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Siebentes Buch.
Der Feldzug am Toten Meer


Zweiundachtzigstes Kapitel

Beschämt von der Fülle des Triumphs – im Grunde war es eigentlich mehr eine Huldigung Allenbys vor dem erhabenen Geist dieser Stadt – kehrten wir zum Hauptquartier nach Schea zurück. Adjutanten eilten umher und reichten aus großen Körben ein üppiges und vorzügliches Gabelfrühstück. Unsere kurze Ruhepause wurde aber durch Monsieur Picot gestört, den diplomatischen Vertreter Frankreichs, dem Allenby gestattet hatte, neben Clayton am Einzuge teilzunehmen. Mit seiner flötenden Stimme sagte er: »Und morgen, mein lieber General, werde ich die notwendigen Schritte tun zur Einsetzung der Zivilverwaltung in Jerusalem.«

Das war das kühnste Wort, das je gesprochen wurde; eine Stille folgte, als würde oben im Himmel das Siebente Siegel gelöst. Salat, Hühnermayonnaise und Gänseleberbrötchen blieben uns im Halse stecken, während wir gespannt auf Allenby blickten. Sogar er schien einen Augenblick in Verlegenheit. Wir fürchteten schon, daß unser Idol eine Schwäche zeigen könnte. Aber sein Gesicht rötete sich; er schluckte, hob das Kinn (in der Art, wie wir es so gern an ihm mochten) und sagte grimmig: »In der militärischen Zone gibt es nur eine Autorität: die des Oberkommandierenden – und das bin ich!« – »Aber Sir Grey, Sir Edward Grey …«, stammelte Herr Picot. Allenby schnitt ihm das Wort ab: »Sir Edward Grey hat die Zivilverwaltung gemeint, die eingesetzt werden soll, wenn ich der Ansicht bin, daß die militärische Lage es erlaubt.« Und darauf fuhren wir in dem Sonnenschein strahlender Dankbarkeit und an der wie zur Parade aufgestellten Bergfront vorbei in unseren Autos wieder nach dem britischen Lager zurück.

Dort berichteten mir Allenby und Dawney, daß der britische Vormarsch nach schwierigen und verlustreichen Kämpfen in den steilen und zerklüfteten Bergen fast zum Stillstand gekommen wäre und die Truppen nun dort in einer Front von Ramleh bis nach Jerusalem mit den Türken in schwerem Ringen lägen. Daher baten sie uns, während der Stockung nordwärts bis zum Toten Meer vorzugehen und, wenn möglich, uns an dessen Südrande dem rechten britischen Flügel anzuschließen, daß wieder eine zusammenhängende Front hergestellt würde. Glücklicherweise war dies schon mit Faisal besprochen worden, der bereits den konzentrischen Vormarsch auf Tafileh, den ersten notwendigen Schritt zu allem Weiteren, vorbereitete.

Das war der gegebene Augenblick, Allenby nach seinen ferneren Plänen zu fragen. Er glaubte, daß er bis Mitte Februar stilleliegen müßte, um dann gegen Jericho vorzustoßen. Er hatte Nachricht, daß starke Verpflegungstransporte des Feindes auf dem Toten Meer im Gange waren, und bat mich, diesen Verkehr als ein zweites Ziel ins Auge zu fassen, wenn der Druck auf Tafileh Erfolg hätte.

In der Hoffnung, sogleich noch größeren Vorteil aus der Gelegenheit zu ziehen, erwiderte ich, daß, wenn man den Türken keine Ruhe ließ, es wohl möglich sein könnte, daß sich Faisals Kräfte mit den seinen am Nordufer des Toten Meeres vereinigten. Wenn er den täglichen Bedarf Faisals von fünfzig Tonnen Lebensmitteln, Material und Munition nach Jericho sicherstellen könnte, so würden wir Akaba verlassen und unser Hauptquartier ins Jordantal verlegen. Die arabischen Regulären, jetzt etwa dreitausend Mann, würden genügen, unser Verbleiben auf dem Ostufer des Flusses sicherzustellen.

