Ludwig Tieck
Gedichte
Ludwig Tieck

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36. Der Fischfang.

    Es war einmal ein Junggesell,
Der thät hin fischen gehn,
Die Wasser schienen klar und hell,
Die Sonne gar so schön.
Er schaut wohl in die nasse Flut,
Er denkt an sie und klagt und fühlt den Liebesmut.

    »Und willst du mich mit Netzen stehlen?«
So singt es aus dem Fluß;
»Zum Liebsten wollt' ich dich erwählen,
Komm her, komm her zum Kuß!«
Er zieht das Netz mit großer Pein,
Und schaut! da zappelt und lacht die Liebste drein.

    Nackt fällt sie ihm an seinen Mund
Und halst und druckt ihn sehr,
Da war er froh und ganz gesund
Und klagte nimmermehr:
Sankt Peter segnet' ihm den Zug,
Er hat mit seinem lieben Fisch der Lust und Freude überg'nug.


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