Flinserln
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3. 's letzti Fensterln.

(Red'n toán mit ánandá: Dá Jágá Matthies und d' Schwoag'rin Rosel.)

(D' Alm; á schöni Mondscheinnacht, der má 's ansiecht, dáß s' kalt is; –
hintáschi steht á Schwághütt'n.
)

Dá Matthies (kummt einá und wischt sih 'n Schwitz a).
Da wár ih! – Schau', heunt' is má háß wor'n! – Ih schwitz', –
Von auswendi Frost und von inwendi Hitz'! –
Ja, wann oan'm 's Herz schwár is, sán d' Füß áh nit g'ring;
Und 's Herz is má schwár! – Non, wirst stád sein, dumm's Ding,
Was nutz dá dein Pempern, was frucht't dá dein Schlag'n?
Ietzt is 's ánmal so, und ietzt mußt d' ás dátrag'n!
              (Dáblickt dá Rosel ihr Hütt'n.)
Da steht 's ja, ihr Hütterl, au'm nämlingá Fleck,
Da steht's und wird steh'n bleib'n, – und ih – ih muß weg! –
Dá Monschein guckt eini bei'n Fensterln so klar,
Und wird einiguck'n áh noh übá's Jahr; –
Und ih? Wo wir' ih übá's Jahr sein? – O God!
Da – nit! Und wann da nit, schon gleih so mein – tod!
Pfui, Jágá geh', scham' dih, – sei g'scheit, sei á Mann!
Geh' lieba zu'm Fensterl und klopf' á wen'g an;
Heunt' bist ja noh da, und heunt' g'hörst ja noh dein:
So lang má noh lusti sein kann, soll má's sein!
      (Geht hin zu dá Hütt'n und klopft an's Fensterl.)

G'sang.

        Matthies.   Derndál, bist stolz, odá kennst mih nit?
Odá sán dös deini Fenstá nit?
Rosel (von einwendi). Ih bin nit stolz, ih kenn dih gut:
G'spür' abá nur, wie 's Wart'n tut.
Alli Zwoa (gleichzeitig).
    Matth. 's Wart'n tut weh', dös kenn' ih schon;
Derndál mach' auf, sunst g'frier' ih an!
    Rosel. 's Wart'n tut weh', dös kenn' ih schon:
Wart' nur á wen'g, du g'frierst nit an!
Matthies. Derndál mach auf, schau' ih bitt' dih schön, –
Laß mih nur heunt' nit umsunst da steh'n!
Rosel. Wie-r ih schon wart', und du kummst noh nit! –
War denn dös áh heunt' á Jágáschritt? –
Alli Zwoa (gleichzeitig).
    Matth. 's Derndál, kumm aussá, sunst steig' ih ein:
Laß mih dein'n herzliebst'n Jágá sein!
    Rosel. Ih kumm' schon aussá, du dörfst nit 'nein:
Laß mih dein herzliebstes Derndál sein!

Dá Matthies (schreit, wie dö Tür aufgeht).
Mein' Rosel! –

D' Rosel (kummt aus dá Hütt'n und rennt auf'n Matthies zua).
                      Mein Matthies!

Dá Matthies (halst s').                   Da hast mih!

D' Rosel (ganz glückli).                                     U mein!

Dá Matthies. Es kann doh nix Schönás, als 's Herztausch'n sein!

D' Rosel. So oft, als d' áh kimmst, mir is 's niemals nit g'nua.

Dá Matthies. Und so gern ih dih hab', es nimmt alláweil zua.

D' Rosel. Tust á so, tust á so, wann 's d' mih nur siegst;
Wie wird's erst nachá sein,
Wann's d' mih ámal hast, als dein,
Wann's d' mih ánmal kriegst?! –

Dá Matthies (mit-r án'm Seufzá).
Ja, wann ih dih krieg'! – wann ih nur dih schon hätt'!

D' Rosel. Ietzt schaut's nur, wie dasi dá Jágá da steht! –
Was hast denn? Wie schlaunt's denn? – Geh', sei nit so öd'!