Diese Idee leuchtete Allenby und Dawney unmittelbar ein. Sie konnten uns mit ziemlicher Sicherheit diese Hilfe zusagen, sobald die Bahn bis nach Jerusalem durchgeführt war, was etwa gegen Ende Januar des nächsten Jahres der Fall sein sollte. Wir würden also in der Lage sein, zwei Monate nach Fertigstellung der Eisenbahn unsere Basis zu verlegen.

Diese Besprechung zeigte uns den klaren Weg für unsere Operationen. Die Araber sollten so bald wie möglich das Tote Meer erreichen, um noch vor Mitte Februar die Lebensmitteltransporte nach Jericho über das Tote Meer zu unterbinden, und dann noch vor Ende März am Jordan stehen. Da der Vormarsch erst in einem Monat beginnen würde und alle nötigen Vorbereitungen eingeleitet waren, konnte ich mir etwas Urlaub gönnen. Ich ging nach Kairo, blieb eine Woche dort und machte Versuche mit isolierten Kabeln und Sprengstoffen.

Nach Ablauf dieser Woche aber schien es mir ratsam, nach Akaba zurückzukehren, wo wir am Weihnachtsabend eintrafen und gerade zu einem Diner zurechtkamen, das Snagge, als ältester Offizier von Akaba, der englischen Kolonie auf seinem Schiff gab. Er hatte das Hinterdeck abgeteilt und Tische aufgestellt, an denen die Gastgeber und einige zwanzig Gäste bequem Platz hatten. Snagge war der gute Engel des Landes, immer gastfrei, guter Laune und hilfsbereit.

In der Frühzeit des Aufstandes war es die »Hardinge« gewesen, die für uns die Rolle der Vorsehung gespielt hatte. Einmal in Janbo kam Faisal an einem kalten Wintertag in strömendem Regen von den Bergen heruntergeritten, durchfroren, naß, elend und müde. Kapitän Linberry schickte eine Barkasse an Land und lud ihn auf das Schiff ein. Hier fand er eine warme Kabine vor, eine behagliche Mahlzeit und ein erquickendes Bad. Danach saß er zurückgelehnt in seinem Sessel, die ewige Zigarette im Munde, und bemerkte träumerisch, nun wisse er, wie es im Himmel aussähe.

Joyce berichtete mir, daß die Dinge gut ständen. Die Lage hatte sich seit Mauluds Sieg wesentlich geändert. Die Türken hatten ihre Kräfte bei Aba el Lissan zusammengezogen. Wir lenkten sie ab durch Überfälle auf die Bahnlinie südlich von Maan. Abdulla und Ali taten dasselbe in der Nähe von Medina; und da die Türken gezwungen waren, die Bahn unbedingt zu halten, mußten sie ständig Truppen von Aba el Lissan fortziehen, um schwache Abschnitte an der Bahn zu verstärken.

Maulud schob kühn einzelne Abteilungen auf das Hochland vor und begann die von Maan kommenden Lebensmittelkarawanen abzufangen. Dabei wurde er durch die starke Kälte, den Regen und den Schnee auf den Höhen gehemmt. Einige seiner Leute, schlecht ausgerüstet für solches Wetter, starben an Erschöpfung. Aber die Türken verloren ebensoviel Mannschaften und noch mehr von ihren Transporttieren, da die räudigen Kamele in den Stürmen und dem Morast rasch eingingen. Diese Verluste schränkten ihre Lebensmitteltransporte ein und bewirkten weitere Abzüge von Aba el Lissan.

Schließlich waren die Türken zu schwach, um ihre ausgedehnte Stellung bei Aba el Lissan zu halten, und Anfang Januar war Maulud in der Lage, sie nach Mregha zurückzudrängen. Die Beduinen überfielen die feindlichen Marschkolonnen und schnitten das letzte Bataillon ab. Daraufhin setzten die Türken überstürzt ihren Rückzug auf Uheida, nur sechs Meilen von Maan entfernt, fort; und als Maulud heftig nachdrängte, gingen sie bis Semna zurück, die vorgeschobene Stellung von Maan, drei Meilen vor der Stadt. So stand also Maulud am 7. Januar unmittelbar vor Maan.

