Flinserln
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II. Wie 's dá-r Östreichá-Bauá mit sein'm Koasá moant!

(Á B'schreibung aus'm Zwá-r-á-dreiß'gá Jahr.)

                           

Ja – so is's im Land,
Und dábei sán má froh,
Und es war nie nit anderst
Und es bleibt schon á so!

 
1.
                  Wo's war, dös wáß' ih nit, dáß 's abá wo war, dös is richti, –
    Non, – mein Vedá, dá Lenz, hat má's erst neuli vázählt.
Er war selbá dábei, hat zuag'schaut, g'lost und áh mitg'woant,
    Und wann má'n ietzt drauf mahnt, kummt erm noh 's Wasser in d' Aug'n.
Sapprament: ietzt hab' ih's – dös war in án'm Dorf, – in án'm Dorf war's,
    Aber wie's háßt, – noh ih sollt's nenná! – Áh! háßt's, wie's dá will;
Wann's 'n Koasá angeht, so is oan Dorf schon, wie 's andri;
    Überall d' herzlichsti Lieb', nindáscht was andás, als Freud!
Und so war's halt áh durt, wo váwichá mein Vedá, da Lenz, war,
    Und was á nit hergáb', moan' ih, um Haus und um Hof.
's war au'm zwölft'n nit weit, au'm zwölft'n Horning, – vásteht's mih?
    Non – au'm zwölft'n! – Ahán! G'spannt's ás ietzt schon, was ih moan'?
Unsá'm Koasá Franz sein Geburtstag war vor da Tür schon;
    Schau! und da hätt'n 's im Dorf áh gern á Bissel was tan;
Feierli hab'n s' ás und recht eindringli, so gut's in-r-án'm Dorf geht,
    Machá woll'n, und á Schelm, sagt má, tut mehr, als á kann.
Weil mein Vedá, dá Lenz, zuafälli bei'm Richtá g'loschirt hat,
    So war er überall mit, überall z'náchst bei dá Sach';
Hat mitg'holfá-r (er kann umgeh'n mi'm Báseln und Zeichná,
    Kennt sih aus, und vásteht, was sih so g'hört zu-n-an'm Fest),
Non, – und so hat á má-r aft brühwarmá dö ganzi Beschreibing,
    G'macht, und allás vázählt, wie-r ih's eng wiedá vázähl'.
 
2.
        Kám hab'n d' Hahná kráht in dá Fruah',
War áh schon kán Lad'n mehr zua.
Allás hat sih g'richt't und putzt,
Da hat áh schon nix mehr g'nutzt;
Wo á saubás G'wand'l war
Aufg'hebt untá'm ganz'n Jahr,
Aussázarrt und bürst't is's wor'n
Anprobirt von hint' und vorn,
Und wann 's proper g'standen is,
Hát má 's b'halt'n, dös is g'wiß;
Denn dös sag' ih unváhol'n:
D'selb'm hat allás schön sein woll'n.

Um á Sechsi macht's ás: »Bim!«
Aft'n: »Bám!« und »Bám und Bim!«
Alli Glockná, dö s' durt hab'n,
(Námlá drei) dö läut'n z'samm.
Drobmád in dá Pfarr hängt d' oan',
Non – dö kann's schon ganz alloan;
D' andán geb'n, wie d' Kindá nur,
Ernán Tee halt áh dazua.

Jetzt auf oanmal – pumms! – á Knall,
Und á G'säus drauf übá 's Tal,
Wie wann hint'n d'Berch', dö 's hör'n,
Alli wollt'n rogli wer'n.
Dös sán d' Pöllá, – nit dö kloan'n,
Dö s' beim Kirtá lad'n tán,
Suntán dö gar groß'n halt'
Wo's, wie bei dö Bumá, knallt.
Aft war all's gleih in dá Höch':
Dös sieht oan's nit alli Täch',
Wie so d' Leut' von da und dort,
Von dö Berg', vom G'schloß, vom Ort,
Z'sammáposeln üb'rall her
Aus dá Kreuz und aus dá Quer'.