Dá Matthies. Nix, nix is's, mein Rosel! – Ih wir dá's schon b'steh'n!
Ietzt abá kreuzlusti! – Schau', 's Náchterl is schön;
Dá Himmel wie-r ausg'schwáppt, dá Monschein moant's gut,
Wie glöck'lhell als er uns anleucht'n tut! –
Und hör nur, wie's Láberl im Wald drinnád rauscht,
Wie 's Bácherl im Tal mit dö Wiesbleameln plauscht, –
Nit wahr, abá 's Lüfterl is z' frosti für dih –?
Geh', wickel' dih nur recht schön umi um mih!

D' Rosel. Ih wáß nit, mein Matthies, – was 's heunt' mit dir is?!
Ganz richti is's heunt' mit dir nit, dös is g'wiß;
Dir is übá 's Leberl was g'loff'n! – Geh', – b'steh's, –
Hast eppá was Neug's g'hört? – Sag', odá bist – bös'?

Dá Matthies (troff'n). Was Neug's g'hört –!?

D' Rosel. (freudi)                                         O mein God! War's eppá schon wahr,
Was d' aft'n g'hört von-r-án'm Dernst übá 's Jahr?
Dáß d' Jágá kinnst wer'n
Bei unsán g'streng' Herrn;
Wo 's d' heirat'n kinnt'st und in d' Stadt abizieg'n,
Und án'n goldb'schlagná Hut mit án'm Fedábusch krieg'n? –
Ja, freili, mein Matthies, dös wár' wohl á Schneid',
Da kinnt' ih mih áh nit dákenná vur Freud'! –
Just z'leicht gáng' ih gleihwöhlst zwar nit von da weg;
Ih bin, was má sagt, da dáhoam auf dem Fleck,
Ih kenn' án iard's Gráserl, ih kenn' alli Bám',
Ih nenn' alli Kuahrl'n bei ernári Nám',
Ih kenn' alli Hirscháln und Gáms' auf der Alm,
Ih kenn' alli Auvögeln, Guger und Schwalb'n;
Mir war's nit án'n Tag herob'n langweili noh,
Und wann's gleih hübsch weit is, du findst mih ja doh!

Dá Matthies. Wie höchá dá Turn is, wie schöner is's G'läut',
Und wie weitá zu'm Derndál, je größer is d' Freud'!

D' Rosel. Mit dir abá, Matthies, – gáng ih ohni z' frag'n,
Bis hin, wo dö Welt is mit Bretern váschlag'n;
Mit dir in der Oanschicht, mit dir in dá Stadt,
Dein' Lieb is dös oanzigi, was ih nit g'rat';
Und eh' ih dih lassát', eh' lassát' ih all's,
Dö Schuach' und dö Strümpf' und mein Tüch'l vom Hals!

Dá Matthies. Du tausendschön's Schatzerl, nán, furtgeh'n sollst nit;
Und heirat'n –? da hat's áh Zeit noh damit!

D' Rosel (trauri). Oe!

Dá Matthies.           Hast dih schon g'freut?!

D' Rosel. Z'weg'n we sollt' ih's laug'n?
Ih moan' ja, du lesást má's doh in dö Aug'n!

Dá Matthies. Nix, Rosel, da hilft oan'm koan Zidern und Schnell'n –

D' Rosel. Wann 's God á so gibt, und wann 's d' Leut á so wöll'n –!

Dá Matthies. Ja, Rosel, 's wird wohl mannig's Láberl noh fall'n,
Viel Wásserln noh rausch'n, viel Büchserln noh knall'n,
Ehwenn ih wir' sag'n kinna: »Kumm', sei mein Wei!« –
Ih wöllt', dös wár 's iargsti: – denn du bleibst má treu –!

D' Rosel.               Mein Herzerl is treu,
Is á G'schlösserl dabei:
Du, der oanzigi Bua,
Hast ás 's Schlüsserl dazua!

Destweg'n sei nit trauri, – es wird schon noh wer'n! –
Schau', 's Bámerl braucht áh Zeit, bis 's wachst aus'm Kern!
Sei lusti, lebendi!

Dá Matthies (der d' längsti Wál trauri g'stand'n, fahrt auf oanmal, wie nárrisch, auf).
                          Ja, recht hast! – Juhe!

D' Rosel (völli dákemá).
Erst jammern, ietzt jucház'n! – Matthies! – Áh – geh'!

