Joseph Smith Fletcher
Der Stadtkämmerer
Joseph Smith Fletcher

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30. Kapitel.

Cotherstone.

Cotherstone stand vor dem großen Portal des Rathauses und sah triumphierend auf die Menge, die hier auf den Ausgang der Verhandlung wartete. Er schlug seinen Pelzmantel zurück und atmete tief auf.

Aber es kam niemand auf ihn zu. Niemand grüßte ihn. Die Leute starrten ihn nur groß an. Die Nachricht von seiner Freisprechung hatte sich schnell verbreitet. Aber sein kühnes, selbstbewußtes Auftreten erregte nur unwilliges Geflüster. Böse Blicke trafen ihn, und plötzlich rief jemand laut:

»Gut gemacht, Cotherstone! Sie haben Ihre Haut ja gerettet!«

Nun brach die ganze Menge in schallendes Gelächter und Johlen aus.

»Natürlich kann man sich retten, wenn man seinen Komplizen verrät!« rief ein anderer. »Das glaubt doch niemand, Cotherstone! Das war doch alles gelogen!«

Cotherstone wurde sehr bleich, aber er ging mit festen Schritten über den Marktplatz und schlug den Heimweg ein. Er sah weder nach rechts noch nach links, und wenn ihm Freunde und Bekannte begegneten, wurden seine Züge steinhart. Die bösen Worte, die man ihm vor dem Rathaus zugerufen hatte, und die bösen Blicke der Leute hatten ihn aufs tiefste verletzt, denn er wußte genau, daß er der Stadt viele Jahre treu gedient hatte, was auch sonst geschehen sein mochte. Er war sehr bald in die Stadtverordnetenversammlung gewählt worden und hatte die Verwaltung der Finanzen in einem Augenblick übernommen, in dem sie sich in voller Zerrüttung befanden. Seiner Tätigkeit mußte man es danken, daß nun alles in bester Ordnung war. Er hatte still und umsichtig gearbeitet; aber anstatt ihm dankbar zu sein, behandelte man ihn jetzt in dieser Weise. Das Benehmen der Leute konnte nur eine Bedeutung haben. Sie hielten ihn für ebenso schuldig wie Mallalieu und glaubten, seine Freisprechung sei nur dem Umstand zu verdanken, weil man ein direktes Zeugnis gegen Mallalieu brauchte. Ein bitteres Gefühl bemächtigte sich seiner. Er wußte, wie wetterwendisch die öffentliche Meinung hier in der Stadt war und wie wenig Urteilskraft die Leute besaßen.

Die Erregung, die ihn vor dem Rathaus im Angesicht der johlenden Menge, gepackt hatte, verflog vollkommen, als er ruhig zu Hause saß. Nach dem Abendessen teilte er Lettie und Bent mit, daß er noch in sein Büro gehen wollte, um die Post durchzusehen, und verließ das Haus.

Aber Cotherstone hatte nicht die Absicht, in sein Büro zu gehen. Er mußte vor allem ein- für allemal feststellen, wie sich die Leute in Highmarket zu ihm stellen würden. Unter einem Verdacht wollte er nicht hier leben. Er konnte es nicht vertragen, daß die Leute wegsahen, wenn er vorüberging. Man sollte ihn nicht als Paria behandeln.

Es existierte damals in Highmarket ein kleiner, aber vornehmer Klub, dessen Räume am Marktplatz lagen. Alle Honoratioren der Stadt waren Mitglieder, und Mallalieu und Cotherstone gehörten zu den Gründern. Cotherstone saß sogar im Vorstand und bekleidete das Amt eines Schatzmeisters. Es war ihm bekannt, daß der Klub an diesem Abend stark besucht war. Deshalb wollte er dorthin gehen und sehen, wie die Leute ihn empfangen würden. Zeigten sie ihm die kalte Schulter, dann wußte er, woran er war und was er zu tun hatte. Aber vor dem Eingang traf er einen alten Bekannten, der mit ihm im Stadtrat saß. Dieser Mann blieb erstaunt stehen, legte freundlich die Hand auf seinen Arm und nahm ihn mit sich.

