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Einunddreißigstes Kapitel.

»Es ist vorüber; ihre holde Wange
Ruht nun auf ihrem harten Pfühle –«

Rogers.

 

Am folgenden Morgen setzte sich der Graf Hartenburg in einer frühen Stunde zu Pferd; sein Gefolge deutete jedoch auf einen kurzen Zug, da nur Monsieur Latouche, welcher mitritt, wie ein Reisender ausgestattet war. Emich hatte nämlich jetzt diesen sogenannten Diener der Kirche für seine Zwecke ausgebeutet, und war daher im Begriffe, ihn mit so viel Höflichkeit und Huld, als die Umstände zu fordern schienen, zu entlassen. Kein Bild von den verschiedenen Zügen einer Kirche, die in der Christenheit so lange einer unbestrittenen Alleinherrschaft sich erfreut hatte und ebendeshalb so sehr zum Mißbrauch ihrer Gewalt geneigt war, hätte wohl vollständig seyn können, wenn in demselben nicht auch die Rollen des Kreuzritters und des Abbé vertreten gewesen wären; außerdem war es auch die Pflicht eines treuen Chronikschreibers, von den Dingen zu sprechen, wie sie waren, wenn gleich die Nebenpersonen keine sehr bedeutende Beziehung zu dem Hauptgegenstand hatten. Wir müssen aber jetzt unsere leichten Hindeutungen auf den Abbé ganz fallen lassen, nachdem ihn sein Wirth, wie so mancher politische Machthaber es mit Anderen seines Standes zu halten pflegt, blos als das Werkzeug für seine eigenen Zwecke behandelt hatte. Albrecht von Viederbach wollte seinen Kameraden nach Mannheim begleiten, von dort aus aber wieder nach der Veste zurückkehren, da die Zerrissenheit seines Ordens und seine Verwandtschaft mit dem Grafen einen derartigen Schritt ebenso zweckmäßig als angenehm erscheinen ließen. Auch der junge Berchthold saß im Sattel, denn sein Gebieter hatte ihm aus besonderer Gunst die Weisung ertheilt, er solle dicht hinter ihm reiten.

Der Zug trabte langsam das Jägerthal hinab und der Graf war höflich bemüht, dem scheidenden Abbé durch eine Art nebliger Logik, welche die poetische Atmosphäre der Diplomatik zu seyn scheint, zu beweisen, daß er durch die Umstände zu allen seinen Handlungen vollkommen berechtigt gewesen sey, und Letzterer stimmte so bereitwillig in seine Folgerungen ein, als fühlte er nicht, daß er maßlos übertölpelt worden sey.

»Du wirst Sorge dafür tragen, daß die Sache unter Deinen Freunden in's rechte Licht gestellt wird, Monsieur Latouche,« schloß der Graf, »wenn etwa am Hofe Deines Franz davon die Rede seyn sollte. Möge der Himmel diesen Fürsten bald seinem verlangenden Volke zurück geben, denn er ist ein gar tapferer und ritterlicher Herr.«

»Ich will es auf mich nehmen, hochgeborner und edler Emich, Dich völlig zu rechtfertigen, so oft an Franzens Hofe Dein großer Krieg und Deine feine Politik zur Sprache kommen sollte. Ja, bei der Messe! sollten unsere Juristen oder Staatsmänner den Versuch machen, der Welt beweisen zu wollen, daß Dein Haus in dieser unsterblichen Unternehmung Unrecht gethan habe, so will ich ihre Gründe – ich gebe Dir darauf mein Wort – sowohl logisch als politisch zu ihrer ewigen Beschämung und Verlegenheit widerlegen.«

Durch den unzweideutigen Spott, mit welchem Monsieur Latouche diese Zusage abgab, glaubte er sich in vollem Maße gerächt für die pinselhafte Rolle, welche ihn die Künste des Grafen hatten spielen lassen, und so oft er in späteren Tagen die Geschichte erzählte, schloß er stets mit Anführung dieser kühnen und ironischen Anspielung auf die saubere Geschichte im Jägerthal, welche nicht nur er, sondern auch ein gewisser Theil seiner Zuhörer für das Beste an der ganzen Sache zu halten schienen. Zufrieden mit dem angebrachten Hieb spornte der Abbé sein Thier, um auch den Ritter von dem Vorfall zu unterrichten, der seinerseits über den Freund in's Fäustchen lachte, während er zugleich dessen Witz über die Maßen herausstrich. Als die Beiden vorauseilten, fand Emich Gelegenheit, im Vertrauen mit seinem Förster zu sprechen.

»Hast Du die Angelegenheit mit dem Bürgermeister verhandelt, wie ich Dir ausgetragen habe, Junge?« fragte der Graf mit der Miene des Ansehens und der Zuneigung, mit der er Berchthold stets anzureden pflegte.

