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Achtes Kapitel

Es wäre Doleschal eine Wohltat gewesen, nach Hause fahren zu können, anstatt beim Diner sitzenbleiben zu müssen. Das Geschwirr um ihn her quälte ihn. Durch das Klirren der Gläser und das Klappern des Silbers, im Durcheinanderwirren der lebhaften Tischunterhaltung hörte er immer den einen Ton: er hatte einmal einen alten räudigen Hund totgeschossen hinter der Scheune, der hatte geradeso aufgeheult.

Wenn das Weib nur nicht ernsthaft verletzt war! Was gäbe er darum, wäre ihm das heute nicht passiert. Wäre er doch gar nicht zu der verwünschten Jagd gefahren! Es hatte ihm nicht umsonst widerstrebt. Aber er hatte sich gezwungen: war es denn nicht klug, mitzumachen?

Fast die ganze Kommission war da und der Landrat und alle großen Besitzer der Umgegend. Man sprach davon, daß Boguszyñski auf Groß-Wirschowitz sein Mandat niederlegen würde; Differenzen waren aufgekommen zwischen ihm und seinen Wählern, man war nicht zufrieden mit seiner Haltung im Reichstag. Ja, es war so, der alte Herr hatte ihm neulich selber Andeutungen gemacht! Wenn er nun daran dächte, sich aufstellen zu lassen für die nächste Reichstagswahl? Er war noch jung, er würde ihnen schon entschieden genug sein. Und warum sollten sie ihn eigentlich nicht wählen? War er nicht aus gutem, altem Haus – sein Wappenschild zeigte keinen Flecken –, lebte er nicht in geordneten Verhältnissen, förderte er nicht die Kolonisation nach besten Kräften, in jeder Weise? Die Leute hatten Zutrauen zu ihm, vielleicht fast mehr als zu dem eigens dazu bestellten Vertrauensmann, dem Gutsverwalter. Der Bräuer zum Beispiel hatte sich lieber bei ihm die Zugochsen gekauft und die Kühe, anstatt durch Vermittlung der Kommission; und auf sein Saatgetreide setzten sie auch mehr Hoffnungen als auf das gelieferte. Und vor allen Dingen, war sein Deutschau nicht der innerste Kernpunkt des hiesigen Deutschtums? Und war das auch stets gewesen, mitten im Polentum, schon von Vaters, von Großvaters Zeiten her? Wer konnte sich desgleichen rühmen?

Stolz hob er den Kopf und ließ seinen Blick die Tafel hinunterschweifen. Wer konnte wider ihn sein? Höchstens doch der Pole!

Aber da – halt! Er stieß auf das Gesicht von Kestner, und seine Brauen schoben sich zusammen. Leider verknüpfte nicht alle Deutschen miteinander das gleiche starke Band. Da waren manche, denen es schwer wurde, die eignen kleinlichen Interessen dem großen allgemeinen Interesse unterzuordnen. Pah, aber nur keine Sorge, die –

»So in Gedanken?«

Doleschal fuhr zusammen. Die Hausfrau, die neben ihm saß, hatte für einen Augenblick die Hand auf den Ärmel seines Jagdfracks gelegt.

»Haben Sie mich denn ganz vergessen?«

»Verzeihung, Gnädigste!« Er errötete: sie hatte recht, er hatte sie schmählich vernachlässigt! Ihre Fingerspitzen ergreifend, führte er sie leicht an die Lippen; sein Schnurrbart kitzelte die schöne Hand.

Frau Jadwiga lächelte ihn an, den entblößten Nacken näher zu ihm neigend, wollte sie ihm eben eine ihrer amüsanten Bemerkungen zuflüstern, die sie machte, wenn sie in Laune war, als gegenüber der Landrat an sein Glas schlug.

Ah, ein Toast! Das Stimmengewirr verstummte nur allmählich, wie widerwillig; die Herren waren schon äußerst animiert. Es war scharf getrunken worden. Überall erhitzte Gesichter. Kestner am linken Flügel, in einer Gruppe von Landwirten, hatte bereits ganz kleine müde Augen, aber er beteiligte sich doch noch interessiert an der Unterhaltung. In der eintretenden Stille hörte man ihn gerade noch grämeln: »Das sagen Sie so: hochnehmen, hochnehmen! Natürlich, höheren Zoll verlangen wir – müssen wir verlangen! Ganz meine Meinung. Herunterhandeln wird uns der Staat doch schon wieder was! Äh, der –«

»St –!«

Der Landrat klopfte noch einmal energischer ans Glas.

»Gnädigste Frau! Meine Herren!«

Was würde nun kommen?! Doleschal sah ernst-aufmerksam drein. Der Landrat war nie ein hervorragender Redner, heute schien er es noch weniger zu sein: sein Kopf war sehr rot, die Zunge gehorchte nur schwerfällig.