's war im Horning, – dös wisst's eh', –
Also allás noh voll Schnee,
Höchstens durt und da á so
Á kloan's áper's Fleckerl wo,
Just, als wann dá-r Auswärts hätt'
Hintappt, dáß á wegágeht.
Aber 's Wedá war á Pracht'
Als wann's God hätt' extrá g'macht;
Nit á Wölkerl, d' Berch' so klar,
Dáß 's á Freud zum Anschau'n war.

Allás is in d' Kirch'n g'eilt
's Volk hat untá'm Tor sih g'speilt;
Denn heunt' hätt' á-n iard's mög'n gern
D' Predi bei dá Nachád hör'n.

Meiná Sechs! – es war á Freud',
Wie s' dáherzog'n sán dö Leut';
Derndál'n, wer kinnt' schön'ri woll'n? –
Koan bös's Aug' hätt s' anschau'n soll'n
Alli herg'wichst heunt' au'm Glanz,
Wie zum Ehrntag odá Tanz;
Röck', schneeblüah'lweiß und g'stiarkt!
Fürtárl'n, wo's á-n iardá mirkt,
Dáß s' niatneuch sán; Brustlátz, all's'
Blank vom Zwick'l bis zum Hals.
Und áh d' Bubmá, d' Weibá, d' Manná,
Was má-r anschaut, láßt oan'm 's schwaná:
Heunr' is gar á b'sundás Fest,
Heunt' tat' gern án iardá 's Best'.

 
3.
              D' Org'l brummt,
Dá Schullehrá singt,
Dá Kastná geign't,
Dáß erm d' E-Sát'n springt.
D' Schulbub'n geb'n heunt' b'sundás acht:
Nit oaná hat noh an'n Gicksa g'macht.

Dá Pfarrer, á Mann,
Wie s' God gern siecht,
Tut allás, wie's
Bei-n-án'm Hochamt g'schiecht,
Und d'Leut dö bet'n 's schönsti Gebet,
An iard's halt, was erm im Herz'n steht.

Ganz vor'n in dö Stühl',
Neb'n dá Sákristei,
Knie'n d' Herrnleut'
Und noh andri drei:
Dá Pflegá, dá Richtá, und oaná, – den könnt's
Ung'nenntá dárat'n, – mein Vedá, dá Lenz.

Ietzt wie dá Herr Pfarrá
So bet't voran,
Fangt d' Musi auf oanmal
Was andás an,
Á Liedl, was, wie's nur der Östreichá hört,
Erm 's Herz im Leib drinnád umákehrt.

»Gott erhalte –«
So singán s' au'm Chor, –
»Franz, den Kaiser!«
So jucházt's hinvor;
Alt und jung und vornehm und g'ring,
Ih selbst kumm' má vornehmá vur, wann ih's sing'.

Ietzt fallt á Tusch ein,
Und draußt da knallt
Oan Schuß um-á-'n andán,
Dáß 's pumt und hallt;
Und drinnád is allás so friedli und froh: –
In was für án'm Lánd'l bet't má-r á so?

 
4.
            's Amt is vábei. Ietzt such'n anándá dö G'schwister und Freund' hám,
Plausch'n und lad'n sih ein auf z'Mittag, und auf d' Nacht zu-n-án'm Tánzerl.
    Ietzt geht 's Koch'n erst an. D' Bub'má abá dö richt'n im Wirtshaus
Lüfti dö G'moanstub'n her, weil s' säubrásti Zimmer im Haus is;
Putz'n s' mit Tannág'rás und Máscherln und g'fiarbti Papierl'n
Másterli auf, und hängán in 's Eck 'm Koasá sein Bild auf,
Saubá mit Rauschgold austápázirt, und drunter á Lámperl.

    Drobmád im G'schloß áh nageln s' schon schwarzi Leist'n um d' Fenstá,
Bohr'n oan Draht'l um's andri ein (weil illumánirt wird);
Häng'n dö Flügeln aus, und mach'n papieráni Rahmen
Mit Inschrift'n und alláhand Vers' und Zeichnungen eini.
    Üb'rall is all's heunt lusti wohlauf! Hackbreteln und Baßgeig'n,
Zidán und Brátsch'n siecht ma schon trag'n, und Männá mit Werkeln
Gengán herum. Áh bei'm Richtá (Herr Wimmer háßt á) da wird's schon
Laut, und wie's Zwölfi schlagt, da sitz'n s' schon alli dá Läng' nach
Brád umá 'n Tisch, und wisch'n dö B'steck', und richt'n sih d' Mág'n ein.