»Nein, mein lieber Freund«, sagte er höflich, aber bestimmt, »heute abend gehen Sie nicht in den Klub. Wenn Sie nicht wissen, was Sie zu tun haben, dann nehmen Sie wenigstens meinen guten Rat an. Seien Sie vernünftig, Cotherstone. Es kommt nur wieder zu solchen Auftritten wie vor dem Rathaus. Gehen Sie nach Hause, oder kommen Sie mit in meine Wohnung. Sie sind mir herzlich willkommen!«

Die letzten Worte machten großen Eindruck auf Cotherstone, und er ließ sich ruhig von dem anderen fortführen.

»Ich danke Ihnen«, erwiderte er kurz. »Sie meinen es gut mit mir. Aber die Leute, die mich doch seit Jahren kennen müßten, können doch nicht glauben, daß ich schuldig bin!«

»Ach, die Welt ist schlecht und ungerecht. Zeigen Sie sich vorläufig nicht. Kommen Sie mit mir. Wir trinken ein Glas Whisky miteinander.«

»Das ist sehr freundlich von Ihnen. Sie würden mich nicht einladen, wenn Sie so dächten wie die anderen. Aber ich kann jetzt nicht mit Ihnen gehen, ich habe noch etwas zu erledigen.«

Er drückte seinem Begleiter dankbar die Hand und entfernte sich. Der andere sah ihm nach und beobachtete, daß er zur Polizeistation ging. Kopfschüttelnd ging er weiter.

Der Polizeiinspektor war müde von der Arbeit. Er saß in einem Sessel und rauchte seine Pfeife. Als er Cotherstone sah, fuhr er erstaunt auf. Aber dieser winkte ihm, ruhig sitzenzubleiben.

»Ich möchte Sie nicht stören. Ich wollte nur einmal privatim mit Ihnen sprechen. Das ist alles.«

Der Beamte hatte natürlich von dem Auftritt vor dem Rathaus gehört und fürchtete die Folgen. Aber er sah sofort, daß sein Besucher ruhig war. Er bot ihm ein Glas Whisky an.

Cotherstone nahm es dankend und setzte sich.

»Das ist der erste Whisky, den ich trinke, seitdem Sie mich damals verhafteten. Wir waren doch immer die besten Freunde, und deshalb möchte ich jetzt eine Frage an Sie richten. Sagen Sie mir bitte die Wahrheit. Was denken die Leute in Highmarket eigentlich von mir?«

Die Züge des Inspektors verfinsterten sich.

»Ach, Sie wissen doch, wie die Menschen sind. Um die große Masse darf man sich nicht kümmern. Die sind schnell bei der Hand, einem das Übelste anzudichten. Ich bin nicht von hier, ebensowenig wie Sie, aber ich muß sagen, ich habe selten so viel Klatsch in einer Stadt gehört wie in Highmarket.«

»Sagen Sie es mir doch«, bat Cotherstone. »Ich muß die Wahrheit wissen, ganz gleich, wie sie lautet. Also, was erzählen sich hier die Leute über mich?«

»Ich erfahre in meiner Stellung so ziemlich alles«, entgegnete der Inspektor zögernd. »Wenn Sie es denn durchaus hören wollen – die meisten nehmen an, daß Sie und Mallalieu Kitely ermordet haben. Sie wissen, daß der Tote dicht bei Ihrem Hause gefunden wurde. Auch glauben die Leute, daß Stoners Tod nur eine weitere Folge davon war und daß Sie beide daran schuld sind. Und wenn ich Ihnen die ganze Wahrheit sagen soll, so halten die Leute Sie für klüger und gerissener als Mallalieu. Man glaubt, daß Sie Kitely wahrscheinlich persönlich umgebracht haben, unter Zustimmung Ihres Partners. Viele sind fest davon überzeugt, daß Mallalieu den wirklichen Sachverhalt erzählen wird, wenn man ihn verhaftet.«

»Und was glauben Sie persönlich?« fragte Cotherstone.