Himmel, was redete der denn da vom Deutschtum, immer von Deutschtum?! Das war doch kein Thema zwischen Eis und Käse! Und gerade hier in diesem Hause. Man war doch bei einem Polen zu Gast! Peinlich berührt biß sich Doleschal auf die Lippen.

Einen raschen Blick warf er die Tafel hinunter: lauter Deutsche. Kestner und seine beiden Söhne – hier: Rittergutsbesitzer von Klinkor auf Ustaszewo – da: Amtmann Rittner aus Paulsborn bei Miasteczko – dort: Müller aus Wilhelmshöh, und Riedemann aus Bismarcksau – drüben: Baron Bobrau auf Bobrowo – dann der Laskowoer, der Zajezierzer, und Herr von Libau auf Michalcza – unten am Tisch ein paar Gutsverwalter, frühere Offiziere – links und rechts vom Hausherrn die Herren der Kommission. Garczyñski war der einzige von der andern Nationalität. Wahrhaftig, dieses starke Betonen des deutschen Übergewichts war in dieser Situation nicht am Platze!

Doleschal rückte unruhig mit seinem Stuhl, das Blut stieg ihm zu Kopf: welche Verlegenheit! Der Gastgeber mußte sich ja verletzt fühlen. Er, der ein so außerordentlich liebenswürdiger Wirt war, mußte sich im eignen Hause sagen lassen, daß nur dort, wo Deutsche zusammensitzen, ein einiger Geist, eine harmlose Fröhlichkeit zu finden sei, daß nur dort, wo deutsche Herzlichkeit und deutsche Bildung in schöner Paarung den Ton der Gesellschaft beeinflussen, sich – sich –

Jetzt stockerte der Redner etwas, um dann mit kühnem Sprung auf den eigentlichen Zweck seines Toastes zu kommen, nämlich den: den liebenswürdigen Jagdherrn und seine ebenso liebenswürdige, durch Gaben der Schönheit und des Geistes gleich ausgezeichnete Frau Gemahlin leben zu lassen.

»Meine Herren, und dann erheben Sie sich von Ihren Sitzen! Unser verehrter Garczyñski, als getreuer Nachbar und lieber Freund – nein, mehr als das – als Vertreter einer Nation, die allzeit dafür berühmt war, Ritterlichkeit und Gastfreundlichkeit in vollendetster Weise zu üben, wird, wenn er auch –«

Der Landrat stutzte. Ein Klirren störte ihn. Das Sektglas, dessen feinen Stiel Doleschals Hand umfaßt hielt, war zerbrochen – ein Knick, die kristallenen Scherben lagen auf dem Tisch.

Aber es war nur eine flüchtige Unterbrechung. Wenn auch nicht ganz den abgerissenen Faden wiederfindend, schloß der Redner doch siegreich:

»Unser liebenswürdiger Gastgeber wird mit uns rufen: dem obersten Jagdherrn aller Jagden, dem starken Schirmherrn unsrer Ostmark, ein donnerndes Weidmannsheil!«

Was nun?! Von Verlegenheit übermannt, wagte Doleschal kaum zu Garczyñski hinzublicken, aber – verwundert und zugleich erleichtert sah er's – dieser lächelte und hob sein Glas.

Im allgemeinen, jetzt doppelt laut losbrechenden Geschwirr hörte man deutlich die scharf akzentuierte Stimme:

»Meine Herren, ich trinke noch besonders auf das Wohl der starken Stützen unsrer Ostmark – meine Gäste, sie leben hoch!«

»Hoch! Hoch! Hoch!«

Allgemeine Begeisterung. Man war aufgesprungen, stieß die Gläser aneinander und ließ sich mit Vergnügen selber leben. Ein famoser Kerl war doch der Garczyñski! Ja, die Polen, die verstanden's!

Alle Gäste, auch solche, die nicht mehr ganz fest standen, strömten zu Garczyñski hin. Jeder wollte mit ihm anstoßen. Es gingen der Sektgläser noch mehrere in Scherben. Man lachte, klopfte sich auf die Schultern, ja man umarmte sich sogar.

»Du, mein alter Herr hat einen sitzen! Hör mal!« flüsterte Paul im Vorbeipassieren, sein Glas hochhaltend, lachend dem Freunde zu.

Kestner hatte eben mit dem Hausherrn angestoßen. »Mein lieber Garczyñski, das haben Sie gut gesagt! Alter Freund, sehr gut! Wir, starke Stützen der Ostmark, starke Stützen« – das Wort schien ihm ausnehmend zu gefallen, er konnte sich gar nicht davon trennen – »starke Stützen, prost, prost!«

Doleschal fühlte eine jähe Gereiztheit. Seine Brauen zogen sich zusammen, seine Lippen schürzten sich. Als nun Kestner auch auf ihn zutrat, vergnüglich sein Glas hinhaltend in Weinlaune, zeigte sein Gesicht eine eisige Abwehr.

