Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

18. Hundert Jahre nach der Schlacht von Plassy

Lord Canning hatte sich getäuscht, als er glaubte, seinem Gaste heute noch die Radschas in aller ihrer Pracht zeigen zu können.

Die ungefähr sechzig Fürsten, so ziemlich alle Indiens, an der Spitze Bahadur, erschienen am Nachmittag im Gouvernements-Palaste, ganz einfach, ohne jeden Schmuck gekleidet.

Lord Canning empfing sie im großen Saale, auf dessen Galerie sich zahlreiche Zuschauer befanden. Es wurden Höflichkeitsphrasen gewechselt; mit kalter, gleichgültiger Miene versicherten die Radschas wie gewöhnlich ihre Ergebenheit gegenüber der englischen Königin und daß sie sich unter der Herrschaft der Engländer äußerst wohlfühlten, denn diese wollten ja nur ihr Bestes. Die Engländer verständen das Land viel besser auszunützen als die trägen, unwissenden Kulis, mit wachsamen Augen sorgten sie dafür, daß nicht etwa das habgierige Frankreich oder das barbarische Rußland mit roher Hand von dem schönen Indien Besitz ergreifen könnten, die Engländer seien gerecht und human; glücklicher als unter ihrer Herrschaft könnte Indien gar nicht sein, oder es wäre ja überhaupt gar keine Herrschaft, sondern nur ein Protektorat; man wünsche nur, daß es immer so bliebe und nicht wieder aufrührerische Elemente unter dem Volke Gift verbreiteten, und so weiter, und so weiter.

Ebenso wenig, wie die Radschas selbst, glaubte natürlich Lord Canning, oder irgend einer der Zuhörer an die Wahrheit dieser schönen Worte.

Tee und Kaffee wurden serviert, und vor jedem wurde ein Nargileh, eine Wasserpfeife von gewaltigem Umfang, aufgestellt.

Außer Lord Canning waren noch einige Kabinettsmitglieder und höhere Offiziere zugegen, unter letzteren General Broke, welcher zur Zeit in Delhi den abwesenden Höchstkommandierenden, den General Havelock, vertrat.

Canning schnitt so bald wie möglich die Komplimente und Ehrerbietungsbezeugungen ab und fragte, warum der Festzug heute ganz anders stattgefunden habe als sonst.

»Siwa wollte es so,« antwortete Bahadur einfach.

»Es waren unter meinen Begleitern viele Indier, welche Siwa hoch verehren und in seinen Kultus tief eingeweiht sind. Auch sie wunderten sich, daß die Kali nicht gefahren, sondern getragen wurde, und noch dazu von den Radschas selbst. Übrigens gilt doch sonst das Fest Siwa, nicht der Kali.«

»Sie konnten es nicht wissen, wenn sie bei dir waren,« entgegnete Bahadur gleichgültig, »wir selbst erfuhren Siwas Willen erst in der letzten Minute, als Kalis Wagen schon bereitstand. Ein Oberbrahmane trat unter uns und sagte: ›Siwa will nicht, daß er heute verehrt wird; sein Weib Kali soll angebetet werden, damit er sich mit ihr versöhnt. Ihr seid stolz, Radschas, Kali zürnt euch. Werft euren Schmuck ihr zu Füßen und tragt sie selbst, geht wie Bettler im Staube!‹ Sieh, das ist der Grund, daß wir heute so einfach bei dir erscheinen; wir haben nichts mehr, und im Panzer können wir doch nicht zu dir kommen. Wir hatten eben noch Zeit, die Kunde durch Fakire unter dem Volke verbreiten zu lassen.«

»Es haben sich heute wenig Menschen geopfert.«

»Siwa war zufrieden, daß wir uns vor ihm demütigten, er ist sehr mit uns zufrieden, er hat es uns sagen lassen.«

»Das Götterbild war diesmal sehr klein.«

»Natürlich, wir werden doch nicht das Schwerste tragen.«

»War es nicht ein Mensch?«

»Es war ein Bild.«

»Man sagt, es hätte sich mehrfach bewegt.«

»Aber warum sollte sich denn eine Göttin nicht bewegen können?« fragte Bahadur wie erstaunt.

Gegen eine solche Naivität, die natürlich nur geheuchelt war, war man wehrlos.

Canning kam auf etwas anderes zu sprechen, was ihm übrigens als Generalgouverneur sehr viel anging.

