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Zehntes Kapitel. Zwei Herzen finden sich.

Abends hatte Flora merkwürdiges Unglück. Sie zerbrach einen Porzellanteller, schüttete die Kartoffeln anstatt in die Schüssel auf's Tischtuch, goß dem Vater das Bierglas so voll, daß es überlief, und als sie der Mutter das Salzfaß reichen sollte, ließ sie es unachtsam fallen, daß ihr der ganze Inhalt desselben in den Schooß rieselte.

Ammer sah die Tochter mit großen Augen an und sagte ungehalten:

Was hast du denn, Mädel? Bist du ganz und gar messeldrehig geworden?

Behüte Gott, die Luft hat mich bloß so zittrig gemacht.

Diese Aufregung Flora's, die sich in jeder ihrer Bewegungen kund gab, verließ sie auch in der Nacht nicht. Sie schlief fast noch weniger, als in der vergangenen, doch störte sie diesmal nicht das Plaudern des rauschenden Baches, sondern das ungestüme Klopfen ihres Herzens. So oft sie die Augen schloß, schien es ihr, als fange das Herz an zu reden. Es klang ihr gerade so, als spräche eine übermüthig neckende Stimme immerfort die drei neckenden Worte: »Er liebt dich! Er liebt dich!« Manchmal machte der verrätherische Schwätzer eine kleine Pause, gleichsam um Athem zu holen, und dann hörte es Flora in beiden Ohren lachen. Zu anderer Zeit würde sie sich halbtodt gefürchtet haben und vielleicht gar nicht in der Kammer geblieben sein, heute aber verzog sie ihren frischen purpurrothen Mund nur zu einem schelmischen Lächeln, schloß die Augenlider so fest, daß buntfarbige Bilder in schnellem Fluge, bald schattenhaft, bald glänzend daran vorüberzogen, hüllte sich fester in die weiche Federdecke und sagte sich im Tact des laut klopfenden Herzens die drei Worte halblaut vor, die sie so deutlich zu hören glaubte. Diese Beschäftigung behagte Flora über die Maßen, doch wollte sie ihr den ersehnten Schlaf nicht bringen. Schlummerte sie aber ja auf einige Minuten ein, so sah sie jedesmal Albrecht's schwarzen Krauskopf hinter dem Busche, seine glänzend dunkeln Augen mit dem Ausdruck innigster Ergebenheit auf sie richtend.

Früher als am vorigen Tage rüstete sich Flora am Morgen zum Gange nach dem Bache. Hier angekommen, bemerkte sie an den benetzten Schöpfsteinen, daß schon vor ihr Jemand da gewesen sein mußte. Der Volksglaube überwog aber doch ihre Neugierde, weßhalb sie denn schweigend den Krug im Wasser untertauchte und ihn füllte, ehe sie das Köpfchen umwandte und mit scharfem Auge alle Erlenbüsche durchspähte. Niemand war zu sehen. Kein Luftzug bewegte die Bäume, selbst im Rohre, wo es doch immer unheimlich pfiff, rauschte es nicht. Um auch Andere nicht zu stören oder wohl gar einer alten Frau zu begegnen, was für ein sehr unglückliches Zeichen gehalten wird, trat Flora ziemlich schnell den Rückweg an. Am Zaune rastete sie, um einen Blick in die Gasse zu werfen. Sie war öde und still. Flora zog mißmuthig die Augenbrauen zusammen und ging dem Hause zu. Die Blicke auf den Boden heftend, bemerkte sie mit Schrecken, daß in kurzen Zwischenräumen einzelne helle Tropfen auf den Weg träufelten. Mechanisch fuhr sie mit der Hand nach den Augen und fühlte, daß sie weinte. Bei dieser Entdeckung versetzte es ihr den Athem und die Frage: gelten diese Thränen wirklich ihm, weil er mir nicht begegnet ist? drängte sich auf ihre Lippen. So erreichte sie die Granitstufen am Vaterhause. Ohne aufzublicken, stieg Flora langsam hinauf, streckte den Arm aus, um die Klinke zu erfassen, und berührte statt derselben eine warme Hand, die kräftig ihre kühlen, zarten Finger umschlang. Ein lauter Schrei entschlüpfte ihrem Munde, dann ward sie von starken Armen umfangen und ein heißer Kuß brannte auf ihren bebenden Lippen.