Dá Matthies (wild).
Páh! Oan Ding is koan Ding und all's is oan Ding!
Ja, lusti sein, lusti sein! – Rosel, geh', sing'!

D' Rosel. Ih – singen?

Dá Matthies.             Ja – sing' má was, – wáßt wohl, – dös Lied,
Mit dem 's d' dih so eindegelt hast in mein G'müat. –
In Doarf drunt' au'm Kirita war 's, – ja dö Nacht,
Dö hat in mein Herz dö Váränderung bracht. –
Dö Spielleut' dö hab'n just án'n Vierfach'n g'spielt;
Da kumm' ih dázua, – ih war grad á wen'g wild,
Und hab' má mein'n Gift woll'n im Wein'l váschwáb'n;
Da siech' ih dih sitz'n, – es is kám zu'm Gláb'n, –
Abá wann ih án'n Gámbock kriegt hätt' auf d' Muck'n,
Ih hätt' nit á so därf'n zuck'n! –
Ih kunnt' nit mehr sitz'n, ih kunnt nit mehr steh'n
Hab müss'n ein's gehn's gleih zu dir übri geh'n.
Dein Máhm' hat zwar 's Mál vázog'n und dá Franz áh,
Mir abá war'n gleih bei'm Plausch und bei'm Tanz áh. –
Und áft'n da hast zu da Zidán was g'sungen,
Dös G'sang is bis ietzt in mein'n Ohr'n nit váklungen.
Geh', sing' má 's noh oanmal, dös Lied von der Alm: –
Mein Herzerl is krank, und da brauch' ih á Salb'n.

D' Rosel. Non, mein'tweg'n wann 's sein muß, so wer'n má 's halt schmier'n:
Á Lied'l, ih wáß 's, koan viel Herzload kurir'n.
(Sie singt:) Auf dá-r Alm, auf dá-r Alm, ja da is 's á Freud',
Auf dá-r Alm da is 's á Leb'n!
Da is d' Luft so frisch, da is d' Welt so weid,
Es kann nix Schönás geb'n!

Wollt 's Derndáln seg'n, auf d' Alm müßt's geh'n,
Da sán s' áh stark und nit bloß schön; –
Mit dö Stadtdirn', – laßt 's mih aus dámit,
So stark, wie mir, sán s' nit!

Auf dá-r Alm, auf dá-r Alm gibt's Arbát gnua,
Da vádernt má sih sein Brot;
Und ehwenn má-r auf d' Nacht druckt d' Augná zua,
So denkt má-r an sein'n God.
Wollt 's Derndál 'n seg'n, auf d' Alm müßt's geh'n,
Durt sán s' áh frumm, – und nit bloß schön; –
Mit dö Stadtdirn', – laßt 's mih aus dámit,
So frumm, wie mir, sán s' nit!

Auf dá-r Alm, wann á Jágá fensterln geht,
So schau má 'n z'erst gut an;
Muß án echtá sein, der sein Probstuck b'steht,
Nit der bloß plausch'n kann!
Wollt 's Derndáln seg'n, auf d' Alm müßt's geh'n,
Da sán s' áh g'scheit, – und nit bloß schön;
Mit dö Stadtdirn', – laßt 's mih aus dámit,
So g'scheit, wie mir, sán s' nit!

Auf dá-r Alm, auf dá-r Alm, wann má 's Herz váschenkt,
Dö Lieb' wird nie nit alt;
Dáwál d' Schwoag'rin auf ihr'n Bub'n auf dá-r Alm drob'n denkt,
Denkt er auf sie im Wald;
Und wie 's Herz ihr lacht in dá Samstanacht,
Da geht 's lusti zua, denn da kummt ihr Bua, –
Mit dö Stadtdirn', – laßt 's mih aus dámit,
Denn so treu, wie mir, sán s' nit!
        (Weil dá Matthies noh alláweil ganz vádutzt dasteht.)
Ietzt hab' ih dá g'sungen: – und du – du stehst noh,
Als hätt'n dá d' Händeln 's Brot g'fress'n –?! –

Dá Matthies (als wann á muntá wurd').                     Já – so! –
Du hast mih ganz trámháppát g'macht mit dein'm G'sang! –
Ih soll's halt gar lang nimmá hör'n, – gar, – gar lang! –

D' Rosel. Gar lang? – Non, – au'm Samsta –?!