»Ich habe gehört, das Land Dschansi habe seinen Fürsten verloren.«

»Ja, Nana Sahib hat ihn im Zweikampf getötet.«

»Er beleidigte mich,« erklärte Nana Sahib selbst, »und wir losten, wer mit dem Yatagan gegen den Tiger kämpfen sollte. Ihn traf das Los; er fiel neben der Leiche des Tigers.«

»Ein kühner Zweikampf,« sagte Lord Canning, »würdig eines Radschas, und zugleich der Menschheit Nutzen bringend, denn dadurch wurde sie von einem Raubtier befreit. Ich vermisse jedoch noch immer die Nachricht, daß der Thron von Dschansi nicht mehr leer ist.«

»Dschansi ist weit von hier, und die Leute liebten ihren Fürsten; sie trauern noch um seinen Tod.«

»Wer wird ihn besetzen? Sirbhanga hat keine Kinder; als sein Weib eines Kindes genesen sollte, wurde es in die Berge geführt und nie wieder gesehen.« Canning ließ durchblicken, daß er sehr wohl über die Vorkommnisse auch in den fernsten Teilen des Landes orientiert war. Bahadur war diese Wendung des Gesprächs unangenehm, und er fand sofort einen Grund, sich entfernen zu können.

»Brahma wollte es so. Doch erlaube, Sahib, daß deine Freunde Abschied nehmen, denn viel haben sie heute noch zu beraten. Der Thron von Dschansi ist leer, und so müssen wir wählen, wer würdig ist, ihn zu besetzen.«

Canning lag nichts daran, die Fürsten zu halten. Auf sein Zeichen brachten Diener Gläser und Champagner herein.

Es war bei jeder Zusammenkunft Sitte, daß wenigstens am Schluß der Königin von England mit einem Hoch gedacht wurde, und selbst Nana Sahib, dem als Mohammedaner der Weingenuß doch untersagt war, hatte stets seinen Kelch auf ihr Wohl geleert.

Heute stieß Canning auf unbesiegbaren Widerstand.

»Siwa will nicht, daß wir heute Wein trinken,« sagte Bahadur einfach.

Canning wurde etwas verlegen, das Blut stieg ihm in den Kopf. Dies war eine direkte Weigerung, geschickt verborgen. Sollte er denn mit den Kaffeetassen anstoßen lassen? Er brachte stehend das Hoch auf die Königin aus; phlegmatisch erhoben sich die Fürsten, sagten das Hoch wie eine vorgesprochene Formel gleichgültig nach und entfernten sich nach langen Höflichkeitsphrasen und Versicherungen ihrer Treue und Ergebenheit schnell, als ob ihnen der Boden unter den Füßen brenne.

Am Nachmittag ritten sie durch die Straßen und zeigten sich dem Volke, aber nicht wie gewöhnlich in glänzenden, mit Juwelen geschmückten Kostümen, sondern in ihren phantastischen Kriegsrüstungen. Es war eine Ausstellung der Erzeugnisse der kunstfertigen, indischen Waffenschmiede; zolldicke Brustpanzer bis zu den dünnen Schuppenhemden, welche sich wie Leinwand an den Leib schmiegen, vielfach gehärtet, so daß sie ersteren an Festigkeit nicht nachstehen; die aus den Gebirgen stammenden Radschas waren angetan mit Kettenpanzern, Rüstungen, welche aus lauter kleinen Ringen zusammengesetzt sind, die Helme waren in jeder nur möglichen Form vertreten, von der Sturmkappe bis zu solchen mit meterhohem Aufbau, meist Ungeheuer vorstellend, Schwerter, so krumm, daß man nicht wußte, ob sie überhaupt aus der Scheide gingen, das Yatagan, das Flammenschwert, das zweihändige Schlachtschwert, alles war vertreten.

Das Volk jauchzte seinen Herrschern zu; auch sie wurden mit Blumen überschüttet.

Als der Abend anbrach, zogen sich die Fremden, welche nur zur Teilnahme am Feste gekommen waren, außerhalb der Mauern Delhis zurück, wo Baracken für sie aufgeschlagen waren, oder sie quartierten sich zwischen den Trümmern ein, die ihnen gute Unterkunft boten.

Die Straßen waren schon still, als Lord Canning mit einigen Fremden nach Fort Oliver hinausfuhr, um den Geburtstag des Kapitäns Atkins mitzufeiern.

In Delhi lagen zur Zeit 6000 Soldaten, die meisten davon waren Sepoys, und ihr Aufenthalt war nicht direkt Delhi selbst, sondern die in der Nähe liegenden Forts.

Fort Oliver verdiente allerdings nicht den Namen eines Forts, vor allen Dingen stelle man sich keine Festung darunter vor. Früher war es ein stark gebautes Bungalow gewesen, welches einem indischen Fürsten gehört hatte, jetzt lag darin eine Besatzung von hundert Mann, und es diente zugleich zum Aufenthalt eines Kapitäns, unter dessen Kommando oder vielmehr Aufsicht auch die übrigen Forts standen. Er war der Inspektor und wohnte im Fort Oliver.

