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11. Dá Mann bei dá Kápell'n.

              Hinten entán Hüberl durt
Geht's á guti Wál' noh furt;
Links á Wiesen vollá Gras,
Tupft mit Bleameln, ábá naß,
Rechts á Bácherl neb'n 'm Weg,
Übá 's Bácherl geht á Steg;
Entán Steg steht á Kápell'n, –
Non – wer s' sucht, der kann nit fehl'n;
Wie má-r übá 's Hüberl geht,
Siecht s' á Blinder gleih, wo s' steht.

Dö Kápell'n is's, – dáß ih's sag', –
Wo-r-ih ánmal an mein'm Tag,
(Sepp'l háß' ih, wann's eng g'fallt),
Hab' vábeigeh'n woll'n in'n Wald.
Dáß ih d'selb'n mih um koan Ding
Just nit g'schert hab', dáß ih g'ring,
Wie-r á Fedán war, – non mein!
Dös siecht wohl á-n-iadá-r ein.

Sechzeh'n Jahr', koan' Wochá mehr,
G'sünder, als á g'wichstá Herr;
Frei, án'n Busch'n auf'm Hut,
Geld im Sack, und Schneid' im Blut,
Meiná Sechs! á so án'n Tag
Gibt's nit zwámal, dáß ih's sag'. –

Wie-r-ih also, rechts vom Weg,
Lüfti einlenk' über'n Steg,
Und mein'n Dudlá aussájucház',
Bald mit mir red' und bald pfucház',
Weil's má g'fallt, wann 's übá z'werch
Wieder z'ruckred't aus dö Berg', –
Wie-r-ih also, dáß ih's sag',
Lautá solchi Faxen mach',
Siech' ih oan'n bei dá Kápell'n,
Dö durt steht, ganz sinnli loahná,
Und so recht vom Herzen woaná.

»Schau! – denk' ih, was muß dem fehl'n?« –
's war á sauba kloadtá Herr,
Alt nit, jung grad áh nit mehr,
So halt, dáß má denká sollt':
Er kinnt' wissen, was á wollt'!

Ih geh' zuwi, red'n an: –
Recht dábarmt hat má der Mann.
Er bleibt steh'n und hört mih nit.
»Áh! – denk' ih, – laß' erm án'n Fried'!«

»Abá nán! – just nit!« – Mih hat's,
Dáß ih's sag', gift't hat's mih, gift't,
Dáß da oaná-r auf-r-án'm Platz,
Wo erm d' Bám', 's Gras, d' Bleameln, d' Lüft
Und á Tágerl vollá Pracht,
Dáß dá Bäck koan schöner's macht, –
Wo erm alles sagt: »Sei frisch,
Wie dá Vogel, wie dá Fisch!« –
Dáß da so á Stadtherr loahnt,
Und, dáweil ih dudel', woant.

Also, dáß ih's sag', ih geh'
Nohmal zuwi, und sag' herzli:
»G'lobt sei Jesus Christás!« –

                                            Schmerzli
Schaut der armi Mann in d' Höh',
Seufzt: »»In Ewigkeit!«« – und loahnt
Wieder sih án'n Stoan, und woant. –
»Mein God!« sag' ih d'rauf, – »was is
Denn 'm Herr nur! – Is erm g'wiß
Nit recht gut? – Ih hol' 'n Bada,
Oder sunst oan'n; – áh mein Vadá
Hat dáhoam á Medizin, –
Wann dá Herr da wart't, – ih bin –«
»»Bleib',«« so hat dá Mann drauf g'sagt,
Hat mih ang'schaut z'längst und g'fragt:
Ob ih schon váliebt bin. –

                                      »Ih'?« –
Sag' ih – »Nan!« – Aft hat a mih
Druckt, und g'warnt: ih sollt' so bleib'n,
Mit dá Lieb' koan G'spiel nit treib'n.
Hat má-r oani herzli gern,
Fürcht't má, sö kinnt' untreu wer'n,
Odá sterb'n; – und wann s' ás wird,
Wann s' oan'm stirbt – – –?!

                                          Er hat noh g'rührt
Weitá red'n woll'n, abá d' Wurt'
Hat's erm ag'stöss'n, und furt
Is á g'rennt, als wár' á wini. –

Mir is völli entrisch wur'n,
All' mein Schneid' hab' ih válurn;
Hab' erm nachg'schaut, und aft bin ih,
Weil d' Kápell'n just offen war,
Eini gangen, hab' á par
Vaterunsa bet't, und denkt:
»Sepp'l, dir bleibt 's áh nit g'schenkt!« –

Ja – und dáß ih d'Wahrheit sag', –
Heunt' is wieder just mein Tag;
Sepp'l háß' ih all'weil noh, –
Aber anderst is's halt doh:
Zwoanz'g Jahr' bin ih heunt schon alt;
War heunt' fruh á draußt im Wald;
Abá heunt' hab' ih nit g'jucházt,
Nix mit mir disk'rirt, nix pfucházt,
Suntán, – ja – ih kinnt' viel sag'n,
Wann der Mann mih heunt' möcht' frag'n!


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