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Friedrich und Ezelin

Mit dem zweiten Kaiser Friedrich ritt dereinst Held Ezelin,
Fröhlich ritten beide Fürsten längs beblümter Au'n dahin,
Und sechshundert Ritter sprengten im Gefolg des Kaisers vor,
Und mit Ezelin sechshundert ritten durch Pavia's Tor.

Von den schönsten Frau'n und Pferden sprachen die gewalt'gen Herrn,
Aber auch von schönen Schwertern hörte Kaiser Friedrich gern,
Und er wies dem Freund das seine, kostbar war es, reich und wert;
Sahst du, sprach er zu dem Treuen, sahst du je ein bess'res Schwert?

Wahrlich nie! rief Ezelino, aber auch das meine hier
Trefflich ist's, o Herr, und mächtig, hat es gleich nicht solche Zier.
Aus der Scheide riß er's blitzend, und im Augenblick zugleich
Die sechshundert seiner Ritter, jeder zog es aus zum Streich;
Wie auf einen Wink und Willen, wie der Blitz mit einemmal
Alle die sechshundert Ritter schwangen hoch den blanken Stahl.

Voll Verwundrung sprach da Friedrich: Schön und über alles wert.
Eines Königs Stolz und Freude wahrlich ist ein solches Schwert.


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