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Yang-Ki: In einer Sommernacht

Kühle Nacht. Im Mondlicht ist der Thau
wie die herbstlichen Gewässer blau.

Saftig grün wächst Schilfgras um den See.
Leichter Windhauch streift mich, wo ich geh.

Liebe Insel, die im Lotosduft
meinen Harm in goldnen Frieden ruft,

auszuruhn in sammetweichem Moos,
weinend werf ich mich in deinen Schoß.

Seit mein Bruder mit der Fahne fort,
find ich nimmer einen Ruheport.

Jeder Athemzug ist ein Gebet
für den Knaben, der im Felde steht.

Holder, süß wie dieser Blumen Seim,
komm, o komm zu deinen Lieben heim!

Jäh ein Hornruf. Ich erschrecke baß.
Ist vom Nachtthau meine Wange naß?

Überm See die Wolke färbt sich rot.
Ist's die Sonne, die so leuchtend loht?

Sind es Dörfer, deren Flammenhand
drohend wächst am fernen Himmelsrand?

Alle Sensen rosten. Gras verdirbt.
Rings im Lande laut die Trommel wirbt.

Ströme, Thau! Lösch aus mit deinem Naß,
was zum Himmel brennt in Hohn und Haß!