Verner von Heidenstam
Die Schweden und ihre Häuptlinge
Verner von Heidenstam

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X. Der Hofhüter des Griechenkönigs

(Im elften Jahrhundert)

Krieger ziehen durch Jämtlands Hochgebirge

Ein großer Freihof war es, mit weitem Länderbesitz in einem Haselnußhain, wo man die schönsten Haselnüsse weit und breit pflücken konnte.

Wenn die Ältesten der Familie sich nicht mehr an der Arbeit auf dem Acker beteiligen konnten, walteten sie doch zu Hause in stiller, kluger Weise und übernahmen emsig allerlei kleine Geschäfte. Sie schliefen bei Nacht nicht so fest wie die Jungen und horchten da wachsam auf das kleinste Geräusch. Stampften die Pferde unruhig im Stall, oder begann der Donner zu rollen, dann standen die Alten rasch auf und sahen nach, ob keine Gefahr im Anzug sei. Erst wenn sie gestorben und begraben waren, merkte man, wie nützlich sie eigentlich gewesen waren. So war es weitergegangen vom Vater auf den Sohn, von einem Geschlecht zum andern. Und wenn der Weihnachtsmonat mit seinen langen Dämmerstunden herankam, versammelten sich die Hofbewohner in der Stube und gedachten der Alten und ehrten ihr Andenken.

Sie konnten nur sehr schwer glauben, daß der älteste Stammvater nicht noch immer auf dem Hofe umherwandere, wenn sonst im Hause alles schlief. Viele meinten auch, ab und zu einmal einen Schein von ihm in der Scheune oder in dem dunkeln Futtergang zwischen den Krippen gesehen zu haben, und man nannte ihn deshalb das Wichtelmännchen. In den hellen Sommernächten hörten sie es bisweilen klopfen und hämmern, da wo es etwas zu flicken und zu bauen gab. Eine Stunde nach Mitternacht war es schon auf, stand sauber gewaschen und pünktlich in seinem Anzug in der Scheune und zerrieb eine Ähre um die andere. Obgleich es sehr langsam ging, waren doch durch seinen Fleiß die Scheune und der Kornboden nie leer, und das Wichtelmännchen brachte Wohlstand auf den Hof.

Jetzt hatten zwei Brüder, Amunde und Faste, den Hof geerbt. Sie wollten redlich teilen und setzten sich zusammen auf den Hochsitz. Amunde war ernsthaften Gemüts, aber Faste, der erst fünfzehn Jahre alt war, gefielen Spiel und Schabernack besser als Arbeit. Am Morgen war er immer viel schläfriger als am Abend; aber da kam das Wichtelmännchen herbei und versetzte ihm einen tüchtigen Schlag unter die Füße, daß er schnell aus dem Bett sprang. Dann rieb er sich die Augen und begab sich allgemach in den Stall, die Pferde zu füttern.

Als der erste Weihnachtsabend herankam, sagte Amunde zu dem Bruder:

»Vergiß nicht, dem guten Wichtelmännchen einen Teller voll Grütze unter die Bodentreppe zu stellen. Ich weiß, es will nicht gerne gesehen und noch weniger angesprochen werden. Solltest du es aber doch zufällig zu Gesicht bekommen, dann verziehe wenigstens den Mund nicht. Du weißt ja, daß die Alten, gerade weil sie so still umhergehen und viel Nützliches ausrichten, leicht ein wenig empfindlich sind, wenn die Jugend sie necken möchte. Und das Wichtelmännchen ist in Wahrheit von allem hier im Hause das Herz und die Seele. Das beste, was wir haben, verdanken wir ihm.«

Faste nahm den Teller voll Grütze und blies unterwegs darauf, denn der Rand war fast zu heiß zum halten. Der Bursche hatte ein rundes, von hellblondem fast weißlichem Haar umgebenes Gesicht, mit etwas zu dicken Lippen, aber frohen, freundlichen Augen. »Ich möchte dieses Wichtelmännchen doch gar zu gerne sehen,« dachte er, als er den Teller abgestellt hatte und seine heißen Finger schüttelte.