Dá Matthies.                                                 Au'm Samsta? – U mein!
God wáß 's, wann 's fur mih wiedá Samsta wird sein!

D' Rosel. Hör', du bist á nárrischá Lapp!

Dá Matthies (zuatrauli).                           Gib má d' Hand, –
So jungá, wie heunt', steh'n má nimmá beinánd!

D' Rosel (gibt erm d' Hand).
Non –?

Dá Matthies (nimmt s' bei alli zwoa Händ' und schaut ihr wehmüati in 's G'sicht).
            Rosel, was denkst dá denn,
Wann má beinandá steh'n? –

D' Rosel (herzli).                         Ih denk' má-r allizeit:
»Du bist mein' Freud'.«

Dá Matthies.                       Und ih denk' má heunt' oanmal:
»Du bist mein' Qual!«

D' Rosel (ángsti).               Du machst má ganz entrisch, –
Was is 's denn, red' g'schwind –!

Dá Matthies.           Zu dir bin ih gangá
Im Reg'n und im Wind;
Zu dir bin ih gangá,
Zu dir hat 's mih g'freut,
Zu dir gehn ih nimmá:
's is 's letzi Mal heut'!

D' Rosel. Geh', stell' dih nit so!

Dá Matthies.                           Nan, – ih stell' mih nit so;–
Mih hab'n s' abá g'stellt!

D' Rosel.                             Ha! ha! – Was denn nit noh?

Dá Matthies. Nit Lach'n! – 's is Ernst! – Gib má lieber án'n Rat: –
Denn heunt' hab'n s' mih g'stellt, – muring wir' ih Saldad!

D' Rosel. (in áná-r Angst).
Dih – g'stellt –?

Dá Matthies.           Ja, – mih g'stellt!

D' Rosel.                                           Und Saldad wirst –?

Dá Matthies.                                                                   Saldad.

D' Rosel. Und furtgeh'n sollst? ausmarschir'n? –

Dá Matthies.                                                   Ja, ohni Gnad'!

D' Rosel (schlagt d' Händ' übá 's Kopf z'samm).
Nán, dös is nit mögli!

Dá Matthies.                   Und denná is 's wahr!

D' Rosel.                                                         Und Samsta –?

Dá Matthies. Was Samsta? Leicht nit vur án'm Jahr! –

D' Rosel (in oan'm Woaná).
Dös halt' ih nit aus –!

Dá Matthies.                   Was soll denn ih sag'n?
Ietzt háßt 's statt 'm Büchserl 'n Schießprüg'l trag'n;
Nix Fensterln, – nán, wachsteh'n und bráv exázir'n,
Und wann ih an dih denk', d' fünf Sinn' nit válier'n.

D' Rosel. Ih gáng' nit –!

Dá Matthies.                 Ih muß wohl!

D' Rosel.                                             So tu' desánter'n!

Dá Matthies. Da wurd' ih dáschoss'n, dös häst áh nit gern.

D' Rosel. Schreib' an'n Koasár á Brieferl –!

Dá Matthies.                                             Ih kann ja nit schreib'n. –

D' Rosel. Ih áh nit! – So mußt á Saldad also bleib'n –?

Dá Matthies. 's wird's nit ánderst toan, denn dö G'sátz' sán gar schoarf!

D' Rosel. Und hab'n s' denn koan'n andán nit g'fund'n im Doarf?

Dá Matthies. Áh freili wohl, abá sö brauchánt halt viel,
Denn so á Bátáli is mehr als á G'spiel!

D' Rosel. So mußt áh in'n Krieg –?

Dá Matthies.                                 Vur dá Hand, moan ih, nit;
Wann uns d' Leut' nit rátz'n, mir lass'n s' in Fried'.
Wann 's abá drauf ankemá tát', – meiná Six!
So wahr als ih dasteh', einsteckát' ih nix.
Á-n Östreichá bin ih, bin friedli und gut;
Wann 's abá mein Land gilt, áft steigt 's má-r in's Blut,
Da kenn' ih koan'n G'spáß, und da nihm' ih mih z'samm,
Und koan' Schand', Rosel, sollst an dein'm Matthies nit hab'n!