»O ja, gnädiger Herr Graf, und zwar recht dringend, wie es mir mein Herz eingab – aber mit geringer Hoffnung auf guten Erfolg.«

»Wie, bringt der einfältige Spießbürger nach dem, was vorgegangen ist, noch immer seine elenden Batzen in Rechnung? Hast Du ihm nicht gesagt, wie sehr ich mich für die Verbindung interessire und daß ich Dich zu einem Amtmann in den Dörfern zu ernennen gedenke?«

»Weder Eure Huld, noch irgend etwas, was mein sehnlicher Wunsch oder das Gedächtnis mir an die Hand gab, blieb vergessen.«

»Und was antwortete der Bürgermeister?«

Berchthold erröthete und stockte; auch konnte nur eine strenge Wiederholung der Frage von Seiten des Grafen ihm die Wahrheit abringen – denn ein so getreuer Diener konnte in seinen Erwiederungen nur von der letzteren Gebrauch machen.

»Er sagte, Herr Graf, wenn es Euer Wohlnehmen sey, für sein Kind einen Gatten auszusuchen, so möchtet Ihr auch gnädigst Sorge dafür tragen, daß es kein Bettler sey – Ich gebe nur die Worte des Bürgermeisters und bitte, gnädiger Herr, mir diese Freiheit nicht als Mangel an Achtung zu deuten.«

»Der schmutzige Geizhals! Diese Hunde von Dürkheim sollen erfahren, wer ihr Herr ist. Aber laß den Muth nicht sinken, Junge; unsere Thränen und Wallfahrten sollen nicht vergeblich gewesen seyn, und Du wirst bald eine schönere und bessere Gattin heimführen, wie es einem Manne ziemt, den ich liebe.«

»Ach, Herr Graf, ich bitte in aller Unterthänigkeit – – «

»Ha, dort sitzt der pinselhafte Heinrich auf einem Felsen dieser Schlucht gleich einer Schildwache, die Marodeure im Auge hat! Sporne Dein Thier, Berchthold, und fordere meine edlen Freunde auf, vor dem Rathhause auf mich zu warten, daß wir uns verabschieden können. Was Dich betrifft, so magst Du mittlerweile Deiner Thorheit nachhängen und das lächelnde Gesicht der hübschen Meta begrüßen.«

Der Förster schoß wie ein Pfeil voran, während der Graf sein eigenes Roß seitwärts lenkte und in den Hohlweg einbog, durch den der Pfad von dieser Seite des Thals aus nach der Heidenmauer führte. Neben dem Bürgermeister angelangt, warf er die Zügel einem nachfolgenden Diener zu.

»Was ist dies, Bruder Heinrich?« rief er, nachdem der Ausdruck des Unmuths der gewohnten Feinheit seiner Politik Platz gemacht hatte; »bist Du noch immer aufs Gespensterbannen versessen, oder hast Du bei der gestrigen Wallfahrt irgend etwas verabsäumt?«

»Gepriesen sei der heilige Benedict oder Bruder Luther – denn ich weiß wahrhaftig nicht, welchem von beiden das Hauptverdienst gebührt – unser Dürkheim ist nun, was Hexereien, Teufelswerk oder sogar kirchliche Mirakel betrifft, in der allerglücklichsten Stimmung. Nachdem das Geheimniß von den Hunden eine so schöne Lösung gefunden hat, scheint die öffentliche Stimmung plötzlich ganz umgeschlagen zu seyn; denn während früher unsere Leute bei glockenhellem Tage schon vor dem Trippeln einer Maus oder dem Hüpfen einer Grille in Angstschweiß ausbrachen, zeigen sich jetzt sogar unsere alten Weiber geneigt, allem Gespensterwesen und sogar dem Beelzebub selber Trotz zu bieten.«

»Die glückliche Aufklärung dieser Schwierigkeit wird in der That den Ansichten, die in der neuesten Zeit aus Sachsen herüberkommen, großen Vorschub thun, und dürfte dazu dienen, in unsrem Lande dem Mönch von Wittenberg festen Fuß zu verschaffen. Du siehst ein, Heinrich, daß eine Verlegenheit, die sich in dieser Weise enträthselt, wohl eine ganze Bibliothek voll muffiger, lateinischer Phrasen werth ist.«

»Ganz richtig, Herr Graf – um so mehr, da wir eine raisonnirende Stadt sind. Ist einmal unser Geist gehörig erleuchtet, so wird es nicht leicht, ihn wieder in den Schatten zu drängen. Man hat gesehen, wie sich erst gestern noch die Besten von uns durch ein Paar landläuferischer Hunde schrecken ließen, und jetzt frägt es sich sehr, ob ein ganzes Rudel auch nur das mindeste Bedenken erzeugen würde. Wir sind glücklich davongekommen, Herr Graf; denn noch ein solcher Tag der Ungewißheit, und es wäre auf eine Wiederherstellung der Limburger Kirche hinausgelaufen, welche diesmal ohne das Maurerhandwerk des Teufels hätte in Ausführung kommen müssen. Nichts wirkt in einem Beweis so gewaltig, als wenn ein Bischen Furcht vor Verlust oder Belastung mit in die Wagschaale kommt; denn die Weisheit wiegt nur leicht, wenn Vortheil oder Furcht die Gegengewichte bilden.«