 
5.
                Dá Richtá hat án'n Bub'n, án'n kloan'n,
Mein Vedá selbá möcht' so oan'n;
Dá Bua is saubá, áh nit z'dumm,
Bleibt, wann má'n anred'n tut, nie stumm,
Und is á so bei was dábei,
So fragt er oan'n um d' Ursach' gleih.

So – zum Exemp'l, wie bei'm Tisch
Sein Vadá aufsteh'n tut, sih frisch
Sein Glás'l anschenkt, 's Káppl stád
Vom Kopf ziegt, zu dö Gäst' sih dráht,
Und anhebt: »Leuteln! ietzt háßt's: ganz
»Austrink'n! 's gilt – 'm Koasá Franz!« –
Da sagt da Bua ganz g'schnáppi: »»Halt!
Herr Vadá! – Ih bin áh schon alt: –
Krieg' ih denn nix?««

                                    »Sollst áh was hab'n!« –
Und schütt't erm á par Nág'ln z'samm.
Und allás trinkt und allás schreit;
Dá Bua mit sö, es is á Freud'!

 
6.
(Dá Richtá red't mit sein'm Bub'n.)
 
Dá Richtá
(greift sein'm Bub'n au'm Kopf, beut'lt-n aus G'spáß und sagt):
        Schau', Spitzbua, weil 's d' ietzt trunk'n hast und g'schriern,
So sag' má-r aber áh, zweg'n was? fur wen
Als d' trunk'n hast?
 
Dá Bua (láchlád).
                              Fur wen ih trunk'n hab'? –
Fur'n Koasá! – Und zweg'n was? – Non – weil d' Leut sag'n
Dáß's gar á so á gutá Herr wár', besser,
Als unsá Lehrá, und dá g'streng' Herr selbá.
 
Dá Richta
(mit oaná hámlich'n Freud').
Dös is á Wort, Bua! – Ja, du hast nit g'fehlt!
Wáßt abá, was á Koasá is? – und wáßt,
Was unsá Koasá is?
 
Dá Bua
(schaut sein'n Vadán an und wáß nit, was á sag'n soll).
 
Dá Richtá.
                                Du machst á G'sicht,
Auf dem ih 's les'n kann, dáß d' mih nit recht
Vástehst! – Non, – wart'! Ih will dá 's explizir'n.
(bedeut) Ih bin dein Vadá, – nit wahr, Bua? Ih sorg'
Für dih: gib' dá, was d' brauchst! laß' dá was lerná,
Lass' dá von nermst nix tan, und wann's d' mih bitt'st,
Und bráv bist, mach ih dá-r áh gern á Freud'.
Schau, dös tan andri Väter aber áh,
Und doh hab'n s' ernri Kindá nit so gern,
Als du, dös wáß ih gut, als du mih gern hast.
Z'weg'n was denn hast mih also gar so gern?
 
Dá Bua.
Ja, – weil ih wáß, dáß, – wie dá Vadá is
Mein Vadá wur'n, dáß da halt, wie ma hört,
Gar schlechti Zeit'n g'west sán; dáß dá Vadá
Durch d' längsti Zeit sih alláweil hat plag'n
Und ráckern müass'n, bis er á par Jáhrl'n
Hat ruahwi kinná leb'n –
 
Dá Richtá (eing'fádelt).
                                        Und weidá –?
 
Dá Bua.
                                                              Weidá –
Weil, wie dá Vadá nur á Bröserl Ruah
Hat g'habt, dá Vadá – God wáß's, was? hat tan,
Dáß d' Feldá recht viel Körnd'l trag'n, dáß d' Wiesná
Mehr Heu geb'n, d' Weinstöck richti grubt und g'haut
Und g'schnid'n wor'n sán, dáß án'n Elfá geb'n,
Dáß s' – –
 
Dá Richtá
(hilft erm in d' Red').
                Und sunst nix –?
 
