Sophie von La Roche
Rosalie und Cleberg auf dem Lande / 1
Sophie von La Roche

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Eilfter Brief.

Rosalie an Mariane.

Dem Himmel sey Dank, daß Sie eben so gerne Briefe lesen, als Sie ungern schreiben – denn sonst wäre ja das Band unserer Freundschaft abgeschnitten, als ob schon die Scheere der Atropos den Faden des Lebens geendet hätte – und ich würde sehr unglücklich seyn, wenn unsere schriftliche Unterhaltung eben so wie der süße tägliche Umgang abgebrochen wäre; ich leide genug von dem einzigen Fehler, welchen ich an Ihnen kenne, und muß froh seyn, daß Sie den Grundsatz unseres lieben St. Pierre auf unsern Briefwechsel anwandten, welcher sagt. » Daß gerade Widerspruch die genaueste Verbindung stifte.« – Zum Beweis setzten Sie hinzu:

»Sie, Rosalie! schreiben gerne – mich quält das Schreiben; aber ich liebe doch die Tage, an welchen ich Briefe bekomme, und dieses Bedürfnis befriedigt meine Freundinn.«

Bekennen Sie doch, theure Liebe! daß ich nicht die Hälfte mehr von Ihnen habe und genieße, seitdem Sie weg sind – und daß ich meist nur mit Erinnerungen, und dem so vortreflich gemalten vielsagenden Blick Ihres Auges in Ihrem lieben Bilde mich trösten und Ersatz suchen muß. – Gewiß es ist unbillig, daß Sie Ihren Widerwillen gegen das Schreiben nicht besser bekämpften. – Grosmüthige Güte und Gerechtigkeit gegen Ihre Freunde sollten Ihnen die Kraft dazu gegeben haben: denn was ist das einseitige Mittheilen von mir – Ich höre nichts dagegen. Ihre mündlichen Bemerkungen machten mich so reich an Klugheit – an Ruhe und Stärke des Geistes – – Ach! ich muß aufhören daran zu denken. – Ich will weggehen, und ganz andre Gegenstände aufsuchen, denn dieser Ton und diese Ideen mißfallen Ihnen, schmerzen mich jetzo schon, und bei Ihrem Misvergnügen darüber noch einmal. – –

Um 12 Uhr Mittags.

Da bin ich wieder, voll Staunen und Freude über unvorgesehenes Gute: Ich gieng, weil meine Knaben bei dem Vetter schrieben, nach Otts Hause, wo ich seit vorgestern nicht war, und auch Julien nicht sah; diese fand ich aber auch nicht, weil sie heute frühe mit ihren Kindern nach der Stadt reiste; doch da ich hörte, Cleberg sey bei Herrn Ott, so gieng ich nach der zweiten Stube, und traf Beide bei einem Haufen Geld. Sie stutzten über meine Erscheinung, sahen sich an, und Ott rief, als ich umkehrte. »Nein, bleiben Sie da, Sie können alles wissen, und schweigen wohl gegen Julie, wenn ich Sie aus guten Ursachen darum bitte. – Ich wollte doch fortgehen, und sagte nur: Ich bin überzeugt, liebe Männer! daß Ihr nichts Uebels wollt, und wenn Euch Euer Geheimnis so werth ist, so laßt mich nur fort – ich will keine Sylbe von dem sagen, was ich sah. »Liebe Salie! bleib da; (sagte Cleberg) du wirst ein Vergnügen genießen, und du verdienst es.«