»Es ist gut so, wie es ist, Freund Heinrich, obgleich nie wieder Limburgs Mauern durch ein Dach gedeckt seyn werden, so lange ein Emich in Hartenburg und Dürkheim das Regiment führt.«

Der Graf sah, welche Wolke die Stirne des Bürgermeisters verdüsterte, als er die letzteren Worte aussprach; er klopfte ihm daher vertraulich auf die Schulter und fügte rasch bei, um allem weiteren Nachdenken vorzubeugen: »aber wie kömmt es, Herr Frey, daß Du in diesem einsamen Hohlwege Schildwache stehst?«

Heinrich fühlte sich durch die Herablassung des Edelmanns geschmeichelt und war erfreut, für seine Geschichte einen Zuhörer zu finden. Zuerst blickte er umher, um sich zu überzeugen, ob Niemand ihr Gespräch mit anhören könne, worauf er in gedämpftem Ton und in einer Weise antwortete, in welcher man gewöhnlich eine Mittheilung, die Vertrauen fordert, zu machen pflegt.

»Ihr wißt, Herr Graf, mit welcher Schwäche Ulrika in Betreff der Einsiedler, Mönche, Altäre, Heiligenfeste und anderer dergleichen Dinge behaftet ist, obschon wir vernünftigerweise hoffen dürfen, daß all' dies ein Ende nehmen wird; denn die letzten Gerüchte erzählen Wunder von Luthers Fortgang. Nun, die gute Frau hegte den Wunsch, die Heidenmauer zu besuchen, und da es einen etwas scharfen Disput zwischen uns gegeben hatte, – sie weinte nämlich viel, weil ich nicht in eine Verheirathung unseres Kindes mit dem jungen Berchthold willigen wollte, denn Ihr sehet selbst ein, hochgeborner Graf, daß dies ein ganz unvernünftiger Schritt wäre – so erzeigte ich mich bereitwillig, sie so weit zu begleiten, damit sie ihrem Leid in einem gottseligen Gespräch mit dem Eremiten Luft machen könne.«

»Wie, Ulrika ist in den Cedern oben bei dem Einsiedler?«

»Ja, und ich erwarte hier ihre Rückkehr, Herr Graf.«

»Du bist ein gefälliger Ehemann, Meister Frey – hast Du früher viel Umgang gepflogen mit dem Herrn Odo von Ritterstein, der da oben diese Mummerey von Buße und Abgeschiedenheit spielt?«

»Saperment, ich habe den anmaßenden Menschen nie leiden können; aber Ulrika bildete sich ein, er habe Eigenschaften, die nicht so gar schlimm seien, und der Geschmack eines Weibes gibt sich, wie der Eigensinn eines Kinds, am leichtesten, wenn man ihm den Willen läßt.«

Emich legte beide Hände auf die Schultern seines Gefährten, indem er ihm zugleich voll und angelegentlich ins Gesicht schaute. Die Blicke, welche in dieser Haltung ausgetauscht wurden, waren voll tiefer Bedeutung. Die des Grafen drückten das Mistrauen, die Verachtung und das Staunen eines Mannes von freier Lebensweise aus, während in denen des Bürgermeisters, der über den Charakter der Frau nachzusinnen schien, mit welcher er so lange gelebt hatte, ganze Bände zu ihren Gunsten zu lesen waren. Keine Zunge hätte mehr für Ulrika's reinen Sinn sprechen können, als das einfache, herzliche und unwandelbare Vertrauen des Mannes, der nothwendig so viele Gelegenheit gehabt haben mußte, sie kennen zu lernen. Keiner von beiden sprach, bis endlich der Graf die Schultern des Andern los ließ, langsam den Berg hinan stieg und mit einer Stimme, welche bewies, wie tief er fühlte, vor sich hinsprach:

»Ich wünschte, Deine Gattin wäre von adeliger Abkunft gewesen!«

»Nicht doch, gnädiger Herr,« antwortete der einfache Bürgermeister, »der Wunsch wäre kaum wohlwollend gegen einen Freund! In diesem Fall hätte ich die Frau nicht heimführen können.«

»Sage mir, guter Heinrich – denn ich hörte nie die Geschichte Deiner Liebe – wurde Dein Antrag gut aufgenommen, als Du zum ersten Mal um das jungfräuliche Herz von Herrn Hailtzingers Tochter freitest?«

Der Bürgermeister war erfreut über die Gelegenheit, auf ein Stück anspielen zu können, das ihm den Neid aller seiner Standesgenoßen zugezogen hatte.