Das soll mein Frühstück sein zum guten Freitag! sagte Albrecht triumphirend, und wenn's Wasser noch vor Mittag verdirbt, so will ich doch Gott preisen und lustiger singen, als alle Engel im Himmel. Hab' ich jetzt doch meinen Engel geherzt und die Thautröpflein von seinen Aeuglein aufgesogen. Nun behüt' dich Gott, Goldschätzchen! Zum Läuten lug' ich wieder nach dir aus.

Der flinke Bursche war längst über den Zaun gesprungen, als Flora, noch immer vor der Thür stehend, von ihrer Ueberraschung sich wieder erholte.

Blitzbub', sagte sie jetzt, hätt' er mich nicht zum Glück so fest an sich gedrückt, wär' ich richtig die Stufen hinuntergepurzelt und hätte Hals und Beine brechen können. Aber wahr muß es doch sein, so ein junger Bursche hat nicht für einen halben Böhmen Lebensart! Lauert hinter den Thüren, um die Mädchen zu überraschen und nichts wie lauter ungereimtes Zeug in die leere Luft hinein zu plauschen. Na wart! Wenn ich dich wiederseh', will ich dich ablaufen lassen! An den guten Freitag Morgen sollst du gedenken!

Flora's Eltern erfuhren nichts von dieser Begegnung. Beide legten frühzeitig ihren Festtagsstaat an, um den Beginn des Gottesdienstes nicht zu versäumen. Flora that desgleichen, doch ehe sie dazu kam, verbrauchte sie ungewöhnlich viel von dem am Morgen geschöpften Wasser. Sie badete sich wiederholt in der kühlen Fluth Gesicht, Hals und Brust, hatte während dieses Geschäftes gar eigene Gedanken und Wünsche. Dann ging sie, geschmückt wie eine Brautjungfer, mit Vater und Mutter zur Kirche, während den daheim bleibenden Brüdern die Beaufsichtigung des Hauses von Herrn Ammer ernstlich empfohlen ward.

Die Kirche war, wie stets am Charfreitage, überfüllt mit Menschen, weil für die Dorfbewohner der Gottesdienst einen ganz eigenthümlichen Reiz erhält durch Absingung der sogenannten »Passion«. Man versteht darunter eine auf Noten gesetzte Erzählung der Leidensgeschichte Christi, bearbeitet nach einem der vier Evangelien. Gewöhnlich hat das Evangelium St.Johannes den Text dazu geliefert und zwar wörtlich nach der lutherischen Bibelübersetzung. Der Vortrag dieser Passion, ein monotones Recitativ, von ungeschulten und gänzlich unmusikalischen Menschen ausgeführt, ist in der Regel ohrenzerreißend. Das genirt jedoch den gläubigen Landmann nicht, der es nur mit der Sache hält und daher den ästhetischen Punkt ganz übersieht. Ammer und seine Familie theilten in dieser Beziehung vollkommen den Geschmack aller Uebrigen und hatten deßhalb an der traurig wüsten Musik nicht das Geringste auszusetzen.

