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XIII.

»Sehr verehrte, gnädige Frau!

Nachdem ich es zweimal vergebens versuchte, bei Ihnen vorgelassen zu werden, wende ich mich nochmals mit der Bitte an Sie.

Meine Bitte geht nur dahin, den von mir so unendlich verehrten Freund noch einmal sehen zu dürfen. Nur noch einmal eintreten und seine Züge mir einprägen.

Ich fürchte nicht, aufdringlich zu erscheinen, denn ich bitte nicht um eine Begegnung mit den Lebenden. Nur daß die Tür zu dem Verschiedenen mir verschlossen blieb, das ist mir so unfaßbar, so unfaßbar schmerzlich. Und meine Angst ist groß, ferngehalten zu werden, wie jemand, der nicht wert ist, den Verklärten zu sehen. Ich flehe Sie an, gnädige Frau, öffnen Sie mir nur auf eine kleine Zeit Ihr Haus. Ich verspreche Ihnen, keinen Versuch zu machen, Sie zu sehen.

Es küßt Ihnen in Verehrung die Hand
Clemens Togena.«

 

»Lieber Togena!

Mit meinem Wissen sind Sie nicht ferngehalten worden. Wie ich erst jetzt erfahre, hatte Inge dem Mädchen die Weisung gegeben. Sie hatte gewiß die beste Absicht und muß mich mißverstanden haben. Ich erwarte Sie heute gegen vier Uhr. Sie werden dann meinen Bruder, der gestern ankam, und mich hier antreffen.

In alter Freundschaft
Josephine Biron.«


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