Nun rollte Ott einen Plan auf, und breitete ihn über den Tisch. Ich erkannte sogleich, daß es die Gegend von der einzigen Anhöhe war, welche wir nahe bei Seedorf haben; ich fand Otts Haus und Garten mit dem schönen Laubengang, welchen er durch den vor drei Jahren gekauften Acker mit so gutem Erfolg gepflanzt hatte. Alles war mir bekannt; nur zwei Gebäude nicht, wovon eines an der Spitze der Anhöhe, das andere gegen die obere Felder stand; ich sagte es, und Ott erwiederte: »Ich glaube, daß es Ihnen fremd ist, denn es wurde an dem einen erst gestern gearbeitet, und das andre aufgedeckt. Sie wissen, wie oft wir alle wünschten, daß an dem Bauerhaus auf der Höhe nur ein kleiner Anbau seyn möchte, wo man, gegen Sonne und Regen geschützt, die schöne Gegend betrachten könnte; Sie wissen auch, wie oft Julie mit ihren Kindern zum Frühstück und Vesperbrod hinaufgieng, und den Pachthof sich wünschte: Nun, meine Freundinn, der Pächter starb im Oktober des verflossenen Jahrs; die Wittwe und der Sohn, welcher als Knecht bei mir diente, konnten den Pacht nicht erneuern – ich sprach mit Herrn Cleberg, und er half mir, das Guth als Erbpacht zu erhalten; mein Jakob wurde mein Bauer, seine Mutter und Geschwister bleiben auf dem Hof, den ich nach meinem Sinn und Ideen anpflanze, und es da oben auf dem Berge am ruhigsten ausführe, weil ich da nicht so viel Gaffer und Schwätzer treffe, wie hier unten auf der Fläche. Ich habe unlängst von meiner Grosmutter eine kleine Summe geerbt, und mit dieser bezahlte ich so eben den Pacht, und mein erhaltenes Bauholz. Ich wollte dann Herrn Cleberg hinaufführen; wollen Sie mit, so soll es mich freuen, Ihre Gedanken über Popens Gang und seine Halle zu hören; vielleicht können Sie mir noch etwas angeben, das meiner Julie angenehm seyn könnte, denn ich bestimme das Ganze zu einem Angebinde bei ihrem Namensfest.« –

Diese Erzählung und das Anerbieten waren zu reizend für mich, als daß ich es hätte ausschlagen können. Wir machten uns also auf den Weg, und ich hörte, daß Ott der Allee und dem kleinen Anbau diese englische Benennung gab, weil er sie bei seiner Reise in England in Hagley Park, dem Landsitz des vortreflichen Lord Littelton, den er, wie den Dichter Pope, vorzüglich liebt, abzeichnete. Der Weg an der Anhöhe ist gut zubereitet, und man kommt in vollem Schatten hinauf. Da hat nun Ott auch dem Bauernhaus gegen die Aecker und Wiesen hin mehr freies Ansehen gegeben, wodurch es freundlicher und gesünder wurde; so wie er auf einer Seite nach Schweizerart einen Anbau in Holz setzte, und diesen den Leuten zur Schlafstätte anwies, wo sie jetzo von den Ausdünstungen des Düngers entfernt sind, der vorhin gerade vor den Wohn- und Schlafstuben lag, und nun in einer ordentlichen mit Letten ausgeschlagenen und mit Steinen eingefaßten Grube liegt, die auf drei Seiten mit einer Reihe von Bäumen und einer Hecke umgeben ist; wie auf der Linken der kleine Gemüsgarten der Bäuerinn die nämliche Einfassung bekam, und zwischen diesen beiden der Hof und Fuhrplatz liegt, von welchem man die Felder und den unten liegenden Wald sieht. Sie wissen, daß man gegen Seedorf zu nicht das geringste von dem Bauerhause sehen kann, weil die ganze Anhöhe mit Bäumen und Gesträuchen bewachsen ist, und daß die schmale Seite der Bauerwohnung gegen die Spitze der Anhöhe steht; An diese läßt Ott Popens Halle aufrichten: man hat den ganzen Winter über daran gearbeitet; alles Holz ist, nach Bauart in der Ukraine, wie in Steinen behauen, und mit Steinfarbe in Oehl angestrichen. Fenster, Thüren, alles wurde in die Scheune des Bauern gebracht, und in vier Tagen alles in Ordnung aufgestellt. Der kleine Saal, welchen die Halle faßt, ist für zwanzig Freunde berechnet, und zwischen diesem Bau und dem Bauernhause ein Abschnitt zu einer Küche und einer Vorrathskammer gemacht, worinn man alles Geräthe verwahren kann, das man zu Frühstück und Mittagessen braucht, damit das Geschleppe aus Seedorf vermieden würde, und der Bauer auch hören kann, wenn Nachts etwas entwendet werden sollte. – Ott will aber hier nur drei Schüsseln, also die Hälfte weniger wie in der Komödie, geben, wornach wir uns gerichtet haben. Eine Milchstube hat er nach englischer Art eingerichtet, und diese wird von der zweiten Tochter der Bäuerinn besorgt, welche auch den Hühnerhof unter ihrer Aufsicht hat. Es ist Lise, die als Haus- und Milchmagd bei Julien diente, und auch von der Küche so viel lernte, daß sie die drei Schüsseln recht gut zubereiten kann, welche wir in Popens Halle verzehren sollen; und das wird immer geschehen, so oft Lise eine Parthie fetter Hühner, Enten, Gänse, oder welscher Hahnen zu Markt getragen hat, als von welchen wir alsdann Probestücke bekommen. Es ist alles recht niedlich und häuslich eingerichtet und angelegt. Besonders sind auch große Felder mit Sonnenblumen zu Oehl da, alle Aecker mit Quetschenhecken durchschnitten, und ein ödes Stück Land mit der neuen amerikanischen Grasart angepflanzt, welche ein Engländer, Sir Thomas Walter, entdeckte, und Europa die wohltätige Pflanze mittheilte, die selbst im Sandboden so gut fortkommt, und weder von Hitze noch Frost leidet. Alles dieses freute mich ungemein; doch dachte ich auch an das Glück der Männer, welche so leicht jeden ihrer Wünsche erfüllen, jeden Entwurf ausführen können – und wir! . . .