Im Hause des Webers ward der Charfreitag als Todestag des Welterlösers sehr stille zugebracht. Ammer duldete an diesem hochheiligen Tage kein Scherzwort, nicht einmal bei Tische, wo er es doch gern sah, wenn die Seinigen recht heiter waren. Wer nicht etwas Ernsthaftes zu sprechen wußte, der durfte gar nicht reden. Gewöhnlich unterhielt man sich über die gehörte Predigt. Ammer verlangte nämlich, daß Jeder die Hauptsätze daraus anzugeben wisse, und machte deßhalb, in derartiger Auffassung geübt, gerne den Examinator. Auch heute vergaß er nicht, darnach zu fragen, allein Flora bestand sehr schlecht. Sie wußte wohl im Allgemeinen, was der Prediger gesagt hatte, einen zusammenhängenden Hauptsatz aber konnte sie nicht angeben. Dies zog ihr einen Verweis vom Vater zu, und als wohlthätige Strafe ward ihr aufgegeben, in allen vier Evangelisten die Leidensgeschichte nachzulesen. Ammer kündigte seiner Tochter an, daß er sie nach abgehaltener Mittagsruhe darüber examiniren werde.

Dieses zweite Examen bestand das junge Mädchen besser, weßhalb auch ihre Bitte, an dem schönen Tage wieder durch die Felder zu wandeln, bei dem Vater Gehör fand. Frau Anna schlug anfangs die Begleitung aus, ließ sich aber später doch von den innigst bittenden Augen der Tochter dazu überreden, die nun einmal die Gewalt besaß, Alle mehr oder weniger durch die Anmuth ihres Wesens zu beherrschen.

Zur Erinnerung an den Tod Christi wird am Charfreitage auf allen Ortschaften in dieser Provinz eine volle Stunde mit allen Glocken geläutet. Gewöhnlich geschieht dies Abends von fünf bis sechs Uhr. Um diese Zeit pilgern die Landleute, wenn die Witterung einladend ist, durch die Felder. Ueberhaupt sind diese Feldspaziergänge an allen Sonn- und Festtagen sehr gebräuchlich. Aeltere Leute sprechen während derselben über öffentliche und häusliche Angelegenheiten und die Jugend benutzt sie zu Anknüpfungen von Bekanntschaften, die in weiterer Folge häufig Ehebündnisse bedingen.

Die Familie Ammer wandte sich heute dem rechts gelegenen höheren Berge zu, um auf seinen waldbekränzten Höhen das Feiertagsgeläute aus recht vielen Dörfern zu hören. Auf dem Wege dahin mußten sie das Rohr durchschneiden, eine Passage, die für Frauen mit einigen Beschwerlichkeiten verbunden war, indem der schmale Pfad selten austrocknete und der starke Bach im Frühjahr gewöhnlich die schmale Brücke überfluthete. Wie schon bemerkt, war diese Gegend gewöhnlich sehr einsam, heute aber hatte sich ein Schwarm Knaben darin angesammelt, die junge Sprößlinge suchten, um die beliebten Pfeifchen daraus zu schneiden.

Ammern machte es Vergnügen, die Rührigkeit der muntern Jugend zu betrachten, und obwohl die kleinen Plünderer seinem Eigenthum arg genug mitspielten, ließ er sie doch nicht hart an. Laßt mir zu meinem Bedarf nur auch 'was übrig, ihr Schäker! war die einzige Warnung, die er sanft drohend den Knaben zurief.

Inzwischen erreichten die Spaziergänger den schäumenden Bach. Dieser hatte sehr viel Wasser und überfluthete strudelnd nicht nur den schmalen Holzsteg, sondern auch noch die auf denselben zu bequemerem Ueberschreiten gelegten Schrittsteine. Ammer ging rasch voraus und kümmerte sich mit seinem starken Schuhwerk nicht um die klare Welle, die ihm bis an die Knöchel reichte. Für die Frauen aber war dies ein unangenehmer Zufall. Ihre leichte Fußbekleidung konnte solche Hindernisse unmöglich überwinden. Frau Ammer rief deßhalb ihrem Manne zu, er möge zurückkommen, damit man auf einem weiteren, oben durch die Waldung führenden Wege die Höhe des Berges erklimmen könne. Allein davon mochte der Weber nichts hören, der es sich in seinem ganzen Leben zum Gesetz gemacht hatte, jeden Versuch gut oder übel zu Ende zu führen. Er bestand darauf, Mutter und Tochter sollten allein umkehren und später auf dem Berge wieder mit ihm zusammentreffen. Dies veranlaßte einen kleinen Wortwechsel, der Ammer's gute Laune zu trüben begann. Da erschien zu rechter Zeit in der Person Albrechts, der seinem Nachbar in einiger Entfernung gefolgt war, ein Retter in der Noth.