Dá Bua.
                                            Á freili wol! – Ánmal,
Mir kummt's wie heunt' vur, war dá Vadá krank.
Dá Badá hat schon fur sein Leb'n koan Grosch'n
Mehr geb'n woll'n, – da – da hab' ih 's erst recht g'mirkt,
Wie gern als ih 'n Vadán hab', – und nit
Nur ih, – áh d' andán Leut' im Dorf, und alli,
Wie s' nachánandá sán! – 's war ja á G'frag' –
 
Dá Richtá (ganz wách).
Ja, God sei 's dankt! – Ih hab' áh, meiná Sechs'!
Schon d' Engerln singá g'hört! – Ös abá habt's
Bráv bet't, und dös hat g'frucht't! – – Und weidá, Bua,
Hast mih z'weg'n sunst nix gern –?
 
Dá Bua.
                                                    Ui! und schon wie! –
Á Jahr dánah war ih recht mifelsüchti;
Da hab' ih g'seg'n, wie mih dá Vadá gern hat.
Mein Krankád hat dö andán alli g'schreckt,
Weil s' g'moant hab'n, sö krieg'n s' áh, wann s' zuwi gángán.
Dá Vadá aber, der hat g'sagt: »Áh was!
»Wann má-r án'n Mensch'n gern hat, wann má fest
Auf unsán Herrgod baut, so schad't oan'm nix!« –
Bei mir blieb'n is dá Vadá, hat mih tröst't,
Hat má mein Trank'l geb'n, mih g'hebt und g'legt.
Und dös vágieß erm nit! – Ih bin á Bua,
Und wann ih aber hundát Jahr' alt wurd',
Wie-r unsá Haltá mit dö weiß'n Har',
Der mein'n Herrn Ähnl hat zur Firmung g'führt,
Ih wir' dran denk'n und 'n Leut'n sag'n:
»Ös habt's áh Väter, abá koan'n, wie-r ih;
Denn so án'n gibt's koan'n zweit'n auf dá Welt!«
 
Dá Richtá
(druckt und wischt, dámit er nit woaná muß).
Bráv, Bua! Ietzt siech' ih, dáß d' vástehst, was d' sagst!
Was ih dá tan hab', und nur dir alloan,
Dös selbi, schau! tut unsá Koasá Franz
Fur tausendmal – was sag ih? – wol fur mehrás
Als hundát tausendmal – mehr Kinder, als
In unsrá Pfarr und üb'rall sán, wo 's du
Schon warst! – Ih háb' á-n oanzig's Kind, dih, Hans'l!
Er aber is mein Vadá, is dein Vadá,
Dá Vadá von uns all'n im ganz'n Lánd'l.
Destweg'n nimm 's Glás'l nohmal, Bua! Stoß' an,
Und schrei', was d' kannst: »Da Koasá Franz soll leb'n!
God soll erm recht viel g'sundi Jahr noh geb'n!«
 