Diese günstige Entwicklung gab uns zehn Tage Ruhe, und da Joyce und ich selten zur gleichen Zeit frei waren, beschlossen wir, zur Feier dieser Gelegenheit eine Autofahrt durch die Niederungen nach Mudewwere hin zu machen.

Die Wagen befanden sich in Guweira, unserem Standlager. Gilman und Dowsett waren mit ihren Mannschaften und fünfzig ägyptischen Soldaten viele Monate damit beschäftigt gewesen, im Wadi Ithm wie richtige Pioniere eine Autostraße durch den Engpaß zu bauen. Es war eine große Arbeit gewesen, und jetzt war die Straße bis Guweira betriebsfertig. So nahmen wir die Rolls-Lastwagen, füllten sie mit Reservereifen, Benzin und Nahrungsmitteln für vier Tage und machten uns auf unsere Entdeckungsreise.

Der Boden der Niederungen war jetzt knochentrocken und bot einen prachtvollen Weg. Die Reifen ließen nur eine schwache weiße Spur auf der samtartigen Oberfläche zurück, indes wir mit großer Geschwindigkeit über die ausgedehnte, von Tamariskengruppen umsäumte Fläche an den hohen Sandsteinklippen vorbei dahinrollten. Die Fahrer konnten zum erstenmal seit neun Monaten wieder richtig loslegen und veranstalteten, in einer Front dahinjagend, eine tolle Wettfahrt. Die Geschwindigkeitsmesser zeigten fünfundsechzig Meilen, was nicht schlecht war für Autos, die monatelang die Wüste durchpflügt hatten und gerade nur soweit notdürftig repariert waren, als es Zeit und mitgeführte Werkzeuge zuließen.

Über die sandige Anhöhe zwischen der ersten und zweiten Niederung legten wir einen Knüppeldamm aus Reisig. Über ihn fauchten und zischten dann die Wagen in gefährlichem Tempo, um nicht steckenzubleiben, dahin und sprangen über die Unebenheiten in einer Weise hinweg, daß man für die Federn fürchten konnte. Aber ein Rolls-Royce war, wie wir wußten, nicht so leicht klein zu kriegen. Um so mehr taten uns die Fahrer leid, Thomas, Rolls und Sanderson, denn bei den Stößen wurden ihnen die Steuerräder aus den Händen gerissen, und als wir die Anhöhe überwunden hatten, waren sie außer Atem, und ihre Hände bluteten.

Wir aßen und ruhten aus; dann rasten wir noch einmal los und hatten dabei noch ein Extravergnügen, als eine Gazelle gesichtet wurde und zwei der schweren Wagen in sinnloser Jagd hinter ihr dreinsetzten.

Am Ende der zweiten Niederung, der Gaa von Disi, hatten wir eine gute Meile bis zur dritten Niederung von Abu Sawana, die wir in einem großartigen Schlußrennen von fünfzehn Meilen über Lehm und ebenso festen Kieselboden hinweg überquerten. Dann lagerten wir im kühlen Abend, glücklich über Büchsenfleisch, Tee und Keks, über die Unterhaltung mit Landsleuten und das heitere Gelächter um das Feuer, das unter den Funkenschauern des dürren Reisigs goldig erglühte. Als wir dieser Freuden müde wurden, legten wir uns, in zwei Decken gehüllt, in den weichen Sand. Für mich war es ein Feiertag, weil kein einziger Araber in der Nähe war, dem ich meine lästige Rolle vorzuspielen brauchte.

Am Morgen fuhren wir fast bis nach Mudewwere; denn der Boden war ausgezeichnet bis zur Wasserscheide. Unsere Erkundungsfahrt hatte also leichten und schnellen Erfolg gehabt. Wir kehrten sofort zurück, um die Panzerwagen zu holen und eine kleine Unternehmung einzuleiten, an der auch die Gebirgsgeschützabteilung auf ihren Talbotwagen mithelfen sollte.