Im Falle eines Krieges wäre dieses sofort geräumt worden, denn die wenigen Kanonen sollten dem Gebäude nur einen kriegerischen Anstrich geben. Jedenfalls war es die angenehmste Wohnung, die sich der Fortinspektor in der Umgebung hätte aussuchen können.

Lord Canning traf schon eine fröhliche Herren- und Damengesellschaft an. Fast alle Offiziere Delhis, welche nicht durch Wachtdienst gebunden, waren vertreten, ebenso die höheren Verwaltungsbeamten, und sie alle hatten ihre Frauen und die erwachsenen Kinder mitgebracht. Auch die Familie Reihenfels war eingeladen worden, weil Atkins durch seine Schwester Susan mit ihr eng befreundet war; ebenso war Otto mitgekommen und fand gleichaltrige Gespielen. Daß Leutnant Dollamore in der letzten Minute noch eine Absage geschickt hatte, wurde lebhaft bedauert, denn der von Leben und Humor übersprudelnde Indier war der beliebteste Gesellschafter.

Als seine Karte angekommen, hatten die jüngeren Offiziere flüsternd die Köpfe zusammengesteckt oder sich doch bedeutsame und lächelnde Blicke zugeworfen. Man wußte allgemein, welches ihm der liebste Platz in Delhi war.

Lord Canning war noch nicht lange da, als ihm auch hierher eine amtliche Mitteilung folgte. Der Betriebsingenieur meldete ihm, daß der Eisenbahnzug von Mirat ausgeblieben sei und daß, als er depeschieren wollte, der Telegraph versagt habe. Die Leitung müsse gestört sein. Canning konnte natürlich nichts weiter tun, als durch seine Unterschrift bezeugen, daß er Kenntnis von der Mitteilung genommen habe.

Die Feststimmung in dem mit Girlanden, Blumen und Lampions geschmückten Salon war schon die fröhlichste geworden, als endlich auch noch die bis jetzt Fehlenden erschienen, Lady Carter und Oskar Reihenfels.

Man machte sofort die Bemerkung, daß letzterer recht leidend und angegriffen aussehe; er erklärte aber, besonders den Eltern und Geschwistern gegenüber, daß er sich wohlfühle und ihm auch nichts zugestoßen sei. Nur wenige wußten, daß er mehrere Abenteuer bestanden hatte, denn die Rettung der Ordonnanz durch Jeremy war ja bekannt geworden. Doch man vermied in Gegenwart der Damen ernste Gespräche.

Der Mittelpunkt des Salons war nach Kapitän Atkins, dem Festgeber und Geburtstagskind, selbstverständlich Lord Canning als im höchsten Range stehend, und Reihenfels versuchte lange vergebens, ihn einmal allein zu sprechen.

Endlich, als man schon zur Tafel schritt, gelang ihm dies.

»Ich bitte um einige Worte unter vier Augen, Exzellenz!«

»Ich stehe Ihnen zur Verfügung.«

»Nicht hier, wir dürfen nicht gehört werden.«

»Muß es denn noch vor der Tafel sein?« fragte Lord Canning, und sein Blick suchte dabei Franziska, die sich lachend weigerte, den ihr von Susan angewiesenen Platz einzunehmen.

»Es muß sein, denn ich habe Ihnen Mitteilungen von der größten Wichtigkeit zu machen.«

Canning führte Reihenfels in ein Nebenzimmer, und fast eine Viertelstunde mußte die Gesellschaft ungeduldig warten, bis beide wieder erschienen. Sie sahen ernst, fast ärgerlich aus. Man bemerkte, wie Lord Canning, als er, in Gedanken versunken, nach seinem Platze schritt, mehrmals wie zweifelnd die Schultern hob.

Es bedurfte einiger Zeit, ehe er die Feststimmung wiedererlangt hatte. Reihenfels blieb den ganzen Abend ernst.

Man erging sich in scherzhafter Unterhaltung, Neckereien, auch einmal kleine Reibereien fanden statt, die von launigen Toasten unterbrochen wurden.

Reihenfels unterhielt sich zerstreut, ja, er konnte sogar manchmal übelnehmerisch werden.

»Mister Reihenfels,« redete ihn ein gegenübersitzender, junger Offizier an, »Sie sind doch Engländer?«

»Ich bin in England geboren und besitze dort das Heimatsrecht. Erzogen bin ich als Deutscher!«

»Das bleibt sich ja gleich. Warum treten Sie nicht in die englische Armee ein?«

»Aus welchem Grunde sollte ich dies tun?«

»Da könnten Sie es doch zu etwas bringen!«

Reihenfels ließ Messer und Gabel sinken.