Aber Kestner bemerkte diese nicht. Er stieß gegen des andren Glas, das unerhoben auf dem Tische stand.

»Na, da wollen wir uns mal leben lassen! Hoch, hoch – wir, starke Stützen der Ostmark – starke Stützen – prost!« Sein sonst so verdrießliches Gesicht lachte heut breit; er war sehr gemütlich.

Aber in Doleschal stieg etwas Unbezähmbares auf; die Nervosität, die heute in ihm vibrierte, wurde zur Heftigkeit. Bis in die Lippen erblassend, lachte er laut heraus: »Stützen der Ostmark?! Haha!« Dieser hier mit seiner erbärmlichen Krämerpolitik wagte sich eine Stütze der Ostmark zu nennen, eine Stütze? Sein Lachen wurde beleidigend.

Jetzt dämmerte dem andern doch etwas, trotz der Benebeltheit. Ganz verdutzt sah Kestner erst drein, dann zog er argwöhnisch die Brauen hoch: »Was – warum lachen Sie denn so?«

Da drehte sich Doleschal kurz von ihm ab: »Über die starken Stützen«, und hatte zugleich das Gefühl: sag's nicht, du machst dir einen Todfeind! Aber er sagte es doch.

Und um ihn her ging die Unterhaltung weiter, immer angeregter wurde sie und immer zwangloser. Man war jetzt vom Dessert aufgestanden, hatte sich gesegnete Mahlzeit gewünscht und stand in Gruppen beisammen. Er stand allein; wie lange schon, wußte er nicht, aber er fühlte sich plötzlich vereinsamt. Er sah sich nach Paul um; dem präsentierte die hübsche Zofe eben Likör, und er beugte sich gerade mit einem Scherz zu ihr nieder, und sie lächelte, die Augen niederschlagend auf das silberne Tablett. Auch der jüngere Kestner war in Anspruch genommen. Der Vater hatte seinen zweiten Sohn, den Referendar, den Herren von der Kommission präsentiert und hatte ihn nun mit dem Landrat zusammengebracht; der junge Mann stand, respektvoll zuhörend, in wohlerzogener Haltung.

Aha – um Doleschals Lippen zuckte es sarkastisch –, überall die eignen kleinen Sonderinteressen! Und von dem warmen, erleuchteten Eßsaal, auf dessen Tisch, unter den dicken, duftenden Wachskerzen der Armleuchter, reiches Silber stand und eisgekühlte Sektflaschen, glitten seine Gedanken hinaus ins weite Land. Draußen war's rauh. Von allen Seiten schnob der Wind über die ungeschützte Fläche; um die kleinen Häuschen der Ansiedlung fauchte er wie ein böses Tier. Und schwarz drohte der Kirchturm von Pociecha-Dorf.

»Gesegnete Mahlzeit – na, immer noch so schlechter Laune?« Paul war zu ihm getreten und hatte ihm die warme Hand auf die Schulter gelegt. »Na, warum denn nur? Ich begreife dich nicht. Doch ganz famos heute! Ich muß wirklich Garczyñski alles abbitten – Diner tipptopp, Sektmarke vorzüglich – glänzender Wirt! Komm, setzen wir uns jetzt ein bißchen zusammen, sei nicht ungemütlich!«

Auch der Referendar kam nun heran: »Kommen Sie, Doleschal, im Nebenzimmer gibt's Kaffee! Paul, ihr seid doch dabei? Wir wollen dann eine kleine Bank auflegen. Was sagst du?« – er stieß lachend seinen Bruder an – »Garczyñski hat selbst unsern alten Herrn 'rumgekriegt!« Beide Brüder waren höchlichst amüsiert.

»Ich spiele nicht!« Doleschal warf den Kopf in den Nacken.

»Aber warum denn nicht?« Ganz verwundert riß der Rittmeister seine gutmütigen Augen auf. »Was soll man denn sonst machen nach Tisch?«

»Ich werde mich empfehlen. Adieu, Paul! Adieu, Richard!« So kühl hatte Doleschal sonst nie den beiden Brüdern die Hand gereicht. »Ich gehe ganz still fort, macht kein Aufhebens, adieu!«

Er war zur Tür hinausgekommen, ohne daß jemand sein Fortgehen bemerkt hatte. Draußen auf dem Steinflur, dessen ausgetretene rote Ziegel heute mit kostbaren Teppichen überdeckt waren, stob bei seinem Nahen ein Pärchen auseinander. War das nicht der Inspektor Schulz und ein Frauenzimmer?! Aber er hatte nicht weiter acht auf die beiden; all seine Gedanken, all seine Sinne waren in Anspruch genommen von einem Gefühl, dessen Ursprung ihm nicht klar zum Bewußtsein kam. War es einzig sein Jagdmalheur, das ihn so niederdrückte?