»Der Ausgang muß dafür sprechen, Herr Graf,« antwortete er kichernd. »Ulrika ist keines von den freien und vorschnellen Gemüthern, die zum Fenster hinausspringen oder einem jungen Burschen mehr als auf den halben Weg entgegenkommen; aber an der Ermuthigung, welche der jungfräulichen Schüchternheit zusteht, hat es nicht gefehlt, da sonst die geringe Meinung, die ich von mir selbst hatte, mich wahrscheinlich bis auf diese Stunde im Junggesellenstand erhalten haben würde.«

Emich fühlte sich verletzt, über ein Wesen, das er innig geliebt hatte, eine solche Sprache aus dem Munde eines Mannes zu hören, den er so wenig achtete, und die Mühe, die er sich gab, seine Aufwallung niederzukämpfen, hatte ein kurzes Schweigen zur Folge, welches wir benützen wollen, um unseren Schauplatz nach der Hütte des Einsiedlers zu verlegen; denn dort gingen Dinge vor, welche für das künftige Geschick mehrerer Personen unserer Erzählung entscheidend werden sollten.

Der Tag, welcher dem Wiedererscheinen Berchtholds folgte, war ein eigentliches Freudenfest für die Dürkheimer. Alle Zweifel der Furchtsamen und Abergläubischen in Betreff einer besonderen Heimsuchung des zürnenden Himmels als der verdienten Strafe für das Umstürzen der Abteialtäre hatten ihre Endschaft erreicht, und nur Wenige waren so alles Gefühls baar, daß sie nicht mit dem Glücke derjenigen sympathisirten, welche den vermeintlichen Tod des Försters so bitter betrauert hatten. Wie es gewöhnlich bei plötzlichen Uebergängen der Fall ist, half die Gegenwirkung den Einfluß der Mönche schwächen, und selbst diejenigen, welche am meisten zu zweifeln geneigt waren, gaben sich jetzt der ermuthigenden Hoffnung hin, daß der religiöse Wechsel, welcher so schnell Boden gewann, doch nicht alle die Schrecken im Gefolge mit sich führe, welche sie früher davon gefürchtet hatten.

Wir wissen bereits von Heinrich, welcher Zwist zwischen ihm und seiner Gattin stattgefunden hatte. Letztere war vergeblich bemüht gewesen, den günstigen Augenblick zu benützen, um im Interesse des Liebespärchens die Gefühle des Bürgermeisters zu bearbeiten; denn dieser war keineswegs geneigt, aus Bewunderung für ein wackeres Benehmen von dem Trachten eines ganzen Lebens abzustehen, obschon er sich aufrichtig freute, daß ein Jüngling, der in der Stunde der Gefahr so viel Muth gezeigt hatte, nicht das Opfer desselben geworden war. Nach Abschluß der nutzlosen und peinlichen Erörterung bat die Mutter plötzlich ihren Gatten um die Erlaubniß, den Einsiedler besuchen zu dürfen, welcher, wie vor den kürzlichen Ereignissen, im ungestörten Besitze der gefürchteten Heidenmauer geblieben war.

Jeder andere Mann, der nicht gerade Heinrichs Gemüthsart besaß, würde in einem derartigen Augenblicke ein solches Gesuch mit Mistrauen aufgenommen haben. Der starrsinnige Bürgermeister hatte jedoch eine zu gute Meinung von sich selbst und war zu sehr daran gewöhnt, seinem Weibe zu vertrauen, so daß er gerne der Bitte willfahrte, weil ihm dadurch ein Mittel an die Hand gegeben wurde, eine Ehestandsscene abzubrechen, in welcher er nicht nachzugeben fest entschlossen war, obschon er sich selbst kaum genügende Gründe dafür anzugeben wußte. Die Art, wie er sich zu Begleitung seiner Gattin erbot, sein geduldiges Harren, bis sie wieder zurückkehrte, und der Anfang seines Gesprächs mit Emich sind bekannt. Nach dieser Auseinandersetzung verlegen wir die Scene nach der Hütte des Klausners.

Odo von Ritterstein war blaß von dem Blutverluste in Folge der Wunden, welche er durch ein Bruchstück des fallenden Daches erlitten hatte, noch blasser aber durch die Macht des innern Feuers, das ihn verzehrte. Die Züge seiner schönen, sanften Gefährtin waren nicht so leuchtend, wie sonst, obschon ihr nichts die gewinnende Anmuth benehmen konnte, die dem seelenvollen Ausdrucke ihren lieblichsten Zauber verdankte. Beide waren augenscheinlich aufgeregt von dem, was bereits zwischen ihnen vorgefallen war, und vielleicht noch mehr durch die Gefühle, welche sie zu verbergen suchten.