»Muß man denn gerade Offizier sein, um es zu etwas bringen zu können?« fragte er scharf. »Meiner Meinung nach ist der Offizier nur ein notwendiges Übel, das besser nicht wäre; denn direkten Nutzen bringt er den Menschen nicht, und Achtung kann er sich nur dadurch erringen, daß er sich im Frieden so unbemerkbar wie möglich macht, im Kriege aber alle seine Kräfte daransetzt, ihn zu beenden.«

Mit wenigen Ausnahmen stieß Reihenfels mit dieser Ansicht natürlich auf lebhafte Opposition, und nicht zum mindesten bei den jüngeren Damen. Der sich in seiner Ehre verletzt glaubende Offizier hielt eine glänzende Verteidigungs- oder vielmehr Lobrede auf seinen Stand, und es ward ihm sehr leicht, Reihenfels zu schlagen, wenigstens insofern, als ihm fast alle beistimmten. Es ist ja bekannt, daß Tapferkeit in dieser Welt das größte Ansehen genießt, und ganz besonders bei den Damen. Mut verdunkelt jede andere Tugend – leider, und man kann es auch ganz leicht erklären, schon daraus, daß die Folgen des Mutes sofort sichtbar sind, die der anderen Tugenden aber erst nach und nach erscheinen oder überhaupt nicht direkt zu bemerken sind.

Reihenfels fühlte bald, daß er mit seiner Ansicht nicht durchdringen könnte, und schwieg; da aber geschah das Unerwartete, daß nach Schluß des Wortgefechtes der greise General Broke ruhig erklärte, er müsse der Meinung des jungen Reihenfels vollkommen beistimmen.

Dennoch konnte der Eindruck nicht verwischt werden, als hätte Reihenfels gestanden, daß er nicht Offizier werden möchte, weil es ihm an dem dazu erforderlichen Mut gebräche.

»By Jove, Beim Zeus – beliebter englischer Ausruf. rief ein Offizier, »in so später Stunde noch Abendrot!«

»Was, Abendrot?« lachte man. »Es ist ja schon über zehn Uhr!«

Man blickte durch das Fenster und sah wirklich am Horizonte einen rötlichen Schein, der schnell zunahm und immer höher wuchs.

»Es brennt!« rief Lord Canning. »Und zwar in der Gegend von Mirat!«

»Horcht, es donnert!«

Man vernahm in der Tat Donnerschläge in weiter Ferne.

»Aber man sieht ja keine Blitze!«

»Das Gewitter wird tief stehen, und zwischen hier und Mirat liegt ein mächtiger Wald.

Jetzt blitzte es auf!«

Die Röte stieg nicht mehr höher, sondern sank. Mirat lag sechs Meilen von Delhi entfernt, und es mußte ein gewaltiges Feuer sein, wenn man seinen Schein hier sah. Helfen konnte man nicht, und es war schade, daß die Telegraphenverbindung zerstört war.

Aus dem Hofe herauf ertönte das Jubeln der Soldaten, denen Atkins englisches Bier gespendet hatte, und diese Lustigkeit vertrieb auch bald wieder die ernste Stimmung im Salon.

Neben Lord Canning saß Susan, Atkins Schwester, neben dieser Franziska. Vorhin nun wollte Susan, daß diese ihren jetzigen Platz einnahm, sie aber hatte es entschieden abgelehnt.

Wie schon erwähnt, wurde allgemein geglaubt, daß zwischen Canning und Susan ein Verhältnis bestände, und da er sich heute abend fast ausschließlich mit seiner Nachbarin beschäftigte, gern flüsternd mit ihr sprach, wenn niemand es bemerkte, so fand man die Vermutung bestätigt.

Als Lord Canning jetzt aufgefordert wurde, einen Trinkspruch zum besten zu geben, er aber erst einige Minuten sinnend vor sich hinblickte und dann leise mit Atkins sprach, war man fast der Meinung, dieses Fest würde noch mit einer ganz besonderen, frohen Verkündigung schließen.

Man hatte sich getäuscht.

Atkins stand auf und gab das in Indien gebräuchliche Zeichen, daß sich die Diener entfernen sollten. Er streckte beide Hände aus.

»Geht!«

Die vierzehn Indier, welche die Gäste an der Tafel bedienten, verneigten sich und verließen, hintereinander gehend, das Zimmer.

Lord Canning klopfte an sein Glas und erhob sich. Atkins selbst füllte die Champagnerkelche.

»Meine Herren und Damen! Es war zwar unter uns ausgemacht worden, an dem heutigen frohen Feste, das uns zum Geburtstag unseres lieben Freundes Atkins vereinigt, nichts zu berühren, was unsere Feststimmung trüben könnte. Nun aber haben wir bisher versäumt, einer Person zu gedenken, der wir alles schulden, was wir sind – unserer allergnädigsten Königin. Ehe wir ihr die schuldige Hochachtung erweisen, möchte ich mit kurzen Worten erwähnen, wie es kommt, das wir hier im fremden Lande im Namen der Königin die Interessen Englands wahren. Heute kehrt zum hundertsten Male der Tag wieder, an welchem der Grundstein des mächtigen, britischen Reiches in Ostindien gelegt wurde.

