Sophie von La Roche
Rosalie und Cleberg auf dem Lande / 1
Sophie von La Roche

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Zwanzigster Brief.

Rosalie an Mariane.

Ich schickte Ihnen neulich nur den Brief unserer stets muntern Frau Grafe. Weil die Bogens Ihnen lieb waren, so, dachte ich, interessirt Sie die Geschichte. Heute kann ich Ihnen nach eigenem Gefühl davon schreiben, denn sie waren gestern alle bei uns. Herr Rieme ist ein vortreflicher Zuwachs zu unserer Gesellschaft, denn man kann nicht leicht einen vernünftigern und angenehmern Mann in einen Cirkel bringen, als er durch so lange und ausgedehnte Erfahrungen geworden ist. Die stumme Auguste Bogen zeigt sich als liebenswerthe Frau, und die Kinder sind artig, ob sie schon etwas Scheues und Fremdes an sich haben. Sie waren mit Frau Grafe gekommen, und reisten Abends wieder zurück, Letzte aber blieb auf ein paar Tage bei uns. Sie denken wohl, daß noch lange von Rieme und seiner Familie gesprochen wurde, denn ein jedes von uns hatte seine eigenen Bemerkungen gemacht, und auch gefunden, daß Madame Rieme wirklich durch ihr langes eigensinniges Schweigen jetzo noch ungern und langsam spricht. Madame Grafe hat sie gefragt: Ob es ihr nicht anfangs viele Mühe gekostet hätte, ihr Gelübde zu halten? Sie antwortete lächelnd: »Ja wenn ich bei meinen Geschwistern geblieben wäre, die ich alle sehr zärtlich liebte; aber bei meinem Oncle und Tante, die ich nie gern hatte, und die mich zu sehr schmälten, freute es mich, sie durch mein Schweigen zu plagen.«

Aber es war doch ein sonderbarer Eigensinn, durch welchen auch Ihre besten Freunde geplagt wurden. –

»Diese waren weit von mir – waren, wie meine Geschwister, glücklich; ich schrieb ihnen und meinen Eltern, daß ein innerlicher schmerzhafter Krampf mir das Reden sauer und beschwerlich machte, und daß ich immer schweigen wollte, von meiner Familie also weiter nichts begehrte, als meinen Unterhalt. Dieser wurde mir gegeben, und ich war bald gewohnt, nur zu hören, ohne je mit zu reden. – Manchmal, wenn ich mich ganz allein wußte, sprach ich leise mit mir selbst, oder las laut, um zu prüfen, ob die Organe der Sprache noch biegsam seyen.« Aber zwanzig Jahre lang, liebe Auguste! wie konnten Sie das durchsetzen?

»Durch die Erinnerung an das Frauenzimmer in F—t, welche auch von strengen Eltern mishandelt wurde, und 23  Jahre lang im Bette lag. Mein Schweigen dünkte mich artiger, denn ich blieb doch in Menschenumgang – mein Verstand erhielt Nahrung; ich arbeitete ungestört, und war also noch nützlich.«

Das waren zwei ausserordentliche Mädchen – sagte ich; aber mein Oncle und Cleberg möchten keine von beiden weder zur Tochter noch Schwester haben, und sind froh, daß aus dieser Ehe keine Kinder kommen werden, indem sie diesen Starrsinn nicht fortgepflanzt wissen möchten. Doch war uns das bettliegende Mädchen viel unangenehmer als das schweigende, und Frau Grafe behauptete, es müsse auch in den andern Personen dieser Familien ein sonderbarer Geist regiert haben, da man dieses Betragen der Töchter duldete – – Ich glaube wohl auch, daß in der ersten Erziehung Fehler vorgingen, welche am Ende die Kinder zu einer verdorbenen Phantasie führten – und ich umarmte Abends meine Nanny mit Thränen im Auge, indem ich den Himmel bat, mich auf einem guten Weg ihrer Bildung zu erhalten. –