Mit eiligen Schritten ging er auf den Hof, sich selber seinen Kutscher zu suchen. Rasch anspannen, nach Hause! Sowie er nur wieder in Deutschau war, nur wieder Helenes Auge auf sich ruhen fühlte, ihre Hand in der seinen hielt, würde ihm leichter sein und freier zu Sinn!

Aber wie er auch rief und pfiff, kein Kutscher kam. Wo steckte der? Den Stróž, den Nachtwächter, der gerade die erste Runde machte, schickte er auf die Suche.

Der Stróž fand den Säumigen denn auch gleich. Aus der nächsten Scheune kam der Niemczycer Kutscher angelaufen, kurz von Atem und sehr verlegen. Er behauptete, geschlafen zu haben, Strohhalme hingen ihm auch noch an, aber Doleschal sah, trotz der spärlichen Beleuchtung, einen fliehenden Weiberschatten aus der Scheune huschen. Schämte sich der Mensch denn gar nicht, war ein alter Ehemann, hatte schon große Kinder und gab sich noch mit den Hofdirnen ab?

Heut schien alles darauf angelegt, ihn zu verstimmen. Mit gerunzelter Stirn stand Doleschal und wartete, bis angespannt war; da kam die Zofe aus dem Hause gelaufen:

»Herr Baron, Herr Baron! Die gnädige Frau läßt doch sehr bitten, der Herr Baron möchten doch nicht fortgehen, ohne der gnädigen Frau Adieu zu sagen!«

Doleschal fühlte sich ganz beschämt. Er hatte sich heute so wenig um die Dame des Hauses gekümmert – gar nicht – er hatte es nicht einmal bemerkt, daß sie sich beim Dessert schon zurückgezogen. Es war wirklich liebenswürdig von ihr, ihm das nicht nachzutragen! Ja, die Frauen waren doch immer noch die Großherzigen in dieser Welt voller Kleinlichkeiten.

Willig folgte er der Zofe, die in ihrem für eine dienende Person unverhältnismäßig eleganten Kleide, mit ihren langen, baumelnden Goldgehängen in den Ohren, vor ihm her huschte. Er sah nicht ihr verschmitztes Gesicht. Die Treppe hinauf, durch einen langen, halbdunklen Gang führte sie ihn, dann öffnete sie rasch eine Tür und schloß diese ebenso rasch und leise wieder hinter ihm. Es wäre ihm an einem andern Tag vielleicht aufgefallen, daß sie so heimlich tat, als führe sie ihn zu einem Stelldichein; heute hatte er des nicht acht.

Sie hatte ihn in Frau Jadwigas Zimmer eingelassen. Auf der roten, rissigen Tapete lag ein vertrauliches Halbdunkel; die verhängte Lampe auf dem Tischchen warf nur einen weichen Schein auf die Dame im Sessel und auf das elegante, seidenverhängte Himmelbett hinter ihr. Das ganze Zimmer war durchduftet von dem Parfüm, das Frau Jadwiga liebte.

Sie war noch in Toilette; der schöne weiße Hals frei. Ungezwungen reichte sie ihm die Hand. »Sie wollen schon fortgehen, Baron?« Ihre langbewimperten Lider schlugen rasch auf und nieder, wie die zarten Flügel eines Schmetterlings.

»Gnädigste Frau, ja. Ich bin heute ein schlechter Gesellschafter, verzeihen Sie – aber – aber – Sie wissen vielleicht« – ihm kam's plötzlich wie ein rettender Gedanke, sich dahinter zu verschanzen – »welch ein Malheur ich heute bei der Jagd gehabt habe?«

»Ich weiß. Sie Guter!« Sie nahm seine Hand und drückte sie herzlich; fast liebkosend glitt ihr Blick über ihn hin. »Das tut mir ja so leid! Mußte gerade Ihnen das passieren! Wenn's einem andern passiert wäre, meinem Mann zum Beispiel« – sie lachte hart und zog wie in plötzlicher Schmerzempfindung die Brauen zusammen – »der hätte sich gar nichts daraus gemacht. Aber beunruhigen Sie sich nicht, bleiben Sie nur noch, ich habe ja schon nach Pociecha geschickt. Es hat gar nichts auf sich, es geht der Person ganz gut!«

»Sie – Sie haben sich schon erkundigen lassen? Oh!« Er war völlig überrascht. »Gnädigste Frau, das haben Sie getan?«

Sie lachte wie ein Kind, dem eine Überraschung geglückt ist. Und dann sagte sie leise, fast schüchtern, mit gesenktem Blick: »Ich wußte ja, daß es Sie freuen würde.«

»Liebe gnädige Frau!« Er faßte ihre Hand und küßte sie. Aber diesmal war es nicht bloß der blonde Schnurrbart, der ihren Handrücken streifte, sie fühlte seine kühlen und doch so warmen Lippen.