»Dein Leben ist in der That voll von ergreifenden Zügen, Odo,« sagte die sanfte Ulrika, die, wie es schien, einer Erzählung des Anderen zugehört hatte; »und diese kürzliche Lebensrettung gehört unter die wundervollsten.«

»Ich muß mich selbst wundern, Ulrika, daß mein Leben gefristet wurde; denn es wäre nur eine gerechte Kundgebung des himmlischen Zorns gewesen, wenn ich an dem Jahrestage meines Verbrechens und mit dem Falle der Altäre, die ich beschimpfte, den Tod unter dem einstürzenden Dache Limburgs gefunden hätte. Du warst also mit Andern der Meinung, ich habe Erlösung gefunden aus einem Leben voll Weh?«

»Du bist undankbar für die Gnade, die Dir zu Theil wurde, und für die Hoffnung, welche Dir daraus quillt, sonst könntest Du Dir keine solchen Ausdrücke erlauben. Vergiß nicht, Odo, daß unsere Erdenfreuden stets den Moder der Sterblichkeit an sich tragen und daß Dein Unglück nicht größer ist, als das von Tausenden, die mit ihren Pflichten kämpfen.«

»Du berührst hier den Unterschied zwischen dem aufgewühlten Meere und ruhigem Wetter – zwischen der Eiche und dem Rohr! Der ruhige Strom Deines Daseyns kann wohl gelegentlich durch ein geringfügiges Hindernis gestört werden; aber die glatte Oberfläche stellt sich bald wieder her und läßt das flüssige Element klar und mackellos zurück. Dein Lebensgang gleicht einer sanftfließenden reinen Quelle, der meinige dagegen dem wilden trüben Sturze eines Bergstromes. Wohl hattest Du Recht, Ulrika, als Du sagtest, Gott habe uns nicht für einander geschaffen.«

»Was auch die Natur gethan haben mag, um unsere Neigungen und Wünsche zusammen zu führen, Odo, so haben doch die Vorsehung und der Lauf der Welt trennend sich zwischen mich und Dich gelegt.«

Der Einsiedler blickte die milde Sprecherin mit so starren und blitzenden Augen an, daß sie ihre eigenen zu Boden schlug.

»Nein,« murmelte er hastig vor sich hin; »der Himmel hat eine andere Bestimmung als die Erde – der Löwe einen anderen Trieb, als das Lamm.«

»Laß mich nichts mehr von einer solchen Selbstherabwürdigung hören, armer Odo. Wir wollen nicht leugnen, daß Du gefehlt hast – denn wer ist ohne Tadel? – Aber dennoch verdienst Du nicht diese harten Beiworte, die Dir Niemand beizulegen wagen würde, als Du selbst.«

»In einem ereignißreichen, wildbewegten Leben habe ich auf viele Räthsel getroffen, Ulrika – ich sah das Wirken der Guten und Bösen – begegnete Menschen, die ihre Zwecke durch schlecht gewählte Mittel vereitelten, – aber noch nie habe ich ein edles Wesen kennen gelernt, das so sehr geneigt zu seyn schien, die Schuld des Sünders zu verkleinern.«

»Dann hast Du nie die wahre Liebe zu Gott – nie einen aufrichtigen Christen gefunden. Was liegt daran, Odo; ob wir uns zu dieser oder jener Glaubensform bekennen? – Die Frucht des wahren Baumes ist Liebe und Demuth – sie lehren uns Andere mit Wohlwollen zu beurtheilen und uns nicht unserer selbst zu überheben.«

»Du hast früh angefangen, diese goldenen Regeln zu üben, da Du sonst zuverlässig nie Deine eigene Vortrefflichkeit vergessen oder Dich bereit gezeigt haben würdest, sie den ungestümen Trieben eines Wildfangs zu opfern, mit dem Du verlobt warst.«

Ulrika's Auge wurde leuchtender, aber nur, weil ein Anflug von Glut sich über ihre Züge hinbreitete.

»Ich weiß nicht, wozu dergleichen Anspielungen jetzt dienen sollen, Herr von Ritterstein,« entgegnete sie; »denn es ist Euch wohl bekannt, daß ich gekommen bin, um einen letzten Versuch zu machen, den Frieden Meta's zu sichern. Berchthold theilte mir Eure Absicht mit, ihn für die Rettung Eures Lebens zu belohnen, und ich habe Euch jetzt zu sagen, daß, wenn Ihr anders etwas für den Jüngling thun könnt, jetzt der geeignete Augenblick gekommen ist – denn Lottchen fühlt sich zu geschwächt, um noch lange gegen weiteren Gram ankämpfen zu können.«

Der Einsiedler war betroffen. Er wandte sich langsam nach einem der Behälter seiner weltlichen Habe und holte ein Paket hervor. Das Rascheln desselben belehrte seine Gefährtin, daß es ein Pergament war, und sie erwartete den Erfolg mit gespannter Theilnahme.