Was braucht's da viel Reden, Vater Ammer, sagte der junge Mann, höflich grüßend. Es müßte doch curios aussehen, wenn der Vater allein die steile Berglehne hinaufkröche, um Mutter und Tochter liefen wie verirrt durch die Felder. Wenn Jungfer Florel nichts dawider hätte, wüßt' ich wohl Rath.

Während er noch sprach, hob er mit starkem Arm die liebe Last vom Boden auf und trug sie lachend über die Brücke. Auch die Mutter mußte sich darein fügen, auf gleiche Weise zu den Ihrigen zu gelangen.

Durch diesen kleinen Ritterdienst erwarb sich Albrecht das Recht, die Familie Ammer begleiten zu dürfen. Es wäre unhöflich und gegen allen Brauch gewesen, den jungen Mann daran verhindern zu wollen, weßhalb es denn der Weber geschehen ließ, obwohl man ihm ein starkes Mißbehagen anmerkte. Er schritt den Uebrigen voran, nahm gar keinen Theil an dem Gespräch, das Albrecht im Flusse zu erhalten wußte, und gab selbst auf mehrmals an ihn gerichtete Fragen keine Antwort.

Laßt ihn nur, sagte Frau Anna. Wären wir ihm nachgewatet durch's Wasser und hätten dabei die Pantoffeln verloren, so würde er lachen, daß ihm die Mütze wackelte. Er kann just's Aendern nicht leiden.

Auf der Klippe des Berges angekommen, legte sich Ammer am steilsten Abhange auf eine Felsenplatte, ließ die Beine über die schroffe Wand herunterbaumeln und schlug mit den Absätzen im Tact der Glocken, die inzwischen zu läuten begannen, gegen das Gestein.

Ammer, sagte Frau Anna, die sich über solchen Eigensinn ärgerte, wenn du mit Gewalt Hals und Bein brechen willst, kannst du's bequemer haben. Klett're auf den Heuboden und falle 'runter; da können wir nachher die Gebeine in Schnupftücheln zusammenlesen.

Als Antwort auf diese freundliche Verwarnung nahm Ammer grüßend die Mütze ab, kehrte den Seinigen den breiten Rücken zu und rutschte noch ein Stück weiter vor auf die Klippe.

Ich koch nur so vor Aerger! sprach Frau Anna zu Albrecht, 's ist so ein kreuzbraver, guter und gescheidter Mann, wenn ihm Alles nach seinem Sinne geht, man kann ihn um die Finger wickeln, und itzund murrt er und mault, weil wir uns die Strümpfe nicht verdorben und kein kalt Fieber noch dazu geholt haben! Oja, die Männer, sie haben wohl zuweilen Köpfe, daß einem graust!

Mutter, sprach Flora, willst du mir einen Gefallen thun?

Das weißt du ja, Kind.

Nun, da gib Acht, wie ich den Vater von seiner Dummheit curire.

Sie stand von dem Moossitze auf, den sie bisher zwischen Albrecht und ihrer Mutter eingenommen hatte, ließ ihre Pantoffeln auf dem weichen Sitze zurück und schlich sich auf den Zehen zu dem Schmollenden. Ihre Hand sanft auf dessen Schulter legend, sagte sie zu ihm:

Vater, hörst du's Läuten?

Ammer sah sie schielend von der Seite an, legte den Knopf seines Stockes an den Mund und brummte.

