Hermann Sudermann
Heimat
Hermann Sudermann

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Sechste Szene

Schwartze. Frau Schwartze. Marie.

Frau Schwartze. Ein liebenswürdiger Mann.

Marie. Zu liebenswürdig beinahe.

Schwartze. Er war noch eben unser Gast.

Frau Schwartze (macht Marie ein Zeichen, sie möge in ihren Äußerungen vorsichtig sein).

Marie. Befiehlst du deine Pfeife, Papa?

Schwartze. Bitte, mein Kind.

Frau Schwartze. Nun werden ja auch die Herren von der Preferencepartie gleich da sein. Wie gut, daß wir die Rehkeule nicht schon Sonntag gegessen haben. – Man soll doch immer verwahren! Ich hab auch Rotwein holen lassen für den General. Zu 2 Mark 50. Das ist doch nicht zu teuer?

Schwartze. Wenn er gut ist. – Kommt deine Schwester Franziska heute?

Frau Schwartze. Ich glaub – ja.

Schwartze. Sie war wohl gestern zum Oberpräsidenten eingeladen?

Frau Schwartze (seufzend). Ja.

Schwartze. Und wir nicht. Arme Seele! – Sie kann sich übrigens heut vor mir in acht nehmen, wenn sie prahlen will. (Murmelnd.) Alter Drache – der!

Marie (die vor ihm kniet, ihm die Pfeife anzuzünden). Sei gut, Papachen! – Es tut dir keiner was.

Schwartze (sie streichelnd). Ich bin gut, mein Herzblatt! – Ich freß euch aus der Hand vor lauter Gutsein, aber (sich reckend) das Herz ist mir schwer. (Es klingelt, Marie eilt hinaus.)

Frau Schwartze. Das werden sie sein.


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