Autoren

∞

Werke

∞

Neu

∞

Information

∞

Shop

∞

Lesetips

∞

Textquelle

∞

Khong-Fu-Tse: Auf ein Heldengrab

Wie schwül der Sommer sei, der Herbsttag kühlt.
Wie schön der Lenz auch das Gesträuch verwandelt
und Blütenkronen aus den Ruten zaubert,
er muß des Winters Herold ewig sein.
Erfrischt steigt aus der Flut und morgenschön
die Sonne, doch nach Westen muß sie immer,
wo sie erlischt. Der Wald erstarrt in Dürre.
Kein Fluß, der nicht ins Meer sein Wasser trägt.
Doch jedes Lenzjahr schwebt zu neuem Blühen
ins Tal der Zeit. An jedem neuen Tag
erhebt die Sonne sich aus blauem Meer.
Die Wässerlein erneuern sich beständig
und fließen, fließen ohne Unterlaß.
Der Mensch nur lebt und stirbt und kommt nicht wieder.
Was bleibt von seinem schöngepflegten Leib,
was überlebt von allen edlen Taten
und seines Geistes herrlichem Gebilde
den kurzen Tag, der seine Wegspur sah?
Ein kleiner, morscher, moosbedeckter Hügel,
der unkrautüberwachsen endlich einsinkt.