D' Rosel. Dös wöllt' ih áh nit, – wann's d' Saldad schon mußt wer'n,
So möcht' ih von dir áh was Ordántlich's hör'n!

Dá Matthies. Schau, Rosel, dös g'freut mih, schau, dös is á Wort!
Weil 's d' so red'st, so gehn ih weit leichter ietzt fort. –
Á brává Bua bin ih, und der will ih bleib'n,
Und du bist má treu, und ih lass' dá bráv schreib'n;
Und wann ih án'n Urláb krieg', kumm' ih zu dir:
Ob grean odá weiß, gelt! dös macht dih nit irr?
Und wann ih dá b'schaff'n bin, so wie 's má schwant,
So wer'n má halt doh noh á Par mitánand!

D' Rosel. Ja – du, odá koaná! Á Bübel, wie du,
Dem kann má schon treu bleib'n, da wart't má schon zu!

Dá Matthies. Oan's abá dös sag' ih dá: find'st á Pártie,
Wo ehndá was aussáschaut, denk' nit auf mih!
So hart als 's má-r ankám', hárb kinnt' ih nit sein,
Ih sagát' dá selbá: »Sei g'scheit und schlag' ein!
Dein'm Best'n im Weg will dá Matthies nit steh'n:
Fur die Zeit, wo 's d' 'n g'liebt hast, bedankt á sih schön!« –

D' Rosel. Geh', plausch' nit so g'schwoll'n! Du bleibst mein und ih dein:
Und wann 's hundát Jahr daurát', 's wird allweil so sein!

Dá Matthies (herzli).
Dein Hánderl! – B'fürt' God!

D' Rosel.                                   So is 's Ernst? –

Dá Matthies.                                                       I hab' Zeit:
Dá Monschein geht untá-r, und 's Wegerl is weit!

D' Rosel (alssá woanádá).
Mein Matthies –!

Dá Matthies (nimmt sih mit all'm G'walt z'samm).
                          Nit woaná, mein Rosel, – sei fest! –
Frisch! Arbát' was, bet', odá sing', dös is 's Best'!

D' Rosel (wehmüati).
Mit G'sang sán má z'sammá kemá –!

Dá Matthies.                                         Mit G'sang tán má-r Urláb nehmá.

D' Rosel (tut sih án'n G'walt an, und reckt erm d' Hand hin).
Á Paschhand – Es gilt!

Dá Matthies (halst s').         Und á Bußerl auf 's Wang'! –
God g'segn' dá dein Arbát!

D' Rosel.                               God g'seg'n dá dein'n Gang!

Dá Matthies und d' Rosel.

                    Adies, {  schöni Schwoag'rin,
liebá Jágá,
Heunt' {  muß ih mih
muß dih halt
 } stell'n;                    
Und mi 'm Urláb is 's richti,
God hat 's á so wöll'n!
(Währád'n Singán ziegt sih d' Schwoag'rin alláweil weidá geg'n ihr Hütt'n
und dá Jágá alláweil weidá geg'n d' Seit'n, wo-r á herkemá is.
)
Nix Bergsteig'n, nix Fensterln,
Nix Jágá mehr sein,
Mein
Dein
 } Leb'n g'hört 'm Koasá,
Mein
Dein
 } Herzel g'hört {  dein!
mein!
(Jetzt steht d' Schwoag'rin schon auf dá Türschwell'n, und dá Jágá brat't
ihr vom Weid'n d'Arm entgeg'n.
)
Dös Sterndál, dös g'wissi,
Dös mirk' dá, mein Schatz: –
Schaust du hin, schau' ih hin,
Gláb' mir, – ih dárat's!
(Jetzt siecht má koan's von alli Zwoa mehr; 's letzti G'setz'l hallt wie-r
aus dá Fern' her, dá Monschein hat sih válur'n; und d' erst'n Fánkerln
von dá Morg'nröt'n sán an dö höchst'n Bergspitz'n schon deutli z' kená.
)
An'n Hieb übá's G'sicht
Und án'n Schuß in-r án'n Arm: –
Und wann 's Herz nur noh ganz bleibt,
Und d' Lieb nur noh warm!

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