»Ich will nicht sagen, Ulrika,« entgegnete er, »daß diese Urkunde der Preis für ein Leben seyn soll, welches kaum der Gabe werth ist. Früh mit dem jungen Berchthold und mit Meta bekannt, entlockte ich ihnen ihr Geheimniß, und von diesem Augenblicke an hat es mir die größte Wonne bereitet, auf Mittel zu sinnen, um das Glück eines Dir so theuren Wesens zu sichern. Ich fand in dem Kinde jenen einfachen, edlen Sinn, den ich an der Mutter bewunderte, und muß ich erst beifügen, daß meine Verehrung für Dich dem Verlangen, Deinem Kinde zu dienen, noch mehr Nachdruck verlieh?«

»Ich bin Dir in der That sehr zu Dank verpflichtet für die Fortdauer dieser guten Meinung,« entgegnete Ulrika mit tiefer Empfindung.

»Danke mir nicht, sondern betrachte vielmehr den Wunsch, einem Dir theuren Wesen nützlich zu werden, als einen Zoll, welchen der reuige Sünder gerne der Tugend abträgt. Du weißt, ich bin der Letzte meines Geschlechts, und es bleibt mir keine andere Wahl, als mein Eigenthum an ein Gotteshaus zu vergeben, Gold und Güter meinem Lehensherrn zu überlassen, oder dieß zu thun.«

»Es dürfte wohl nicht leicht seyn, diesen Wechsel zu erwirken, da er so sehr im Widerspruch mit den Interessen des Churfürsten steht.«

»Dafür ist gesorgt; eine vorläufige Lehensgabe hat den Weg angebahnt, und diese Dokumente enthalten Alles, was nöthig ist, um den jungen Berchthold zu meinem Vertreter und Erben einzusetzen.«

»Freund! – theurer, edelmüthiger Freund!« rief die Mutter bis zu Thränen bewegt; denn sie sah in diesem Augenblicke nichts, als das gesicherte Glück ihres Kindes, und den jungen Berchthold in einer Lage, die alle seine früheren Hoffnungen überbot – »großmüthiger, edler Odo!«

Der Einsiedler erhob sich und übergab ihr das Pergament in der Weise eines Mannes, welcher längst für einen derartigen Akt vorbereitet ist.

»Und nun diese feierliche und gebieterische Pflicht erfüllt ist, Ulrika,« sagte er mit erzwungener Ruhe, »bleibt uns nichts mehr übrig, als der letzte Abschied.«

»Abschied? – Du mußt bei Meta und Berchthold leben – das Schloß Ritterstein wird Dir ein Ruheplätzchen bieten nach so viel Gram und Leiden.«

»Dies darf nicht geschehen – mein Gelübde, meine Pflichten, und, ich fürchte, Ulrika, auch meine Klugheit verbieten es.«

»Deine Klugheit! Du bist nicht mehr jung, theurer Odo – die Entbehrungen, aus denen Du Dir bisher nichts machtest, werden Dich bei der Zunahme der Jahre schwer bedrücken, und wir könnten uns nicht glücklich fühlen in dem Bewußtseyn, daß Du um derselben Vortheile willen leidest, welche Du so großmüthig auf Andere übertragen hast.«

»Die Gewohnheit ist mir zur zweiten Natur geworden, und Einsiedeleien oder Feldlager sind mir keine Fremdlinge. Wenn Dir nicht nur mein Friede sondern auch mein Seelenheil theuer ist, Ulrika, so laß uns scheiden. Ich habe schon zu lange in der Nähe eines Schauplatzes verweilt, der so reich ist an Erinnerungen, welche einem Büßenden zu furchtbaren Feinden werden müssen.«

Ulrika bebte zurück und ihre Wangen erblaßten. Die Glieder zitterten ihr, denn die schnellfassende Sympathie, welche weder Zeit noch Pflicht ganz auszulöschen vermocht hatte, mahnte sie stumm an die Bedeutung seiner Worte. Auch lag in seiner Stimme eine Glut, ähnlich jenen Tönen, die, ungeachtet sie stets dagegen zu kämpfen bemüht war, eine rege Einbildungskraft bisweilen vor ihr heraufzubeschwören pflegte; denn in keiner späteren Lebenslage vermag ein Weib die theuren Laute ganz zu vergessen, mit welcher die Liebe zum erstenmal das Ohr der Jungfrau begrüßte.