Für einen Moment schloß sie die Augen – ah, das war dasselbe wonnige, zum Vergehen angenehme Gefühl, das sie stets durchrieselte unterm Kratzen der alten Nepomucena! Mehr – mehr! Sie öffnete die Lippen, den Kopf ein wenig hintenüber legend, schlug sie die großen schwimmenden Augen auf.

Er sah den Blick nicht. Neben ihr sitzend, sah er geradeaus und sprach wie zu einer Dritten, in einem warmen Gefühl: »Das Beste, was wir haben, sind doch unsre Frauen. Eines Mannes größtes Glück ist eine gute Frau!«

Wie er das sagte! Ganz einfach, schlicht, in einem Ton, den sie noch nicht von ihm gehört hatte – aber das galt nicht ihr, nein, das galt einer andern – seiner Frau!

Wie das Fell einer Katze, das man gegen den Strich streichelt, vibrierte ihr Gesicht. Ihre Nasenflügel bebten nervös, die kurze Oberlippe zuckte. Das Taschentuch in ihren Händen zu einem Bällchen drehend und wieder auseinanderzerrend, hörte sie gar nicht mehr, was er sprach. Diese Worte galten nicht ihr – sie fühlte das. Und ein Haß stieg in ihr auf gegen jene langweilige blonde deutsche Frau. Und auch gegen ihn. Er war beschränkt – oh, diese großen blonden deutschen Männer, o wie dumm! Sie gähnte.

»Sie sind abgespannt!« Doleschal sprang hastig auf. »Verzeihung, ich hätte längst gehen sollen, aber Ihre große Güte und Liebenswürdigkeit haben mir das Herz warm gemacht. Haben Sie tausend Dank! Nun« – ein freundlicher Glanz machte sein Gesicht sehr anziehend – »nun, rasch zu meiner Frau!«

Sie hielt an sich, bis sein fester Tritt draußen auf dem Gang ausgehallt hatte, bis sie drunten nicht mehr seine Befehle an den Kutscher hörte, auch nicht mehr das Rollen seines Wagens auf dem hartgefrorenen Hof; dann brach sie in ein Lachen aus. Das war einmal verlorene Mühe gewesen – haha – nicht einmal angesehen hatte er sie!

Glühendes Rot der Beschämung und des Zorns stieg ihr zu Kopf. Das Lachen ging in ein Weinen über, in ein heftiges, ungebärdiges Schluchzen. Sie biß in ihr Taschentuch, zerriß es und schleuderte die Fetzen in einen Winkel; ihr Schluchzen wurde zum Schreien. Ein Krampf schnürte ihr die Brust zusammen; in die Kehle stieg es ihr wie eine Kugel. Kaum noch, daß sie den Klingelzug erreichte.

Als Stasia nach geraumer Weile erschien, lag die Herrin vorm Bett auf den Knien, stöhnend, das Gesicht verzerrt. Kein Kognak half, keine Eau de Cologne; die Zofe lief, den Herrn zu rufen.

Garczyñski blieb sehr ruhig; er kannte diese Zufälle. Geschickt das enge Kleid aufschnürend, hob er seine Frau aufs Bett und füllte dann die kleine Spritze mit der wasserhellen Flüssigkeit, die Doktor Wolinski verschrieben hatte – freilich nur für den äußersten Notfall. Aber war's jetzt nicht der äußerste Notfall? Vielleicht schaffte der Anblick allein schon Linderung; er legte die Spritze aufs Tischchen am Bett. Sich über die Leidende beugend, hauchte er erst auf ihre linke, dann auf ihre rechte Wange einen leichten Kuß: »Gute Besserung, meine Teuerste!« und stahl sich dann auf den Zehenspitzen wieder hinaus. Nach dem Doktor hatte er schon einen Wagen geschickt, auch die alte Nepomucena rufen lassen. Etwas andres konnte er wirklich beim besten Willen nicht für sie tun – seine Gäste warteten, er hielt die Bank, ohne ihn stoppte das Spiel.

Jadwiga lag, mühsam atmend, wie unter einer schweren Last. Sie fühlte Schmerzen in der Brust, im Magen, im Rücken, ein Ziehen bis in die Fingerspitzen und um die Taille ein eisernes Band.

Kam der Doktor denn noch nicht, wo blieb der saumselige Mensch? Sollte sie hilflos sterben? Ach, da war keiner, dem sie teuer war! Ihr Mann saß unten bei seinen Spielern, und – er – bei seiner Frau!