7.
              Wie dá Richtá so schreit und dá Hans'l mit erm und dá Veda,
    Und was am Tisch da sitzt, – pums! – da macht's wieder án'n Knall.
D' Herrnleut' drobmád im G'schloß, dö trink'n 'n Koasá sein G'sundheit; –
    Richti án'n g'waltingá Tusch hört má und jucház'n drein. –
»Ja dá Richtá hat recht,« hebt ietzt von dö Geistlingá-r oaná,
    Dö bei'm Essen da war'n, z'red'n an, mih ziemt, dá Kaplan,
(Denn dá Herr Pfarrá war drob'n bei dö Herrnleut', abá dö andán,
    Dö bei'm Amt hab'n bedernt, dö hat dá Richtá tráktirt). –
»Ja, Herr Wimmer – ih muß eng in d' Red' fall'n müsst's má's nit übel
    Aufnehmen aber ih hab' Mannig's dálebt und dáfahr'n
Anno zwá-neunz'g da kummt – am ersten Mártzi – (ih hab' durt
    Just d' Prinzipi g'studirt) – ánmal mein Vadá nach Haus.
»»Kinder,«« sagt er, »»ietzt hab'n má-r án'n neuch'n Koasá; ih hab'n heunt'
    G'seg'n: Er hat eng á G'sicht, gut und doh ernsthaft dábei;
Blabi, freundlichi Aug'n, und á G'schau, má kinnt erm nit feind sein: –
    Aber án'n hart'n Stand hat er, dö Zeit'n sán schlecht!
Drent in Frankreich is's aus; d' Leut' wiss'n durt nimmá was s' hab'n woll'n;
    's is á-n' abscheulichi G'schicht', d' Mensch'n sán nimmer, wie-r eh'.
Wann dö Teuxeln nur nit á Bránd'l schür'n, daß má-r alli
    Z'lösch'n dran hab'n!«« – So hat uns damals mein Vadá schon g'sagt. –
Und was á g'sagt hat, is g'scheg'n! Was hat da dá Koasá nit allás
    Glid'n, was hat á nit all's hergeb'n, nit allás váschmerzt!? –
's Herz hat erm blüat't, wie-r á 's Blut von so viel Kindern hat fließen
    G'seg'n! – Und wie lang hat's braucht, bis sih hat 's Wedá vázog'n!
Aber, danáh war's halt a Passion, da hat erst sein Östreich
    Blüaht, wie-r á Bleamel im Mai, glanzt, wie-r á Stern bei dá Nácht.
Da – da hat má-r erst g'seg'n, was unser Östreichá-Lándel
    Kann, wann 's nur will; – was 's will, wann erm sein Koasá nur winkt! –
Kummt's nur, ös neidisch'n G'frieser, und schaut's! Gelt? Schimpf'n, – das kizelt? –
    Aber in Östreich leb'n, – nit wahr, dös kizelt noh mehr?! –
Er – er hat uns 'n Fried'n váschafft, – Er hat' 'n dáhalt'n!
    War wo á Streit, er hat g'sagt: »»Kinder, was wöllt's denn dámit?
Macht's ás im Gut'm aus! Dreing'schlág'n is g'schwind, abá nachá
    D' Wunden z'kurir'n braucht lang! God will já friedlichi Leut'!«« –
Er – er hat mi'm Fried'n uns geb'n, was andri halt nit hab'n:
    Häusá, wo má was lernt; Örtá, wo s' d' Kindá vásorg'n;
Plátz', wo s' d' Krank'n vápfleg'n; Anstalten, wo's d' Mensch'n empfind'n,
    Dáß má s' als Mensch'n betracht't, – Ordnung, Dekreder und G'sátz'!
War't 's in dá Weanstadt, Richtá? – Ih war durt, aber ih sag' eng's,
    Herputzt hat er s': ma möcht' nindascht wo andás mehr leb'n!
Abá dávur halt gilt er áh was, und sein' ganzi Famili! –
    Wie-r er ámal krank war, wisst 's ás noh, Richtá? – áh ja!
Freili, ös habt's 'n Bachhuabá ja kennt, 'n alt'n, der damals
    Grad is an'm Troadmark g'fahr'n: – der hat eng allás vázählt; –
Da hat sih 's zágt, was 's háßt, wann dá Koasá á Vadá fur 's Land is;
    Aber es hat 'n durt, moan' ih, á Biss'l á g'freut!
Wem vádank'n má-r áh dös, dáß ietzt noh Fried'n im Land is? –
    Überall ráppelt 's und spukt's, – abá bei uns is á Fried.
Überall schwábeln s' und red'n s', und woll'n á Sach', dö s' nit kenná,
    Gleih stante pede dáziel'n; – abá bei uns is á Fried'.