Heute vor hundert Jahren fand in der Nähe von Plassy, auf dem linken Ufer des Hugli, die denkwürdige Schlacht statt, in welcher Suradscha Daulah, damaliger Subadar von Indien, von Lord Clive blutig aufs Haupt geschlagen wurde. Damit war die kriegerische Macht der Indier gebrochen. Sir Jaffier wurde zum Padischah gewählt, und dieser edle, verständige Mann, wohl voraussehend, daß Indien dem Ruin entgegenging durch die fortwährenden inneren Kriege, hervorgerufen durch die Streit- und Herrschsucht der Radschas, leistete der Königin von England den ersten Treueschwur ...«

»Schade, daß Lord Clive, der Enkel des berühmten Mannes, in Mirat ist!« flüsterte jemand dem Nachbar zu.

Lord Canning ergriff sein Glas und fuhr fort: »Heute vor hundert Jahren also erscholl in Indien der erste Treueschwur für unsere Königin; wir brauchen keinen Treueschwur zu leisten, denn die Ergebenheit zu ihr und unserem Vaterlande ist uns zu tief, unauslöschlich ins Herz gegraben, aber wünschen wollen wir, daß es keinen Engländer gibt, der anders denkt als wir, wünschen, daß das Panier Englands stets unantastbar über Indien schwebt, uns zur Ehre, den Indiern zum Segen; nimmermehr soll es sich beugen, hoch soll es flattern, von uns gehalten, und darauf erhebe ich mein Glas und rufe: Hoch lebe unsere allergnädigste Majestät die Königin von England, hoch ...«

Ein Schuß knallte, die Fensterscheibe klirrte; zersplittert fiel das Glas aus des Redners erhobener Hand; in den Türpfosten schlug eine Kugel.

Erschrocken sprang alles auf.

»Hoch!«

Da wurde die Tür aufgerissen, das Hoch erstickte in den Kehlen. Eine blutige Gestalt stürzte herein, in englischer Offiziersuniform. Der Mann stützte sich schwer auf ein Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett.

»Lord Clive!« erklang es entsetzt.

»Verrat – Meuterei!« keuchte der junge Offizier mühsam. »Mirat ist – in den Händen – der Rebellen – alles tot – über dreihundert – Frauen und Kinder – niedergemetzelt – ich bin – Delhi ist –«

Das Wort erstarb ihm aus den Lippen – er neigte sich zur Seite und stürzte röchelnd zu Boden.

Ein furchtbarer Tumult entstand, die Weiber schrien, die Männer sprangen nach ihren Waffen; in der Tür zeigten sich die angsterfüllten Gesichter von Soldaten. Gleichzeitig ertönte eine Gewehrsalve, sie mußte in Delhi abgefeuert worden sein, unzählige andere folgten, vermischt mit Kanonendonner.

»Was ist das?« schrie ein Offizier am Fenster. »Die ganze Gegend starrt von Waffen, wir sind umzingelt!«

Ein neuer Tumult entstand.

»Ruhe!« donnerte General Broke, der sich den Degen umschnallte. »Kapitän Atkins, übernehmen Sie die Verteidigung des Forts, wenn eine solche nötig ist.«

»Ein Parlamentär!« riefen die Soldaten draußen, und schon trat ein Indier, waffenlos, ein weißes Tuch in der Hand, in den Saal.

»Erkennt man mich als Parlamentär an?«

»Ja. Was geht vor? Was willst du?« fragte Broke. »Ergebt euch! Ihr seid gefangen! Widerstand ist nutzlos.«

Eine Todesstille entstand nach diesen Worten. Dann trat der alte General mit sprühenden Augen auf den Mann zu.

»Was wagst du uns zu sagen?« lachte er wild auf. »Wir uns ergeben? Hinaus, du Hund, oder ich renne dir den Degen durch den Leib!«

Wie schützend hielt der Indier das weiße Tuch vor sich hin.

»Ihr seid schon gefangen. Fünftausend Indier halten das Haus belagert, darunter zweitausend Sepoys.«

»Sepoys?«

»Unsere Leute, nur in englischen Uniformen. Hörst du die Salven in Delhi? Es sind Sepoys, welche die Engländer beschießen. Hörst du die Kanonen der Festung donnern? Sie sind in unseren Händen, sie werden von Sepoys, die ihr ausgebildet habt, bedient. Ergebt euch!«

»Atkins, laßt die Kanonen laden,« schrie Broke, »die Soldaten bewaffnen! Du lügst Schurke! Die Sepoys sind nicht übergetreten!«

»Jeder Indier kämpft für Indien.«

»Es sind Sepoys, sie rücken heran,« riefen die Offiziere am Fenster.