»Ha!« Wieder ein neuer Anfall; sie knirschte mit den Zähnen und verdrehte die Augen. Stasia näherte sich mit einer Wärmflasche; die Herrin hatte über eisige Füße geklagt.

»Au, du brennst mich ja! Tolpatsch!« Die Hand der Kranken fiel klatschend auf die Wange des Mädchens. Und dann ein Tritt – krach –, die Wärmflasche flog zum Bett hinaus und ergoß, aufspringend, all ihr heißes Wasser über den Teppich.

»Ach, ich sterbe! Ich sterbe! Gnade! Heilige Mutter! Au, diese Schmerzen! Bete, Stasia, bete!«

Die Zofe war's gewohnt: wenn die Herrin litt, mußte sie beten. Und so kniete sie denn, ihr elegantes Kleid ein wenig raffend, auf den durchnäßten Teppich nieder, kehrte die Augen nach oben, legte die Hände zusammen, und begann. Ihr monotones Leiern verfehlte seine Wirkung nicht. Der Herrin starrer Blick begann sich allmählich zu mildern, die Lider zuckten – nun senkten sie sich, und Tränen in schier unendlicher Flut strömten darunter hervor.

»Bete, bete, ich schenke dir auch die rotseidene Bluse – den Sonnenschirm – ach, bete nur, bete!«

Stasia leierte noch eine Weile. Ah, nun hatte die Pani die Augen zugemacht! Wenn sie doch rasch einschliefe! Das würde wohl wieder eine schöne Nacht werden! Statt sich zu amüsieren, konnte man wohl gar hier auf den Knien liegen? Psia krew! Wenn doch wenigstens die Nepomucena bald käme, das alte Gespenst!

»Bete, bete!« stöhnte die Herrin.

»Ich bete ja in einem fort!« Stasia schnitt eine unartige Grimasse: was scherte sie die rotseidene Bluse und der Sonnenschirm! Sie wollte viel lieber bei Pan Szulc auf dem Sofa sitzen.

Draußen raschelte es, leise wurde an die Tür geklopft. Aha, die Nepomucena!

Aber es war nur der Bote, den man nach ihr geschickt hatte. Die Nepomucena war krank, lag im Bett und schwitzte, und der Husten quälte sie auf der Brust.

»Krank –?!« Stasia machte ein langes Gesicht.

»Krank?« wiederholte auch die Leidende. Sie setzte sich hastig aufrecht in den Kissen, ihr Gesicht rötete sich: die Nepomucena sollte kommen, mußte kommen!

»Die Filomena läßt fragen, ob die gnädige Pani nicht will erlauben, ihr zu kommen, anstatt der Mutter?« flüsterte der Bote.

»Die Nepomucena soll kommen, auf der Stelle!« Die Herrin schrie laut. »Oh, diese Schmerzen, diese Schmerzen.« Nein, das Morphium half diesmal gar nichts! »Die Nepomucena, die Nepomucena!«

Weniges später jagte ein zweiter Wagen zum Hoftor hinaus, hin nach den Hütten der Hörigen. Wenn die Nepomucena denn durchaus nicht gehen konnte, so sollte sie fahren.

 

Der Stróž auf dem Hofe hatte längst Mitternacht gepfiffen, als endlich Ruhe ins Herrenhaus kam.

Die alte Nepomucena war dagewesen; von zweien geführt, war sie hinaufgewankt, aber da war die Herrin schon eingeschlafen gewesen.

Frau Jadwiga schlief so fest, daß sie nicht einmal mehr die Abfahrt der Gäste gehört hatte. Mit viel Gepolter war diese vor sich gegangen und mit viel Gelächter. Türen waren geworfen worden; über den Flur schlorrten die Herren und verstrickten die schweren Füße in die Teppiche. Auf den Stufen der Hoftreppe, die die Mittemacht mit ihrem eisigen Hauch überglast hatte, waren ihrer einige fast zu Falle gekommen. Noch auf den Wagentritten strauchelten sie.

Garczyñski taten Arm und Schulter weh, denn er hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich jedem seiner Gäste in den Wagen zu helfen. Der Diener durfte nur ein wenig nachlupfen, die Pelzdecke zurechtzupfen und den Schlag schließen. Erleichtert atmete der Hausherr auf, als die letzte Verbeugung gemacht, zum letztenmal grüßend mit der Hand gewinkt war: »Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen! Herzlichsten Dank! Wohl bekomm's!«

Mit dem befriedigenden Gefühl, ein gutes Stück dem Ziele nähergekommen zu sein, suchte Garczyñski sein Bett auf. Er überdachte: das hatte wiederum eine Menge Geld gekostet, aber der Erfolg würde schon zeigen, daß es sich verlohnte, noch einmal zur Bezahlung der notwendigsten Rechnungen ein Stückchen Wald zu schlagen. Die Kommission würde ja doch wahrscheinlich alles herunterhauen. Eigentlich schade um den Wald, in dem die alten Garczyñskis einst Wolf und Bär und Hirsch und Elch gejagt hatten! Pah, jetzt gab's ja doch nur noch miserable Hasen, selten genug Rehe darin, und die Hauptsache war, daß die Kommission kaufte! Und die würde kaufen; angebissen hatte sie bereits. Das heutige Jagddiner hatte das Objekt entschieden um zwanzigtausend Mark Wert erhöht; viel fehlte nicht mehr am geforderten Preis.