Frau Grafe ist überzeugt, daß wir und unsere Kinder in unsern Umständen einen großen moralischen Vortheil genießen, wodurch uns der Unterricht, und den Kindern das Gehorchen ungemein erleichtert würde, da sie den Rang von Cleberg und Grafe als einen Mittelpunkt betrachtet, von welchem man sehr gemächlich aufwärts und abwärts alle Stufen des höhern und niedern Standes betrachten und kennen lernte; daß die letztere uns zufrieden und glücklich, die erstere aber bescheiden und zurückhaltend machen sollten; daß auch unser Auge auf unserer Stelle in Allem jede Wahrheit des Guten und Schönen finden könne, welche wir dann unsern Kindern mittheilten, und ihnen die gründliche Güte unserer Lehrsätze durch den heitern liebreichen Ton unseres Umgangs und Betragens bewiesen. –

Sie wurde über diese artige Betrachtung gelobt; aber als sie hinzusetzte: Daß eine edle Selbstzufriedenheit der wahre Grund des Glückes sey, bei welchem man niemand anders beneide – so wurde sie von meinem Oncle beinahe gezankt, indem er befürchtete, wenn sie diesen Gedanken in ihre Erziehungsgrundsätze verwebte, so würde sie dem Charakter ihrer Pflegkinder schaden, und äusserst lebhaft setzte er hinzu: »Aber, liebe Frau! ich hoffe, Sie haben uns ein Wort für das andre gesagt, und edle Genügsamkeit gemeint, denn Selbstzufriedenheit ist so nahe mit Eigendünkel verwandt, daß junge Leute nicht sorgfältig genug vor diesem Irrthum bewahrt werden können.«

Sie versicherte nun, daß sie auch nichts anders sagen wollte, und daß ohnehin noch nicht Zeit wäre, mit ihren jungen Leuten über diese Gegenstände zu sprechen; aber es war meinem Oncle so angelegen, daß er Abends, als Frau Grafe in ihr Zimmer gegangen war, noch bei uns blieb, mich und Cleberg bei der Hand nahm, und sagte: »Lieben Kinder! versprecht mir, meinen Carl und meinen Wilhelm nie nach den Ideen der Frau Grafe zu leiten. – Gebt den lieben Knaben herzliche Ehrfurcht gegen Gott und die Gesetze der Ordnung vom Unterschied der Stände, welche er in der Welt entstehen ließ – und zeigt ihnen durch euer Beispiel, daß große Kenntnisse und vernünftige Güte das schätzbarste Glück der Erde seyen.«

Ich küßte seine Hand und sagte: Dieser Rath soll die Richtschnur meiner Lehrstunden werden, theurer Oncle! Und ich kann alles hoffen, weil ich meinen zwei Söhnen in Ihnen und meinem Cleberg die edelsten Vorbilder des wahren Glücks und wahrer Verdienste zeigen kann. –

Mein Oncle umarmte und segnete mich; Cleberg küßte eine meiner Hände, und sagte so artig. »Die ganze Welt kann Gutes hoffen, wenn zärtliche tugendvolle Mütter ihren Söhnen die Bilder des Verdienstes bekannt machen.«

»Thue es immer, liebe Rosalie!« fiel mein Oncle ein, und gieng dann mit freundlicher aber nachdenkender Miene schlafen. Cleberg fand, daß der Oncle in seinen Anmerkungen über die Ideen der Frau Grafe Recht habe; und auch den folgenden Morgen wurde bei dem Frühstück noch lebhaft über die moralische Schattirung gesprochen, welche in den Ausdrücken: Seldstzufriedenheit und Genügsamkeit, liege. – Unsere liebe Frau Grafe hehauptete noch: Das erste mache einen Grund irrdischer Glückseligkeit; das zweite sey eine Tugend. – Cleberg wollte durch einen muntern Einfall den Ernst ablenken, welchen er bei dem Oncle befürchtete, und sagte: »Sie haben recht, liebe Frau! aber das Glück der Selbstzufriedenheit steht auf keinem so sichern Grund, als die Tugend des Genügsamen, weil diese immer zugleich einen Grad stillen Glücks in sich schließt.«