Der Polizeiinspektor wurde unruhig.

»Ich dachte niemals daran, daß Sie oder Mallalieu einen Menschen so kaltblütig ermordet haben, wie es mit Kitely geschehen ist. Und was Stoner anbetrifft, so bin ich der Meinung, daß Mallalieu ihn im Zorn erschlagen hat. Aber ich hatte stets das Gefühl, daß Sie oder Mallalieu oder auch Sie beide zusammen, mehr von Kitelys Ermordung wissen, als Sie gesagt haben.«

Cotherstone neigte sich etwas vor und klopfte dem Inspektor auf den Arm.

»Da haben Sie recht«, sagte er bedeutungsvoll. »Ich weiß auch mehr!«

Der Inspektor legte seine Pfeife beiseite und sah seinen Besucher ernst an.

»Aber um Himmels willen, dann sagen Sie es doch, Mr. Cotherstone! Denn wenn wir hier sitzen, und nichts weiter passiert, wird Mallalieu gehängt! Wenn er wegen Stoner nicht an den Galgen kommt, dann wird er wegen Kitely angeklagt und verurteilt!«

»Noch vor einer halben Stunde wäre es mir nicht darauf angekommen, wenn Mallalieu gehängt worden wäre. Rache ist süß, und ich habe guten Grund, mich an ihm zu rächen. Aber unter diesen Umständen will ich Ihnen die Wahrheit sagen. Nur um diesen verrückten Leuten in Highmarket zu zeigen, daß sie sich irren!«

Der Inspektor seufzte. Er war ein gerader, einfacher, ehrlicher Charakter, und Cotherstones Standpunkt schien ihm nicht recht zu sein.

»Aber Mr. Cotherstone, Sie müßten doch auf jeden Fall die Wahrheit sagen. Wir haben schon genug Sorgen und Unannehmlichkeiten gehabt! Wenn Sie alles aufklären können, so tun Sie es doch!«

»Also hören Sie. Ich erzähle Ihnen alles im Vertrauen. Wenn Sie glauben, daß es Zweck hat, will ich später meine Aussagen in aller Form wiederholen. Sie erinnern sich noch an den Abend, an dem Kitely ermordet wurde?«

»Ja, natürlich.«

»An jenem Abend ging ich eine Stunde nach dem Essen von Hause fort, weil ich Kitely unter allen Umständen noch sprechen wollte. Auf meinem Wege zu Kitelys Haus stieß ich in der Nähe meines Gartenzauns plötzlich auf ihn. Er lag am Boden. Dort haben wir auch später seine Leiche gefunden.«

»War er schon ermordet?« fragte der Inspektor aufgeregt.

