Flinserln
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7. und 8. Zwá Wieg'n-G's'ang'ln.

1.
          Schlaf', Kinderl, schlaf'!
Im Garten gengán d' Schaf';
An iard's hat vier schneeweißi Füß',
Schlaf' ein, mein Wuzerl, schlaf' recht süß:
Dá jungi g'streng' Herr Graf
Hat g'wiß koan'n bessern Schlaf.

G'nieß', Kind, dein' Ruah!
Schau', d' Muadá deckt dih zua!
Ietzt bist noh wie-r-á-n ausg'schält's Oar,
Hast 's Herzerl saubá, d' Augerln kloar;
Nach zechá Jahr'n váleih
s 's mit dá Ruah vábei.

Geh', gib án'n Fried',
Und mach' koan Krickerl nit!
Ietzt is dein Fedárütt noh gut,
Ietzt plagt dih noh koan hitzig's Blut;
In's G'sicht nur steigt's dá-r ietzt,
Dáß d' wie-r-á Röserl glüaht'st.

Blüh', Röserl, blüh'!
Was dir g'schiecht, g'schiecht á mir!
Schlaf' dearnát abá ruahwi zua,
Und g'segn' dá God dein' süßi Ruah'!
Bei'n Kindán in dá Nacht
Da stengán d' Engerln Wacht.

 
2.
            Sei gut, du lieb's Pauxerl, schlaf' recht süß
Bei unsá'm lieb'n Herrgod seini Füß',
In unsrá lieb'n Frau'n ihrá heilingá Schoß;
Schlaf' ein, lieb's Stuzerl, und wir' recht groß.
Haid'l, bubaid'l, buböllá!

Dös Grüberl in dein'm Koi várat's:
»Du wirst ánmal á brává Fratz!«
Geh', purr' nit, mach' koan'n Berg mit dö Füß': –
Sei stád, Schuri-Muri, und schlaf' recht süß.
Haid'l, bubaid'l, buböllá!

So manichá liegt heunt' Nacht au'm Stroh,
Und du, g'segn't's Büberl, du liegst á so! –
Wann 's du 's so vásteh'n kinnt'st, wie ih, mein Schatz,
Du wünschást dá niemals koan'n bessern Platz!
Haid'l, bubaid'l, buböllá!

Mein Arm is dein Polstá, mein Sorg' is dein' Wacht,
Dö is in dá Höch' gleih, wie's Betterl nur kracht;
Dein Glück is dein Badá, der arbát't für dih,
Und God sorgt für erm und für dih und für mih!
Haid'l bubaid'l, buböllá!


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