Die muthwillige Frau stand auf, betrachtete ihn von Kopf bis zu den Füßen, und lustig fragte sie: »Ei, mein Herr! wo wurden Sie mit dieser Tugend bekannt, daß Sie sie mit der Genauigkeit beschreiben können?«

Cleberg erwiederte: »Zu der nämlichen Zeit, da ich ihre übrigen Schwerstern kennen lernte – denn Sie wissen ja wohl, daß die Tugenden in dem Gebiete der Weisheit wohnen.«

»O ja; und ich weis auch, daß Sie sich diesem Gebiet näherten, als Sie die Freundschaft des guten Oncles suchten, aber mit der Genügsamkeit scheinen Sie mir nicht sehr bekannt zu seyn.«

»O wie wenig wissen Sie von meinem Glück und meinen Verdiensten! Besitze ich nicht in Rosalien diese Tugend, da sie sich bei der Wahl einer großen Menge Liebhaber mit mir begnügte?«

Diese drollige Wendung hatten wir nicht erwartet, und mußten herzlich lachen. »Aber Frau Grafe sagte: »Dieser Gedanke scheine ihr ein schreckenvoller Ueberrest seiner Politik zu seyn, wo man immer die Tugenden der Andern benutzt, ohne viel eigene zu haben.«

»Sie sind sehr streng; (sagte Cleberg) aber Sie kennen doch auch Leute, welche mit geborgtem Gold große eigene Reichthümer erwarben?«

»O ja; und ich glaube, Sie gehören dazu, wenn ich Sie als Neffen dieses Mannes – (auf meinen Oncle blickend) und als Gatten dieser Frau betrachte.« Bei diesen Worten faßte sie mich bei der Hand. Mir wurde bange, denn Cleberg lächelte fein, so wie wenn er anfängt böse zu werden. Doch antwortete er sehr artig: »Beides ist immer Beweis, daß ich überzeugt bin, daß nur Tugend glücklich macht.«

Frau Grafe drohte ihm hier mit dem Finger, und endigte dieses sonderbare Gespräch mit einem: O Sie! Ich war froh darüber; und gewiß es war Zeit, daß sie endigten, denn es ist selten, daß nicht der Wettstreit zwischen zwei witzigen Köpfen auf einmal etwas Beleidigendes herbeiführe, welches eine Frau ungern vergiebt, und die Männer sind auch nicht edelmüthig genug, es zu übersehen. Doch hatte dieser Streit meinen Oncle belustigt.

Nun kam die Brieftasche, und ein groses schwarz versiegeltes Paquet an Herrn Waller. Mein Mann wurde etwas betreten, denn er hatte es meinem Vetter sogleich übergeben, als er nur die Aufschrift las. Der junge Mann wandte es um, sah das schwarze Siegel und erschrack. Mein Oncle, der es bemerkte, sagte: »Lieber Herr Waller! gehen Sie und lesen Ihre Briefe; ich hoffe, es ist nichts Schlimmes für Sie darinn.« Der gute junge Mann hatte schon das Paquet eröfnet, eilte weg, sah in der Thüre noch traurig um sich, und sagte: »Ach mein Vater ist todt! – Cleberg gieng ihm nach, und mein Oncle sprach sehr teilnehmend von dem Kummer des guten jungen Menschen, und lobte ihn ungemein über alles, was er von ihm wußte. Mir war nicht wohl dabei, weil ich fühlte, daß nun die ganze Sache von Clebergs Versöhnungsplan ohne anders entdeckt werden müßte, und ich nicht wissen konnte, wie es mein Oncle ohne alle Vorbereitung aufnehmen würde; denn dieser Schwager hatte ihn so unerhört beleidigt, und selbst seine Grosmuth so ermüdet, daß man, wie Sie wissen, in vielen Jahren die Leute nicht einmal nennen durfte. Endlich kam Cleberg in das Zimmer; mein Oncle fragte gleich mit so viel Güte. »Was macht der junge Mann?« Er ist sehr traurig – antwortete er mit bewegter Stimme, worüber mein Oheim ihn mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtete, zu ihm trat, und ihm mit den Worten die Hand reichte: »Lieber Sohn! was ist an der Sache? Ihr Aussehen beunruhigt mich.«

Mein Mann drückte seine Hand, und blickte ihn mit einem Ausdruck an, der mich unendlich rührte.