»Das Verbrechen mußte kurz vorher begangen worden sein. Es war ihm nicht mehr zu helfen. Ich sah, wie er seinen Tod gefunden hatte, als ich ein Streichholz ansteckte und ihn betrachtete. Ich entdeckte auch die leere Brieftasche und ein zusammengefaltetes Zeitungsblatt. Ich hob es auf, las es später und verwahrte es. Heute habe ich es wieder bei mir, hier ist es. Sie können es behalten. Dann ging ich weiter zu seinem Hause. Die Tür stand weit offen, und ich schaute hinein. Miß Pett saß am Tisch und durchsuchte einige Papiere und Briefschaften, auf denen ich Kitelys Handschrift erkannte. Ich war leise eingetreten und berührte sie am Arm. Sie fuhr bestürzt zusammen und schrie vor Angst auf. ›Wissen Sie auch, daß Ihr Herr dort unten ermordet im Walde liegt?‹ fragte ich sie und sah sie scharf an. Sie faßte sich aber sofort und sprang zwischen mich und die Tür. ›Nein, das weiß ich nicht‹, erwiderte sie. Aber ich wußte, daß sie log. ›Wenn er ermordet ist‹, sagte sie dann, ›so bin ich nicht erstaunt darüber. Ich habe ihn oft genug gewarnt, bei Dunkelheit nicht im Walde spazierenzugehen.‹ Ich ließ sie keinen Augenblick aus den Augen. ›Was tun Sie denn mit diesen Papieren?‹ fragte ich. ›Das sind nur alte Rechnungen‹, antwortete sie verlegen. ›Mr. Kitely gab sie mir, daß ich sie sortieren sollte.‹ ›Das ist nicht wahr. Das sind Papiere und Briefe, die Sie dem Ermordeten abgenommen haben. Ich werde die Sache sofort bei der Polizei melden.‹ Sie schlug die Tür zu und stand mit verschränkten Armen vor mir. ›Sagen Sie nur ein Wort‹, drohte sie, ›dann mache ich in der ganzen Stadt bekannt, daß Sie und Ihr Partner früher im Zuchthaus gesessen haben. Ich kenne Ihre Vergangenheit. Kitely hatte kein Geheimnis vor mir, er hat es mir früher erzählt. Wenn Sie etwas sagen, gehe ich gleich zu Mr. Bent hinüber. Die ganze Stadt soll es wissen!‹ Sie können sich vielleicht denken, in welche Aufregung ich geriet. Ich war zu Tode erschrocken, daß diese böse Geschichte herauskommen sollte, und ich war bestürzt, daß Kitely mich belogen und dieser Frau alles mitgeteilt hatte. Ich zögerte, und sie sah gleich, daß sie mich in der Hand hatte. ›Halten Sie nur Ihren Mund, dann bin ich auch ruhig. Niemand wird mich anzeigen, das weiß ich. Aber wenn Sie ein Wort verlauten lassen, kriege ich Sie schon klein. Ich zeige Sie dann bei Gericht an. Es ist viel wahrscheinlicher, daß Sie und Mallalieu Kitely ermordet haben, als ich.‹ Ich stand unschlüssig dort und überlegte. ›Ja, was soll man nun tun‹, sagte ich halb zu mir selbst. ›Gar nichts‹, entgegnete sie. ›Gehen Sie nach Hause und seien Sie vernünftig. Sie dürfen von nichts wissen. Man wird die Leiche finden. Auch dann halten Sie den Mund. Wenn Sie etwas sagen, wissen Sie ja, was Ihnen bevorsteht!‹ Es blieb mir schließlich nichts anderes übrig, als mich ihrem Willen zu fügen. ›Ich werde nichts davon sagen, daß ich hierherkam und was ich hier sah‹, erklärte ich. ›Und ich halte auch reinen Mund‹, versprach sie. Dann ging ich auf einem anderen Wege nach Hause. Als ich gerade aus dem Walde heraustrat und in meine Straße einbiegen wollte, hörte ich einen Mann näherkommen und verbarg mich im Gebüsch. Er ging vorüber und schlug den Weg zu Kitelys Haus ein. Ich ging hinter ihm her und schaute oben durchs Fenster. Ich sah ihn im Zimmer sitzen und mit Miß Pett flüstern – es war ihr Neffe, der Rechtsanwalt!«

Der Inspektor war vollständig verwirrt.

»Aber wir waren doch am Abend dauernd in dem Hause und in dessen Nähe! Aber Mr. Pett haben wir nicht gesehen. Ich weiß nur, daß man ihn am nächsten Abend von London erwartete.«

»Aber ich sah ihn. Er war schon am ersten Abend dort. Ich habe mich nicht getäuscht. Ich ging dann nach Hause, und was nachher geschah, ist Ihnen ja bekannt. Ich mußte meine Rolle weiterspielen. Die Zeitung, die ich Ihnen eben gab, las ich später am Abend aufmerksam durch. Es ist ein Ausschnitt aus einem Tageblatt von Woking und berichtet von einer Totenschau, bei der Miß Pett auch zu tun hatte. Ich bin davon überzeugt, daß sie damals ihren Herrn vergiftete. Wahrscheinlich wurde Kitely dieser Ausschnitt von irgend jemand zugeschickt, und er machte ihr deshalb Vorwürfe. Er drohte ihr vielleicht auch.«

Der Beamte hatte sich erhoben und seinen Mantel angezogen.

