abu-Nyut zu zeigen, welche von gleichem Werte für die Prinzessin als Heiratsgut zu verlangen und ihn nur nach Erfüllung dieser Bedingung zum Schwiegersohn anzunehmen; bliebe sie jedoch unerfüllt, so müßte er für seine Dienste eine Belohnung annehmen, die seinem Stande angemessener wäre als eine so hohe Verbindung.

Als nun Abu-Nyut am nächsten Morgen bei Hofe erschien, zeigte ihm der Sultan die Juwelen und machte ihm die mit den Wesiren verabredete Bedingung, worauf dieser mit der größten Gleichgültigkeit auf die glänzenden vor ihm liegenden Steine sah und dem Sultan versicherte, er würde ihm am nächsten Tage zehnmal so viel von noch höherem Wert und schönerem Glanz anbieten, über welche Erklärung der ganze Hof höchlich erstaunte, da es bekannt war, daß kein Fürst kostbarere Edelsteine besäße als der Sultan von Mossul.

Nachdem Abu-Nyut sich dem Sultan empfohlen hatte, begab er sich auf den Hühnermarkt, kaufte einen ganz weißen und fleckenlosen Hahn, welchen er nach Hause trug, bis zum Aufgange des Mondes aufbewahrte und dann mit dem Hahne auf den von dem Geiste bezeichneten Berg eilte. Dort schnitt er dem Hahne die Kehle ab, dessen Blut zu fließen begann, als plötzlich die Erde bebte und in dem Berge eine Öffnung entstand, durch welche zu seiner großen Freude er solche Haufen unschätzbarer Edelsteine von allen Gattungen erblickte, daß es unmöglich ist, sie zu beschreiben. Abu-Nyut kehrte nun in die Stadt zurück, wo er zehn Kamele, deren jedes zwei Körbe trug, holte, sie zum Berge führte, dort mit seinem Schatze belastete und diesen, nachdem er die Öffnung des Berges wieder zugefüllt hatte, in seine Wohnung schaffte.

Am Morgen begab sich Abu-Nyut mit seinen beladenen Kamelen in den Palast, verfügte sich in den Hof des Diwans, wo der Sultan ihn sitzend erwartete, dem er nun zurief: »Steig einen Augenblick herab, o Herr, und prüfe das Heiratsgut der Prinzessin.« Der Sultan näherte sich den Kamelen, welche niederknieten, untersuchte die Körbe und war über den Reichtum ihres Inhalts voll Erstaunen; denn die Juwelen übertrafen an Glanz und Größe die seinigen so sehr, daß er ausrief: »Beim Allah, wenn die Schätze aller Sultane in der ganzen Welt zusammengebracht würden, so könnten sie nichts Ähnliches aufweisen!« Als er sich von seinem Erstaunen etwas erholt hatte, erkundigte er sich bei seinen Wesiren, wie er sich nun gegen Abu-Nyut benehmen sollte, worauf sie alle einstimmig ausriefen, er möchte ihm ja seine Tochter zur Frau geben. Die Heirat wurde nun bald mit großem Glanze gefeiert, und Abu-Nyut benahm sich in seinem neuen Range so gut, daß sein Schwiegervater die öffentliche Audienz zur letzten Entscheidung aller Rechtshändel, die er wöchentlich dreimal zu geben pflegte, ihm übertrug.

Als Abu-Nyut nun einige Zeit nach seiner Erhebung in dem prächtigen Saal eines seiner Landhäuser Audienz gab, gewahrte er unter der Menge einen Mann mit sorgenvoller Miene und in einem elenden Anzuge, welcher ausrief: »O ihr wahren Gläubigen, ihr mitleidigen Seelen, helfet dem Unglücklichen!« Abu-Nyut befahl einem seiner Leibwächter, den Bettler vor ihn zu führen; und als dies geschehen war, erkannte er in ihm seinen verräterischen Gefährten, der ihn in dem Brunnen gelassen hatte. Ohne sich ihm zu erkennen zu geben oder irgend eine andere innere Bewegung als die des Mitleids merken zu lassen, befahl er, jenen in ein warmes Bad zu führen. Nachdem er gebadet, wurde er in einen prächtigen Anzug gekleidet und in den Diwan zurückgeführt. Abu-Nyut nahm ihn in ein besonderes Gemach und sagte: »Kennst du mich nicht, alter Freund?« – »Nein, beim Allah!« versetzte der andre. »Wisse denn,« entgegnete jener, »daß ich Abu-Nyut, dein Wohltäter und Gefährte bin, den du verräterischerweise in dem Brunnen gelassen hast.« Er erzählte ihm hierauf alle seine Abenteuer und schloß mit der Versicherung, daß er weit davon entfernt wäre, sich wegen seines Verrates an ihm rächen zu wollen, und vielmehr seine Aufführung gegen ihn als den Antrieb des Schicksals und als das Mittel betrachtete, durch welches er seinen gegenwärtigen Rang und Reichtum erlangt hätte, den er mit ihm teilen wollte. Das neidische Herz des Abu-Nyutin war jedoch unbezwinglich, und anstatt dem edlen Abu-Nyut für seine Vergebung und seine Freigebigkeit zu danken, rief er aus: »Da der Brunnen dir so günstig war, warum sollte er es mir nicht auch sein?« Nachdem er dies gesagt hatte, stand er eilig auf und verließ ohne weiteren Abschied den Abu-Nyut, der solche Roheit nicht bestrafen wollte.

Abu-Nyutin eilte so schnell als möglich zu dem Brunnen, und nachdem er sich an einem Stricke hinabgelassen hatte, setzte er sich und erwartete mit Ungeduld die Ankunft der bösen Geister, die auch wirklich um Mitternacht angeflogen kamen und, oben auf dem Rande des Brunnens verweilend, sich nach ihren gegenseitigen Abenteuern befragten. »Seit wir uns zum letzten Male hier trafen,« sagte der eine, »ist es mir schlecht ergangen; denn ein listiger Muselmann hat das Geheimnis ausfindig gemacht, mich auszutreiben, und hat meine Prinzessin geheiratet. Das Schlimmste dabei ist, daß ich nicht imstande bin, mich zu rächen; denn er ist unter dem Schutze eines bekehrten Geistes, den der Prophet zu seinem Schutzgeiste bestimmt hat.« – »Ich,« versetzte der andere, »bin nicht minder übel dran als du; denn derselbe Mann, der deine Geliebte geheiratet, hat auch meinen verborgenen Schatz ausgespäht und behält ihn trotz allen meinen Bemühungen, ihn wiederzuerlangen. Aber laß uns diesen abscheulichen Brunnen, der unstreitig die Ursache unserer Unglücksfälle gewesen, zufüllen.« Er hatte dies kaum geäußert, als beide Geister die Einfassung und große Steine in den Brunnen warfen, welche den undankbaren und neidischen Abu-Nyutin ganz zermalmten.

Da Abu-Nyut vergebens die Wiederkehr des Abu-Nyutin erwartete, so begab er sich zu dem Brunnen, und als er sah, daß dieser verschüttet war, befahl er, ihn aufzugraben, wo ihn denn die Auffindung des Leichnams bald überzeugte, daß die Bosheit des Elenden seine Zerstörung veranlaßt hatte. Er rief mit Ehrfurcht aus: »Nur bei dem Allmächtigen ist Hilfe; er bewahre uns vor dem Neide, der nur dem schadet, der ihn hegt!«

 


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