»Cleberg! was haben Sie?« (sagte mein Oncle lebhaft.) – »Theurer Oncle! kommen Sie mit mir in Ihre Stube.«

Nun giengen sie weg; ich umarmte die staunende Frau Grafe, indem ich sie bat, uns ihre Segenswünsche zu schenken. Da ich weinte, erschrack sie, sagte aber doch halb munter: »Gütiger Himmel! was habt Ihr Leute? Es ist ja, als ob eine Art Seelenpest in dem verwünschten Pack angekommen sey. Rosalie erklären Sie mir das, ich bitte Sie.«

Ich erzählte ihr nun die Sache; sie tröstete mich, und behauptete, es würde gut gehen, weil der Tod immer, auch bei den schlimmsten Leuten, alle Beleidigungen aussöhne. Aber es wäre eine Probe für die Weisheit und Güte des Oncles, welche sie begierig abwarte, und auch sehen wolle, wie sich Clebergs feiner Geist aus dieser selbstgeflochtenen Schlinge ziehen würde. – Sie war böse, daß er nicht in unserer Gegenwart mit dem Oncle sprach, damit wir Zeugen von seiner Demüthigung gewesen wären, u. s. w. Aber alles dies vermehrte meine innerliche Unruhe; und da es lange dauerte, bis ich daraus gezogen wurde, auf einmal aber die zwei Männer Hand in Hand in den Saal traten, so überwältigte mich meine Freude, denn indem ich aufstand und meinem Oncle entgegeneilte, sank ich beinah zu seinen Füßen nieder, indem ich ganz übel wurde. Sie erschracken, und faßten mich auf; mein Oncle, der mich todtenblaß sahe, rief aus: »Mein Gott! werden mir diese Leute Rosalien tödten, die ihnen so viel Gutes that?« Frau Grafe war fort, um frisch Wasser und mein Mädchen zu holen, aber als sie kam, lag ich an dem Busen meines Oncles, der mich umarmt hielt, und über mir weinte. – Das erste, was ich sagte und sagen konnte, war: Ach lieber Oncle! vergeben Sie! –

»Liebes Kind! sey ruhig! Gott segne dich und deinen Mann! Lebe, meine theure Rosalie! Ich habe alles, alles, und recht gerne vergeben.«

Nun konnte ich weinen, und küßte seine Hände. Cleberg war auch ausserordentlich gerührt, und ich wurde bald ganz hergestellt. Da sagte mein Oncle zu Frau Grafe. »Nicht wahr, vor einer Stunde hätten wir diese Scene nicht vermuthet?«

»Wie wäre das möglich gewesen? – (sagte sie). Ich bin jetzo noch in einer Art von Traum dabei.«

»Ich will Ihnen erzählen, (erwiederte mein Oncle) wie die Rosalie da und der Cleberg mich täuschten,, und Sorge trugen, einen Fehler aus meinem Herzen zu bringen.«