Lord Canning trat vor den Parlamentär.

»Wie lange haben wir Bedenkzeit?« fragte er.

»Fünfzehn Minuten.«

»In wessen Namen stehst du hier und redest?«

»Im Namen der Begum von Dschansi,« war die stolze Antwort.

»Wer ist das?«

»Die Königin von Indien.«

»Ich kenne keine Königin von Indien.«

»So wirst du sie noch kennen lernen.«

»Wer führt die Meuterer?«

»Wir sind keine Meuterer, wir sind freie Indier, welche keinen fremden Herrn haben wollen.«

»Wer führt euch an?«

»Die Begum von Dschansi.«

Cannings Augen begegneten denen Reihenfels'.

»Was für Bedingungen stellt sie?« fragte er dann weiter.

»Alle im Hause befindlichen Indier haben freien Abzug, desgleichen Frauen und Kinder, wenn ihr euch gefangen gebt.«

»Auf Gnade und Ungnade?«

»Als Geiseln. Räumt England Indien und verspricht, es nicht wieder zu betreten, so seid ihr frei, sonst sterbt ihr.«

»Hahaha,« brach Cannings Zorn jetzt los, »bist du wahnsinnig, uns solche Bedingungen zu überbringen? Wir sollen euch Weiber und Kinder übergeben, wenn wir gesonnen sind, uns zu verteidigen?«

»Ja, sie stehen unter dem Schutze der Begum von Dschansi. Sie kämpft mit Männern, nicht mit Weibern.«

»Wer bürgt uns für die Sicherheit der Frauen?«

»Die Begum von Dschansi.«

»Womit?«

»Mit ihrem Worte.«

»Befiehlt sie nur diesen Truppen?«

»Ganz Indien ist aufgestanden; vier Millionen wohlbewaffnete Indier sind bereit, euch zu vernichten, und allen befiehlt nur die Begum von Dschansi.«

»So war die Überrumpelung Mirats auch ihr Werk?«

»Sie geschah auf ihren Befehl.« »Und da wagst du mir zu sagen, Schurke, diese Begum wolle für unsere Frauen und Kinder bürgen?« rief Canning entrüstet. »Sind in Mirat nicht alle Frauen und Kinder niedergemetzelt worden?«

Der Parlamentär warf einen zögernden Blick nach Lord Clive, der blutüberströmt auf einen Diwan gebettet worden war.

»Der Befehl der Begum, Weiber und Kinder zu schonen, kam zu spät,« sagte er dann; »es ist geschehen und wird nicht wieder vorkommen.«

»So viel für eure Bürgschaft und euer Wort!« rief Broke verächtlich. »Ihr habt den Treueschwur gebrochen, ihr werdet auch jeden anderen brechen. Hinaus mit dir! Greift an! Töten könnt ihr uns, doch nicht gefangennehmen.«

Der Indier wandte sich zum Gehen. In der Tür blieb er noch einmal stehen.

»Ich möchte euch raten, gebt den Widerstand auf. Wir müssen euch gefangennehmen, um euch als Geiseln zu haben. Spart das Blutvergießen, die Begum will es. Bedenkt, wie Mirat und Delhi, so sind schon alle anderen Städte in unseren Händen, die Arsenale bewaffnen unsere Leute, die Bengalen eilen zu unserer Hilfe herbei, die Gurgghas ...«

»Die Gurgghas?« fuhren Broke und Canning zugleich auf.

»Kämpfen auf unsrer Seite.«

»Du lügst, Dollamore ist kein Treuloser.«

»Dollamore ist ein Indier, er kämpft für Indien.«

»Hinaus, kein Wort weiter! Greift an!«

Der Indier verschwand.

»Die Leute sind verteilt!« rief der von Soldaten begleitet eintretende Atkins und ließ Gewehre und Munition verteilen.

Jeder Mann nahm ein Gewehr, denn beim Sturm kam es jetzt darauf an, so viele Gegner wie möglich zu töten. Jeder mußte seinen Mann stellen. Auch Broke ergriff ein Gewehr.

»Ladet die Kanonen mit gehacktem Blei, keine Schonung!« sagte er. »Die Mauern sollen eher über uns zusammenstürzen, als wir uns ergeben. Noch eins: die Rebellen versprechen Frauen und Kindern freien Abzug.«

Als Antwort erschollen Verzweiflungsrufe, man kannte die Indier aus früheren Aufständen.

Am verzweifeltsten gebärdete sich Franziska. Plötzlich stürzte sie auf Canning zu und warf sich an seine Brust.

»Ich bleibe bei dir,« schluchzte sie, »ich will mit dir sterben, John!«

Canning machte sich sanft von ihr frei.

»Es war ja auch nur eine Frage, ob sich jemand der Gnade der Indier überliefern wolle.