Ohne sich lange zu bedenken, kroch er die Treppe hinauf und legte sich droben auf die Lauer. Da es am Abend war, fühlte er sich ganz und gar nicht schläferig.

Als es dunkel wurde, hörte er, wie der Holzlöffel an der Schüssel kratzte. Rasch ließ sich Faste an den steilen Trittbrettern hinunter und lugte unter die Treppe. Aber da konnte er das Lachen nicht unterdrücken. Das Wichtelmännchen saß auf dem Boden, die Schüssel zwischen den Beinen, und damit ihm der Bart nicht in die Grütze hänge und ihn am Essen hindere, hatte er ihn unter den Arm gestopft. Ganz grau sah das Männchen aus in seinem Friesrock, und eine rote Zipfelmütze hatte es auf, wie alle die Alten auf dem Hofe. Die Nase sah erfroren und das ganze Wichtelmännchen recht altersschwach aus, aber doch war es nicht größer als ein fünfjähriges Kind.

»Hahaha!« lachte Faste. »Jetzt hab ich dich, Alterchen! Meinst du, ich hätte Lust, hier zu schuften wie die andern? Nein, nein, schinde nur du dich, das ist ganz recht. Ich säße viel lieber in Miklahof unter den Gewaffneten und beschützte den Griechenkönig mit einem goldenen Schwerte.«

Das Wichtelmännchen ließ den Löffel fallen und sprang auf. Es wackelte von einem Fuß auf den andern und sprang dann mit einem Satz schlau an Faste vorbei und ins Freie. Es war so böse, daß es sogar sprach, obgleich das vielleicht nur alle hundert Jahre einmal geschah.

»Ja,« sagte es und wendete Faste den Rücken zu. »Geh du nur zum Griechenkönig! Er braucht eben einen neuen Hofwächter!«

Aber von dieser Nacht an war es vorbei mit dem Gedeihen des Hofs, denn das Wichtelmännchen ging auf und davon und verbarg sich in einer verlassenen Scheune auf einem Waldhügel. Sowohl Menschen als Tiere begannen abzumagern und abzufallen. Nichts wollte mehr reichen, weder auf dem Heuboden noch in der Vorratskammer, alles war leer. Auf dem Boden der Korntenne lag nichts als Schutt und Staub oder ein paar vertrocknete Fliegen. Und wenn gedroschen wurde, gab es nur Stroh und Spreu.

Da setzte sich Amunde mitten auf den Hochsitz, so daß kein Platz für den jüngeren Bruder übrig blieb.

»Es ist zu eng auf dem Hofe für uns beide«, sagte er düster. »Du hast das gute Wichtelmännchen aus dem Hause unserer Väter verscheucht. Gehe von hinnen, ich will dich nicht mehr sehen, obgleich wir Brüder sind und das gleiche Blut in den Adern haben. Zimmre dir ein Schiff und suche Ingvar, den Vielgereisten, wo immer er sich jetzt aufhalten mag. Er stammt aus der Mälargegend und kann Männer wohl gebrauchen, denn wenn das Gerücht wahr spricht, fällt jedes Jahr die Hälfte seiner Leute. Und merke dir, was ich jetzt sage: es bedarf liebevoller Hände, wenn Korn wachsen soll.«

Da baute sich Faste ein Schiff und nähte sich ein Segel aus Fries. Dann wählte er sich zwanzig der mutigsten Männer aus. Die hängten ihre Schilde außen an die Reling und steckten die Ruder hinaus – und bald verschwand der Heimat hoher Dachfirst hinter den Birken.