Ott fürchtete anfangs, der Bau der Brüder von Sand an dem Seehaus würde etwas von der malerischen Aussicht der Anhöhe verderben, wenn nun das Stück von den zackigten Mauern und der noch stehende Thurm geebnet, und mit einem neuen rothen Ziegeldach gekrönt würde; aber Cleberg benahm ihm diesen Kummer sehr schnell, da er ihn versicherte, das nöthige Dach des Thurms sey schon gemacht, und drei Schuh unter den ruinirten Zinnen geführt, weswegen man nichts davon sehe, so wie die alte dichte Mauer in den ungleichen Bruchstücken stehen bleibe, nur von innen ausgebessert, und gegen den Hof zu einer Altane benutzt würde, bei welcher man sich des neugefundenen Steingusses bedienen wollte, damit die unten angebrachten Holzschoppen und des Bauers Wagen und Ackergeschirre gegen den Regen geschützt würden. – – Beide Männer sprachen nach dem von manchem schönen Tag, den wir auf Juliens Berg zubringen wollten, weil Ott dem Pachthof diesen Namen gab, obschon Cleberg sagte: »Es würde mit dieser schönen Benennung nicht lange dauern, indem es den Bauern zu beschwerlich sey, Julienberg zu sagen, es würde bald Juleberg heißen, und dieses wäre gar nicht einstimmend mit dem sanften Wesen der Besitzerinn.« Ott aber, der dem Landmann selten etwas übel nimmt, sagte: »Da er wünsche, dem Bauern alles zu erleichtern, so wolle er ihm auch diese Abkürzung des lieben Namens gerne erlauben; der Pachtbrief und seine Kinder würden doch immer Julienberg sagen.«

Ich für mich habe mir vorgesetzt, manches Frühstück da zu halten, weil sie mir lieber sind, als Mittagessen; denn bei unsern Frühstücken werden, wie Sie wissen, immer gute Bücher gelesen, welches dann bei dem damit verbundenen Genuß der Aussicht auf eine schöne Landschaft so viel mehr nützt, als es scheint, daß die Seele selbst offener und vielfassender ist, als in einer Stube. denn, theure Mariane! er ist noch immer in mir, der Stolz, zu sagen:

J. J. Rousseau würde, wenn er uns besuchte, recht sehr mit unserm Leben in Seedorf zufrieden seyn, weil wir von der Stadt nichts mitgenommen haben, als was die gesellschaftlichen Neigungen des Mittheilens und Einsammelns guter Gedanken und Gefühle betrift, wodurch man der Natur sehr ähnlich bleibt, denn sie giebt auf dem Lande überall, und weckt dabei immer alle Gefühle für den Schöpfer und seine Geschöpfe. –

Sie glauben mir gewiß, wenn ich sage, daß ich bei diesem Spaziergang sehr glücklich war, die zwei jungen Freunde zu betrachten, welche sich bei jedem guten Entwurf die Hände reichen, und dadurch ihre Verbindung in dem schönsten Licht zeigen; dann eine Bauerfamilie, welche mit dem neuen Gutsherrn, den sie erhielt, unendlich zufrieden ist, ohngeachtet sie so vieles von ihren alten Gewohnheiten ablegen mußten, auch das ihnen so lange bekannte Feld nicht mehr auf ihre alte Weise anbauen dürfen, und also die neue Obergewalt täglich fühlen; aber Ott sagte ihnen so liebreich:

»Gute Leute! stellt Euch vor, der Vater lebe noch, und habe nur während einer Reise alles, was auf dem Hof geschehen solle, bei mir bestellt, mit der Bedingnis, für Euch zu sorgen, und alle Kosten zu tragen, wenn Ihr nur in Allem folgt, so wie Ihr dem Vater gehorcht hättet.«

Diese Vorstellung konnten die Leute fassen, und blieben auch wirklich in dem Gang der Folgsamkeit, zu der sie bei dem ernsthaften alten Vater gewöhnt waren. Aber es lag doch ein großer Vortheil für Ott in dem Zufall, daß der älteste Sohn so lange als Knecht bei ihm stand, und mit seiner Art Landwirtschaft bekannt war, wodurch er sich um so leichter in die Abänderungen auf Julienberg schickte, wovon er Pächter wurde.

Ott trägt allen Schaden allein, welchen Frost, anhaltende Hitze, oder Hagelwetter, und überhaupt alle Naturbegebenheiten, anrichten. Cleberg sagte aber: Er müsse auch den Schaden mislungener Versuche tragen – und Ott bewilligte es. Versäumnisse müssen die Pachtleute allein büssen; hingegen theilen sie die Vortheile der Verbesserungen, so wie überhaupt den Ertrag des Hofs, für ihre Arbeit. Sie können nicht glauben, wie sehr es die alte Frau freut, daß sie auf dem Guth, wo sie und alle ihre Kinder geboren worden, sterben kann – daß wir sie Muster heißen – und wie glücklich sie durch die zwölf weisse Schürzen wurde, die sie von Herrn Ott geschenkt bekam; so wie er auch jeder der zwei Töchter sechs blaue Schürzen zur Arbeit, und sechs weisse zum ordentlichen Umhergehen gab – weil er durchaus seinem Bauernhof ein englisches Ansehen geben, und beweisen will, daß man die nämliche Arbeit mit weniger Menschen, und dabei mit Ordnung und Reinlichkeit eben so gut verrichten kann, als sie mit der bösen Gewohnheit des Schmutzes ausgeführt wird. – Die Schweizer sind ihm nach seiner Reise nach Britannien nicht reinlich genug, ob er schon Manches von ihnen borgte und nachahmte.

Jetzo haben wir nur den Wunsch in uns, daß auf Juliens Namenstag die Witterung günstig sey, damit Popens Halle mit allgemeinem Vergnügen eingeweiht werden könne. Unsere muntere Frau Grafe taugt recht zu einem solchen Fest – mir wird sie dabei noch zu etwas mehr nützen: denn da sie ihre Pflegkinder mitbringt, Ottens seine mit Julien wiederkommen, und die meinigen schon da sind, so werde ich Gelegenheit haben, einige Bemerkungen über unsere verschiedene Erziehungsart zu machen. –