Natürlich tut es niemand.«

Nur ein kurzes Staunen zeigte sich über die Vertraulichkeit der beiden; es war keine Zeit zum Staunen.

»Die Frauen und Kinder in das Kellergeschoß!« kommandierte Broke. »Sind alle Männer bewaffnet?«

Ein herzzerreißender Abschied folgte, dann wurden die Frauen, Mädchen und Kinder von einem Korporal hinausgeführt. Otto weigerte sich als erster, er wollte bleiben und mit kämpfen. Sofort schlossen sich ihm alle Knaben an, durch sein Beispiel angefeuert.

»So laßt sie bleiben und gebt ihnen Gewehre!« entschied Broke. »Es gilt einen Verzweiflungskampf; jeder, der ein Gewehr abdrücken kann, ist kostbar.«

Einige Indier mit Bündeln unterm Arm, traten schüchtern zu Atkins.

»Sahib, wir haben freien Abzug.«

»Hinaus mit euch, Schufte! Kämpft gegen uns!«

»Das wollen wir nicht, wir haben dich lieb ...«

»Schon gut, fort mit euch!«

»Halt!« rief Lord Canning, und die Indier schraken zusammen. »Ist keiner darunter, der treu ist?« »Kein einziger, alle sind Halunken! Warum?«

»Wenn wir nicht mit dem Leben davonkommen, soll man doch erfahren, wie wir gestorben sind. Was wäre das wert, wenn wir einen treuen Mann hätten, der unbehelligt hinauskäme! Ich habe schon das Schreiben fertig.«

»Es wäre allerdings ausgezeichnet, wenn wir eine Nachricht hinausgelangen lassen könnten, aber es geht nicht. Oder wäre einer der Offiziere bereit ...?«

Die Männer sahen sich an und zuckten die Achseln.

»Als Indier verkleidet?«

Wer sollte das wagen? Kämpfen wollten sie alle bis zum letzten Blutstropfen; aber verkleidet durch die dichten Reihen der Feinde schleichen, die das Haus wie eine Mauer umgaben, dazu gehörte mehr als Mut. Und wer sprach auch so gut Indisch, wer konnte sich so benehmen, daß er nicht entdeckt wurde? Keiner! »Es geht nicht, Mylord!«

Draußen erscholl eine Stimme.

»Noch fünf Minuten! Wollen die Indier mit uns kämpfen?«

»Fort, hinaus mit euch braunen Schuften!«

Eilends schlüpften die Eingeborenen hinaus.

»Nun, wollen Sie kein Gewehr nehmen?« fragte ein Offizier Reihenfels, der sinnend die Indier betrachtete, welche eben hinausmarschierten.

»Nein!« entgegnete Reihenfels kurz und verließ das Zimmer.

»Eins – zwei – drei – vier,« erklang es draußen.

»Aha, sie zählen die Diener,« rief Atkins, »und werden sie wahrscheinlich untersuchen.

Sehen Sie, Mylord, wie vorsichtig sie sind!«

Das Zählen ging in Zwischenpausen weiter.

»Elf – zwölf – dreizehn –«

Eine lange Pause folgte.

»Es fehlt noch einer!« erklang die Stimme.

»Wie gut die Kerls orientiert sind!« flüsterte Atkins. »Ich habe vierzehn Diener.«

»Wo ist der vierzehnte?« erscholl es wieder.

»Ja, wo steckt denn der Kerl? Hat er sich vor Angst verkrochen?«

Da trat der Vermißte herein und ging sofort auf Lord Canning zu.

»Geben Sie mir den Brief!« sagte er hastig. »Ich bringe ihn durch und dahin, wo er seinen Zweck erfüllt.«

»Was, du, Halet?« rief Atkins erstaunt. »Du Schlingel wärst gerade der Richtige. Pack dich zum Teufel, hinaus zu deiner Sippschaft!«

»Ich habe Halet gebunden, er liegt draußen,« entgegnete der junge Indier zum maßlosen Erstaunen aller; »ich bin's, Oskar Reihenfels, als Indier verkleidet! Schnell,« fuhr er hastig fort, »geben Sie mir das Schreiben, das Ausbleiben des Indiers erweckt Mißtrauen!«

»Sie kommen nicht durch!« rief Atkins.

»Doch, mit Gottes Hilfe wird es mir gelingen!«

»Die Sprache – Sie werden durchsucht!« »Ich spreche jeden indischen Dialekt; niemand kann mich von einem Eingeborenen unterscheiden, und ich besitze ein Mittel, meine Durchsuchung zu verhindern. Ich selbst bin ein Spion, ein Fakir. Den Brief!«

Lord Canning gab ihn dem Wagemutigen. »Haben Sie sonst noch einen Auftrag?« »Geben Sie das Schreiben dem ersten, der Stellung gefaßt hat, womöglich General Wilson oder Havelock! Gehen Sie mit Gott!«

»Wo ist der vierzehnte? Kommt er nicht?« erklang es draußen.