Als das Meer zwischen den Roslags-Scheren hervorschimmerte, breitete Faste die Arme der frischen Briese und dem Sonnenschein entgegen aus und rief:

»Von hier aus steuerte der Häuptling Rurik mit seinen Rosmännern und Svearuderern hinaus und gründete das große Roslagsreich im Osten. Sollten wir geringer sein? Jetzt gehört die Erde uns.«

Ein wilder Sturm brach über sie herein, die Wogen schäumten hoch einher, das Trinkwasser wurde knapp im Schlauch, aber vorwärts flog der Drache über die Ostsee dahin dem Lande zu, das jetzt, den Roslagskämpen nach, Rußland genannt wird. Als sie den Strand erreicht hatten, mußten sie das Schiff einen Fluß hinaufstoßen, und schließlich tauchte eine Stadt auf mit kreuzgeschmückten Kirchtürmen und hohen Kuppeln, die in allen Farben des Regenbogens glänzten. Im Schlosse saß, in weiche Pelze gehüllt, ein später Nachkomme Ruriks beim Festgelage mit seinen Helden. Aber die Königin errötete vor Freude beim Eintritt der Männer. Rasch sprang sie vom Hochsitz auf und begrüßte sie in klaren Svealauten, denn sie war die Tochter Olofs, des Skötkönigs. Sie schenkte ihnen bessere Rüstungen, und südwärts, immer weiter südwärts auf großen Flüssen ging die Reise.

Ab und zu mußten die Männer aussteigen und das Schiff über Land ziehen. Aber am Abend kehrten sie in den Burgen ein, wo der Häuptling ihnen noch das Schwert zeigen konnte, das seine Vorfahren von Svitjod mitgebracht hatten.

Nach Verfluß von einigen Monaten veränderte sich alles ringsum. Die Bäume waren zur Weihnachtszeit noch grün, und schwere Weintrauben wurden ihnen auf die Teller gelegt. Und wohin sie kamen, überall fragten sie unentwegt nach Ingvar, dem Weitgereisten.

Schließlich trafen sie eines Tages in einem tiefen Walde auf ein Häuflein Schweden. Faste eilte auf sie zu und rief ihnen entgegen:

»Wo ist Ingvar, euer Häuptling?«

Die Gesichter der Wanderer erhellten sich, als sie seine Sprache vernahmen, aber mit ängstlichem Ton antworteten sie:

»Still, still, niemand darf diese Frage hören! Aber da du aus dem Mälartal bist wie wir auch, so komm ein paar Schritte mit uns, dann sollst du sehen!«

Sie führten Faste zum hintersten Lastpferd hin, nahmen ihm die Decke ab und deuteten auf einen Sarg.

»Ingvar der Weitgereiste ist tot,« flüsterten sie. »In seiner letzten Stunde befahl er uns, seinen Leichnam in die Heimat zurückzuführen. Aber ach, das wird uns nie gelingen! Man wollte ihn uns entreißen und ihn drunten in einer der fremden Städte als Heiligen unter einem Marmorstein begraben.«

Ein Schatten von Unruhe flog über Fastes sonnverbranntes Gesicht. Aber er trat zurück und sagte nur: »Das gibt keinen guten Schlaf.«

Zu seinen Männern aber sagte er: »Ingvar haben wir nicht gefunden und können ihm also auch nicht dienen, so wollen wir uns als Wächter auf Miklahof niederlassen und den Griechenkönig mit dem goldenen Schwert bewachen. Danach habe ich mich schon immer gesehnt, und was ich will, das erreiche ich.«

Die Wächter auf Miklahof ritten als Häuptlinge und Beschützer um den König her. Faste nahm sich einen Schimmel mit rotgemalten Hufen. Wenn er so im Sattel saß, breitbrüstig, helläugig, mit stolzer Haltung und bei jedem Wetter gleich großsprecherisch und übermütig, war er der Stattlichste der ganzen Schar. Die Schwestern des Königs warfen ihm von den Gitterfenstern aus Handküsse zu, schickten ihm Riechfläschchen und mit Goldmünzen gefüllte Beutelchen. Er verfertigte sich goldene Sporen und einen Gürtel aus goldenen Ringen. Und wenn er wollte, daß sein Schwert nach höfischer Sitte ein wenig schräg hängen sollte, setzte er eine schwere Kugel aus reinem Golde als Knopf auf den Handgriff. Als dann der König eines Morgens tot auf dem Hochsitz gefunden wurde, zog ihm Faste einen seiner purpurnen Stiefel aus und füllte ihn sich in der Schatzkammer mit Armringen und Brustschmuck. Die andern Wächter waren auch dabei und nahmen so viel, als sie mit den Händen tragen konnten. Das war Brauch unter den Wächtern, wenn ein König auf Mitlahof starb. Es war Wächterrecht.