Diese Abteilung war etwas ganz Besonderes; General Clayton hatte sie in Ägypten gesehen und den glücklichen Einfall gehabt, sie uns zu überweisen. Ihre sechs Talbots, Spezialkonstruktionen für besonders schwere Lasten, führten zwei Zehnpfünder mit englischer Bedienungsmannschaft. Es war eine Schande, guten Soldaten solch schlechtes Material zu geben; ihre gute Laune schien jedoch kaum unter den minderwertigen Wagen gelitten zu haben. Ihr Kommandeur Brodie war ein schweigsamer Schotte, ernst und unbesorgt, ein Mann, der es für schmachvoll hielt, Schwierigkeiten überhaupt zu bemerken, und der diesen Geist auch auf seine Leute übertrug. Ganz gleich, wie schwierig die Aufgaben auch sein mochten, die man ihnen stellte, stets griffen sie mit so unbekümmerter Entschlossenheit zu, daß sie ihren Willen durchsetzten. Bei jeder Gelegenheit und in jeder Krise waren sie immer zur rechten Zeit da, wo sie gebraucht wurden, schwitzend, aber unerschütterlich, ohne je ein Wort der Erklärung oder der Klage.

Acht eindrucksvolle Wagen fuhren am nächsten Tage von Guweira ab und erreichten bei Sonnenuntergang unseren alten Halteplatz diesseits Mudewwere. Das war eine großartige Leistung, und wir lagerten, um am nächsten Morgen einen Zugangsweg zur Eisenbahn ausfindig zu machen. So brachen wir denn früh am Morgen auf und durchsuchten das vertrackte Hügelland, bis wir am Abend, an einem geeigneten Ort dicht hinter dem letzten Höhenrücken oberhalb von Tell Schahm, der zweiten Station nördlich von Mudewwere, haltmachten.

Wir hatten daran gedacht, einen Zug in die Luft zu sprengen, aber das Gelände war zu übersichtlich, und die Blockhäuser des Feindes waren zu zahlreich. Statt dessen entschlossen wir uns, eine kleine ausgebaute Stellung anzugreifen, die direkt unserem Versteck gegenüber lag. Spät am Morgen des Neujahrstages, der so kühl war wie ein schöner Sommertag in England, rollten wir nach einem angenehmen Frühstück langsam über eine steinige Ebene zu einem kleinen Hügel, von dem aus man die türkische Stellung übersah. Joyce und ich erkletterten die Höhe, um Ausschau zu halten.

Joyce leitete das Unternehmen, und es war das erstemal, daß ich bei einem Gefecht Zuschauer war. Das war für mich neu und höchst genußreich. Mit Panzerwagen zu kämpfen war für uns damals eigentlich mehr Manöver, da unsere Soldaten, hinter Stahl geschützt, nicht verletzt werden konnten. Und so machten wir denn einen regulären Tag im Felde daraus wie die richtigen Generale, standen in einsilbiger Beratung auf unserem Feldherrnhügel und beobachteten eifrig durch unsere Gläser den Fortgang der Schlacht.

Die Talbot-Batterie eröffnete das Gefecht und trat unterhalb unseres Beobachtungspostens forsch in Tätigkeit, während die drei Panzerwagen seitlich um die türkischen Grabenwerke krochen gleich riesigen Hunden, die eine Fährte aufspüren. Die feindlichen Soldaten steckten ihre Köpfe heraus, um sie anzustaunen, und alles war sehr friedlich und neugierig, bis die Wagen ihre Geschütze herausdrehten und die Gräben beschossen. Als dann die Türken begriffen, daß es ernst gemeint war, verkrochen sie sich hinter ihrer Brustwehr und feuerten wie toll auf die Wagen, was ungefähr so wirksam war, wie wenn man mit Schrot auf ein Rhinozeros schießt. Nach einer Weile wandten sie ihre Aufmerksamkeit Brodies Geschützen zu und pflasterten den Boden um sie her mit Kugeln.

