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Vorwort.

Pfadfinder: – ein Titel, der an die Wildnis mahnt, an Lederstrumpf und Unkas, die Helden unserer Jugendtage, mit denen wir die Urwälder durchstreiften, deren Mühsale wir mit erduldeten, deren furchtbare Wunden in unseren Seelen brannten wie eigenster Schmerz! Sie kamen ans Ziel, die Pfadfinder des Urwaldes; erleichtert atmeten wir auf, wenn das Schlußkapitel schloß, und mit dem Ungestüm unserer kindlichen Herzen wünschten auch wir uns ein Leben voll kühner Thaten und aufregender Abenteuer. Die Jugend weiß nicht, was sie begehrt, Gott sei's gedankt! Wüßte sie's – der Mut würde ihr zehnmal entsinken und die Kraft der Füße erlahmen, längst vor dem Wanderziele.

Ich will in diesem Vorworte zu meinen beiden Erzählungen gleich Farbe bekennen: die Liebe, so wie Roman und Novelle sie für ihr Tagespublikum brauchen, spielt nur eine kleine Rolle bei meinen Pfadfindern. Sie ist es auch nicht, die ihnen endlich aus dem Urwalde voll Dornen und bitterer Kräuter eine rettende Straße gewiesen hat, wenngleich ihre Strahlen verklärend über das Wegdunkel hingeglitten sind. Ein anderes lebt in den Beiden, eines, das doch noch nicht so ganz am Aussterben ist, wie die schwarzen Pessimisten uns glauben machen wollen, wenn sie unsere gegenwärtige Zeit als die flache und tugendlose bezeichnen. Ich meine: die innere Tüchtigkeit, der Wille zum Wollen, der Mut zum Vollbringen.

Und wenn hie und da ein junges oder altes Herz gern bei den Geschicken meiner zwei Mutigen verweilt, und sich daraus Trost für Vergangenes, Kraft für Zukünftiges zu schöpfen vermag, so sind die Pfadfinder der Wirklichkeit nicht umsonst von dichterischer Hand liebevoll gezeichnet worden.

Bremen, Mai 1889.

B. S.-S.


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