Und die Kandidatur war entschieden auch aussichtsreicher geworden. Alle Gäste hatten ihn ihrer Hochachtung versichert, der Landrat ihn sogar noch vor der Abfahrt heimlich in eine Ecke genommen: »Mein Bester, ich höre, Sie wollen sich aufstellen lassen bei der nächsten Wahl? Gratulator! Gratulator!« Er hatte mit den weinmüden Augen ihm zugezwinkert und ihm verständnisinnig die Hand gedrückt. Wenn die nicht wider ihn waren, wer sollte denn wider ihn sein? Górka hatte ihm versichert, daß er die Kandidatur wagen könne: von höchster Stelle aus werde die Hand über ihn gehalten, und – der Pole dehnte sich behaglich in seinem weichen Bett und gähnte aus Herzensgrund – dann war ja kein Fehlschlag zu fürchten! Der Niemczycer konnte einem ordentlich leid tun, wenn der sich etwa mit Hoffnungen trug.

Ganz ruhig schlief Alexander von Garczyñski ein. –

Der Hauptbau lag nun dunkel, nur im Seitenflügel, im Zimmer von Inspektor Schulz, brannte noch Licht. Man genierte sich da so wenig, daß man nicht einmal die Rouleaus herunterließ. Stasia hatte die steile Dienerstiege, die verfetteten und bespuckten Steinstufen, die zur Inspektorwohnung führten, manches hinaufgeschafft: Austern, Pastete, Mayonnaise, Kompotts, Torte, Eis und vor allem Wein: Ungar und Sekt. Der kleine Tisch in der engen Inspektorstube war überladen; im Waschbecken standen die Sektflaschen.

Gott sei Dank, die Mamsell schlief schon! Die hatte genug von den Lasten des Tages. Aber der fremde Koch, den man aus Posen hatte kommen lassen, würde mitmachen. Stasia hatte auch einen anstrengenden Tag hinter sich, vom frühen Morgen an war sie auf den Füßen gewesen, man hatte sie hier- und dorthin gerufen, überall gebrauchte man sie – und was hatte allein die Frisur der Herrin für Schweiß gekostet! Und zuletzt noch diese Beterei!

Und doch tanzten Stasia jetzt noch die Augen im Kopf. Nur mit einem ganz leichten Gähnen lehnte sie sich an Herrn Szulc. Ein klein wenig maulte sie: kaum ein Trinkgeld hatte es gegeben für all die Plackerei! Alle Herren hatten in den Taschen gesucht – der Herr Rittmeister war ganz schamrot geworden, daß er keinen Taler mehr für sie fand, nur ein lumpiges Markstück.

»Hihihi!« Sie kicherte in sich hinein, und dann schüttelte sie sich vor Lachen, daß ihre langen goldenen Ohrgehänge baumelten: die hatte der gnädige Herr einmal wieder ordentlich ausgeleert!

Der hübsche Inspektor schlang den Arm um die Lustige. Sie saßen miteinander auf dem harten Ledersofa, dessen Heufüllung durch verschiedene Schlitze herausquoll. Schulz spießte mit seinem Taschenmesser die Leckerbissen auf – Gabel und Messer hatte man nicht –, Stasia aß mit den Fingern. Nur ein paar Biertulpen waren oben, so tranken sie den Sekt aus diesen. Übermütig goß das Mädchen die Neige seines Glases dem Mann auf den Kopf: »Wohl bekomme es dir!«

Der Posener Koch amüsierte sich königlich: ei, konnte die saufen!

Die Männer hätten sie gerne trunken gemacht, aber Stasia widerstand schlau: sie würde sich schön hüten, dazu konnten sie sich andre holen.

Ja, das wollten sie auch. Schulz schlug auf den Tisch. Eine, noch dazu eine, die nicht trunken war, war viel zu wenig! Wenn die Hofmägde nicht struppig waren, nicht voll vom Staub des Ackers oder von der Kuhjauche, waren sie hübsch genug.

Stasia lachte: mochte er sich denn doch welche holen! Aber daß er sich nicht verriet, wenn er zum Mägdehaus tappte! Leise, leise. Und dann mußte man durch die Gitterstäbe des Fensterchens die Hand zwängen und anpochen, dann machten sie auf.