Aber ach, obgleich Faste nun von Edelsteinen funkelte, flog über sein Gesicht immer öfter derselbe unruhige Schatten wie damals an Ingvars Sarg. Er schob die Kletterrosen vom Fenster weg, als sei er ihres Anblicks überdrüssig. Ein vorzeitiges Alter durchfurchte ihm das Gesicht, und die Ärzte des neuen Königs konnten ihn weder mit ihren Zauberstäben noch mit ihren Tropfen heilen. Eines Tages, als er mit der Hand vom Springbrunnen einige Tropfen auffing, um seine Stirne damit zu netzen, sah er sich selbst im Wasser, und da sagte er: »Was ist mit dir, Faste? Hast du etwa Angst vor dem Tode? O ja, unheimlich ist es hier mit all dem weißen Marmor. Aber vielleicht kannst du gesunden, wenn du noch einmal deine Segel hissest.«

Diese Segel waren indes nicht mehr aus dürftigem Fries, sondern durch und durch aus Seide. Und auch seine Männer waren nicht mehr wie einst. Sie waren bequem geworden, und die Arme schmerzten sie, als sie die Ruder führen sollten. Und doch ging die Fahrt wieder südwärts, immer ferneren Inseln und Felsgestaden zu. Als die Sommerhitze schließlich zu glühend wurde, mußten die Seefahrer in eine zwischen blauen Höhen liegende Bucht hineinsteuern. Da ankerten sie in einem Hafen, der hieß Piräus. Über ihnen auf der Höhe schimmerten wie schneebedeckte Bergzinnen die Giebel und Marmorsäulen auf Athens Tempelberg.

Wie gute Hausmütter mit Körben versehen gingen die Wächter an Land und nahmen sich, was sie brauchten. Da kamen sie auch an einen Platz, wo vier marmorne Löwen standen. Sie hatten noch nie einen lebendigen Löwen gesehen; so stellten sie sich nun um den größten herum und trieben ihren Spaß mit ihm. Er war viel höher als der größte Mann, und es sah aus, als liege er gähnend und vor Hitze lechzend da.

»Wau, wau! Was die Leute hier doch für Hofwächter aufgestellt haben, uns zu schrecken!« riefen die Männer und deuteten dabei auf den Löwen. »Willst du nicht ein wenig mit dem Schwanz peitschen, du Narr! Siehst du nicht, daß wir frisches Brot in den Händen tragen, das wir deinem Herrn genommen haben?«

»Wartet einmal,« sagte Faste zu den Hütern, denen vor Lachen die hellen Tränen über die Wangen rollten. »Ich werde dem Hund ein Halsband umlegen, dann kann man für alle Zeiten sehen, daß er heute neue Herren bekommen hat.«

Damit kletterte er mit Hammer und Meißel versehen auf den Löwen hinauf und fing an, in den Stein überaus zierliche Runenzeichen auszuhauen; die beiden größten Runenkünstler ihrer Zeit, Oper und Balle hatten daheim unter den uppländischen Birken nicht rascher einen Runenstein in Angriff nehmen können. Aber plötzlich merkte Faste, daß er im Lauf der Jahre mehrere von den Runenzeichen vergessen hatte, und als die beschwerliche Arbeit fertig war, warf er ermattet das Werkzeug beiseite.