Wenn man so drauf hört, fuhr Flora fort, so klingt's bald accurat wie »Gott vergib uns unsre Schuld!« 's wird einem ordentlich ganz versöhnlich um's Herz. Horch, da klingt's eben wieder so recht bittend über den Wald herein! Ob sie wohl schon geläutet haben mögen, wie der Herr Christus gekreuzigt wurde? Ich kann mir's nicht denken und gelesen hab' ich auch nichts davon im Chronikbuche, es müßten ja sonst alle Ungläubige, Spötter, Frevler und Unversöhnliche erschrecken und vor Schaam sich in die Erde hineinverkriechen bis über die Augenbrauen, wenn sie noch länger dumm thun wollten, und dächten doch dabei, an Christi Leiden und Sterben! Horch, da klingt's schon wieder: Gott vergib uns unsre Schuld.

Ammer war längst aufgestanden, sah sein kluges Töchterchen wohlgefällig an und drehte fleißig seinen kostbaren Rohrstock in den Händen.

Bist du jetzt fertig? fragte er die allerliebste Predigerin, 's wundert mich grausam sehr, warum 's unser Herrgott nicht zugibt, daß die Weiber als Apostel, Propheten und Missionäre nach aller Welt Enden gehen! 's müßt' eine Freude sein zu sehen, wie die Heiden ihre Götzen zerschlügen, blank um weiter nichts, als weil irgend ein hübsches Rosenmäulchen von Liebe und Versöhnung eine erbauliche Rede vor ihnen hält! Itzund geh', Mädel, und such' deine Pantoffeln, sonst wirst du dir die Füße doch noch erkälten, wenn du auch's Bachwasser nicht berührt hast.

Flora nahm ihren vorigen Platz wieder ein und flüsterte der Mutter zu: »Gelt nun thust du mir einen Gefallen?«

Du willst's wohl gar versiegelt und verbrieft?

Behüte Gott, aber du sollst Augen machen!

Ammer störte die Fortsetzung dieses kurzen Zwiegespräches, worüber sich Flora nicht sehr zu grämen schien; denn während sich Vater und Mutter leise unterhielten, lauschte sie gar aufmerksam den zierlichen und wohlgesetzten Redensarten, die ihr Albrecht zuflüsterte. Sie mußten ihr wohl gefallen, denn ihr Gesicht strahlte vor Freude, ja, sie ward so ganz Auge und Ohr für Albrecht, daß sie weder das harmonische Glockengeläute, noch den zweimaligen Ruf ihres Vaters mehr hörte, der zum Aufbruch mahnte.

Ei so schwatzt, daß euch die Schnäbel abfallen! sagte er, seinen Rohrstock zwischen Beide schiebend. Das muß was Großes sein laßt ihr's nicht in die Zeitungen rücken?

Etwas verlegen brachen die beiden jungen Leute ihr lebhaftes Gespräch ab. Es war spät am Abend, als sie das Dorf wieder erreichten. Ehe Albrecht sich verabschiedete, vertrat ihm Ammer den Weg.

Halt noch einen Schlag, sprach der Weber. Du hast meiner Frau und Tochter heute ungebeten einen Gefallen gethan, wofür ich in deiner Schuld bin. Geschenkt nehm' ich aber nichts, das weißt du so gut, wie es dein Vater weiß. Drum wird mir's lieb sein und den Meinigen auch, wenn du und deine Eltern auf die Feiertage bei uns ein Schälchen Kaffee trinken wollt. Kuchen kann ich dir nicht versprechen, denn sie sollen erst gebacken werden, und wenn meine Frau sie verbrennt, so kann ich dir nichts vorsetzen als Brod und Butter. Wirst du kommen?

Und wenn's Betteljungen regnete, Vater Ammer!

Dann gute Nacht und einen Gruß zu Hause.

Ammer schüttelte dem jungen Manne die Hand, ließ die Frauen voraus in's Haus gehen und verriegelte dann eigenhändig die Thür, was er sonst nie zu thun pflegte.

Das hätte noch Zeit gehabt, bemerkte Anna.

So ist's besser, versetzte der Weber. In der Charfreitagsnacht trau' ich niemals. Da hält sich alles Volk, das auf krummen Wegen geht, der heiligen Zeit wegen für sicher.


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