Er lachte sie aus: als ob er das nicht selber wüßte! –

Ihrer fünf, die Hübschesten, fanden sich bald ein; wie durften sie zögern, wenn Pan Inspektor sagte: »Dalli!«

Mit rotgeschlafenen Backen, die Zöpfe hängend, die Augen erschrocken aufreibend, drückten sie sich erst stumm auf einen Haufen. Aber der süße Wein, den man ihnen reichlich gab, löste ihnen bald die Zungen. Sie schwatzten und sangen; am liebsten hätten sie getanzt. Die kleine Inspektorstube, die so niedrig war, daß man die Decke fast mit der Hand erreichen konnte, war überfüllt. Auch den Schreiber, der nebenan wohnte, hatte man noch zuziehen müssen. Man mußte sich dicht zusammendrängen, jeder Mann hatte zwei Mädchen auf dem Schoß.

Ein Gekicher, ein Gejuchze, ein Gepolter, ein Gekreisch, ein Gesinge, ein Gegröle war in der Inspektorstube, daß der Nachtwächter, der seine einsame Runde über den Hof machte, unterm Fenster stehenblieb und verlangend mit seinen roten Augen hinaufplierte: die tranken, wenn doch auch für ihn etwas abfiele! Er pfiff, daß sie doch merkten, daß einer unterdes für sie wachte.

Da öffnete sich das niedrige Fenster: »He, Stróž!«

Der Stróž glotzte nach oben mit offenem Munde. Im Lichtstreifen, der aus der Stube fiel, schwenkte ein Arm eine Flasche. »He, Kopf hintenüber, Maul auf! Sollst auch was abkriegen. Aufgepaßt!«

Der Nachtwächter riß den zahnlosen Mund auf und streckte gierig die Zunge aus.

Von oben herunter goß jetzt eine Sekttraufe, aber sie traf nicht ins geöffnete Tor; auf die Pflastersteine unterm Fenster plätscherte sie.

Da kniete der alte Mann nieder und leckte.

Oben waren sie jetzt alle des süßen Weines voll. Die Hofmägde lachten sinnlos. Pan Szulc hatte sie heimlich mit ihren langen Zöpfen aneinandergebunden; nun ließ er sie aufstehen, und sie rissen sich kreischend zu Boden.

In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Auf der Bordschwelle stand der junge gnädige Herr, im eleganten Nachthemd, nur die Hosen an. Sein Knabengesicht blickte mit weit aufgerissenen Augen.

» Psia krew!« Der Inspektor taumelte auf, um hastig die Lampe zu verlöschen.

Aber Stasia hatte noch Besinnung genug: 's war ja nur Pan Bolek, das machte nichts!

Und sie sprang auf den jungen Menschen zu, faßte ihn um den Hals und zog ihn vollends in die Stube.

 

Der Tag graute, frostig und nüchtern. Wie Opfer der Seekrankheit über Bord, beugten die Hofmägde ihre Köpfe über die Fensterbrüstung. Drinnen auch ein Bild der Verwüstung. Flaschen und Schüsseln und Überreste am Boden, schwerer Zigarettenduft in der Luft, gemischt mit dem Duft der Weinneigen.

Grünblaß saß Herr Boleslaw auf dem Ledersofa zwischen Stasia und Herrn Szulc. Vergebens pries der Inspektor lallend einen kräftigen Schnaps an. Der junge Herr schüttelte verneinend den Kopf, wie zerbrochen hing er in des Mädchens Armen. Auch Stasia war jetzt kreidebleich, aber durch ihr umnebeltes Gehirn schoß doch noch ein Gedanke: der junge Herr mußte zu Bett – fort – zu Bett! Sie rüttelte ihn, er fiel ihr weinend um den Hals.

Drunten ertönte plötzlich ein donnerndes Pochen am hölzernen Hoftor – Wortwechsel – Schlüsselrasseln – zögernd machte der Stróž auf. Ein Wagen fuhr ein.

Jetzt gellte ein Reißen an der Klingel – noch einmal – ein Läuten wurde es, ein unausgesetztes. Das kam aus dem Zimmer der Herrin.

»He, Stasia, pst!« Der Nachtwächter pfiff unterm Fenster. »Is sich Pan Doktor gekommen für gnädige Pani! Stasia, he, du!«

Aha, sie wurde verlangt! Aus alter Gewohnheit taumelte Stasia auf. Der Knabe entglitt ihren Armen, sie ließ ihn fallen. Über ihn weg stieg sie und stolperte zur Tür. Aber weit kam auch sie nicht. Ihr schwindelte – sie wußte gar nichts mehr – mochte die läuten, läuten, läuten! In einem Winkel des Ganges sank sie hin.


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