»Wissen Sie auch, daß diese Frau morgen die Stadt verläßt? Ihr Neffe ist bei ihr, er war schon die ganze letzte Woche hier. Ich verstehe, warum Sie mir das jetzt alles erzählt haben. Da die Geschichte von Wilchester nun doch allgemein bekannt ist, brauchen Sie sich nicht mehr darum zu kümmern. Ich nehme ein paar meiner besten Leute mit und gehe hinauf«, erklärte er entschieden. »Ich darf keine Zeit mehr verlieren.«

»Ich begleite Sie«, sagte Cotherstone. Er wartete in dem Büro und starrte in das offene Feuer des Kamins, bis der Inspektor mit mehreren Beamten zurückkam.

»Was haben Sie denn vor?« fragte er, als sie aufbrachen. »Wollen Sie die beiden verhaften?«

»Ich will sie erst einem Verhör unterziehen. Jedenfalls darf man sie nicht aus den Augen lassen, nachdem man jetzt alles über sie erfahren hat. – Was gibt es denn?« erkundigte er sich, als ein Beamter ihn anrief.

»Es sind eben zwei Autos angekommen. Anscheinend von Norcaster.«

Der Inspektor sah sich um und entdeckte die großen, hellen Scheinwerfer der Wagen.

»Ach, Sergeant Smith ist ja da. Wenn man mich braucht, weiß er, wohin ich gegangen bin. Wir haben jetzt keine Zeit zu anderen Dingen, und es besteht die Gefahr, daß die beiden sich schon aus dem Staube gemacht haben.«

Als sie sich Kitelys Haus näherten, sahen sie aber, daß im Wohnzimmer Licht brannte. Der Inspektor blieb mit den anderen vor der Gartentür stehen und wandte sich an Cotherstone.

»Ich weiß nicht, ob es ratsam ist, daß Sie sich gleich zu Anfang sehen lassen. Ich halte es für besser, daß ich vorne an der Tür klopfe und nach Miß Pett frage. »Sie beide«, damit wandte er sich an seine Unterbeamten, »gehen so leise als möglich zu der Hintertür, damit niemand dort das Haus verlassen kann und in die Heide entkommt. Wenn Sie hören, daß ich vorne klopfe, so tun Sie dasselbe an der Hintertür!«

Die beiden verschwanden lautlos im Gebüsch, und der Polizeiinspektor schlich durch die Gartentür zu dem Haustor.

Cotherstone wandte sich um und sah, daß ihnen Leute mit Laternen folgten. Er erkannte den Polizeisergeanten Smith als einen der ersten. Auch der Polizeiinspektor hatte sie gesehen und war zurückgekehrt.

»Mr. Brereton ist mit verschiedenen Herren aus Norcaster hier«, sagte der Sergeant zu seinem Vorgesetzten. »Sie wollen Sie in einer besonderen Angelegenheit sprechen. Es handelt sich um Miß Pett. Deshalb habe ich sie hierhergeführt.«

In diesem Augenblick ertönten zwei Revolverschüsse im Innern des Hauses. Der Inspektor eilte zur Haustür und schlug heftig mit der Faust dagegen. Man hörte, daß auch die beiden Beamten an der Hintertür klopften. Der Inspektor rief laut nach Miß Pett.

Es dauerte eine Weile, und dann riß Mallalieu die Tür von innen auf. Alle waren so erstaunt, daß sie sich nicht rühren konnten. Sie schraken zurück vor dem verzweifelten Ausdruck in seinem Gesicht. Aber Mallalieu zitterte nicht. Kaltblütig hob er den Revolver und streckte Cotherstone durch einen wohlgezielten Schuß zu Boden. Dann ging er ohne Eile ein paar Schritte zurück und richtete die Waffe gegen sich selbst.

Der Polizeiinspektor nahm eine der Laternen und trat über Mallalieus Leiche in das Haus, aber gleich darauf kehrte er bleich und schaudernd zurück.

 


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