Überall wird dreinplescht, g'rebellt, umág'sábelt und zuádrescht,
    Dáß 's oan'm grausli schon wird; – abá bei uns is á Fried', –
Richtá sagt's, – wem vádank'n má dös? – 'm Koasá vádank'n má's:
    Statt Krieg z' wünsch'n im Land, krönt er sein herzlieb'n Suhn;
Gibt erm á Braut áh dázua, dö da Koas'rin ihr'n Namen mit Recht hat,
    Weil s', wie má hört, sih in all'm ganz nach dá Koasárin richt't! –
Aber erst ietzt, Herr Wimmer, erst ietzt, wo dá Himmel á Krankád
    Herg'schickt hat übá 's Meer, dö ih nit nenná mehr mag;
Was war 's ietzt? – Hab'n d' Leut' nit alli, dö kloan'n wie dö groß'n,
    D' Köpf' válur'n, und schon g'moant, God hätt' vágess'n auf sö? –
War 's nit á G'wurrl und G'säus, als tragát' má, wie má dáhergeht,
    Übrall 'n Tod schon mit? Hat sih nit d' Menschheit válaugn't?
Hat nit dá Vadá-r 'n Suhn, dö Tochter ihr Muadá válass'n?
    Hab'n sih nit d' Leut schon vur Angst g'schmiert und vápickt und vápappt?
Da kummt d' Kronkád aus Wean; – d' Leut' stutz'n, trau'n sih nit umz'schau'n,
    Schamán sih z'woaná, und doh loahnen s' wie d' Wáserln herum. –
»»Áh, was soll dös?«« denkt sih dá Koasá (so wie sih's dá Richtá
    Bei sein'm Hans'l hat denkt) – »»soll ih dö Kindá válier'n?
Und ih válier' s áh heili, wann erná nit g'schwind mit án'm Beispiel
    Vorgeh'; – God is mein Schuz; also was fürchtát ih noh?««
G'sagt und getan! – D' Leut' frag'n sih: »»Wo wird dá Koasá denn hingeh'n?
    Wird er auf Salzburg geh'n, odá nach Innsbruck hinein?«« –
G'fehlt is 's! – Bleib'n, bleib'n wird er, dá Koasá, bleib'n bei dö Kindá!
    »»Ih geh' nit von eng weg, – sagt er, – wo allás mih braucht!«« –
Ja, blieb'n is er, und d' Koasárin áh, und d' Sühn' und dö Brüdá,
    Tröst't hab'n s', g'holf'n und g'sorgt: – secht's, und dá Himmel hat s' g'segn't!
Gsund san s', g'sund! Und dö Krankád, dö hat halt doh an'n Respekt g'habt,
    Hat dö Kinder áh nit gar á so mördáli g'juckt!
Gelt? – Ietzt wundát's eng nit, dáß allás sih g'freut auf'n Horning?
    Dáß dös Monát im Jahr 's liebsti fur 'n Östreichá is?
Aber ih wáß noh an'n andán Tag! Denkt's nach! Simulirt's nur!
    Non, – im Mártzi! – Ahán! Wisst's, was der ersti bedeut't? –
Anno zwáneunz'g da hat ja am erst'n Martzi mein Vadá
    D' Nachricht bracht, dáß á den Koasá hat g'seg'n den mir hab'n! –
Vierz'g Jahr'! – Leuteln, ih g'spür's! – san váflog'n; der Koasá is noh dá!
    Gib erm, o Himmel! so bet't állás, noh recht viel dazua! –
Schau, mein God, ih kann nix dáfur; ih kumm' ma-r ietzt abá
    Nit wie-r á-n-oanzigá vur, suntán wie-r alli mitsamm:
G'wiß, wann d' Landleut' alli durch mih ietzt kinnt'n zu dir red'n,
    Gwiß, sö sagát'n áh: »»Vadá dáhalt'n noh lang!«« –
Ob s' ietz' böhmisch, ob s' ungárisch red'n, ob wálisch und polnisch:
    's Herz bei alli, ih wett', redt't auf gut östreichárisch!« –

Woanád sagt's dá Kaplan, ziegt 's seidáni Kápperl vom Kopf a,
    Halt't d' Händ' z'samm, und mit erm bet't áh schon allás, und woant.

 
8.
        So hat má mein Vedá, dá Lenz, vázählt, –
Heunt' hab' ih má 'n extra b'stellt;
Da muaß á má 's harkloan all's explizir'n,
Denn so was muaß, moan' ih, án'n iard'n rühr'n.

Aft will ih dö Gláseln mit Elfá-Wein
Vollschenk'n so recht kreuz-lusti sein,
Und schrei'n: »Was mir tan in unsrá Freud',
»Dös tát'n heunt' alli Bauersleut'!«


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