Offenbar hatten sie nicht die Absicht, sich zu ergeben, noch hatten wir die Mittel, sie dazu zu zwingen. So zogen wir schließlich ab, zufrieden, daß wir die Strecke abgestreift und dabei festgestellt hatten, daß der Boden hier fest genug war für die Mitwirkung von Panzerwagen. Unsere Leute jedoch wollten mehr, und um sie bei Laune zu erhalten, fuhren wir südwärts bis gegenüber von Schahm. Hier suchte Brodie eine Geschützstellung in zweitausend Yard Entfernung aus und warf sauber Granate um Granate in das Stationsgebiet.

Da die Türken keinen Geschmack daran fanden, zogen sie nach einem Blockhaus ab, während die Panzerwagen in aller Gemächlichkeit die Türen und Fenster der Station durchlöcherten. Wir hätten ohne weiteres in die Station eindringen können, wenn es einen Sinn gehabt hätte. So aber packten wir wieder auf und kehrten zu unserem Bergversteck zurück. Wir hatten vor allem erproben wollen, ob die Möglichkeit bestand, mit motorisierten Waffen trotz der vielfachen Schwierigkeiten der Ebenen und Berge bis zur Eisenbahn vorzudringen. Als wir sie glücklich erreicht hatten, waren wir ganz unvorbereitet für eine Kampfhandlung, und wir wußten nicht, welche taktischen Methoden einzuschlagen wären; aber gelernt hatten wir viel dabei.

Die Gewißheit, daß wir von Guweira aus innerhalb eines Tages an der Bahn Zerstörungen vornehmen konnten, bedeutete, daß der Eisenbahnverkehr jetzt ganz in unseren Händen lag. Es gab keine türkischen Truppen, die in offenem Gelände gegen einen einzigen Panzerwagen ankommen konnten. Daher wurde die Lage in Medina, die jetzt schon schlecht war, hoffnungslos. Der deutsche Generalstab erkannte das; und nach Falkenhayns Besuch in Maan drang er wiederholt darauf, alles aufzugeben, was südlich dieses Punktes lag. Aber die Alttürken schätzten Medina als letzten Stützpunkt ihrer Herrschaft über die Heiligen Städte, mit deren Besitz ihr Anspruch auf das Kalifat verknüpft war. Gefühlsmäßige Überlegungen bestimmten entgegen der militärischen Zweckmäßigkeit ihren Entschluß.

Die Engländer waren merkwürdig hartnäckig in bezug auf Medina. Sie bestanden darauf, daß es erobert werden müsse, und verschwendeten Geld und Sprengstoffe auf die Operationen, die Ali und Abdulla ständig von ihrer Basis Janbo aus vornahmen. Als ich das Gegenteil vertrat, behandelte man meine Ansicht als ein geistvolles Paradox. Folglich mußten wir unsere erzwungene Untätigkeit im Norden dadurch entschuldigen, daß wir Unfähigkeit vorschützten und ihnen damit zu verstehen gaben, daß die Araber nicht imstande wären, die Eisenbahn in der Nähe von Maan endgültig zu unterbrechen und sie auch betriebsunfähig zu erhalten. Diese Begründung schmeichelte ihrer Auffassung von ihren eigenen Fähigkeiten, denn Soldaten sind stets bereit, über den Wert von Hilfsvölkern gering zu denken, und diese Minderwertigkeit faßten sie als ein Kompliment für sich auf. So mußte denn unser schlechter Ruf dazu herhalten, um das Leben zu fristen, zwar kein sehr glorreicher Kunstgriff, aber doch der geeignetste in diesem Falle. Die Herren vom Stabe verstanden sich soviel besser auf das Kriegführen als ich, daß sie es ablehnten, von mir sich unterrichten zu lassen, unter welchen besonderen Bedingungen die arabischen Irregulären kämpfen mußten; und ich konnte mich nicht damit abgeben, eine Klippschule einzurichten, um ihrer Auffassungsgabe nachzuhelfen.


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