Ludwig Tieck
Gedichte
Ludwig Tieck

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40. An einen Liebenden im Frühling 1814.Ohne Zweifel Tiecks Freund Karl Wilhelm Ferdinand Solger, der sich 1813 mit Henriette von Gröben verheiratet hatte und mit ihr in glücklichster Ehe lebte.

    Wonne glänzt von allen Zweigen,
Mutig regt sich jedes Reis,
Blumenkränz' aus Bäumen steigen,
Purpurrot und silberweiß.

    Und bewegt wie Harfensaiten
Ist die Welt ein Jubelklang,
Durch der Welten Dunkelheiten
Tönt der Nachtigall Gesang.

    Warum leuchten so die Felder?
Nie hab' ich dies Grün gesehn!
Lustgesang dringt durch die Wälder,
Rauschend wie ein Sturmeswehn.

    Sieg und Freiheit blühn die Bäume,
Heil dir, Vaterland! erschallt
Jubelnd durch die grünen Räume,
Freiheit! braust der Eichenwald.

    Hoch beglückt, ja hoch gesegnet,
Wem in diesem Lustgefild'
Liebesglück noch hold begegnet
Und die letzte Sehnsucht stillt.


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