»Odo,« sprach sie mit einer Stimme so sanft, daß die Nerven des Einsiedlers erbebten, »wann gedenkst Du aufzubrechen?«

»Heute – in dieser Stunde – in dieser Minute.«

»Ich glaube – ja – Du thust wohl daran, zu gehen.«

»Ulrika, Du wirst stets ein Liebling Gottes seyn. Bete oft für mich.«

»Lebe wohl, theurer Odo!«

»Gott segne Dich – möge er mit mir Erbarmen tragen!«

Es trat eine kurze Pause ein. Der Einsiedler näherte sich und erhob seine Hände in der Haltung des Segnens. Zweimal schien er im Begriffe zu seyn, die nicht widerstehende Ulrika an seine Brust zu drücken; aber das demüthige, thränenvolle Antlitz hielt ihn zurück, und ein Gebet murmelnd, stürzte er aus der Hütte. Sich selbst überlassen, sank Ulrika auf, einen Schemel und blieb so gleich einem Bilde des Grams liegen, während Thränen in Strömen über ihre Wangen niederfielen.

Es entschwanden einige Minuten, ehe die Gattin Heinrich Frey's aus ihrem Selbstvergessen aufgestört wurde; aber jetzt sagte ihr der Ton nahender Schritte, daß sie nicht länger allein war. Zum ersten Mal in ihrem Leben versuchte Ulrika beschämt ihre Aufregung zu verhehlen; aber noch ehe ihr dies möglich wurde, traten der Graf und Heinrich ein.

»Was ist mit dem armen Odo von Ritterstein, gute Frau – mit diesem Manne der Sünde und des Kummers?« fragte der letztere in seiner herzlichen arglosen Weise.

»Er hat uns verlassen, Heinrich.«

»Natürlich nach seinem Schlosse aufgebrochen! – Nun, der Mann hat seinen Antheil Leid gehabt, und die Ruhe wird ihm nicht zu spät kommen. Odo's Leben, Herr Graf, ist nicht, wie das unsrige, von einer Art gewesen, daß es ihn zufrieden machen konnte. Die Geschichte mit der Hostie ist zwar im besten Falle eine sehr unehrerbietige und nicht verantwortliche Handlung gewesen; aber hätte sie sich in unsern Tagen zugetragen, so würde man wohl weniger daraus gemacht haben – und dann,« er klopfte dabei auf die Wange seiner Gattin, »war es an sich kein geringes Unglück, Ulrika's Gunst zu verlieren. Doch was ist dies hier?«

»Eine Urkunde, vermittelst welcher der Herr von Ritterstein seinen zeitlichen Besitz auf Berchthold überträgt.«

Der Bürgermeister riß hastig das große Pergamentblatt auseinander, und obschon er das Latein der Urkunde nicht verstand, ersah doch sein geübter Blick alsbald, daß sie in der gebührenden Form ausgestellt war. Natürlich begriff er wohl den Grund und den Zweck der Gabe, weßhalb er sich plötzlich mit dem Ausrufe an den Grafen wandte:

»Hier ist Manna in der Wüste! Unsere Bedenklichkeiten sind glücklich ausgeglichen, hochgeborner Graf, und nächst dem Vergnügen, Meta's Hand dem Besitzer der Rittersteinschen Güter verleihen zu können, schätze ich mich glücklich, einen erlauchten Freund und Gönner verbinden zu können. Fortan soll es zwischen uns nur noch freundliche Worte geben, Herr Graf.«

Der letztere hatte seit seinem Eintritt in die Hütte keine Sylbe gesprochen. Sein Blick haftete forschend auf den thränenvollen Augen und den farblosen Wangen Ulrika's, während er den Vorgang seinen eigenen Deutungen unterwarf. Dennoch ließ er der schönen Gattin des Bürgermeisters Gerechtigkeit widerfahren; denn obgleich er in Betreff von Ulrika's Neigungen weniger gläubig war, als Heinrich, kannte er doch ihre reine Seele zu gut, um die gute Meinung von ihrer Tugend aufzugeben, die sie ihm in früher Jugend abgerungen hatte. Er nahm den Antrag seines Freundes anscheinend mit derselben Freimüthigkeit an, wie er geboten wurde, und nach einigen kurzen Erörterungen verließen sie insgesammt die Heidenmauer.

 

*    *

*

Unsere Aufgabe ist zu Ende. Am folgenden Tage wurden Berchthold und Meta vereinigt. Schloß und Stadt wetteiferten miteinander, den Neuvermählten Ehre zu erzeigen, und die beiden Mütter bemühten sich, den eigenen stillen Kummer in dem Glücke ihrer Kinder zu vergessen.

Im Laufe der Zeit nahm Berchthold von seinen Gütern Besitz und begab sich mit seiner Braut und seiner Mutter nach dem Schlosse Ritterstein., auf welchem er stets nur als der Bevollmächtigte des abwesenden Eigenthümers walten wollte. Gottlob erhielt die Försterstelle; es gelang ihm, Gisela zu überreden, daß sie den Gedanken an den schmucken Ritter aufgab, der sich eine Zeitlang in der Hartenburg aufgehalten hatte, und so vereinigten sich die beiden störrischen Gemüther für den Rest ihres Lebens zu einem halb liebenden, halb zänkischen Ehepaar.