Wir wollen alle das Gute, das weis ich; wir lesen alle die besten Erziehungsschriften, machen Auszüge, und suchen sie anzuwenden. Natürlich muß doch alles den Umständen der Familie angepaßt werden, und bekommt daneben die Falten und Bügen unserer Charaktere; nun dünkt mich, dieses muß eine Verschiedenheit hervorbringen, welche in der Wirkung auf die Kinder sichtbar seyn wird. – Denn es ist bedenklich, daß bei dem Mittheilen der Bücher, und dem Geständnis, daß man Auszüge machte, dennoch zwischen Ott und Cleberg keine Mittheilung der Auszüge entstand, und keine Zusammenkünfte gehalten wurden, in welchen allein von diesem Gegenstande gesprochen worden wäre, wie doch über alles andre so traulich gesprochen wird. Nur Julie und ich theilen uns darüber meistens alles mit; – doch ist, dünkt mich, Frau Grafe die offenherzigste von uns allen, so wie Linke und Hannchen die verstecktesten sind, auch ihre Kinder selten zu uns bringen, wie sie denn selbst, bei der immer gleichen Freundschaft, doch sehr wenig zu uns kommen, und meist, nach der Weise ihrer Eltern, nur für sich leben.

Bei dieser Erinnerung an das Stillschweigen zwischen Ott, Cleberg und Herrn v. C., über die Grundsätze der Erziehung, fällt mir ein, daß wir schon einmal davon redeten, und daß Sie mir sagten: »Es könne ja über diesen Artikel Familiengeheimnisse geben, wie feine probirte Waschwasser, welche man nur zum ausschliessenden Vortheil der Seinigen gebrauchen will.« Ich glaube auch selbst, daß die Liebe der Eltern dazu beiträgt: denn man will nicht gerne von den entdeckten Fehlern seiner Kinder sprechen; man schont sie – man will auch bei seinen besten Freunden nicht von den Gebrechen des Körpers und der Seele reden. Denken Sie nur, was für ein Unterschied schon zwischen der Anzeige einer Krankheit und derjenigen eines Fehlers an dem Bau des Leibes gemacht wird: diesen sucht man zu verbergen und zu bemänteln, weil Mangel an Schönheit und Wuchs, durch Vorurtheil, als Fehler betrachtet und getadelt wird, also dem Glück des Kindes schädlich ist. Bei Fiebern wird man bedauert, so wie bei unvorgesehenen Unglücksfällen, aber bei Fehlern des Kopfs und des Charakters nicht – und dieses ist gewiß die Ursache, warum sie, so viel es möglich ist, von der ersten Jugend an, durch den so viel umfassenden Mantel der Vater- und Mutterliebe gedeckt werden. Ich denke auch hier, daß Sie einst auf dem jetzigen Julienberg waren, und mir bei Betrachtung des so mannichfaltig angebauten Landes sagten:

»Fühlen Sie nicht, Rosalie! wie unendlich wohlthätig die Natur durch ihre Mannichfaltigkeit wurde? Was wäre unsere süße Freude auf dieser Stelle, wenn nun die ganze Gegend einerlei Form und Anbau hätte. Der verschiedene Geschmack der Gutsbesitzer, so wie die Verschiedenheit des Bodens in Höhen und Tiefen, macht den Grund unsers Vergnügens. Wir wollen, Liebe! die Verschiedenheiten des Denkens unter den Menschen über moralische Gegenstände auch aus dem Gesichtspunkt der Mannichfaltigkeit ansehen und beurtheilen – da sind wir zugleich gerecht und menschenfreundlich.« –

Sanfte Stimme der liebreichen Weisheit! warum, ach warum höre ich dich nicht mehr auf diesen Fluren? »Weil du ausgelernt hast, meine Liebe!« – sagte Cleberg, der unbemerkt in mein Zimmer kam, und wirklich das erstemal meiner Feder nachguckte. – Aber die Eigenliebe tröstet mich hier nicht – nur der Gedanke, daß Sie dort, wo Sie sind, viel Gutes thun. –

Der Himmel segne Sie dafür, und erhalte Sie für

Ihre Rosalie.


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