Mir ward bei dem Wort täuschten etwas bange, aber der liebe gütige Mann sagte nur ganz einfach: »Daß ehmals sehr große Beleidigungen gegen ihn und meine vortrefliche Mutter ihm seine ältere Schwester und ihren Mann verhaßt machten, und er niemals mehr etwas von ihnen wissen wollte; daß ich aber von ihm erhalten hätte, sein Vermögen, welches er mir ganz zugedacht habe, zum Theil denen in der That unschuldigen Kindern der Leute zu geben, welches er auch in seinem Testament verordnet habe. Da hätte aber Cleberg einen Sohn der Leute gefunden, der wirklich von Kopf und Herz ein schätzbarer junger Mann sey; den habe er studieren lassen, und unter dem fremden Namen Waller in das Haus gebracht, um durch ihn eine gänzliche Aussöhnung zu erhalten. – Der Mensch wurde mir lieb, setzte er hinzu; ob ich schon manchmal etwas von einigen mir sehr widerlichen Gesichtszügen in ihm ahndete, so strafte ich dieses als Unrecht und zu tief eingewurzelten Haß. Nun haben Sie den Auftritt bei der Brieftasche gesehen, und Clebergs Verlegenheit bemerkt, als er mich zu sprechen wünschte. Ich bekenne, (fuhr er fort) es war mir unbegreiflich, meinen edeln entschlossenen Cleberg beinahe zitternd vor mir zu sehen. Ich faßte ihn auch fest in das Auge, und fragte: Was geht vor, daß Sie mit dieser Bestürzung mich anblicken?«

Ach, mein würdiger Freund! Sie müssen mir etwas vergeben! –

»Ich! Ihnen! Wie? Ich verlor die Kraft zu reden. Nun erzählte er mir die Anstalten, wodurch er den Sohn meiner Feinde in sein Haus und in mein Herz führte – denn warlich, der junge Mann hat Theil an meinem Herzen. Sein Vater ist todt – ich wollte, ich wäre versöhnlicher gewesen. Ich habe nun meinen Neffen umarmt, habe ein paar Worte an seine Mutter geschrieben, und er ist zu ihr gereist, um den Frieden zu verkünden.«

Ich, theure Mariane! war die ganze Zeit über, als er sprach, und eine meiner Hände hielt, stille. Als er sagte: »Ich wollte, ich wäre versöhnlich gewesen« beugte ich mein Gesicht auf seine Hand – er drückte sanft die meinige, war aber Mann genug, um den Ueberrest seiner Erzählung ruhig zu endigen, und dann meinen Cleberg aufzusuchen, mit welchem er zu uns kam, und den übrigen Theil des Abends mit der gewöhnlichen Miene und Ton verlebte. – Wir freuten uns alle darüber, fanden aber auch natürlich, daß, da auf einer Seite die unangenehmen Ideen entfernt waren, welche dieser Vorgang in ihm erneuerte, er auch die innere Zufriedenheit der Güte und des Vergebens genoß. Uns beiden war die Gegenwart der Frau Grafe unschätzbar, weil sie uns allen eine Art von Zerstreuung gab – und (wie Cleberg sagte) weil die Erzählung, welche der gute Oncle ihr nach seiner Weise gemacht hatte, die Hochachtung und der Beifall, welche sie ihm bezeigte, ihn mit sich selbst und uns Uebrigen zufriedener machte. –

Ott und Julie besuchten uns Nachmittags. Ich vermuthete, daß mein Oncle über alles mit Ott sprach, da er mit ihm auf dem großen Vorplatz meines Hauses auf und ab gieng, bis die Theestunde kam, wo er bei dem Eintritt in den Saal Clebergs Hand in Otts seine legte, sie stillschweigend mit seinen Händen drückte, und dann seinen Sitz nahm. Wir wollten nach dem Thee den Sands eine kleine Visite machen, aber ein Regen hinderte uns, und Julie freute sich darüber, weil sie uns mit einem allerliebsten Buch unterhalten wollte: Die Sagen der Vorzeit. In Wahrheit, Liebe! die Auszüge, welche sie vorlas, gaben uns die größte Begierde, den Verfaser zu kennen, nicht nur wegen des eignen einnehmenden Gangs der Gedanken, sondern auch wegen der großen edeln Charakrerzüge und Feinheit des Geistes, welche er in dem simpelsten Gewand einführt. Ich hoffe, alle Adeliche unsers Deutschlands lesen die Sagen, welche so viel Glanz auf ihre Ahnen werfen. Lesen Sie selbige doch auch; wir können beinah nicht aufhören. –


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