Dürkheim theilte, wie es gemeiniglich bei wichtigen Veränderungen mit den untergeordneten Handelnden zu gehen pflegt, das Loos der Frösche in der Fabel. Sie hatten die Benedictiner nur gegen einen neuen Herrn vertauscht, und obgleich der Bürgermeister und Dietrich im späteren Leben vieler weislichen Unterhaltung pflogen über die Natur der Revolution von Limburg, wie Ersterer die Zerstörung der Abtei zu nennen beliebte, so konnte doch Letzterer nie recht klar begreifen, was eigentlich mit derselben gewonnen worden war. Gleichwohl blieb der Schmied ein großer Bewunderer des Grafen, und seine Nachkommen zeigen bis auf den heutigen Tag die Figur eines Marmor-Cherubs, die ihr Ahnherr bei jener Gelegenheit als Siegeszeichen davon getragen hatte.

Bonifacius und seine Mönche fanden ein Unterkommen in anderen Klöstern, wo sie den Schlag, der sie betroffen, durch Abhülfsmittel zu verschmerzen suchten, wie sie je den individuellen Liebhabereien und Charakteren zusagten. Der fromme Arnolph beharrte bis ans Ende auf dem Glauben, daß Liebe die schönste Zierde des Christen sey, und hörte nie auf, für die Feinde der Kirche zu beten, oder ihnen die Wohlthat seines Fürworts angedeihen zu lassen.

Was Odo von Ritterstein betraf, so trug man sich in der Gegend mit allerhand Sagen über sein Schicksal. Eines dieser Gerüchte, das ziemlich viel in Umlauf kam, streute aus, er habe mit Albrecht von Viederbach, der sich wieder den Rittern von Rhodus anschloß, Dienste genommen und in den Wüsten Afrikas seinen Tod gefunden. Indeß trägt man sich im Jägerthal noch mit einer andern Sage von seinem Tode. Dreißig Jahre später, nachdem Heinrich, Emich von Leiningen und die meisten anderen handelnden Personen dieser Geschichte bereits zu ihrer großen Rechenschaft abgerufen waren, soll ein greiser Wanderer an dem Thore von Ritterstein um Nachtherberge gebeten haben. Er wurde von Meta gut aufgenommen, (denn ihr Gatte und ihr Sohn waren bei den Kriegszügen betheiligt) und flößte seiner Wirthin durch die Geschichten, die er von den Sitten und Ereignissen in fernen Landen zu erzählen wußte, viele Theilnahme ein. Die Frau von Ritterstein (denn Berchthold verdankte diesen Namen seinem Muthe) fand so großes Wohlgefallen an ihrem Gaste, daß sie in ihn drang, er möchte noch einen Tag in dem Schlosse bleiben. Vom Erzählen ging der Fremde auf Erkundigungen über und wußte dabei seine Fragen so zu stellen, daß er bald mit der ganzen Geschichte der Familie bekannt war. Ulrika war die Letzte, welche zur Sprache kam, und die jüngeren weiblichen Familienglieder glaubten eine Veränderung in seinem Wesen zu bemerken, als er den Bericht über den Schluß ihres Lebens und über ihr friedliches, frommes Ende anhörte. Der Fremde reiste schnell wieder ab, und sein Besuch wäre wahrscheinlich bald in Vergessenheit gekommen, hätte man nicht kurz nachher seinen Körper, im Tode erstarrt, in der Hütte der Heidenmauer aufgefunden. Diejenigen, welche gern den Neigungen des Herzens ein romantisches Colorit geben, sind zu glauben geneigt, daß dies der Einsiedler gewesen sey, dem es selbst am Schlusse eines so langen Lebens noch eine geheime Befriedigung gewährte, seinen letzten Athem an der Stelle auszuhauchen, wo er sich von der Frau trennte, die er so treu und so fruchtlos geliebt hatte.

Auf diese Sage – mag sie nun wahr oder falsch seyn – legen wir kein Gewicht. Unsere Absicht war, in einem rasch hingeworfenen Lebensbilde unsern Lesern nicht nur die hohen, unveränderlichen Eigenschaften der Guten, Tugendhaften und wahrhaft Edlen vor Augen zu führen, sondern ihnen auch zu zeigen, mit welchem Widerstreben sich der menschliche Geist von alten Eindrücken loszählt, um sich neuen hinzugeben – wie sehr das Bekenntniß mit dem Wirken im Widerspruche stehe – wie irrthümlich es in jeder Sekte oder in jedem Glaubensbekenntniß sey, das Gute mit dem Schlechten zu vermengen – und wie unter allen Verhältnissen des Daseyns die Selbstsucht sich durch die gleichen Grundsätze leiten lasse.



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