Reihenfels eilte hinaus. In der Tür hielt ihn noch einmal jener Offizier zurück, mit welchem er die Debatte gehabt hatte. Er drückte Reihenfels die Hand.

»Ich bitte Sie um Verzeihung. Sie wagen etwas, wozu ich nicht den Mut hätte!«

Die Besatzung des Hauses sah, wie der junge Gelehrte von Indiern umringt wurde und dann in der Dunkelheit verschwand. Einige Minuten verstrichen. Draußen herrschte die tiefste Stille, in Delhi dagegen rollten unaufhörlich Gewehrsalven und Kanonendonner. Doch auch hier sah man Waffen blitzen und dunkle Gestalten überall, wohin man nur blicken konnte.

Jetzt erscholl wieder die Stimme: »Die fünfzehn Minuten sind verstrichen. Wollt ihr euch ergeben?«

»Geben Sie ihm die Antwort, die ihm gebührt!« flüsterte Broke Atkins zu.

»Feuer!« kommandierte dieser, und die Gewehre der an den Fenstern postierten Soldaten krachten.

Ein Jammer- und Wutgeheul erscholl; plötzlich wimmelte die Umgegend von Menschen, die Schwerter, Beile und Keulen schwangen und auf das Haus zustürmten.

Schuß krachte auf Schuß; die Indier erwiderten keinen; nur ihr Geheul erfüllte die Luft.

Sie wollten das Haus mit blanker Waffe stürmen, und es mußte ihnen gelingen, denn wo einer fiel, da standen zwei andere für ihn auf.

Schon hatten die Stürmenden die niedere Hofmauer erreicht. Noch gelang es, das Übersteigen derselben zu verhindern. Ununterbrochen knallten die Gewehre; der Salon, in dem noch die gedeckte Festtafel stand, war schon mit undurchdringlichem Pulverrauch gefüllt.

Wie mochte den Frauen und Kindern unten im Keller zumute sein? Sie hörten die Schüsse, das Wutgeheul, und wußten nicht, wie die Sache stand, wußten nicht, ob nicht schon der, den sie liebten, mit durchschossener Brust am Boden lag.

Alle Männer und Knaben ohne Ausnahme handhabten das Gewehr, General Broke ebenso gut wie Otto Reihenfels. Nur Atkins eilte manchmal nach den Stuben der anderen Seiten, wo ebenfalls Soldaten postiert waren. Auch hier gelang es vorläufig noch, die Stürmenden vom Betreten des Hofes abzuhalten. Aber wieviel Minuten, wieviel Sekunden mochte es noch dauern, und der Kampf Brust gegen Brust begann.

Einigen war es schon gelungen, in den Hof zu gelangen, sie fielen unter den Kugeln der Verteidiger. Da plötzlich erscholl ein Signal; die Stürmenden hielten inne. Gleichzeitig vernahm man ein fernes Donnern, wie von unzähligen Pferdehufen herrührend, und aus der Richtung von Delhi her sah man gleich einer Gewitterwolke in voller Karriere eine Reiterschwadron heranstürmen.

»Die Gurgghas!« knirschte Broke. »Fertig zum Feuern! Den ersten da vorn nehme ich aufs Korn – es ist Dollamore!«

Schon sah man die Stahlpanzer glänzen; der Reiterschar voran stürmte ein mächtiges, schwarzes Pferd, auf ihm ein Riese, in den Steigbügeln stehend, den geschwungenen Pallasch in der Hand. Broke hatte sein Gewehr auf ihn angeschlagen. Würde der Stahlpanzer der Spitzkugel wohl widerstehen? Da ertönte die dröhnende Stimme des Führers der Gurgghas durch die Nacht.

»Hurra für England, nieder mit den Rebellen!«

Wie ein Unwetter sprengte die Schar zwischen die Empörer. Was nicht unter den Hieben der Schwerter fiel, wurde überritten. Im Nu war die nächste Umgebung des Hauses gesäubert, und schon stürmte eine andere Schwadron der Reiter heran.

»Gerettet! jubelten die Belagerten auf; die Soldaten ordneten sich mit aufgepflanztem Bajonett zum Ausfall.

»Erst die Frauen benachrichtigen!« rief Atkins und stürzte hinaus; die Offiziere ohne Ausnahme stellten sich an die Spitze der Leute.

Da kam Atkins wieder; das Haar sträubte sich ihm auf dem Kopfe, er war vor Schrecken erst sprachlos.

»Was gibt's, Atkin?« rief man ihm bestürzt entgegen.

»Der Keller ist leer,« stammelte der Kapitän mit gelähmter Zunge, »Frauen und Kinder – alle sind verschwunden!«


 << zurück weiter >>