»Ich kann mich nicht länger verstellen,« sagte er. »Meine Schmerzen heißen Heimweh. Und wenn ich recht sehe, steht es bei vielen von euch andern gerade so. Lange genug sind wir nun die Hofwächter des Griechenkönigs gewesen. Jetzt soll der weiße Pudel da an unserer Stelle hier sitzen und das Land bewachen. Belle laut, Wächterhund, wenn der Feind kommt! Deine neuen Herren befehlen es dir. Heisa, Schiffer, wendet den Steven gen Norden!«

»Ja, gen Norden!« erwiderten die Hüter mit frohem Ton. Sie wendeten das Schiff, und so rasch wie in dieser Nacht waren ihre Ruder noch selten über den Wellenschaum hingeflogen.

Zwanzig Winter waren vergangen, als Faste wieder bei seinem Bruder Amunde eintrat. Aber jetzt war er reich, und so erwarb er sich Grund und Boden zu eigenem Besitz. Um den Rasen her, wo das neue Haus stehen sollte, ließ er einen Schutzwall aus Pfählen und Weidengeflecht errichten, aber die geheiligten Hochsitzpfeiler wollte er selbst schnitzen. Fabeltiere, Thors und Freias Bildnisse und alles Schöne, was er sich nur denken konnte, schnitt er hinein.

In den hellen Nächten vergaß er, zur Ruhe zu gehen; mit dem Pfosten zwischen den Knieen saß er bei seiner Arbeit und schnitzte, daß die Späne flogen.

»Es gibt nichts Herrlicheres, als sich ein eigenes Haus zu bauen,« sagte er. Und eines Tages geschah es, daß er des Wichtelmännchens gewahr wurde, das drüben am Eingang des Waldes herausguckte.

Faste wußte, daß es nichts schadete, wenn man ein Wichtelmännchen mit schmeichelhaften Worten anredete, und er hatte längst aufrichtig bereut, daß er damals ein so wohlwollendes Wesen gekränkt hatte.

»Höre, Väterchen,« begann er und beugte sich tief über seine Arbeit. »Du hast mich damals zu einer sehr harten Strafe verdammt, und ich habe dir gehorcht. Dem Griechenkönig habe ich jetzt einen neuen Hofwächter aus dem allerweißesten Stein gegeben, der sitzt nun dort am der Landzunge auf Wache bis ans Ende der Welt. Nun sei mir auch nicht mehr böse, Väterchen!«

Das Wichtelmännchen gab keine Antwort, blieb jedoch stehen und drehte ein Grashälmchen zwischen den Fingern. Aber schon in der nächsten Nacht erklang sein kleiner Hammer drüben an dem Zimmerholz, und mit der Zeit wurde Fastes Hof der gedeihlichste weit und breit.

Mitten auf der Wiese pflanzte Faste eine junge Esche als Weltbaum; aber als deren Zweige allmählich Schatten verbreiteten, war Faste selbst schon alt. Da versammelte er seine Kinder um sich und erzählte ihnen, was Amunde ihn gelehrt hatte.

»Vergeßt es niemals,« sagte er, »man braucht ein gutes Wichtelmännchen und liebevolle Hände, wenn das Korn wachsen soll.«

Der Runenlöwe saß noch viele hundert Jahre da drunten und bewachte den Hafen am Piräus. Schließlich schleppten Krieger den Löwen mit auf ihr Schiff und brachten ihn nach der sagenhaften Inselstadt Venedig, wo es keine Wagen gibt, sondern nur Boote, und keine Pferde, sondern nur von der Sonne braungebrannte Gondoliere, die singen und die Laute dazu schlagen. Das stolze Venedig hat dort in einem Palast allerlei Fahnen und Waffen und Schiffsmodelle aus den vergangenen Tagen seiner Seeherrschaft aufgestellt. Am Eingang sitzt noch immer der Löwe mit seinen eingehauenen altschwedischen Runenzeichen. Sie sind jetzt abgenützt, und niemand mehr kann sie deuten, jeder darf die Sage daraus lesen, die ihm selbst am besten gefällt. So geht es uns oft, wenn wir aus alten Zeiten berichten sollen.


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